SDG_09_Option_09_03_pdf_20231119_182358.txt

Optionen
und
Maßnahmen
Österreichs Handlungsoptionen
zur Umsetzung
der UN-Agenda 2030
für eine lebenswerte Zukunft.
UniNEtZ –
Universitäten und Nachhaltige
Entwicklungsziele
Optionen und Maßnahmen1
09_03 / Förderung nachhaltigkeits- und kreislauforientierter Forschung & Entwicklung09_03
Target 9.5Autor_innen:
Schrack, Daniela ( Johannes-Kepler-Universität ); Han –
sen, Erik ( Johannes-Kepler-Universität ); Frey, Patrick
(Johannes-Kepler-Universität, Student )
Reviewer_innen:
Wittmann, Veronika ( Johannes-Kepler-Universität );
Steinmüller, Horst ( Johannes-Kepler-Universität )Förderung nachhaltigkeits- und
kreislauforientierter Forschung &
Entwicklung
2
3 Tabellenverzeichnis
3 09_03 .1 Ziele der Option
4 09_03.2 Hintergrund der Option
6 09_03.3 Optionenbeschreibung
6 09_03.3.1 Beschreibung der Option bzw. der zugehörigen Maßnahmen
bzw. Maßnahmenkombinationen
17 09_03.3.2 Erwartete Wirkungsweise
19 09_03.3.3 Bisherige Erfahrungen mit dieser Option oder ähnlichen Optionen
19 09_03.3.4 Zeithorizont der Wirksamkeit
19 09_03.3.5 Vergleich mit anderen Optionen,
mit denen das Ziel erreicht werden kann
20 09_03.3.6 Interaktionen mit anderen Optionen
21 Literatur
22 Gesprächspartner_innen im Rahmen der Expert_innenbefragungInhalt
Optionen und Maßnahmen 6
11
14
18
3Tabellenverzeichnis
Tab. O_9-03_01 : Einzel –
maßnahmen zu Maßnah –
menbündel 1.
Quelle: Eigene Darstel –
lung.
//Tab. O_9-03_01 : Indivi –
dual measures for the first
bundle of measures.
Source: Own illustration.
Tab. O_9-03_02 : Einzel –
maßnahmen zu Maßnah –
menbündel 2.
Quelle: Eigene Darstel –
lung.
//Tab. O_9-03_02 : Indivi –
dual measures for the se –
cond bundle of measures.
Source: Own illustration.
Tab. O_9-03_03 : Einzel –
maßnahmen zu Maßnah –
menbündel 3.
Quelle: Eigene Darstel –
lung.
//Tab. O_9-03_03 : Indi –
vidual measures for the
third bundle of measures.
Source: Own illustration.
Tab. O_9-03_04 : Over –
view of best practice
examples from other
countries regarding si –
milar options for action.
Source: Own illustration.
//Tab. O_9-03_04 : Er-
fahrungen aus anderen
Ländern mit ähnlichen
Optionen bzw. Maßnah –
men – Überblick.
09_03 / Förderung nachhaltigkeits- und kreislauforientierter Forschung & Entwicklung09_03.1 Ziele der Option
Die Option „Förderung nachhaltigkeits- und kreislauf
orientierte Forschung & Entwicklung (F&E)“ be-
steht aus drei Maßnahmenbündeln:
1. Staatliche nachhaltigkeitsorientierte Forschungsförderungsprogramme;
2. Nachhaltigkeitsorientierte F&E und Innovationsför
derung in der Industrie;
3. Förderung nachhaltigkeitsorientierter Forschung an
österreichischen Universitäten und Fachhochschulen.
Grundlegend beziehen sich diese Option und die
damit verbundenen Maßnahmenbündel auf das SDG Target 9.51 („Verbesserung
der wissenschaftlichen Forschung und technologischen Kapazitäten inklusive För –
derung von Innovationen sowie Erhöhung der Anzahl der im Bereich F&E tätigen
Personen und Erhöhung der öffentlichen und privaten Ausgaben für F&E“), wobei
sich die Option in einem ersten Schritt auf Österreich bezieht.2
Der Fokus der Option liegt dabei allerdings nicht auf
einer allgemeinen Verbesserung der oben genannten Bereiche, sondern auf der
spezifischen Verbesserung von F&E für eine nachhaltige Entwicklung und Kreis –
laufwirtschaft und dem Ausbau technologischer und kreislauforientierter Kapazi –
täten aller österreichischen Industriesektoren mit Fokus auf die Förderung von
Innovationen für eine nachhaltige Entwicklung. Damit soll die Frage beantwortet
werden, welchen Beitrag die Forschungsförderung zur Ausrichtung auf nachhal –
tigkeitsorientierte Innovation in Wissenschaft und Industrie auf nationaler Ebene
leisten kann und wie dies erreicht werden soll.
Mit der Option und den drei Maßnahmenbündeln wer
den folgende Ziele verfolgt:
– Ausrichtung der österreichischen Forschungs- und Entwicklungsförderung auf
das Thema nachhaltige Kreislaufwirtschaft inklusive Erhöhung der Ausgaben
für diese F&E sowie der Steigerung der Anzahl der in diesem Bereich tätigen
Personen;
– Förderung von nachhaltigkeitsorientierten Innovationen und technologischen
Kapazitäten in der österreichischen Industrie.
09_03.2 Hintergrund der Option
Wie auch andere Targets im Rahmen von SDG 9, fun –
giert das Target 9.5 als ein Enabler für die Erreichung anderer SDGs und Targets.
F&E und damit zusammenhängende Innovationen bilden die (Wissens-) Grundlage
für nachhaltige Transformationen und sind daher für alle Bereiche einer nachhalti –
gen Entwicklung wichtig. Die Ausgaben für Forschung und experimentelle Entwick –
lung betrugen in Österreich im Jahr 2019 12,69 Mrd. Euro, was eine leichte Stei –
gerung von 4,8 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Die öffentliche Hand (Bund
41 Target 9.5 lautet in seiner Langform: „ Die wissenschaftliche Forschung verbessern und die
technologischen Kapazitäten der Industriesektoren in allen Ländern und insbesondere in den
Entwicklungsländern ausbauen und zu diesem Zweck bis 2030 unter anderem Innovationen fördern und
die Anzahl der im Bereich Forschung und Entwicklung tätigen Personen je 1 Million Menschen sowie
die öffentlichen und privaten Ausgaben für Forschung und Entwicklung beträchtlich erhöhen “ (Vereinte
Nationen (UN), 2015, S. 22).
2 Obwohl der primäre Wirkungsbereich dieser Option Österreich ist, ist es selbstverständlich, dass F&E
sowie Innovationen international, über Staatsgrenzen hinweg, geschehen müssen. Von positiven Spill-
Over Effekten durch forcierte F&E in Österreich sowie durch verstärkte F&E-Kooperation mit anderen
Ländern ist auszugehen.
Optionen und Maßnahmenund Länder), gaben davon 3,66 Mrd. Euro aus, was 28,8 % der Gesamtausgaben
ausmacht. Die F&E-Quote (Anteil der Bruttoinlandsausgaben für F&E, gemessen
am Bruttoinlandsprodukt), betrug 3,18 %, womit wir uns im europäischen Spitzen –
feld bewegen. Betreffend die in F&E tätigen Personen zeigt das Statistische Amt
der Europäischen Union (Eurostat) (2020) auf, dass die Quote in Österreich eben –
falls höher als im EU-Durchschnitt ist. Knapp 1,8 % der berufstätigen Bevölkerung
ist in Österreich in F&E tätig, während dies im EU-Durchschnitt nur knapp 1,4 %
sind. Auch was Innovationskraft und die digitale Entwicklung anbelangt, zeigt
Österreich eine gute Performance (Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft
und Forschung (BMBWF), 2020). Explizite Daten zur nachhaltigkeitsbezogenen
oder kreislaufwirtschaftsbezogenen F&E liegen allerdings nicht vor. Es wird jedoch
davon ausgegangen, dass mehr als das Vierfache an Mitteln in klimaschädliche
Subventionen investiert wird, als in den Klimaschutz (Steininger et al., 2020).
Es gilt insbesondere zu hinterfragen, in welchen Be –
reichen zukünftig Gelder für F&E eingesetzt werden und wie eine entsprechende
Leistungsmessung vorgenommen werden kann. Denn Innovations- und For –
schungsprogramme zur Minimierung des Energieverbrauchs, der Reduktion von
CO2-Emissionen und zur Steigerung der Ressourceneffizienz und auch zur Kreis –
laufwirtschaft werden nicht nur als wesentlich zur Erreichung der Klimaneutralität,
sondern auch zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit heimischer Unternehmen
angesehen. Eine Studie der Ellen MacArthur Foundation (EMF) belegt etwa,
dass der Übergang zu einer verstärkten Entwicklung der Kreislaufwirtschaft die
Produktivität der Ressourcen pro Jahr um zwei bis drei Prozent erhöhen kann. Zu –
dem können dadurch in der EU ab 2030 pro Jahr Primärrohstoffe im Wert von 600
Milliarden Euro eingespart werden (EMF, 2015). Auch aus diesen Gründen ergibt
es Sinn, zusätzliche F&E in diesem Bereich zu betreiben und Förderprogramme
aufzubauen, die dies unterstützen.
Neben der Steigerung der Fördermittel in diesem Be –
reich ist ein gutes Zusammenspiel von Wissenschaft und Wirtschaft im Rahmen
von Forschungsprojekten essentiell, speziell da auch die Akzeptanz der Akteur_in –
nen für die Ergebnisse steigt, wenn Unternehmen, Behörden, etc. möglichst früh
an Entwicklungen beteiligt sind. Zudem fördert dies auch die praktische Relevanz
der Ergebnisse. Weiters wird die Schaffung von Netzwerken und Plattformen
zwischen innovativen Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Universitäten und
anderen Akteur_innen als sehr wichtig angesehen (Gallauner et al., 2019).
Da das Ziel von Target 9.5 die Verbesserung der wis –
senschaftlichen Forschung und Entwicklung für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirt –
schaft ist, müssen auch an den Hochschulen Maßnahmen zur Erreichung dieser
Zielvorgabe (siehe hierzu Maßnahmenbündel drei) durchgeführt werden, begleitet
von Investitionen und von einer auf Nachhaltigkeit angepassten Leistungsmessung
der Forschung. Hochschulen spielen eine zentrale Rolle bei der Umsetzung von
SDGs in Bezug auf die Generierung von Wissen sowie der Verbreitung von Einstel –
lungen und dem Bewusstsein für SDG-relevante Themen (Langthaler, 2019).
Erst durch die Zusammenarbeit verschiedener Akteur_
innen aus diversen Forschungsbereichen können ganzheitliche Lösungen entwi –
ckelt werden, die insbesondere für die Nachhaltigkeit eine große Rolle spielen.
5
09_03 / Förderung nachhaltigkeits- und kreislauforientierter Forschung & Entwicklung09_03.3 Optionenbeschreibung
09_03 .3.1 Beschreibung der Option
bzw. der zugehörigen Maßnahmen
bzw. Maßnahmenkombinationen
Maßnahmenbündel 1: Staatliche, nachhaltigkeits
orientierte Forschungsförderungsprogramme
In diesem Bündel sind Maßnahmen enthalten, die im
Rahmen von staatlichen oder auch länderbezogenen Forschungsförderungspro –
grammen der öffentlichen Hand dazu beitragen, die gesamte österreichische F&E
auf die Themen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft3 auszurichten und dahinge –
hend zu fördern. Damit einhergehend sollen Ausgaben erhöht und Arbeitsplätze in
diesem Bereich geschaffen werden. Die Forschungsförderungsprogramme können
dabei je nach Ausschreibungsschwerpunkt unterschiedliche Zielgruppen anspre –
chen (sowohl Universitäten, Fachhochschulen, Forschungsinstitutionen, Unter –
nehmen als auch Kommunen). Die dazugehörigen Maßnahmen werden in Tab.
O_9-03_01 kurz aufgelistet und anschließend im Detail beschrieben.
–Einzelmaßnahme 1: Aufstockung des Fördervolumens und Breite der staatlichen
Forschungsprogramme zur Grundlagen- und Anwendungsforschung sowie expe –
rimentellen Entwicklung zu nachhaltigkeits- und kreislaufwirtschaftsbezogenen
Themen
Die massive Aufstockung des Fördervolumens be –
stehender nachhaltigkeitsbezogener Programme sowie die thematische Auswei –
63 Durch verstärkte F&E im Bereich Kreislaufwirtschaft soll die nachhaltige Entwicklung insgesamt
gefördert werden. Zusätzlich sollen natürlich auch weitere, außerhalb des Themenbereichs
Kreislaufwirtschaft angesiedelte, für eine nachhaltige Entwicklung relevante, Themen gefördert werden.Einzelmaßnahme Instrument-Typ
1. Aufstockung des Fördervolumens und der Breite der staatlichen Forschungs –
programme zu nachhaltigkeits- und kreislaufwirtschaftsbezogenen Themen
(Grundlagen- und Anwendungsforschung sowie experimentelle Entwicklung);Förderung
2. Bei Ausschreibungen von Forschungsprogrammen und Vergabe von For –
schungsprojekten explizite Prüfung der Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit als
verpflichtender Projektinhalt;Strukturelle Änderung
3. Verstärkte Einbindung von Industriebetrieben in nachhaltigkeitsorientierten
Forschungsprogrammen zur Forcierung von Entwicklung und Diffusion von Inno –
vationen; Strukturelle Änderung
4. Entwicklung von Indikatoren zur Messung der staatlichen Forschungsleistung
im Bereich der Nachhaltigkeit.Informationsbasiertes
Instrument
Tab. O_9-03_01 :
Einzelmaßnahmen zu
Maßnahmenbündel 1. Quelle:
Eigene Darstellung. // Tab. O_9-03_01 : Individual
measures for the first bundle
of measures. Source: Own
illustration.
Optionen und Maßnahmentung sind essentiell, um die heimische F&E sowie Innovationen voranzutreiben. Es
ist beispielsweise bereits geplant, für damit verbundene Forschungsthemen (z. B.
Innovations- und Forschungsprogramme zur Minimierung des Energieverbrauchs,
der Reduktion von CO2-Emissionen und zur Steigerung der Ressourceneffizienz)
seitens des Bundes 100 Millionen Euro an zusätzlichen Budgetmitteln zur Ver –
fügung zu stellen (Bundesministerium für Finanzen (BMF), 2020a). Zieht man in
Betracht, dass die F&E-Förderung seitens der öffentlichen Hand im Jahr 2019 bei
3,66 Mrd. Euro lag (ca. 28,8 % der gesamten Ausgaben für F&E in Österreich),
bedeuten die beschriebenen zusätzlichen 100 Mio. Euro eine Steigerung von nur
2,7 %, was inflationsbereinigt eine nicht allzu große Erhöhung darstellt.
Neben einer generellen Erhöhung der F&E-Ausgaben
seitens der öffentlichen Hand wird eine sinnvolle Budgetverschiebung empfohlen,
indem Forschungsförderung und Subventionen von umwelt- oder klimaschädlichen
Projekten gestoppt bzw. sukzessive reduziert werden (was eine Verknüpfung zu
Target 12.c darstellt, in dem diese freiwerdenden Mittel in nachhaltigkeitsorientierte
F&E investiert werden).
Da man bei Projekten, die durch die öffentliche Hand
gefördert werden, häufig vor dem Problem steht, dass diese eine relativ geringe
Projektobergrenze vorsehen – das maximale förderbare Projektvolumen beim
Austrian Climate Research Programme (ACRP) liegt beispielsweise bei 250.000
Euro (BMBWF, Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität,
Innovation und Technologie (BMK) & Bundesministerium für Digitalisierung und
Wirtschaftsstandort (BMDW), 2020) – wird empfohlen, so genannte Umbrella-Pro –
jekte oder Verbundprojekte zu fördern, wo mehrere Projekte inhaltlich sinnvoll mit –
einander verknüpft werden und das entsprechende Umbrella-Projektmanagement
mit einem eigenen Budget abgegolten wird.
Hinsichtlich der Strategie- und Themenausrichtung
wird vielfach gefordert, eine klare Ausrichtung der Förderthemen auf Zukunftsthe –
men wie Nachhaltigkeit oder Digitalisierung vorzunehmen, was natürlich teilweise
schon passiert (z. B. im Rahmen einer aktuellen FFG-Ausschreibung zur Energie –
forschung mit Digitalisierung als Querschnittstechnologie), aber noch deutlich aus –
geweitet werden kann. Zudem sollten längerfristige Förderstrategien gewählt wer –
den, da diese besser zur Zielerreichung geeignet sind (als Beispiel würde sich hier
die Einrichtung von Kompetenzzentren anbieten). Insbesondere im Hinblick auf
die Unterstützung der Kreislaufwirtschaft sollte eine staatliche Forschungsagenda
für Kreislaufwirtschaft in Österreich und damit einhergehend eine Kreislaufwirt –
schaftsstrategie bzw. Roadmap mit klaren Maßnahmenbündeln für Österreich,
Länder, Städte sowie Unternehmen entwickelt werden (siehe hierzu Option 09_04).
Innerhalb des Themenbereichs Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft könnte die
Themenwahl der einreichenden Institutionen durchaus frei gestaltet werden, bzw.
wird ein grober Rahmen vorgegeben4 oder es werden durch so genannte Ideenbör –
sen innovative Forschungsthemen gemeinsam generiert (= Informationsveranstal –
tungen, bei denen sich die Teilnehmer_innen über Förderungen informieren und
vernetzen können).5
74 Ein Experte erläutert hierzu, dass es aus der Erfahrung Sinn ergibt, die Themenwahl bei der
Grundlagenforschung komplett frei zu lassen und die restliche (wenige) anwendungsorientierte
Forschung thematisch zu steuern. Es wird ein grobes Thema vorgegeben und dazu können Vorschläge
eingereicht werden. Entscheidend ist letztlich Qualität, Originalität und Relevanz des Themas.
5 Im Rahmen der Expert_innenbefragung für Option 09_03 wurden folgende Forschungsthemen
identifiziert: F&E zur Aufdeckung der externen Kosten, zur gezielten Entwicklung von policy measures
für nachhaltigkeitsbezogene Themen (z. B. Kreislaufwirtschaftsgesetz statt Abfallwirtschaftsgesetz),
Förderung von Projekten zur Erhöhung der Sustainability Awareness , Forschung zur Entwicklung von
messbaren Kreislaufwirtschaftsindikatoren und sektorspezifische Kreislaufwirtschaftsmaßnahmen.
09_03 / Förderung nachhaltigkeits- und kreislauforientierter Forschung & EntwicklungBetreffend den Modus bzw. die Formate der F&E-För –
derung könnten auch durch Ideenwettbewerbe radikale Innovationen gefördert wer –
den. Diskutiert werden sollten auch alternative Förder-/Finanzierungsformate vor
allem für großindustrielle Demonstrationsvorhaben und Markteinführungen sowie
die Berücksichtigung der Entwicklung neuer Prototypen in den Ausschreibungen
(z. B. um den Wandel von bestehenden Produkten hin zu nachhaltigeren Pro –
dukten zu fördern). Gefordert wird weiters, dass Förderungen auf staatlicher und
internationaler Ebene einheitlicher gestaltet werden müssen und es insgesamt zu
einem Bürokratieabbau kommt, speziell bei der Antragstellung, dem Leistungs –
nachweis und bei der Zeitaufzeichnung.
Bei von öffentlicher Hand geförderter Forschung sollte
es zudem immer eine Rückmeldung an die politischen Handlungsträger_innen
geben welche Maßnahmen empfohlen werden.
Da F&E-Förderung als ein wesentlicher Hebel für In –
novationen, Technologieentwicklung und damit auch für die Wettbewerbsfähigkeit
und regionale Wertschöpfung angesehen wird, bergen diese Maßnahmen ein sehr
hohes, jedoch erst mittel- bis langfristig wirksames Transformationspotential für
die nachhaltige Entwicklung. Herausforderungen bei dieser Maßnahme sind, dass
einerseits Budgets freigegeben werden müssen, andererseits liegt die Herausfor –
derung in einer ausgewogenen und langfristigen Forschungsstrategie sowie einem
entsprechenden effektiven Format der Förderung, damit das größtmögliche Trans –
formationspotential erzielt werden kann.
–Einzelmaßnahme 2: Bei Ausschreibungen von Forschungsprogrammen und Ver –
gabe von Forschungsprojekten explizite Prüfung der Auswirkungen auf die Nach –
haltigkeit als verpflichtender Projektinhalt.
Während sich Maßnahme 1 explizit mit F&E-Förderung
von Projekten mit nachhaltigkeitsrelevanten Inhalten befasst, stellt sich daneben
die Frage, wie auch bei konventioneller F&E, die nicht explizit einer nachhaltigen
Entwicklung dient, gewährleistet werden kann, dass mit dem Forschungsprojekt
verbundene soziale und ökologische Auswirkungen erhoben werden. Deswegen
wird bei allen Ausschreibungen von Forschungsprogrammen der öffentlichen Hand
(also sowohl von nachhaltigkeitsbezogenen als auch nicht-nachhaltigkeitsbezoge –
nen Forschungsprogrammen) verpflichtend verlangt, dass die einreichenden Insti –
tutionen eine explizite Prüfung des Projekts in Hinblick auf dessen Auswirkungen
auf alle Dimensionen der Nachhaltigkeit durchführen. Nachhaltigkeit als verpflich –
tender Projektinhalt sollte daher:
–bereits beim Projektantrag (in Form einer ersten Abschätzung der möglichen
Auswirkungen und durch Berücksichtigung eines expliziten Arbeitspakets für die
Bewertung);
–in der Projektdurchführungsphase als eigenes Arbeitspaket und;
–in der Berichtslegung berücksichtigt werden.
In Deutschland und der Schweiz (konkret z. B. am
Energieforschungsprogramm eines Schweizer Forschungsförderungsinstitutes)
wird teilweise bereits verlangt, dass eine Prognose dieser Auswirkungen im Antrag
vorliegen muss, manchmal sind hierfür schon Arbeitspakete vorgesehen. Förde –
rungen könnten beispielsweise auch nur dann gewährt werden, wenn Nachhaltig –
keitsaspekte berücksichtigt werden. Ein Problem mit der Nachhaltigkeitsprüfung
ist jedoch, dass speziell bei niedrigem technologischem Reifegrad (TRL) oft noch
Daten fehlen, um eine detaillierte Prüfung durchzuführen. Je höher allerdings der
8
Optionen und MaßnahmenTRL, umso wichtiger erscheint die Prüfung der Auswirkungen als verpflichtender
Projektinhalt. Im fortgeschrittenen Stadium ist es auch möglich, belastbare Annah –
men dafür zu treffen.
In diesem Zusammenhang könnten Indikatoren und
Bewertungs tools entwickelt werden (siehe hierzu auch Maßnahme 4), welche für
die Auswahl der Forschungsprojekte (Prüfung der Relevanz und Plausibilität durch
die Fördergeber_innen) und das Programmmonitoring eine große Rolle spielen. Es
müssen dabei, neben einem nicht zu hohen Aufwand, drei Aspekte berücksichtigt
werden. Der erste ist, dass die tatsächlichen Effekte erst bei der Markteinführung
des fertigen Produkts feststehen. Der zweite ist, dass auch in einem zunehmend
nachhaltigen System Nachhaltigkeit immer noch eine große Rolle spielen muss,
um die Vorteile auch langfristig generieren zu können (so sollten z. B. auch bei
bereits nachhaltigen Produkten laufend ökologische Verbesserungen angestrebt
werden). Der dritte Aspekt ist, dass die Produkte auch Exportpotenzial aufweisen
sollten, um die Vorteile nicht nur für Österreich, sondern auch für andere Länder
greifbar zu machen und dadurch die positiven Nachhaltigkeitsauswirkungen auch
auf globaler Ebene zu verstärken. Wie detailliert diese Bewertung erfolgen soll,
müsste für die jeweiligen Programme spezifiziert werden und kann von einfachen
ordinalen Bewertungsschemata (Skala von +3 bis -3) inklusive qualitativer Argu –
mente im Sinne eines Pre-Assessments (PlanSinn Planung & Kommunikation
GmbH, 2020) bis hin zu quantitativen Bewertungsverfahren, wie z. B. Life Cycle
Assessments reichen.
Insbesondere von der Industrie wird kritisch gesehen,
dass gewisse Projekte auch ohne nachhaltigkeitsrelevante Verbesserungen (z. B.
CO2-Einsparungen), einen hohen Innovationsgehalt haben können, diese Projekte
dann aber schwer eine Förderung bekommen würden. Hier bleibt zu diskutieren,
ob Projekte, die keinen oder einen negativen Einfluss auf die nachhaltige Entwick –
lung haben, überhaupt gefördert werden sollen (siehe Maßnahme 1, wo explizit der
Abbau bzw. Stopp von Subventionen für umwelt- oder klimaschädlichen Projekte
gefordert wird). Eine weitere Herausforderung ist, dass diese Bewertung auch
tatsächlich ernst genommen wird und nicht nur zu einer alleinigen Rechenübung
für den/die wissenschaftliche/n Partner_in wird, bei der nur marginal aussagekräf –
tige Kennzahlen errechnet werden. Hier ist eine Standardisierung der Methoden
essentiell.
–Einzelmaßnahme 3: Verstärkte Einbindung von Industriebetrieben in nachhaltig –
keitsorientierten Forschungsprogrammen zur Forcierung von Entwicklung und
Diffusion von Innovationen.
Diese Maßnahme betrifft nicht nur die F&E-Förderung
der öffentlichen Hand, sondern insgesamt die engere Zusammenarbeit des Indust –
rie- und Hochschulsektors in sämtlichen F&E-Projekten.
Eine frühzeitige Beiziehung von Industriepartner_in –
nen erhöht die Verwertbarkeit der Ergebnisse (Ploetz & Schindel, 2002), nicht nur
aufgrund der eingebrachten Expertise der Unternehmen, sondern auch, da Unter –
nehmen eher bereit sind, die Ergebnisse umzusetzen, wenn sie von Anfang an bei
der Erstellung beteiligt waren. Vor allem im Bereich der Grundlagenforschungen,
die zumeist von Hochschulen durchgeführt werden (Roessler, 2016), bieten Ko –
operationen mit Unternehmen erhebliches Potenzial, um diese Grundlagen bereits
markttauglicher zu machen. Unternehmen fungieren als ideale Impulsgeber_innen
für anwendungsorientierte Forschungsprojekte. Zudem können sich Hochschulen
9
09_03 / Förderung nachhaltigkeits- und kreislauforientierter Forschung & Entwicklungdurch derartige Kooperationen alternative Finanzierungsquellen schaffen. Ins –
gesamt ist die Wertschöpfung, die aus solchen Kooperationen resultiert, enorm
(Hetze & Mostovova, 2013). Eine mögliche Maßnahme zur verstärkten Einbindung
der Praxispartner_innen ist die Verpflichtung der Inklusion von Unternehmen
und anderen relevanten Akteure_innen (welche im Bereich von kooperativen
Forschungsprojekten ohnehin schon gegeben ist), speziell im Bereich der anwen –
dungsorientierten Forschung.
Umgekehrt unterstützt die frühzeitige Begleitung
des Innovationsprozesses von der Entwicklung bis zur Markteinführung das
Ziel, österreichische Innovationen rasch marktfähig zu machen und damit die
österreichische Industrie zu stärken. Auch für umweltrelevante Projektthemen ist
die Einbindung von Praxispartner_innen ein wesentliches Element, um diese Vor –
teile optimal nutzen zu können (Umweltbundesamt (UBA), 2019).
Als Beispiel könnte die Förderung von (Kreislauf –
wirtschafts-)Kompetenzzentren dienen, wo sich Unternehmen in Kooperation mit
dem Hochschulsektor auch langfristig einbringen. Besonders nutzbringend wären
geförderte Forschungsprojekte entlang der Wertschöpfungskette oder auch von –
seiten der Wissenschaft begleitete praxisorientierte Projekte (z. B. zur Umsetzung
von Ökobilanzen).6 Speziell beim Thema Kreislaufwirtschaft kann die Einbindung
auch auf weitere Akteur_innen, wie z. B. Handel und Behörden ausgeweitet wer –
den. Vonseiten der Industrie wird auch vorgeschlagen, dass Fördergeber_innen in
Bezug auf forschungsbezogene Investitionen in Österreich gewisse Risiken über –
nehmen könnten. Dies sollte nicht nur für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs)
eingerichtet werden, da größere Unternehmen einen noch größeren Hebeleffekt
bzgl. Investförderungen haben.
Eine Herausforderung in diesem Zusammenhang ist,
dass die Forschung in verschiedenen Geschwindigkeiten erfolgt. Unternehmen
müssen sich oft schnell an neue Entwicklungen anpassen, was dazu führt, dass
sich diese nicht immer langfristig in einem Projekt über mehrere Jahre binden kön –
nen oder wollen. Im deutschen Hochschulbarometer 2013 sahen hierin 85 % ein
wichtiges Kooperationshemmnis (Hetze & Mostovova, 2013). Ein weiteres Hemm –
nis ist die Partner_innensuche, die sich oft als aufwendig gestaltet. Das Trans –
formationspotenzial dieser Einzelmaßnahme ist trotz der Vorteile nur als gering
bis mittel anzusehen, da schon sehr viele Forschungsprojekte Praxisakteur_innen
einbinden bzw. dies schon von vielen Fördergeber_innen auch explizit als Vorgabe
verlangt wird.
–Einzelmaßnahme 4: Entwicklung von Indikatoren zur Messung der staatlichen
Forschungsleistung im Bereich der Nachhaltigkeit.
Es müssen Indikatoren zur Messung der staatlichen
Forschungsleistung für den Bereich der nachhaltigen Entwicklung gebildet werden
und von offizieller Seite erhoben werden (z. B. Statistik Austria). Indikatoren zur
Messung der Forschungsleistung im Bereich Nachhaltigkeit können auf verschie –
denen Ebenen entwickelt werden, beginnend von der Forschungsdokumentation
auf Individualebene über Institute, Universitäten, bis hin zu nationalen Indikatoren.
Um auf nationaler Ebene Kennziffern über nachhaltigkeitsrelevante Forschung (am
besten heruntergebrochen auf Forschungsbereiche oder differenziert nach SDGs)
zu erhalten, ist auch eine Erhebung der Daten auf den darunterliegenden Ebenen
erforderlich.
106 Konkrete Forschungsförderungsmaßnahmen die Industrie betreffend werden in Maßnahmenbündel 2
beschrieben.
Optionen und MaßnahmenDerartige Indikatoren würden sich für Zeitreihen- und
internationale Vergleiche anbieten, um die Entwicklung der nachhaltigkeitsbezo –
genen F&E einer Volkswirtschaft aufzuzeigen. Synergien ergeben sich dabei mit
Einzelmaßnahme 2. Ein möglicher Indikator wären beispielsweise nachhaltigkeits –
bezogene F&E-Ausgaben, nicht nur jene der öffentlichen Hand, sondern auch von
Unternehmen. Weitere mögliche Indikatoren sind nachhaltigkeitsbezogene Publika –
tionen und Patente, die darüber Aufschluss geben können, in welchen Themenbe –
reichen die nachhaltige Forschung durchgeführt wird (Ostertag et al., 2018).
Eine Herausforderung ist die Auswahl an Indikatoren
und wie diese gemessen werden, da dies auf möglichst standardisierten Kriterien
basieren sollte. Zudem stellt sich die Frage, ob diese Forderung auf nationaler
Ebene lösbar ist oder auf europäischer Ebene erfolgen soll, wie z. B. über Eurostat.
Diese Maßnahme bringt ein mittleres Transformationspotenzial mit sich.
Maßnahmenbündel 2: F&E und Innovationsförderung
in der Industrie
Dieses Maßnahmenbündel beinhaltet spezielle För –
derungen für Innovation und Forschungsaktivitäten von und mit Akteur_innen der
Industrie. Die dazugehörigen Maßnahmen werden in Tab. O_9-03_02 kurz aufge –
listet und anschließend im Detail beschrieben.
–Einzelmaßnahme 1: Förderung der Vernetzung von innovativen Betrieben (ent –
lang der Wertschöpfungskette und industrieübergreifend) und Förderung von
Open Innovation-Prozesse durch die Schaffung von industriellen F&E-Clustern
Die Vernetzung, besonders zwischen innovativen
Unternehmen ist von großer Bedeutung, da Unternehmen untereinander von
ihrem Know-how profitieren können (Ruppert-Winkel et al., 2017). Möglichkeiten
zur Vernetzung ist die Einrichtung von Kontaktbörsen oder Plattformen, auf denen
Forschende Projekt- und Praxispartner_innen gewinnen können, auf denen sich
aber auch Unternehmen austauschen können und ihre Expertise miteinander
11Tab. O_9-03_02 :
Einzelmaßnahmen zu
Maßnahmenbündel 2. Quelle:
Eigene Darstellung. // Tab. O_9-03_02 : Individual
measures for the second bundle
of measures. Source: Own
illustration.Einzelmaßnahme Instrument Typ
1. Förderung der Vernetzung von innovativen Betrieben (entlang der Wertschöp –
fungskette und industrieübergreifend) und Förderung von Open Innovation -Pro-
zessen durch die Schaffung von industriellen F&E- Clustern;Förderung
2. Förderung von Innovationen durch Modellregionen und regulatorischen Inno –
vationszonen zur Erprobung nachhaltiger Innovationen;Regulatorische Änderung,
Förderung
3. Förderung von Investitionen in Bereichen der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirt –
schaft, insbesondere für KMU;Förderung
4. Förderung des Kompetenzaufbaus in Unternehmen und insbes. der Nach –
wuchsförderung im Bereich Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft.Förderung, informations –
basiertes Instrument
09_03 / Förderung nachhaltigkeits- und kreislauforientierter Forschung & Entwicklung12teilen können. Akteur_innen, wie etwa Fördergeber_innen oder auch die öffentli –
che Hand, sollten die Vernetzung von Unternehmen unterstützten, indem solche
Austausch- und Informationsplattformen ins Leben gerufen und finanziert werden
(Ruppert-Winkel et al., 2017). Im Burgenland gibt es bereits Forschungscluster von
beispielsweise Kleinunternehmen, Dienstleistungsunternehmen und von KMUs.
Letzteres liefert den größten Beitrag zur Forschungsquote innerhalb der im Bur –
genland angesiedelten KMUs, was deutlich macht, dass sich eine Vernetzung zu
Clustern ebenfalls positiv auf die Forschung auswirkt (Pfeiffer, 2016).
Neue Formen der Zusammenarbeit entlang der Wert –
schöpfungsketten können bei der Entwicklung nachhaltiger bzw. kreislauforientier –
ter Produkte unterstützen (z. B. European Battery Alliance, Green Partnerships)
oder die Vernetzung findet industrieübergreifend statt, um Open Innovation-Pro –
zesse zu fördern. Weiter oben wurde bereits die Implementierung von mehreren
Kreislaufwirtschafts-Kompetenzzentren angesprochen, die ebenfalls der wert –
schöpfungskettenübergreifenden und langfristigen Zusammenarbeit von For –
schungseinrichtungen und Unternehmen untereinander dienen. Der Bund könnte
hier aktiv werden, und solche Forschungscluster, Kompetenzzentren und Platt –
formen etablieren. Auch so genannte Innovation-Labs können hier zum Einsatz
kommen.
Das Transformationspotenzial ist aufgrund bereits
teilweise bestehender F&E-Cluster und Vernetzungsinitiativen, aber auch aufgrund
der zu erwartenden positiven Auswirkungen auf die Forschung und auf den Exper –
tisentransfer zwischen Unternehmen als mittel einzustufen. Der Implementierungs –
aufwand ist als gering einzuschätzen. Es könnten somit kurzfristig rasche Erfolge
im Sinne von neuen Kooperationen generiert werden, die mittel- und langfristig
das Innovationspotential der österreichischen Unternehmenslandschaft erheblich
steigern, insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeitsforschung. Die Herausforde –
rungen liegen in einem unbürokratischen und effizienten Vernetzungsmanagement
der jeweiligen Initiativen.
–Einzelmaßnahme 2: Förderung von Innovationen durch Modellregionen und regu –
latorischen Innovationszonen zur Erprobung nachhaltiger Innovationen.
Eine weitere Maßnahme speziell im Hinblick auf
Unternehmen sind die Einrichtung von Innovationszonen (Kemp, Schot & Hoogma,
1998) und Modellregionen, die man ebenfalls mit Experimentierklauseln kombinie –
ren kann. Derartige regulative Innovationszonen können beispielsweise auch im
Rahmen von kommunalen Ausschreibungen eingerichtet werden. Für die kommu –
nale Abwicklung können ggf. durch Bundesgesetze zu erlassende Flexibilitätsklau –
seln notwendig sein, um die Erprobung neuer Ansätze zu ermöglichen (Wolff et
al., 2018). Häufig wird in diesem Kontext auch von einer so genannten regulatory
sandbox gesprochen, in der neue und innovative Geschäftsmodelle in Hinsicht auf
rechtliche Gegebenheiten unter Aufsicht eines Regulators erprobt werden können
(BMF, 2020b).
Ein österreichisches Beispiel ist die Vorzeigeregion
Energie, in der Musterlösungen für leistbare, intelligente und sichere Systeme zu
den Themen Energie und Verkehr entwickelt werden. An dieser Region sind über
200 Partner_innen österreichweit aus Wissenschaft und Wirtschaft beteiligt. Das
Ziel der Testungen von Innovationen ist das rasche Erkennen von Potentialen und
Schwächen, eine schnelle Positionierung am Markt, und die marktfähigen Produk –
te rasch zu exportieren. Gefördert wird die Initiative vom Klima- und Energiefonds
Optionen und Maßnahmenmit 120 Millionen Euro, eine Summe, die mit Zugaben von Industriepartner_innen
auf 400 Millionen Euro steigen soll. Insgesamt gibt es drei Regionen, die sich
je einem Thema widmen. Das Green Energy Lab beschäftigt sich vorrangig mit
intelligenten Stromnetzen und nachhaltiger Energie. New Energy for Industry
(NEFI) umfasst Innovationen zur Emissionsreduktion von CO2 in der Industrie. Die
Wasserstoffinitiative Vorzeigeregion Austria Power & Gas konzentriert sich auf die
Entwicklung der Wasserstofftechnologie. Insgesamt werden im Rahmen dieser
Regionen 21 Projekte durchgeführt, an denen 42 KMUs, 50 Großunternehmen, 20
Forschungseinrichtungen und 16 andere Akteur_innen mitwirken (Klima- und Ener –
giefonds, 2020). Ziel wäre es, weitere solche Vorzeigeregionen zu fördern, z. B.
zum Thema Kreislaufwirtschaft.
Viele Expert_innen sehen dies als eine wesentliche
Handlungsoption mit einem großen Hebel. Als Vorreiter sind hier die Niederlande
zu nennen, wo ein sehr offener und bedarfsorientierter Ansatz verfolgt wird. Dieser
wurde vor vielen Jahren initiiert und etabliert und Unternehmen können potenziell
kreislauffähige Prozesse testen und, wenn diese funktionieren, mit den Gesetz –
geber_innen die Gesetze anpassen. Ein anderes internationales Beispiel, in dem
ebenfalls ein solcher Ansatz verfolgt wird, sind die Regionallabore der Energiewen –
de in Deutschland, in denen innovative Technologien in einem realen Umfeld und
mit industriellen Bedingungen erprobt werden (Bundesministerium für Wirtschaft
und Energie (BMWI), 2020).
Eine Herausforderung ist z. B. bei Experimentierklau –
seln im Energiebereich, dass es für Pilotvorhaben Sonderregelungen hinsichtlich
des Netzentgeltes bedarf, sodass keine finanziellen Nachteile entstehen können
(Kahl, Hilpert & Kahles, 2016). Ein bereits bestehendes Beispiel, wo diese Heraus –
forderungen aufgegriffen werden, ist das Förderprogramm Energie.Frei.Raum des
Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Innovation und Techno –
logie, welches zur Vorbereitung für eine mögliche Experimentierklausel dient
(Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), 2021). Generell müssen die rechtlichen
Rahmenbedingungen für derartige Vorhaben explizit ausgearbeitet werden, um die
Testungen zu ermöglichen. Das Transformationspotenzial ist aufgrund der Bedeu –
tung und der ggf. nötigen Änderung des rechtlichen Rahmens als mittel bis hoch
zu klassifizieren. Der Implementierungsaufwand ist ebenfalls als mittel bis hoch
einzustufen.
–Einzelmaßnahme 3: Förderung von Investitionen in Bereichen der Nachhaltigkeit
und Kreislaufwirtschaft, insbesondere für KMU.
Industrie und Forschungsinstitutionen fordern die
Unterstützung von Frontrunners und Kreislaufwirtschafts-Pionier_innen mit einer
Basisfinanzierung seitens der öffentlichen Hand. KMUs könnten so motiviert
werden, ihre Ideen rascher umzusetzen und Innovationen in den Markt zu bringen.
Aufgrund der Unterrepräsentanz der mittleren und klei –
nen Unternehmen bei oben genannter Forschungsförderung könnten gesonderte
Ansätze entwickelt werden, wie etwa in Deutschland das Programm KMU-innovativ,
mit welchem KMUs in der Beantragung und Bewilligung von Fördermitteln unter –
stützt werden (Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), 2020a).
KMUs sind im Hinblick auf nachhaltigkeitsorientierte
Innovationen nicht einfach als kleine oder große Unternehmen zu betrachten, sie
unterliegen spezifischen Eigenschaften wie beispielsweise limitierte Ressourcen
und werden eher von deren Eigentümer_innen geführt (Klewitz & Hansen, 2014).
13
09_03 / Förderung nachhaltigkeits- und kreislauforientierter Forschung & Entwicklung14Sie sind oft besonders auf öffentlich geförderte Vernetzungs- und Unterstützungs –
formate angewiesen, um Nachhaltigkeitsinnovation umzusetzen (Hansen & Klewitz,
2012); und wenn sie diese erhalten, sind sie häufig als langfristig orientierte und
eigentümer_innengeprägte Unternehmen zu bedeutenden Nachhaltigkeitsinnova –
tionen fähig. Daher könnten KMUs beispielsweise bei nachhaltigkeitsorientierten
Produktinnovationen (z. B. erstmalige freiwillige Zertifizierung Cradle-to-Cradle/
EcoLabels) oder organisatorischen Innovationen (z. B. Einführung eines Umwelt –
managementsystems EMAS, ISO 14001) finanziell oder administrativ unterstützt
werden, gegebenenfalls mit wissenschaftlicher Unterstützung. Genauso könnte die
erstmalige Einführung einer Ökobilanz (LCA oder LCSA) vonseiten der öffentlichen
Hand unterstützt werden, sofern gewisse Kriterien erfüllt werden (z. B. Nachvoll –
ziehbarkeit oder Transparenz).
Als weitere Maßnahme könnte zudem der Innovations –
assistent in Oberösterreich wiedereingesetzt werden. Mithilfe der Assistent_innen
(z. B. Jungakademiker_innen, die das Innovationsprojekt antreiben) konnten in 20
Jahren mehr als 200 Innovationsprojekte von KMUs umgesetzt werden. Gefördert
wurden Projekte mit einer Laufzeit von maximal 24 Monaten mit bis zu 40.000 €.
Jedem Projekt wurde ein_e Innovationsassistent_in zur Seite gestellt, inklusive
eines/einer externen erfahrenen Beraters/Beraterin (Land Oberösterreich, 2017).
Herausforderungen werden bei dieser Maßnahme kei –
ne wesentlichen erwartet. Das Transformationspotential wird als niedrig bis mittel
eingestuft. Dafür ist der Umsetzungsaufwand ebenso relativ gering.

Einzelmaßnahme 4: Förderung des Kompetenzaufbaus in Unternehmen und ins –
besondere der Nachwuchsförderung im Bereich Nachhaltigkeit und Kreislaufwirt –
schaft.
Tab. O_9-03_03 :
Einzelmaßnahmen zu
Maßnahmenbündel 3. Quelle:
Eigene Darstellung. // Tab. O_9-03_03 : Individual
measures for the third bundle
of measures. Source: Own
illustration.Einzelmaßnahme Instrument Typ
1. Schaffung von 50 neuen Professuren für nachhaltigkeitsrele –
vante Themen an österreichischen Universitäten;Finanzierung
2. Förderung der Integration sozialer und ökologischer Themen –
stellungen in die Lehre der Universitäten;Strukturelle Änderung
3. Priorisierung inter- und transdisziplinärer Forschung in Rich –
tung transformative Klima- und Nachhaltigkeitsforschung.Strukturelle Änderung
Optionen und MaßnahmenUm die nötige Aufmerksamkeit des Themas Nach –
haltigkeit und Kreislaufwirtschaft in den Unternehmen zu generieren, muss in den
Kompetenz- und Know-how-Aufbau investiert werden. Dazu gehören die Förderung
von Kreislaufwirtschafts-Trainings für Unternehmen, Förderung von Sustainability-
Awareness-Aktivitäten entlang von Wertschöpfungsketten sowie unternehmensintern
(Angebot von Workshops, Seminaren, Fachtagungen) und weiters die Einbindung
von externen Expert_innen und Forscher_innen, die das Thema Kreislaufwirtschaft
thematisieren und bei ersten Analysen unterstützen.
Das Transformationspotential sowie der Umsetzungsaufwand sind als gering bis
mittel einzustufen.
Maßnahmenbündel 3: Universitäten und Fachhochschulen
Dieses Maßnahmenbündel setzt den Schwerpunkt auf
die Verbesserung der wissenschaftlichen Forschung speziell an Universitäten und
Fachhochschulen. Konkret sind drei Einzelmaßnahmen umfasst, die in Tab. O_9-
03_03 aufgelistet und nachfolgend näher beschrieben werden.
–Einzelmaßnahme 1: Schaffung von 50 neuen Professuren für nachhaltigkeitsrele –
vante Themen an österreichischen Universitäten.
Ziel dieser Maßnahme ist nicht nur die Schaffung
der angesprochenen 50 Professuren für nachhaltigkeitsbezogene Themen, son –
dern auch, dass zehn davon für das Mega-Thema Kreislaufwirtschaft sowohl aus
wirtschaftlicher, technischer, konsumbezogener und soziologischer sowie regulato –
rischer Perspektive vorgesehen werden. Das Fehlen von Professor_innen als aus –
gebildetes Lehrpersonal in Bezug auf eine diesbezügliche Fokussierung sowie damit
einhergehend das Fehlen weiterer Forscher_innen wäre für die regionale Innovati –
onskraft problematisch (Koehn & Uitto, 2017). Dass Universitäten die Bedeutung von
Nachhaltigkeit in der Forschung und Lehre anerkennen, zeigt das Beispiel von der
Universität Kassel, die ein neues Zentrum zur nachhaltigen Entwicklung einrichten
möchte. Bislang waren an der Universität bereits über 120 Fachgebiete in unter –
schiedlichen Themen mit Nachhaltigkeit befasst und mit der Neugründung dieses
Zentrums ist es das Ziel, bis zu 17 neue Professuren zu schaffen. Dies soll nicht nur
die Forschung verstärken, sondern auch die Lehre, um Nachhaltigkeit noch stärker
in den dortigen Curricula zu integrieren (Universität Kassel, 2020). Tenure-Track-
Programme, wie jenes in Deutschland, welches von 2017 bis 2032 eine Milliarde
Euro verwenden soll, um 1.000 zusätzliche Tenure-Track-Professuren an insgesamt
75 Hochschulen zu finanzieren (BMBF, 2020b), die speziell auf Nachhaltigkeit aus –
gerichtet sind, könnten zum Einsatz kommen, um geeigneten Nachwuchs in Öster –
reich zu qualifizieren. Mit der Schaffung von 50 neuen Professuren würde Österreich
ein europaweites Zeichen setzen und eine Vorreiter_innenrolle einnehmen.
Eine Herausforderung ist, dass die Schaffung von
neuen Professuren immer mit zusätzlichem Mittelaufwand und damit mit Kriterien
zur Mittelvergabe verbunden ist. Die Maßnahme bietet aufgrund der langfristigen Be –
deutung des Themas für Forschung und Lehre ein mittleres Transformationspoten –
zial.
–Einzelmaßnahme 2: Förderung der Integration sozialer und ökologischer Themen –
stellungen in die Lehre und Forschung der Universitäten.
15
09_03 / Förderung nachhaltigkeits- und kreislauforientierter Forschung & Entwicklung16Ziel dieser Maßnahme ist die ganzheitliche Integration
von Nachhaltigkeit in alle Studienpläne und Lehrveranstaltungen. Erst wenn ökolo –
gische Rahmenbedingungen als Basis des gesellschaftlichen Lebens auf globaler
Ebene und diese als Grundlage unserer globalen Wirtschaft angesehen werden,
kann ein auf diese Ebene bezogener gesellschaftlicher Wandel in Richtung einer
nachhaltigen Entwicklung geschehen. Ein erster Schritt ist die Implementierung
von expliziten nachhaltigkeitsbezogenen Lehrveranstaltungen und Inhalten in
deutscher sowie auch in englischer Sprache, um allen Studierenden die Teilnahme
an internationalen Austauschprogrammen zu ermöglichen. In einem zweiten Schritt
sollten Nachhaltigkeitsaspekte in allen Lehrveranstaltungen thematisiert werden,
um die Integration zu verdeutlichen.
Zudem wäre eine weitere Möglichkeit, eine solide
Finanzierung für industrienahe Masterarbeiten und Dissertationen zu Kreislaufwirt –
schaft und Nachhaltigkeit aufzustellen.
Das Transformationspotential ist auf lange Sicht als
mittel bis groß einzustufen, da damit viele junge Menschen in einer kritischen Ent –
wicklungsphase erreicht werden können. Als Herausforderung sind Barrieren seitens
jener Professor_innen zu nennen, die bis dato keine Anknüpfungspunkte zur Nach –
haltigkeit in ihren Lehrinhalten sehen. Zudem muss forciert werden, dass Professor_
innen auch ein entsprechendes Lehrveranstaltungsangebot in Englisch anbieten, da
ein solches bislang nur eingeschränkt zur Verfügung steht. Hier wird beträchtliche
Überzeugungsarbeit geleistet werden müssen, um nicht zu riskieren, dass die Integ –
ration der Nachhaltigkeit in der Lehre zu einer leeren Worthülse verkommt.
–Einzelmaßnahme 3: Priorisierung inter- und transdisziplinärer Forschung in Rich –
tung transformative Nachhaltigkeitsmanagementforschung.
Inter- und transdisziplinäre Forschung ist notwendig
für Innovation (Langthaler, 2019). Zudem ist Transdisziplinarität als gemeinsamer
Prozess von Wissenschaft und Praxis zur Lösung von Nachhaltigkeitsproblemen
„ein Schlüsselfaktor für Nachhaltigkeitsforschung“ (Lang et al., 2012, S. 25). Im
Kontext von SDG 9 stehen transdisziplinäre Ansätze im Fokus, die wirtschafts –
bezogene Nachhaltigkeitsherausforderungen lösen (Schaltegger, Beckmann &
Hansen, 2013). Deswegen zielt diese Maßnahme darauf ab, transdisziplinäres
Nachhaltigkeitsmanagement stärker in den Entwicklungsplänen der Universitäten
zu verankern. Inter- und transdisziplinäre Forschung im Bereich der transformati –
ven Nachhaltigkeitsmanagementforschung könnte z. B. auch bei der Forschungs –
dokumentation als eigene Kategorie hervorgehoben werden, was sich auch in den
Wissenschaftszweigen der Statistik Austria widerspiegeln sollte.
Ein Beispiel für transdisziplinäre Forschung sind die
Nationalen Forschungsprogramme (NFP) des Schweizerischen Nationalfonds
(SNF). Dort werden Forschungsprojekte durchgeführt, die zu aktuellen Problemen
Wissen und Lösungen generieren sollen. Forschungsinstitute, Ämter, Einzelperso –
nen und Forschungsgruppen schlagen die Themen vor, die dann vom Bundesrat
ausgewählt werden und in einem NFP erforscht werden. Zusätzlich sind die ver –
schiedenen Projekte in einem NFP untereinander koordiniert und auf die Erreichung
eines gemeinsamen Zieles ausgerichtet, weshalb in den NFPs verschiedene Berei –
che zusammentreffen. Insgesamt dauern die NFPs vier bis fünf Jahre. Speziell zum
Thema Nachhaltigkeitsmanagement gibt es beispielsweise das NFP 73, welches
sich mit der Kreislaufwirtschaft befasst (Schweizerischer Nationalfonds, 2020).
Optionen und Maßnahmen17Eine Herausforderung für transdisziplinäre Forschung
ist die Vernetzung der Akteur_innen. Zusätzlich dazu benötigt es auch qualifizier –
te Fachkräfte, die wissenschaftlich fundierte Lösungen entwickeln können, wofür
wiederum eine Stärkung der Professuren und der allgemeinen Expertise im Nach –
haltigkeitsmanagementbereich eine tragende Rolle spielt. Aufgrund der hohen
Wichtigkeit der Maßnahme und der starken Verflechtungen mit anderen Maßnah –
men birgt diese Maßnahme ein mittleres Transformationspotential. Die Aufgabe
von Universitäten und Hochschulen besteht schließlich nicht nur im Lehren und
Forschen, sondern auch in einer gewissen Vorbildwirkung bei der Umsetzung.
09_03 .3.2 Erwartete Wirkungsweise
Die Option Förderung nachhaltigkeits- und kreislauf –
orientierter Forschung & Entwicklung wird dazu beitragen, die österreichische
Forschungsquote insgesamt und spezifisch zu nachhaltigkeits- und kreislaufwirt –
schaftsbezogenen Themen maßgeblich zu steigern. Dies betrifft sowohl Universi –
täten und Fachhochschulen als Forschungsbereich als auch industrielle Forschung
und zielt auf Grundlagenforschung, angewandte Forschung und experimentelle
Entwicklung ab. Damit einhergehend wird die Anzahl der im Bereich F&E tätigen
Personen steigen.
Aus dieser intensivierten Forschung ist folglich ein An –
stieg der Innovationsfähigkeit, technologischen Kapazitäten und der angemeldeten
Patente für nachhaltigkeitsbezogene Entwicklungen zu erwarten, was insgesamt
die bereits gute Position Österreichs (z. B. bei der F&E-Quote) weiter ausbauen
würde. Aufgrund international durchgeführter Forschungsprojekte und dem Export
marktreifer Innovationen können positive Spillover-Effekte in Ländern mit nied –
rigem oder mittlerem Einkommen entstehen. Die massive Investition in die oben
beschriebenen Maßnahmen hat mittel- und langfristig daher das Potential, Öster –
reichs Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, Arbeitsplätze zu schaffen und nachhaltige
Transformationen anzutreiben.
Das jeweilig erwartete Transformationspotential der
Einzelmaßnahmen wurde bereits oben beschrieben. Insgesamt ist durch eine Kom –
bination der Einzelmaßnahmen gewährleistet, dass über mehrere Hebel parallel
ein hoher Wirkungsgrad erreicht wird, der dazu beiträgt, die eben beschriebenen
Entwicklungen zu unterstützen.
09_03 / Förderung nachhaltigkeits- und kreislauforientierter Forschung & Entwicklung18Maßnahmenbündel
bzw. Einzelmaß –
nahmeKonkretes Bei –
spiel (inkl. Land)Punktuelle Inhalte bzw. Erfahrungen
Maßnahmenbündel 1
– Einzelmaßnahme 1Circular Economy
Investment Fund,
Vereinigtes König –
reichIn Schottland gibt es einen Circular Economy Investment Fund ,
der 18 Millionen Pfund Förderungen an KMUs vergibt, die dabei
helfen, die Kreislaufwirtschaft zu etablieren. Zusätzlich dazu sol –
len nicht gewinnorientierte Organisationen ebenfalls gefördert
werden. Die Förderung ist nicht sektorspezifisch, jedoch sollen
die Projekte einen der folgenden Punkte erfüllen:
–Maßnahmen zur Markterschließung neuer kreislauffähiger
Produkte;
–Entwicklung und Nutzung von innovativen Geschäftsmodellen
hinsichtlich kreislauffähiger Produkte und Dienstleistungen;
–Entwicklung und Nutzung innovativer Produkte, Dienstleis –
tungen und Technologien zur Unterstützung der Kreislaufwirt –
schaft.
Der Fonds bezieht die Fördergelder von der schottischen Re –
gierung und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung
(Zero Waste Scotland , 2020).
Maßnahmenbündel 2
– Einzelmaßnahme 2Regulatorische
Innovationszone für
intelligente Strom –
netze, Vereinigtes
KönigreichIm Vereinigten Königreich wurde eine regulatorische Innova –
tionszone zum Thema intelligente Stromnetze eingerichtet.
Sie kann von Start-Ups, KMUs, Großunternehmen, und allen
anderen innovativen Akteur_innen genutzt werden, die von der
F&E-Phase bis kurz vor dem Markteintritt stehen. Die Innova –
tionszone ist primär für Aktivitäten eingerichtet, die mit dem
hiesigen Strom- und Gasmarkt verbunden sind und die verant –
wortlichen Akteur_innen der Zone müssen plausibel feststellen,
dass die Innovation grundsätzlich einen Nutzen erfüllt und, dass
sie Kund_innen einen Vorteil verschafft. Bezüglich der Hilfestel –
lung kann die Innovationszone nicht nur dabei helfen, ein neues
Produkt, eine neue Dienstleistung oder ein neues Geschäfts –
modell auf den Markt zu bringen, sondern auch Versuchsreihen
in einem realen Umfeld durchzuführen, wo mit Kund_innen, dem
Markt und dem gesamten Energiesystem interagiert werden
kann. Für Versuchsreihen gibt es auch die Möglichkeiten, vorü –
bergehende Ausnahmen von rechtlichen Rahmenbedingungen
zu schaffen und für marktreife Produkte wird eine Aussage dar –
über getroffen, ob dieses zurzeit ohne Beschränkungen genutzt
werden kann bzw. welche rechtlichen Hürden vorliegen. In den
ersten drei Jahren des Bestehens der Innovationszone wurden
350 Projekte darin durchgeführt ( Office of Gas and Electricity
Markets (OFGEM), 2020).
Tab. O_9-03_0 4: Erfahrungen aus
anderen Ländern mit ähnlichen
Optionen bzw. Maßnahmen
– Überblick. Quelle: Eigene
Darstellung. // Tab. O_9-03_04 : Overview
of best practice examples from
other countries regarding similar
options for action. Source: Own
illustration.
Optionen und Maßnahmen19Eine direkte Messung der Wirkung der Option (Steige –
rung der nachhaltigkeitsbezogenen Forschungsquote, der Anzahl der im Bereich
nachhaltigkeitsbezogener F&E tätigen Personen, der Patente im Bereich Nachhal –
tigkeit und Kreislaufwirtschaft) wäre relativ einfach durch die Einführung neuer bzw.
adaptierter Indikatoren umsetzbar (siehe hierzu Targetbeschreibung 9.5). Eine
Quantifizierung der Folgewirkungen (Verbesserung der Innovationskraft, Wettbe –
werbsfähigkeit, Wirtschaftsleistung) kann ebenfalls durchgeführt werden, wenn –
gleich die Herstellung der kausalen Zusammenhänge schwierig ist.
09_03 .3.3 Bisherige Erfahrungen mit dieser
Option oder ähnlichen Optionen
Einige Beispiele zur Umsetzung der genannten Maß –
nahmen wurden bereits bei den betreffenden Maßnahmen selbst erläutert. Zusätz –
liche Beispiele aus anderen Ländern werden in der Tab. O_9-03_04 präsentiert.
09_03 .3.4 Zeithorizont der Wirksamkeit
Kurz-, mittel- und langfristig
Der Zeithorizont der Umsetzung bzw. Wirksamkeit
wurde bereits teilweise bei den Einzelmaßnahmen im Fließtext mit dem Transfor –
mationspotential beschrieben. Grundlegend ist der Großteil der Einzelmaßnahmen
kurzfristig umsetzbar, die Wirkung von Förderprogrammen entfaltet sich jedoch
erst mittel- bis langfristig.
09_03 .3.5 Interaktionen mit anderen Optionen
Es ist keine Option im Rahmen des UniNEtZ-Projektes
bekannt, mit der das gleiche Ziel erreicht werden kann. Innerhalb der Maßnahmen –
bündel, d. h. zwischen spezifischen Einzelmaßnahmen bestehen natürlich gewisse
synergetische bzw. komplementäre Wirkungen, die im Fließtext der Optionenbe –
schreibung sowie nachfolgend dargestellt werden.
Für eine bessere Unterstützung der Kreislaufwirtschaft
sollte im Zusammenhang zu der in Option 09_04 geforderten Circular Economy
Roadmap und deren Maßnahmen auch eine staatliche Forschungsagenda für
Kreislaufwirtschaft etabliert werden, um die Forschung stärker in Bezug auf die
Kreislaufwirtschaft auszurichten.
Zudem bietet insbesondere Einzelmaßnahme 2 des
3. Maßnahmenbündels Verknüpfungen mit Option 04_10, da es auch dort darum
geht, Nachhaltigkeit in universitären Curricula zu verankern. Die in der vorliegen –
den Option geforderte Schaffung neuer Professuren ist eine gute Ergänzung, da
qualifizierte (Forschungs-)professuren eine gute Basis für derartige Lehrveranstal –
tungen sind.
Weiters ist die Förderung von F&E-Aktivitäten auch
unerlässlich, um sichere und nachhaltige Substitute herstellen und nutzen zu
können. Hiermit beschäftigt sich Option 12_02, die ebenfalls Maßnahmen zur For –
schungsförderung in diesen Bereichen beinhaltet (siehe Einzelmaßnahme 1 des
1. Maßnahmenbündels bei Option 12_02). Zudem wird in Option 12_02, wie auch
in der vorliegenden Option (siehe Einzelmaßnahme 3 des 1. Maßnahmenbündels)
die Förderung von Kooperationsprojekten zwischen Hochschulen und der Industrie
propagiert.
09_03 / Förderung nachhaltigkeits- und kreislauforientierter Forschung & Entwicklung2009_03.3.6 Interaktionen mit anderen Optionen
F&E sowie die Förderung von Innovationen stellen die
Grundlage für weitere Erkenntnisse und Transformationen in allen Nachhaltigkeits –
bereichen dar. Da mit dieser Option jedes Thema der 17 SDGs beforscht werden
kann, gibt es Interaktionen zu sämtlichen SDGs und Targets und somit auch zu
sämtlichen Optionen.
Zu folgenden Targets besteht ein direkter Anknüp-
fungspunkt, da die Erhöhung von Forschung und
Innovationen explizit genannt wird:
– Target 2.a: Die Investitionen in die ländliche Infrastruktur, die Agrarforschung
und landwirtschaftliche Beratungsdienste, die Technologieentwicklung sowie
Genbanken für Pflanzen und Nutztiere erhöhen, unter anderem durch verstärkte
internationale Zusammenarbeit, um die landwirtschaftliche Produktionskapazi-
tät in den Entwicklungsländern und insbesondere den am wenigsten entwickel
ten Ländern zu verbessern;
– Target 3.b: Forschung und Entwicklung zu Impfstoffen und Medikamenten für
übertragbare und nichtübertragbare Krankheiten, von denen hauptsächlich Ent
wicklungsländer betroffen sind, unterstützen, (…);
– Target 7.a: Bis 2030 die internationale Zusammenarbeit verstärken, um den
Zugang zur Forschung und Technologie im Bereich saubere Energie,
namentlich erneuerbare Energie, Energieeffizienz sowie fortschrittliche und
saubere Technologien für fossile Brennstoffe, zu erleichtern, und Investitionen in
die Energieinfrastruktur und saubere Energietechnologien fördern;
– Target 8.2: Eine höhere wirtschaftliche Produktivität durch Diversifizierung,
technologische Modernisierung und Innovation erreichen, einschließlich
durch Konzentration auf mit hoher Wertschöpfung verbundene und arbeitsinten-
sive Sektoren;
– Target 8.3: Entwicklungsorientierte Politiken fördern, die produktive Tätigkeiten,
die Schaffung menschenwürdiger Arbeitsplätze, Unternehmertum, Kreativi
tät und Innovation unterstützen, und die Formalisierung und das Wachstum von
Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen unter anderem durch den Zugang zu
Finanzdienstleistungen begünstigen;
– Target 9.b: Die einheimische Technologieentwicklung, Forschung und Innova
tion in den Entwicklungsländern unterstützen, einschließlich durch Si-
cherstellung eines förderlichen politischen Umfelds, unter anderem für indust
rielle Diversifizierung und Wertschöpfung im Rohstoffbereich;
– Target 14.a: Die wissenschaftlichen Kenntnisse vertiefen, die Forschungskapa
zitäten ausbauen und Meerestechnologien weitergeben, (…);
– Target 17.6: Die regionale und internationale Nord-Süd- und Süd-Süd-Zusam
menarbeit und Dreieckskooperation im Bereich Wissenschaft, Technologie und
Innovation und den Zugang dazu verbessern und den Austausch von Wissen zu
einvernehmlich festgelegten Bedingungen verstärken, unter anderem durch eine
bessere Abstimmung zwischen den vorhandenen Mechanismen, insbesondere
auf Ebene der Vereinten Nationen, und durch einen globalen Mechanismus zur
Technologieförderung;
– Target 17.8: Die Technologiebank und den Mechanismus zum Kapazitätsaufbau
für Wissenschaft, Technologie und Innovation für die am wenigsten entwickelten
Länder bis 2017 vollständig operationalisieren und die Nutzung von Grundlagen
technologien, insbesondere der Informations- und Kommunikationstechnologien,
verbessern.
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kation GmbH. (2020). SAMOA As -Weiters sind folgende SDGs hervorzuheben, zu denen
ebenfalls enge Anknüpfungspunkte bestehen:
– SDG 4: auch dort wird versucht, Nachhaltigkeit in Hochschulcurricula zu integ
rieren;
– SDG 5: insbesondere, wenn versucht wird, für die F&E mehr Frauen zu gewin
nen;
– SDG 8: da die langfristigen Wirkungen dieser Option zum nachhaltigen Wirt
schaftswachstum beitragen können;
– SDG 12: da nachhaltige Produktionsmuster nur durch adäquate F&E erreicht
werden können;
– SDG 17: da hier explizit Nachhaltigkeit sowie Technologietransfer und Innova
tion – mit Fokus auf die weltweite Ebene – in seinen Targets themati-
siert werden.

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Gesprächspartner_innen im Rahmen der
Expert_innenbefragung:
–Experte aus der produzierenden Industrie: (Herstellung von elektri- schen
Ausrüstungen), Program Lead Sustainability by Design/R&D Technologies;
27.08.2020
–Thomas Rumetshofer: (Borealis Polyorefine GmbH); Specialist Open Inno- vation
– Circular Economy; 27.08.2020
–Elvira Lutter: (Klima- und Energiefonds); Programm- und Research-Mana- gerin;
28.08.2020
–Experte und Expertin: (deutsches Forschungsförderungsinstitut); Projekt- träger –
schaft Ressourcen und Nachhaltigkeit; 01.09.2020
–Stefan Husi: (Forschungsförderungsinstitut in der DACH-Region); Pro- gramm –
manager; 02.09.2020
–Johannes Kisser: (alchemia-nova GmbH); Geschäftsführer; 11.09.2020

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