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UniNEtZ-Optionenbericht
Maßnahmenübersicht Das übergeordnete Ziel der Option 12_01 ist die Senkung des
Verbrauchs von mineralischen Rohstoffen im Sinne der Nachhaltig –
keitsstrategien (Konsistenz, Effizienz und Suffizienz) beginnend bei
der Exploration über die Aufbereitung zu Werkstoffen bis hin zur
Herstellung von Halbzeugen. Der Fokus liegt hier auf Effizienz und
der damit verbundenen nachhaltigen Nutzung von Rohstoffen und
Energie. Die untergeordneten Ziele sind die Senkung des Primärroh –
stoffanteils bei gleichzeitiger Erhöhung des Sekundärrohstoffanteils
in Werkstoffen und Halbzeugen, die Verringerung der Rohstoffab –
hängigkeit Österreichs, die Senkung von Treibhausgasemissionen,
die Verwendung von bisher wenig bzw. nicht genutzten Rohstoff –
quellen und die Erhöhung der Effizienz von Rohstoffproduktions-
und Verarbeitungsprozessen. Die Option umfasst 3 Maßnahmen –
kombinationen mit insgesamt 18 Einzelmaßnahmen.12_01
Maßnahmenübersicht
Option Patrick Trummer, Marco Scherz,
Susanne Feiel, Gloria AmmererNachhaltiger Umgang
mit mineralischen Rohstoffen
von der Gewinnung bis
inklusive Halbzeugherstellung
2571_Ausarbeitung eines Besteuerungssystems
auf Primärrohstoffe
Nachhaltige Besteuerung des Primäranteils soll zu Erhöhung von
Sekundärrohstoffen in Werkstoffen und Halbfabrikaten führen. Nur
nichtnachhaltige, in die EU importierte und nicht im Inland gewonne –
ne Primärrohstoffe sollen besteuert werden.
2_Einführung einer Effizienzrate bei Herstellprozessen
Einführung und stetige Messung einer definierten Effizienzrate.
Ermöglicht Evaluierung und transparente Beurteilung von Herstell –
prozessen (für Werkstoffe und Halbfabrikate). Effizienzrate beispiels –
weise ähnlich wie Energieeffizienzgesetz plus Betrachtung von
Verfahren, Technologie und Prozessen.
3_Erhöhung des Rezyklatanteils in Werkstoffen
und Halbfabrikaten
Besteuerung des Primärrohstoffanteils und Einführung eines gesetz –
lichen Mindestanteils an Sekundärrohstoffen (eventuell mit jährlicher
Steigerungsrate).
4_Erhöhung von ökologischen Produktionsmethoden
durch Förderungen / Vorgaben
Produktion der rohstoffverarbeitenden Industrie soll nachhaltiger,
ökologischer und ökonomischer werden. Durch Anreize / Rahmen –
bedingungen für Investitionen, F&E und Substitution von neuen,
bestehenden und weniger nachhaltigen Produktionsmethoden.
5_Gesamtheitliche Gewinnung und Verwertung von
Rohstoffen aus allen Quellen
Nützung alternativer Rohstoffquellen wie Deponien, Halden, Abraum
und Ausbruchmaterial (beispielsweise beim Tunnelbau), die beim
Abbau als Nebenprodukt oder durch Entsorgung von Gütern, Waren,
Produkten und Baustoffen durch die Abfallwirtschaft anfallen, soll
verstärkt werden.
6_Berücksichtigung grauer Emission bei Ökobilanzierungen
Bei Ökobilanzierungen sollen neben betrieblichen Emissionen bei
der Erzeugung von Produkten und Halbzeugen auch graue Emissio –
nen berücksichtigt werden.
SDG_12
Nachhaltige/r Konsum und Produktion
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UniNEtZ-Optionenbericht
Maßnahmenübersicht 7_Implementierung der Ökobilanzierung in
Beschaffungsprozessen
Verpflichtende Durchführung einer Ökobilanzierung im Zuge des
Beschaffungsprozesses von mineralischen Rohstoffen, um Produk –
tionsmethoden zu ökologisieren.
8_Verbesserung von Sortierlösungen
und Recyclingprozessen
Durch Einsatz von Sensoren und robotergestützten Systemen soll
die detailiertere Trennung der Bestandteile innerhalb mineralischer
Abfälle ermöglicht werden.
9_Schaffung einer Sekundärrohstoff-Handelsplattform
Die Plattform (in weiterer Folge auch auf EU-Ebene) soll Unterneh –
men den Zugang zu Sekundärrohstoffen erleichtern und transpa –
renter gestalten. Als eine Art ‚willhaben‘ für Recyclingzentren und
Schrotthändler_innen. Weitere Leistungen z. B.: Verzeichnis von
Repair-Cafes, Re-use-shops, Reparaturservices.
10_Verstärkung europäischer Abbautätigkeit unter
nachhaltigen Standards
Eine Verstärkung des EU-weiten Rohstoffabbaus (bestehende und
alternative Quellen) unter nachhaltigen Bedingungen senkt die Roh –
stoffabhängigkeit. Dies umfasst auch eine EU-weite Explorations –
initiative.
11_Förderung von F&E der Substitution von Rohstoffen
Durch Investitionen in Forschung und Entwicklung können neue
Erkenntnisse im Bereich der Rohstoff- und Materialeigenschaften
gewonnen werden, um Substitution weniger nachhaltiger Rohstoffe
durch nachhaltigere zu stärken.
12_Förderung von industriellen Symbiosen
Stärkung von Industriestandorten (wo es möglich und sinnvoll ist)
als eine Art Cluster, indem von der verarbeitenden Industrie über die
Produktion bis hin zu Dienstleister_innen und Recyclingzentren alles
an einem Standort angesiedelt / konzentriert wird.
13_Förderung von Digitalisierungsinvestitionen in
Rohstoffproduktions-Industrie
Verstärkte Förderung von Digitalisierung in rohstoffproduzierenden
Betrieben zur Steigerung der Effizienz, Produktivität, Ökonomie und
Informationsermittlung.
25914_Einführung einer „Material-Produkt-Kennzeichnung“
inklusive Herkunftsnachweis
Für nachhaltige Produktgestaltung, Recycling, Konsum und Trans –
parenz sind Information über Art, Herkunft, Lieferwege, ökologischen
Fußabdruck von Rohstoffen und in weiterer Folge von Produkten
notwendig. Dies soll ein digitales Instrument sein.
15_Sustainable and Transparent Supply Chain and
Raw Materials Flows
Entwicklung eines Systems zur Offenlegung, Evaluierung, Nach –
verfolgung und Messung von Lieferketten von Produkten inklusive
Rohstoffen. Dies ermöglicht transparente, nachhaltige Bewertung,
Beschaffungs- und Konsumentscheidungen.
16_Weiter- / Neuentwicklung von Indikatoren für
nachhaltige Ressourcennutzung
Weiterentwicklung bestehender Indikatoren wie DMC und RMC;
Gültigkeit / Aussagekraft evaluieren sowie ergänzende Indikatoren
heranziehen / entwickeln. Dies kann durch Fördermittel / Investitionen
in Zusammenarbeit mit Industrie, Forschungeinrichtungen und der
Statistik Austria erreicht werden.
17_Mineralrohstoffexploration und Neubewertung
heimischer Ressourcen
Verfügbare geologische Daten sind aufgrund neuer Technologie
und neuer Verwendung von Rohstoffen nicht mehr aktuell. Eine Neu –
bewertung und Prospektionsarbeiten der bestehenden heimischen
Quellen mit aktuellen Gewinnungsmethoden ist daher notwendig.
18_Attraktivierung der Entsorgung von Baurohstoffen
durch Konsument_innen
Für private Konsument_innen soll eine ordentliche, transparente und
einfachere Entsorgung von Baurohstoffen mit passender Infrastruk –
tur, Schulung und preiswerten Möglichkeiten besser möglich sein.
SDG_12
Nachhaltige/r Konsum und Produktion

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