SDG_09_Option_09_02_pdf_20231119_182358.txt

Optionen
und
Maßnahmen
Österreichs Handlungsoptionen
zur Umsetzung
der UN-Agenda 2030
für eine lebenswerte Zukunft.
UniNEtZ –
Universitäten und Nachhaltige
Entwicklungsziele
Optionen und Maßnahmen1
09_02 / Aufbau und Modernisierung einer nachhaltigkeitsorientierten Wiederverwendungs- und
Recyclinginfrastruktur09_02
Target 9.1Autor_innen:
Schrack, Daniela ( Johannes-Kepler-Universität ); Hansen,
Erik ( Johannes-Kepler-Universität ); Frey, Patrick ( Johannes-
Kepler-Universität, Student )
Reviewer_innen:
Allesch, Astrid ( Universität für Bodenkultur Wien );
Bockreis, Anke ( Universität Innsbruck )
Gesprächspartner_innen im Rahmen der
Expert_innenbefragung:
Naynar, Johanna ( Verband Österreichischer Entsorgungs –
betriebe ); Augusta, Josef ( Austria Papier Recycling GmbH );
Hauke, Harald ( Austria Glas Recycling GmbH ); Scharff,
Christoph ( Altstoff Recycling Austria (ARA )); Pomberger,
Roland ( Montanuniversität Leoben ); Kranzinger, Lukas
(Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverband )Aufbau und Modernisierung einer nach –
haltigkeitsorientierten Wiederverwen –
dungs- und Recyclinginfrastruktur
23 Tabellenverzeichnis
4 09_02 .1 Ziele der Option
4 09_02.2 Hintergrund der Option
6 09_02.3 Optionenbeschreibung
6 09_02.3.1 Beschreibung der Option bzw. der zugehörigen Maßnahmen
bzw. Maßnahmenkombinationen
18 09_02.3.2 Erwartete Wirkweise
19 09_02.3.3 Bisherige Erfahrungen mit dieser Option oder ähnlichen
21 09_02.3.4 Zeithorizont der Wirksamkeit
21 09_02.3.5 Vergleich mit anderen Optionen,
mit denen das Ziel erreicht werden kann
21 09_02.3.6 Interaktionen mit anderen Optionen
23 09_02.3.7 Offene Forschungsfragen
23 LiteraturInhalt
Optionen und Maßnahmen3Tabellenverzeichnis
Tab. O_9-02_01 : Einzel –
maßnahmen zu Maß –
nahmenbündel 1. Quelle:
Eigene Darstellung.
// Tab. O_9-02_01 : Indi –
vidual measures for the
first bundle of measures.
Source: Own illustration
Tab. O_9-02_02 : Einzel –
maßnahmen zu Maß –
nahmenbündel 2. Quelle:
Eigene Darstellung.
// Tab. O_9-02_02 : Indi –
vidual measures for the
second bundle of measures.
Source: Own illustration
Tab. O_9-02_03 : Einzel –
maßnahmen zu Maß –
nahmenbündel 3. Quelle:
Eigene Darstellung.
// Tab. O_9-02_03 : Indi –
vidual measures for the
third bundle of measures.
Source: Own illustration
Tab. O_9-02_04 : Einzel –
maßnahmen zu Maß –
nahmenbündel 4. Quelle:
Eigene Darstellung.
// Tab. O_9-02_04 : Indi –
vidual measures for the
fourth bundle of measu –
res. Source: Own illustra –
tion
Tab. O_9-02_05 : Einzel –
maßnahmen zu Maß –
nahmenbündel 5. Quelle:
Eigene Darstellung.
// Tab. O_9-02_05 : Indi –
vidual measures for the
fifth bundle of measures.
Source: Own illustration6 15 Tab. O_9-02_06 :
Einzelmaßnahmen zu
Maßnahmenbündel 6.
Quelle: Eigene Darstel –
lung.
// Tab. O_9-02_06 :
Individual measures
for the sixth bundle of
measures. Source: Own
illustration
Tab. O_9-02_07 : Er-
fahrungen aus anderen
Ländern mit ähnlichen
Optionen bzw. Maßnah –
men – Überblick. Quelle:
Eigene Darstellung.
// Tab. O_9-02_07 :
Overview of best practi –
ce examples from other
countries regarding si –
milar options for action.
Source: Own illustration
Tab. O_9-02_08 : Inter –
aktionen der Maßnah –
menbündel mit anderen
Targets. Quelle: Eigene
Darstellung.
// Tab. O_9-02_08 :
Interactions between
the bundles of measu –
res and other targets.
Source: Own illustration9
10
12
1419
22
09_02 / Aufbau und Modernisierung einer nachhaltigkeitsorientierten Wiederverwendungs- und
Recyclinginfrastruktur09_02 .1 Ziele der Option
Die Option „ Aufbau und Modernisierung einer nach –
haltigkeitsorientierten Wiederverwendungs- und Recyclinginfrastruktur “ besteht
aus sieben Maßnahmenbündeln:
1. Intensivierung von Reuse und Refurbish (Wiederverwendung und Wiederaufbe –
reitung von Gebrauchtwaren);
2. Intensivierte, korrekte und getrennte Sammlung von Gebrauchtprodukten und
Altstoffen durch die Verbraucher_innen (kommunale Sammlung);
3. Intensivierte korrekte und getrennte Sammlung von Wertstoffen bei Handels-
und Industriebetrieben (gewerbliche Sammlung);
4. Green Logistics bei Sammlung und Transport von Altstoffen;
5. Digitalisierungsoffensive – Containermanagement sowie Verwertungs-, Recyc –
ling-, und Entsorgungslogistik ( Smart Recycling );
6. Optimierung der Container und Sammelsysteme;
7. Neuerster Stand der Technik in Sortier-, Wiederverwendungs- und
Recyclinganlagen/-betrieben.
Grundlegend beziehen sich diese Option und die
damit verbundenen Maßnahmenbündel auf das Target 9.1 „ Aufbau einer hoch –
wertigen, verlässlichen, nachhaltigen und widerstandsfähigen Infrastruktur “1 und
schaffen enge Verknüpfungen zu SDG 12. Der Fokus liegt dabei auf einer nach –
haltigkeitsorientierten Transformation der Wiederverwendungs- und Recycling –
infrastruktur. Im Rahmen dieser Option sollen Wege aufgezeigt werden, wie die
Wiederverwendungs- und Recyclinginfrastruktur für die Industrie transformiert
werden kann, um eine nachhaltige Entwicklung der Unternehmen zu ermöglichen
und wie die Infrastruktur selbst nachhaltiger gestaltet werden kann.
Mit der Option und den sieben Maßnahmenbündeln
werden folgende Ziele verfolgt:
−Intensivierung von Reuse und Refurbish durch Optimierung der Wiederverwen –
dungsinfrastruktur;
−Erhöhung der sortenreinen Trennung und Sammelquoten bei Gebrauchtproduk –
ten und Altstoffen (sowohl bei kommunaler als auch gewerblicher Sammlung)
durch Anpassung infrastruktureller Komponenten;
−Emissions- und lärmarme Optimierung von Sammlung und Logistik der Altstoffe
unter Nutzung der Digitalisierung;
−Nachhaltige Gestaltung der wiederverwendungs- und recyclingbetrieblichen An –
lagen und Infrastruktur.
09_02 .2 Hintergrund der Option
Unsere Gesellschaft sowie die Wirtschaft und damit
verbundene nachhaltige Entwicklungen hängen in starkem Maße von einer hoch –
wertigen, verlässlichen, nachhaltigen und widerstandsfähigen Infrastruktur ab. Aus
Ressourcen perspektive muss die Infrastruktur insbesondere sicherstellen, dass
Ressourcen – auch als Bestandteil von Produkten und Komponenten – möglichst
dauerhaft in Kreisläufen geführt und für wirtschaftliche Tätigkeiten erhalten bleib en,
damit eine Entkopplung von Primärressourcenbedarf möglich wird (Hansen et
1 Der Langtext des Targets 9.1 lautet: „Eine hochwertige, verlässliche, nachhaltige und
widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, einschließlich regionaler und grenzüberschreitender Infrastruktur,
um die wirtschaftliche Entwicklung und das menschliche Wohlergehen zu unterstützen, und dabei den
Schwerpunkt auf einen erschwinglichen und gleichberechtigten Zugang für alle legen“ (Vereinte Nationen
(UN), 2015, S. 21).
4
Optionen und Maßnahmenal., 2020). Um die österreichische Kreislaufwirtschaft und damit eine nachhaltige
Entwicklung entsprechend zu unterstützen, müssen infrastrukturelle Rahmenbedin –
gungen im Bereich der kommunalen und gewerblichen Sammel- und Verwertungs –
systeme nachhaltigkeitsorientiert angepasst und aufgebaut werden. Dies umfasst
Sammelbehälter und -systeme, Altstoffsammelzentren, Sortier-, Verwertungs- und
Recyclinganlagen, aber auch Abfalltransporte und Digitalisierungsmaßnahmen zur
Unterstützung dieser.
Jedes Produkt wird an einem gewissen Zeitpunkt von
den Nutzer_innen ausrangiert – sei es aus technisch-funktionalen (z.  B. Defekt)
oder psychologischen (z.  B. Mode) Gründen – und ist damit schon wie Abfall
zu betrachten. Um die Lebensdauer dieser Produkte zu verlängern bzw. neue
Nutzungsmöglichkeiten dafür zu schaffen, benötigt es Verwertungsstrukturen, die
eine Wiederverwendung von Produkten oder Komponenten und – falls dies nicht
möglich ist – stoffliches Recycling der Materialien ermöglichen. Die Verbrennung
wird hier nicht betrachtet, da Ressourcen damit dauerhaft verloren gehen und
diese daher auch nicht als Kreislaufwirtschaft im engeren Sinne anerkannt wird
(Ellen MacArthur Foundation (EMF), 2013). Das Produktdesign und die verwende –
ten Materialien beeinflussen dabei die Verwertungsprozesse und den Verlauf der
Verwertung erheblich (recyclinggerechtes Design siehe Option 12.4). Betrachtet
man nur bestehende Abfallströme (sowohl Wertstoff- als auch Schadstoffströme),
so können diese gut über Gebühren-, Anreiz- und Informationssysteme gesteuert
werden.
Wichtig ist hierbei, dass beginnend von Konsument_
innen über Transportunternehmen und Verwerter_innen bzw. Entsorger_innen
alle Akteur_innen ihren Beitrag für eine nachhaltigkeitsorientierte Transformation
hin zur Kreislaufwirtschaft leisten müssen. Bürger_innen können dabei als erste
Sortierstufe betrachtet werden, da diese den Haushaltsabfall trennen müssen. Das
bedeutet, dass insbesondere bei den Maßnahmenbündeln 1 und 2 auch auf eine
entsprechende Bewusstseinsbildung der Bürger_innen zu achten ist (z.  B. durch
Schulbildung und Informationskampagnen der öffentlichen Hand; siehe hierzu
auch Option 12_07 sowie SDG 4). Danach kommen die eigentlichen wirtschaftlich-
technischen Verwertungsprozesse. Alle Akteur_innen haben einen dynamischen
Einfluss auf das Gesamtsystem, weswegen tagesaktuelle Informationen (Stichwort
Digitalisierung) immer wichtiger werden und das System ganzheitlich betrachtet
werden muss. Die Teilbereiche Sammlung, Sortierung und Wiederverwendung bzw.
Verwertung sollten nicht getrennt optimiert werden, sondern am besten gemein –
sam. Es müssen auch entsprechende Kapazitäten zur Behandlung bzw. Verwer –
tung der Abfall- und Wertstoffströme zur Verfügung stehen bzw. gestellt werden.
Zudem werden geeignete gesetzliche Rahmenbedingungen für eine einheitliche
getrennte Sammlung aller Verpackungen in Österreich benötigt. Dies erleichtert
die Sammlung für die Bürger_innen und somit das Recycling für die Unternehmen.
Es geht um einen Schulterschluss aller Akteur_innen: Es muss eine verstärkte Zu –
sammenarbeit zwischen den Akteur_innen der gesamten Wertschöpfungskette ge –
ben, um die Recyclingziele der Europäischen Union (EU) zu erreichen (zu weiteren
Maßnahmen für die Optimierung der Abfallsammlung siehe Target 11.6).
In Bezug auf die Verwertungs-, Recycling- und Ent –
sorgungsinfrastruktur waren im Jahr 2018 österreichweit rund 3.100 Anlagen zur
Abfallverwertung und -beseitigung in Betrieb. Die meisten davon (1.020) sind
Deponien, gefolgt von Behandlungsanlagen von mineralischen Bau- und Abbruch –
abfällen (927) und Kompostierungsanlagen (405). Zudem gab es 220 Sortierungs-
und Aufbereitungsanlagen und 90 Verwertungsanlagen für getrennt erfasste Alt –
5
09_02 / Aufbau und Modernisierung einer nachhaltigkeitsorientierten Wiederverwendungs- und
Recyclinginfrastrukturstoffe (Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation
und Technologie (BMK), 2020). Laut Expert_inneninterviews befinden sich Öster –
reichs Sortieranlagen am Ende ihrer Lebensdauer und müssen daher umfassend
erneuert werden. Aus heutiger Sicht sind signifikante Investitionen im höheren
zwei- bis sogar dreistelligen Millionenbereich bis zum Jahr 2023 erforderlich.
Für das EU-Kreislaufwirtschaftspaket spielen die
Unternehmen der Ressourcen- und Kreislaufwirtschaft eine zentrale Rolle und die
EU-Zielerreichung der geforderten Sammel- und Recyclingquoten hängt letztend –
lich auch von der Investitionsbereitschaft der Abfall- und Ressourcenunternehmen
in die notwendigen Sortier-, Wiederverwendungs und Verwertungsanlagen ab.
Dafür brauchen die Unternehmen vor allem eine nationale Vision für das Kreis –
laufwirtschafssystem als Ganzes (z.   B. Circular Economy Roadmap , siehe hierzu
Option 9_04), Rechtssicherheit und ein investitionsfreundliches Klima.
09_02 .3 Optionenbeschreibung
09_02.3.1 Beschreibung der Option
bzw. der zugehörigen Maßnahmen
bzw. Maßnahmenkombinationen
Maßnahmenbündel 1: Intensivierung von Reuse und Refurbish (Wiederver –
wendung und Wiederaufbereitung von Gebrauchtwaren)
In diesem Maßnahmenbündel sind Einzelmaßnahmen
enthalten, die die infrastrukturellen Voraussetzungen zur Wiederverwendung und
Aufbereitung bereits gebrauchter Güter verbessern sollen. Die enthaltenen Maß –
nahmen werden in Tab. O_9-02_01 kurz aufgelistet und anschließend im Detail
präsentiert.
61. Elektroaltgeräte: Damage-free collection of
(electrical) goods (z. B. durch Bonus für Abgabe)
und Schaffung der Möglichkeit zur Versendung von
Elektroaltgeräten mit der Post bzw. Kooperationen
mit ZustelldienstenFörderung,
strukturelle
ÄnderungKonsument_innen,
Zulieferer_innen /
Lieferant_innen
2. Verpflichtende Rücknahme von Verpackungen
durch den VersandhandelVerordnung Versandhandel
3. Ausbauen der ReVital -Vorsammlung in den Alts –
toffsammelzentren (ASZ) und die Steigerung der
ReVital -Sammelmengen Strukturelle
ÄnderungASZ
4. Breitere Implementierung von professionelleren
GebrauchtkaufhäusernStrukturelle
ÄnderungZwischenhänd –
ler_innenEinzelmaßnahme Instrument-Typ Fokussierte Akteur_
innengruppe
Tab. O_9-02_01:
Einzelmaßnahmen zu
Maßnahmenbündel 1. Quelle:
Eigene Darstellung. // Tab. O_9-02_01: Individual
measures for the first bundle
of measures. Source: Own
illustration.
Optionen und Maßnahmen −Einzelmaßnahme 1: Elektroaltgeräte: Damage-free collection of (electrical)
goods (z. B. durch Bonus für Abgabe) und Schaffung der Möglichkeit zur Versen –
dung von Elektroaltgeräten mit der Post bzw. Kooperationen mit Zustelldiensten
2019 wurden über 133.000 Tonnen Elektroaltgeräte
gesammelt (Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle Austria GmbH (EAK), 2020).
Dies entspricht einer Sammelquote von 62 %, was jedoch für die ab 2019 verpflich –
tende Quote von 65 % nicht ausreicht. Hierzu benötigt es z.  B. weitere logistische
Anstrengungen. Zudem ist der internationale Versandhandel von Bedeutung, da
zwar 15-20 % der Elektrogeräte auf diesem Wege nach Österreich gelangen,
jedoch oft nur unzureichende Information über die R ückgabemöglichkeiten von Alt –
geräten verfügbar sind (EAK, 2020; APA-OTS Originaltext-Service GmbH, 2020).2
Generell ist in Österreich jedes Unternehmen, welches
mindestens 150 qm Verkaufsfläche aufweist und Elektroartikel vertreibt, verpflich –
tet, Elektroaltgeräte bei gleichzeitigem Kauf eines Neugerätes, kostenlos zurück –
zunehmen (Wirtschaftskammer Österreich (WKO), 2018). Ein Problem ist darüber
hinaus, dass Geräte mit Lithium-Ionen-Batterien bei falscher Handhabung und Ent –
sorgung zu Bränden führen können. Insbesondere wenn derartige Geräte auf dem
Postweg transportiert werden, könnte dieses Problem verstärkt auftreten.
Gefordert wird also, dass:
−Verkäufer und Produzenten (inklusive Online-Händler), die Elektrogeräte lie –
fern, Altgeräte kostenlos zurücknehmen und entsprechend an Verwertungs –
unternehmen weiterleiten;
−Konsument_innen, welche Elektroaltgeräte in funktionstüchtigem Zustand
an ein Altstoffzentrum (ASZ), einen Revital -Shop oder ähnliche Rückgabe-
Möglichkeiten retournieren, einen Bonus für die Abgabe erhalten ( Damage-
free collection of (electrical) goods );3
−Kooperationen der Wiederverwendungs- und Recyclingunternehmen mit Zu –
stelldiensten eingegangen werden, um die Möglichkeit für Konsument_innen
zur Versendung von Elektroaltgeräten mit der Post bzw. über Zustelldienste
zu schaffen.
−Einzelmaßnahme 2: Verpflichtende Rücknahme von Verpackungen durch den
Versandhandel
Wiederverwendung betrifft nicht nur langlebige Elek –
trogeräte, sondern durchaus auch kurzlebiges Verpackungsmaterial. Ein Teil der
Karton- und Plastikverpackungen, die durch den Online-Handel entstehen, könn –
ten nicht nur verwertet, sondern vor allem wiederverwendet werden. Insbeson –
dere Kartonschachteln bzw. Versandboxen, welche mehrfach verwendet werden
könnten, müssten vom Versandhandel verpflichtend zurückgenommen werden.
Praktisch sollen bei Auslieferung neuer Ware die Verpackungen alter Bestellungen
wieder gesammelt und dann zentral entsorgt werden (Allesch et al., 2019). Gege –
benenfalls wäre hier auch an ein Mehrwegpfandsystem für die Konsument_innen
zu denken, um ein Bewusstsein für Wiederverwendung zu schaffen.
−Einzelmaßnahme 3: Ausbauen der ReVital-Vorsammlung in den ASZs und die
Steigerung der ReVital-Sammelmengen.
2 Einen derartigen Service bietet bspw. der Versandhändler Otto an, der bei einer Neulieferung
von Elektrogeräten gegen eine Servicepauschale von 29 € das entsprechende Altgerät mitnimmt und
umweltgerecht entsorgt. Diese Dienstleistung kann auch nachträglich bei Lieferung des Neugerätes mit
der Post in Anspruch genommen werden, kostet allerdings in dem Fall 80 €. Zusätzlich dazu bietet das
Versandhaus an, die Altgeräte kostenlos bei einem der zahlreichen Kooperationspartner_innen abzugeben,
wo diese dann fachgerecht entsorgt werden (Otto GmbH, 2020).
3 Alternativ zum Bonus kann auch an die Einführung eines Pfandsystems gedacht werden. Die
Praktikabilität und Effektivität beider Systeme müssten jedoch weiterführend näher untersucht werden.
7
09_02 / Aufbau und Modernisierung einer nachhaltigkeitsorientierten Wiederverwendungs- und
RecyclinginfrastrukturDie Marke ReVital ist eine in Oberösterreich einge –
tragene Marke für Reuse . Typische Güter sind hier Geschirr, Möbel und Elektro –
altgeräte. Durch deren Wiederverwendung können die Umwelt geschont und
Ressourcen gespart werden. Die Marke existiert seit 2009 und mittlerweile gibt es
17 ReVital -Shops, in denen 2015 ca. 900 Tonnen Güter verkauft werden konnten
und, speziell für dieses Projekt, acht Aufbereitungsanlagen, in denen eben diese
Altgeräte und gebrauchten Güter aufbereitet werden. Im Jahr 2021 wird angestrebt,
die verkaufte Menge auf 1.300 Tonnen zu steigern. Um dieses Ziel zu erreichen,
wird vorgeschlagen:
−die ReVital -Vorsammlung in den ASZs zu forcieren;
−Kooperationen mit Handel und Entsorgungsbetrieben auszubauen;
−mehr ReVital -Shops aufzubauen;
−sowie die Kontinuität der Förderungen der ReVital -Maßnahmen zu gewähr –
leisten (Pürmayr, Haidinger, Reiner, Frank & Lang, 2017).
Zudem könnte hier, da ähnliche Konzepte bereits in
Niederösterreich ( sogutwieneu.at ) und Wien (Demontage- und Recycling-Zentrum)
existieren, eine bundesweite Implementierung angedacht werden, wobei die der –
zeit länderspezifischen Sammelsysteme, Förderungen, etc. vereinheitlicht werden
sollten.
−Einzelmaßnahme 4: Breitere Implementierung von professionelleren Gebraucht –
kaufhäusern
Durch den Kauf eines Second-Hand-Kleidungsstücks
werden durchschnittlich ein Kilogramm Abfall, über 3.000 Liter Wasser und 22 kg
CO2 gespart. Zudem zeigt eine Studie des Luxusmodeshops Farfetch , dass 57
% der 3.000 befragten Second-Hand-Käufer_innen durch diesen Kauf kein neues
Produkt mehr erwerben (Farfetch, 2020). Um diese Idee zu forcieren und auch auf
andere Konsumgüter auszuweiten, wird empfohlen, professionelle Gebrauchtkauf –
häuser zu implementieren. Dieses Geschäftsmodell für „ Revitalisierte Produkte “
(acatech, Circular Economy Initiative Deutschland (CEID) & SYSTEMIQ, 2021) ent –
spricht einer Weiterentwicklung von Einzelmaßnahme drei ( ReVital -Shops).
In verschiedenen Städten weltweit gibt es bereits
praktische Umsetzungen, beispielsweise Revilla in Villach (Österreich), NochMall
in Berlin (Deutschland) und ReTuna in Eskilstuna (Schweden): Das Kaufhaus Revil –
la nimmt Waren zur Wiederaufbereitung an, welche dort aufbereitet weiterverkauft
werden. Insgesamt befinden sich dort sieben Shops, die von Kleidungsstücken
über Taschen bis hin zu Möbeln und dekorativen Holzwerkstücken Produkte aus
gebrauchten Materialien erzeugen. Weiters bietet Revilla auch Platz für Work –
shops oder Veranstaltungen zum Thema Wiederaufbereitung an und es sollen dort
Bildungsangebote für Schulen und Kindergärten zum Thema Nachhaltigkeit statt –
finden (Revilla, 2020).
Da diese Maßnahme sehr stark mit der Ausweitung
der ReVital -Shops verbunden ist, können auch hier bspw. Förderungen für die
Etablierung derartiger Kaufhäuser geschaffen werden.
Maßnahmenbündel 2: Intensivierte korrekte und getrennte Sammlung von
Altstoffen durch die Verbraucher_innen (kommunale Sammlung)
Dieses Maßnahmenbündel4 ist auf die Entsorgungs –
infrastruktur der kommunalen Sammlung fokussiert und umfasst folgende in Tab.
O_9-02_02 aufgelisteten Einzelmaßnahmen:
4 Anmerkung: Dieses Maßnahmenbündel weist enge Verknüpfungen zu Target 11.6 auf.
8
Optionen und Maßnahmen91. Harmonisierung der Getrenntsammel –
systeme von Abfällen und Altstoffen Strukturelle
ÄnderungPolitik/Regierung
und Entsorger_in –
nen
2. Intensivierung der getrennten Samm –
lung in den Bereichen Außer-Haus
Konsum, Ausbau von Holsystemen
Erweiterung der Rücknahmemöglichkeit
via ASZsStrukturelle
ÄnderungPolitik/Regierung,
Entsorger_innen
und ASZEinzelmaßnahme Instrument-Typ Fokussierte Akteur_
innengruppe
Tab. O_9-02_02:
Einzelmaßnahmen zu
Maßnahmenbündel 2. Quelle:
Eigene Darstellung. // Tab. O_9-02_02: Individual
measures for the second bundle
of measures. Source: Own
illustration.
−Einzelmaßnahme 1: Harmonisierung der Getrenntsammelsysteme von Abfällen
und Altstoffen
Grundsätzlich bringt ein gutes Getrenntsammelsystem
viele Vorteile, wie etwa eine gute Grundlage für die Recyclingindustrie (Bilitewski,
Wagner & Reichenbach, 2018). Jedoch gibt es gerade bei der Infrastruktur in den
Bundesländern große Unterschiede zwischen den Trennvorgaben und den (Sam –
mel-)Behältern. Daher sollten die Abfallbehälterfarben und die Symbole für die am
häufigsten vorkommenden Abfallarten EU-weit vereinheitlicht werden (Voßwinkel,
Richert, Schwind & Jousseaume, 2020; Europäische Kommission (EC), 2020).
Derzeit werden z.  B. Kunststoffverpackungen beinahe in allen österreichischen
Gemeinden unterschiedlich gesammelt. Hier würde eine bundesweite Vereinheit –
lichung zielführend sein (siehe hierzu etwa Target 11.6 und Option 11_09).
Dazu werden umfassende Informationskampagnen
seitens der Ministerien, Kommunen und anderer Verbände bzgl. der getrennten
Sammlung für die Endverbraucher_innen benötigt, um Fehlwürfe zu vermeiden.
Diese können jedoch auch dafür genutzt werden, um das Bewusstsein der Bürger_
innen zum Thema Abfallentsorgung und Recycling zu schärfen.
−Einzelmaßnahme 2: Intensivierung der getrennten Sammlung in den Bereichen
Außer-Haus Konsum, Ausbau von Holsystemen und Erweiterung der Rücknah –
memöglichkeit via ASZs
Da Konsument_innen immer häufiger unterwegs kon –
sumieren, muss die Entsorgungsinfrastruktur auch im öffentlichen Raum verfüg –
bar sein. In der Stadt Wien stehen hierfür 446.000 Altstoff- und Restmüllbehälter
sowie 45.000 Papierkörbe zur Verfügung (Stoifl & Oliva, 2020). Jedoch muss auch
insbesondere bei Veranstaltungen die Sammlung ausgebaut werden, um bspw.
kleinvolumige Kunststoffverpackungen in höheren Quoten zu sammeln. Gerade
bei Kunststoffverpackungen muss auch eine Umstellung auf Holsysteme erfol –
gen, um das EU-Ziel 2025 von 50 % Recyclingquote zu erreichen (Altstoff Recy –
cling Austria (ARA), 2019a). Weiters müssen für eine bessere Getrenntsammlung
Rücknahmemöglichkeiten von Altstoffsammelzentren erweitert werden (Allesch et
al., 2020).
09_02 / Aufbau und Modernisierung einer nachhaltigkeitsorientierten Wiederverwendungs- und
RecyclinginfrastrukturWeitere wichtige Einzelmaßnahmen wären:
−Optimierte Anzahl und ideale Positionierung der Sammelstellen (sowohl in
Mehrparteien-Häusern als auch im Bereich Außer-Haus);
−Nutzung bereits versiegelter Flächen (z.B. Parkplätze) für Holsysteme ;
−Auffällige Gestaltung von Sammelbehältern und Einrichtung von ‚Kombina –
tionseinrichtungen‘, wo bspw. PET-Flaschen, Glas und Aluminium getrennt
gesammelt wird, auch an kleinen Sammelstellen;
−Erhöhung der Anrainer_innen-Akzeptanz durch geringere Lärm- und Ge –
ruchsemissionen der Sammelstandorte und des Abtransports durch soge –
nannte Flüster-Container.
Eine Herausforderung ist, dass derartige Umstellun –
gen zusätzliche Kosten hinsichtlich der Anschaffung neuer Behälter etc. beinhalten.

Maßnahmenbündel 3: Intensivierte korrekte und getrennte Sammlung von
Altstoffen bei Handels- und Industriebetrieben (gewerbliche Sammlung)
Dieses Maßnahmenbündel5 ist auf die Entsorgungs –
infrastruktur der gewerblichen Sammlung fokussiert und umfasst folgende in Tab.
O_9-02_03 angeführten Einzelmaßnahmen:
1. Verstärkte Integration von Kleingewerbe
in die Haushaltssammlung und Aus- und
Aufbau von Geschäftsstraßenentsorgung
im Bereich von Kunststoffabfällen Strukturelle
ÄnderungEntsorger_in –
nen
2. Erhöhung der Anreize zur getrenn –
ten Sammlung von Wertstoffen (z.  B.
Trennpflicht oder Restmüllsteuer) sowie
Schaffung von Systemen zur effizienten
Vorsammellogistik in BetriebenStrukturelle
Änderung, Ver –
ordnungPolitik/Regie –
rung und Ent –
sorger_innen
5 Anmerkung: Dieses Maßnahmenbündel weist enge Verknüpfungen zu Target 11.6 auf.
10Einzelmaßnahme Instrument-Typ Fokussierte
Akteur_innen –
gruppe
Tab. O_9-02_03:
Einzelmaßnahmen zu
Maßnahmenbündel 3. Quelle:
Eigene Darstellung. // Tab. O_9-02_03: Individual
measures for the third bundle
of measures. Source: Own
illustration.
Optionen und Maßnahmen −Einzelmaßnahme 1: Verstärkte Integration von Kleingewerbe in die Haushalts –
sammlung und Aus- und Aufbau von Geschäftsstraßenentsorgung im Bereich
von Kunststoffabfällen
Speziell beim Kunststoffrecycling und hier bei Kunst –
stofffolien hat das Kleingewerbe großes Potenzial. Daher sollen Altstoffsammel –
zentren bundesweit auch für Kleingewerbetreibende offen sein (ARA, 2019a).6
Bezüglich der Geschäftsstraßenentsorgung (GESTRA) ist es in Österreich so, dass
diese bei Papier oder Kartonverpackungen bereits zusammen mit anderen Metho –
den genutzt wird (Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT),
2017). Gerade bei den erwähnten Kunststofffolien könnte man auch als Alternative
zur Entsorgung am Altstoffsammelzentrum, nicht nur für größere Betriebe, sondern
auch als eine Art Holsystem, die GESTRA zusätzlich zur gemischten Sammlung
von Leichtverpackungen nutzen. Dies wird bereits in Tirol und Wien durchgeführt,
birgt aber das Potenzial zur bundesweiten Ausweitung (ARA, 2019b).
Eine Herausforderung speziell bei der Öffnung von
ASZs ist, dass das Kleingewerbe zwar eindeutig definiert ist, jedoch trotzdem kon –
tinuierlich ein Nachweis erbracht werden müsste, ob die betreffende Person noch
in diese Kategorie fällt.
−Einzelmaßnahme 2: Erhöhung der Anreize zur getrennten Sammlung von Wert –
stoffen (z. B. Trennpflicht oder Restmüllsteuer) sowie Schaffung von Systemen
zur effizienten Vorsammellogistik in Betrieben
Zur Erhöhung bzw. Schaffung von Anreizen zur ge –
trennten Sammlung gehört einerseits, kontraproduktive Bestimmungen aufzuhe –
ben, wie die Abgeltungsverordnung.
Gewerbebetriebe sind ja ohnehin verpflichtet, sich um
ihren Abfall zu kümmern, es könnten darüber hinaus weitere Anreize zur besseren
Trennung der Abfälle geschaffen werden, indem entweder eine schärfere Trenn –
pflicht eingeführt wird oder eine Restmüllsteuer, deren Steuereinnahmen zweck –
gebunden für weitere Optimierungen im Bereich der Abfallwirtschaft eingesetzt
werden können.
Andererseits könnten auch Anreize für die Schaffung
einer Vorsammellogistik geschaffen werden. Eine effiziente Vorsammellogistik ist
bspw. in Kunststoffbereich von hoher Wichtigkeit, da eine Vorsortierung von der –
artigen Abfällen bei großen gewerblichen Abfallproduzenten die Sortieranlagen
entlasten kann (ARA, 2019b). Eine weitere Option ist die Errichtung von Vorsam –
mellogistiken an Supermärkten, da dies nicht nur die sortenreine Vorsammlung
des Supermarktes f ördern könnte, sondern dies kann auch für die Bürger_innen
freigegeben werden und ermöglicht ihnen eine sortenreine Sammlung kombiniert
mit der Erledigung ihres Einkaufs (Allesch et al., 2019).
Maßnahmenbündel 4: Green Logistics bei der Sammlung und Transport von
Altstoffen
Dieses Maßnahmenbündel beinhaltet die Etablierung
nachhaltiger Logistikkonzepte im Bereich der Entsorgung und umfasst folgende in
Tab. O_9-02_04 genannten Einzelmaßnahmen:
6 Da in den nächsten Jahren die Sammlung im Bereich Kunststoff von Haushalten und
Kleingewerbe um 40 % erhöht werden soll, wird empfohlen, dass ASZ und Recyclinghöfe auch für die
Kleingewerbetreibenden zugänglich gemacht werden und diese dort ihre Kunststoffabfälle abgeben können
(ARA, 2019a). Ein derartiges Konzept existiert etwa schon beim Bezirksabfallverband (BAV) Steyr-Land , wo
bereits die Dienste für Gewerbetreibende angeboten werden.
11
09_02 / Aufbau und Modernisierung einer nachhaltigkeitsorientierten Wiederverwendungs- und
Recyclinginfrastruktur12 −Einzelmaßnahme 1: Umstellung der Sammelfahrzeuge auf alternative Antriebe
Entsorgungsfahrzeuge im kommunalen Raum unter –
liegen einem speziellen Nutzungskontext, in dem sie mehrheitlich einem Stop-and-
go-Verkehr unterliegen. Dies führt zu einer sehr hohen Belastung der Bremsen und
anderer Verschleißteile sowie hoher Lärm- und Schadstoffbelastung in Wohn –
gebieten. Der Bremsverschleiß könnte beim Einsatz von teil oder vollelektrisch
betriebenen Fahrzeugen deutlich verringert werden. Zudem können so die vielen
Bremsungen durch die Rekuperation zur Energierückgewinnung genutzt werden
(Altenberg et al., 2017). Eine derartige Umstellung bietet nicht nur einen positiven
Effekt für die Umwelt im Sinne der Emissionsreduktion, sondern, speziell im Be –
reich der E-Mobilität, auch eine signifikante Reduktion von Lärm, insbesondere in
Wohngebieten (Kirchhoff, 2018).
Rein batteriebetriebene, vollelektrische Abfallsam –
melfahrzeuge sind sehr schwer und deren Umweltnutzen aufgrund der enormen
Batteriekapazität fraglich, daher ist in der Sammellogistik auf andere alternative
Antriebe zu setzen (Kirchhoff, 2018). Kurzfristig können Erdgassammelfahrzeu –
ge aufgrund verbesserter Schadstoff- und Klimabilanz Vorteile gegenüber der
Dieseltechnologie bieten. Als Brückentechnologie in eine elektrifizierte und von
fossilen Energien entkoppelte Sammelfahrzeug-Logistik im kommunalen Bereich
kommt aber wohl besonders den Hybrid-Technologien (d.  h. Kombination von Ver –
brennungsmotor und Elektroantrieb) eine wichtige Rolle zu – sowohl bezogen auf
den primären Antrieb des Fahrzeugs (z.  B. elektrisches Anfahren) als auch auf
die sekundären Antriebe zum Beladen (z.  B. elektrisches, geräuscharmes Heben
der Sammeltonnen). Diese Technologien sind seit geraumer Zeit erprobt, Einspa –
rungen im Betrieb nachgewiesen, aber aufgrund fehlender Skalierung teils immer
noch mit erhöhten Investitionskosten behaftet. Zunehmend sind auch Wasserstoff-
betriebene Fahrzeuge, auch als Range-Extender für elektrische Fahrzeuge mit
kleinerer Batteriekapazität, verfügbar.
Um diesen Umstieg zu erleichtern, sollten Förderun –
gen für die Diffusion alternativer Antriebe mit nachgewiesenermaßen reduzierten
Lärm, Klima und Schadstoff-Profil geschaffen werden. Die Ausschreibungen für
die Fahrzeugbeschaffung bzw. den Fuhrpark sollten verpflichtend den Gesamt –
nutzen für die Bevölkerung (Klima-Emissionen, Abgase/Schadstoffe, Lärm) und die
Total-Cost-of-Ownership (TCO), statt verengt die Anschaffungskosten, priorisieren. 1. Umstellung der Sammelfahrzeuge auf
alternative AntriebeStrukturelle
Änderung, För –
derungEntsorger_innen
2. Schaffung eines optimalen Anschlusses
der Sammelfahrzeuge zur Bahn Strukturelle
ÄnderungEntsorger_innen
und Unterneh –
menEinzelmaßnahme Instrument-Typ Fokussierte Ak –
teur_innengruppe
Tab. O_9-02_04:
Einzelmaßnahmen zu
Maßnahmenbündel 4. Quelle:
Eigene Darstellung. // Tab. O_9-02_04: Individual
measures for the fourth bundle
of measures. Source: Own
illustration.
Optionen und Maßnahmen13Alternative Antriebe, wie Hybrid oder Elektromotoren sind erwiesenermaßen deut –
lich günstiger in der Wartung als der Stand der Technik (Diesel).
−Einzelmaßnahme 2: Schaffung eines optimalen Anschlusses der Sammelfahr –
zeuge zur Bahn
Ein Umstieg des Abfalltransports auf die Bahn würde
gegenüber dem herkömmlichen Transport auf der Straße gewisse Vorteile bieten,
bspw. der niedrigere Energieverbrauch und die erhöhte Ressourceneffizienz (Schil –
linger, 2013). Zudem kann ein Transport mit der Bahn auch einen flexibleren Zeit –
plan ermöglichen, da bei einer Anlieferung mit dem LKW eine sofortige Entladung,
oft unter Zeitdruck, erfolgen muss. Die Bahn erlaubt ein individuelleres Zeitma –
nagement. Diesbezüglich ist auch zu erwähnen, dass durch die Vermeidung von
Stauzeiten sowie die Güterbeförderung in der Nacht, die in Österreich nur lärm –
armen LKWs gestattet ist, die Abfälle mit der Bahn pünktlicher angeliefert werden
können (Wildt, 2013).
Trotz der vielen Vorteile des Abfalltransports auf
Schiene gibt es zahlreiche Herausforderungen, beginnend mit dem oft fehlenden
direkten Gleisanschluss, was dazu führt, dass für die letzte Meile ein LKW genutzt
werden muss. Auch muss genau überprüft werden, ab welcher Kilometerzahl ein
Transport via Bahn ökologisch vorteilhafter ist im Vergleich zu einem Transport via
LKW. Generell müsste die Bahn-Infrastruktur in Österreich dafür ausgebaut wer –
den, auch in Bezug auf Waggonmaterial und Zubringerdienste bzw. müssten nicht
genutzte Anschlussgleise wieder stärker genutzt werden (siehe hierzu auch Option
9_01). Zudem haben insbesondere kleinere Firmen nicht so große Abfallmengen,
um einen ganzen Zug zu füllen. Um dieses Problem zu minimieren und Abfalltrans –
port per Bahn preislich attraktiver zu gestalten, hat das Land Salzburg z.  B. bereits
Förderungen für einzelne Waggons in Höhe von 200 Euro pro Waggon mit maximal
25.000 Euro pro Unternehmen und Jahr geschaffen (Land Salzburg, 2020). Für die
übrigen strukturalen Ausbauten könnten weitere Förderungen geschaffen werden.
Ein wesentlicher Punkt beim Bahnanschluss stellt die Standortfrage dar.
Maßnahmenbündel 5: Digitalisierungsoffensive – Containermanagement
sowie Wiederverwen-dungs-, Recycling-, und Entsorgungslogistik ( Smart
Recycling )
Dieses Maßnahmenbündel beinhaltet die Nutzung
digitaler Lösungen zur Verbesserung der Entsorgungseffizienz, sowie der damit
verbundenen Kosten- und Ressourcenersparnis und umfasst folgende in Tab.
O_9-02_05 aufgelisteten Einzelmaßnahmen:
09_02 / Aufbau und Modernisierung einer nachhaltigkeitsorientierten Wiederverwendungs- und
Recyclinginfrastruktur14 −Einzelmaßnahme 1: Durchgängige Nutzung eines digitalen Datenmanagements
bei der Recycling- und Entsorgungslogistik
Digitalisierung ist ein wichtiger Enabler , um Produk –
te und Materialien im Kreis zu führen (acatech et al., 2021; Hansen et al., 2020).
Hierzu tragen digitale Funktionen von Produkten und Infrastrukturen bei (Alcayaga,
Wiener & Hansen, 2019). Für die Gestaltung von Kreislaufwirtschaftssystemen
kann daher die Digitalisierung der Infrastruktur einen wichtigen Beitrag leisten: Ein
besseres Datenmanagement kann in vielen Bereichen für die Entsorgungslogistik
angewandt werden. Bspw. bei der Messung von Füllständen von Containern
können Sensoren genutzt werden, um derartige Daten zu generieren und um
diese an die Entsorger weiterzuleiten. Zusätzlich dazu können Sammelfahrzeuge
mit mobilen Sensoren ausgestattet werden, um zusätzliche Informationen zu
gesammelten Abfällen zu erfassen, die dann in Echtzeit an die Sortier- oder Ver –
wertungsanlage weitergeleitet werden können. Auch der Zustand der Fahrzeuge
kann so ermittelt werden, um die Reparaturen optimieren zu können (Bienzeisler,
2019). All dies trägt zur Einsparung von Kosten und Ressourcen bei. Wertstoff –
scanner, Chip-Systeme oder Transponder ermöglichen eine verursacherge –
rechte Zuordnung bzw. Abrechnung der Abfälle bei der Entleerung7, was zu
einem geringeren Anteil von Wertstoffen im Restmüll führt . Digitalisierung sollte
darüber hinaus weitergedacht werden, als nur in Bezug auf die Recycling- und Ab –
fallwirtschaft (bspw. als Verknüpfung der Daten mit der Produktion).
Forschung und Entwicklung sollte in diesem Bereich
durch Förderungen und Ausschreibungen der öffentlichen Hand vorangetrieben
werden. Pilotprojekte könnten finanziell unterstützt werden.
Eine Herausforderung ist die Durchsetzung von Sen –
soren in Containern zur Messung des Füllstandes in der kommunalen Sammlung,
da dies zwar bei Metall und Glas gut funktioniert, nicht jedoch bei Restmüll und
Leichtverpackungen. Zudem braucht es Personal, um die Daten auszuwerten und
zu interpretieren (Bienzeisler, 2019). Um diese Sensoren flächendeckend zu nut –
7 In Bezug auf die verursachungsgerechte Zuordnung bzw. Abrechnung der Abfälle durch die
Unterstützung von Digitalisierungsmaßnahmen muss allerdings kritisch betrachtet werden, dass dadurch
gegebenenfalls die Gefahr für Littering und ‚wilde‘ Entsorgung steigen kann, damit der Verursacher Kosten
spart. Hierzu muss weitere Forschung betrieben werden, damit dieses Problem nicht auftaucht.1. Durchgängige Nutzung eines digitalen
Datenmanagements bei der Recycling- und
EntsorgungslogistikStrukturelle
Änderung,
FörderungEntsorger_innen
und Politik/Re –
gierung
2. Optimierung von Tourenplanung und
Auslastung durch On-board-Systeme auf
allen Sammelfahrzeugen und IT basierter
RoutenoptimierungssystemeStrukturelle
ÄnderungEntsorger_innen
Tab. O_9-02_05:
Einzelmaßnahmen zu
Maßnahmenbündel 5. Quelle:
Eigene Darstellung. // Tab. O_9-02_05: Individual
measures for the fifth bundle
of measures. Source: Own
illustration.Einzelmaßnahme Instrument-Typ Fokussierte Ak –
teur_innengruppe
Optionen und Maßnahmen15zen, können Förderungen oder steuerliche Anreize genutzt werden. Und schließ –
lich ist – wie bei allen Entwicklungen der Digitalisierung und verstärkten Sammlung
und Nutzung von Daten – auf den entsprechenden Datenschutz zu achten, damit
Bürger_innen auch ein entsprechendes Vertrauen in die Technologien entwickeln.
−Einzelmaßnahme 2: Optimierung von Tourenplanung und Auslastung durch
On-board-Systeme auf allen Sammelfahrzeugen und IT-basierte Routenoptimie –
rungssysteme
Ein derartiges Routenoptimierungssystem hat zahl –
reiche Vorteile, wie eine effizientere Sammlung von Abfall bei gleichzeitiger
Reduktion von Treibstoff. Zudem kann eine intelligente Routenplanung, die auch
durch optimiertes digitales Datenmanagement ermöglicht wird, zu einer Verkehrs-
und Staureduktion führen (Friedrich & Fritz, 2020). Konkret wird im Bereich des
Glas-Recyclings das Einsparungspotenzial durch derartige IT-basierte Routenop –
timierungen auf bis zu 30 % des Aufwandes und der Kosten der Abfallsammlung
durch den Einsatz von Sensoren in Glassammelbehältern geschätzt (Green Tech
Cluster, 2019). Hinzu kommt, dass ab 2023 On-board -Systeme, die Fahrzeugdaten
erfassen können und somit ebenfalls zur Routenoptimierung beitragen können,
verpflichtend in Ausschreibungen verlangt werden.
Eine Herausforderung ist, dass für die Routenoptimie –
rung die grundlegenden Systeme flächendeckend adaptiert werden müssen, da
ansonsten vielleicht Container, die nicht in das System integriert sind, übersehen
werden können bzw. die Optimierung nicht vollständig durchgeführt werden kann.
Darum ist die erfolgreiche Durchsetzung von Einzelmaßnahme eins dieses Bün –
dels von hoher Relevanz.
Maßnahmenbündel 6: Optimierung der Container und Sammelsysteme
Dieses Maßnahmenbündel setzt den Schwerpunkt auf
die Umstellung auf vorteilhafte und effiziente Sammelsysteme. Grundlegend sollte
das Entleerungsmanagement in Abhängigkeit von der Befüllung optimiert werden.
Weitere Einzelmaßnahmen sind Sondersammelsysteme für den mehrgeschossi –
gen Wohnbau (z.  B. Mini-ASZs in Müllräumen), damit Abfall noch besser getrennt
werden kann oder ein flächendeckendes Angebot von Biotonnen mit Biofilterde –
ckel entsteht. Folgende in Tab. O_9-02_06 genannten Maßnahmen werden unten
näher beschrieben:
−Einzelmaßnahme 1: Flächendeckende Umstellung von Schüttsystemen auf Hub –
systeme bei der Entsorgungslogistik
1. Flächendeckende Umstellung von
Schüttsystemen auf Hubsysteme bei der
EntsorgungslogistikStrukturelle
ÄnderungEntsorger_innen
2. Forcierung der Sammlung in Unter –
flursystemen sowohl für gewerbliche
Sammlung als auch im öffentlichen RaumStrukturelle
Änderung, För –
derungEntsorger_innen
und Politik/Re –
gierungEinzelmaßnahme Instrument-Typ Fokussierte Ak –
teur_innengruppe
Tab. O_9-02_06:
Einzelmaßnahmen zu
Maßnahmenbündel 6. Quelle:
Eigene Darstellung. // Tab. O_9-02_06: Individual
measures for the sixth bundle of
measures. Source: Own illustration.
09_02 / Aufbau und Modernisierung einer nachhaltigkeitsorientierten Wiederverwendungs- und
Recyclinginfrastruktur16Speziell im Bereich der Glasentsorgungslogistik soll
die Umstellung auf Hubsysteme forciert werden. Generell kann die Entleerung der
Sammelbehälter auf die Sammelfahrzeuge entweder im Schüttsystem, (d.  h. durch
Kippen des Behälters), oder im Hubsystem erfolgen, bei welchem die Sammel –
behälter (meist Zweikammer-Behälter – eine Kammer für Weißglas, die andere
für Buntglas) mittels eines Krans über das Sammelfahrzeug gehoben wird. Durch
das Öffnen der Bodenklappe erfolgt die Entleerung in die jeweilige Kammer des
Sammelfahrzeuges. Hubsysteme weisen im Vergleich zu Schüttsystemen zahl –
reiche Vorteile auf, wie etwa ein größeres Behältervolumen sowie eine einfachere
Entleerung. Ferner werden dadurch Fehlwürfe minimiert, da die Einwurfsöffnun –
gen an die Gr öße von Flaschen angepasst sind. Zudem wird dadurch die Effizienz
gesteigert und der CO2-Verbrauch unter anderem dadurch reduziert, dass die für
das Hubsystem konzipierten LKWs mit 25 Tonnen über mehr als dreimal so viel
Fassungsvermögen verfügen wie jene, die für das Schüttsystem konzipiert sind.
Dies führt dazu, dass insgesamt weniger LKWs eingesetzt werden müssen. Diese
Umstellung wurde daher auch in den letzten Jahren forciert (Winter et al., 2019).
−Einzelmaßnahme 2: Forcierung der Sammlung in Unterflursystemen sowohl für
gewerbliche Sammlung als auch im öffentlichen Raum
Gerade dort, wo wenig Platz für Container zur Ver –
fügung steht, können Unterflursysteme genutzt werden (Bilitewski et al., 2018). Die
Vorteile derartiger Systeme sind zudem die Reduktion von Lärm und unangeneh –
men Gerüchen und sie können mit Zugangsbeschränkungen versehen werden. Da
oberirdisch nur Platz für die Einwurfstutzen benötigt wird, sind derartige Systeme
gut in dichten Siedlungsgebieten wie Wohnvierteln oder Ortskernen nutzbar, mit
der Einschränkung, dass unterirdisch genügend Platz vorhanden ist. Zudem bieten
sie mehr Platz als herkömmliche Systeme und müssen daher weniger oft entleert
werden. Dies mindert wiederum das Verkehrsaufkommen. Auch im öffentlichen Be –
reich bietet das System zahlreiche Vorteile, wie etwa ein reduzierter oberirdischer
Flächenverbrauch von maximal 2/3 gegenüber herkömmlichen Methoden, das
Brandrisiko wird eliminiert und sie bieten einen barrierefreien Zugang. Generell
sind Unterflursysteme jedoch nicht nur dort und in besiedelten Gebieten, sondern
auch für die Geschäftsstraßensammlung geeignet (Ulmer, 2018).
Ein Problem ist, dass derartige Systeme sehr teuer
sind. Dadurch sollten sie bereits in der Planungs- bzw. Entwicklungsphase be –
dacht werden, um sie optimal in die Fläche einzubinden. Zudem sind auch die
Logistikkosten und der Aufwand der Sammlung höher als bei der bestehenden
Sammlung. Diese Probleme lassen sich jedoch durch den Einbau zusammen mit
anderen baulichen Maßnahmen bzw. durch die flächendeckende Nutzung derarti –
ger Systeme lösen (Ulmer, 2018). Ein weiteres generelles Problem von Unterflur –
systemen ist, dass diese im Winter vereisen können. Zudem sind Unterflursysteme
nur in gewissen Bereichen höchst sinnvoll, wie etwa für die Glassammlung. Bei der
Papiersammlung hingegen gibt es den Nachteil, dass keine großen Verpackungen
eingeworfen werden können.
Maßnahmenbündel 7: Neuerster Stand der Technik in Sortier-, Verwertungs-
und Recyclinganlagen/-betrieben
Neben der Verwendung von Qualitätsmanagementsys –
temen zu Sicherstellung der Qualität von Reststoffen und einer nachhaltigen Ge –
staltung der Energie- und Stoffströme in den Sortier- und Recyclinganlagen (z.  B.
durch Abwärmenutzung, Reduktion der Emissionen durch Nutzung erneuerbarer
Energien, etc.) fokussiert dieses Maßnahmenbündel vor allem auf den Aufbau und
Optionen und MaßnahmenModernisierung von High-Tech-Sortieranlagen und technologische Nachrüstung
bestehender Anlagen, um das Recycling sowohl qualitativ als auch quantitativ
signifikant zu verbessern.
Diese Maßnahme umfasst Investitionen zur Neuschaf –
fung, als auch zur Modernisierung von High-Tech-Sortieranlagen und Nachrüs –
tung bestehender Anlagen mit Robotik, digitaler Bild- und Formerkennung, Digital
Watermarking8 und unterstützt durch künstliche Intelligenz. Laut Expert_inneninter –
views befinden sich viele Sortieranlagen Österreichs am Ende der Lebensdauer
und müssten umfassend erneuert werden. Die Verbrennung nimmt dabei in zukünf –
tigen Szenarien nur noch eine Nebenrolle ein (z.  B. Schadstoffentfrachtung), da im
Rahmen der Transformation zu einer Kreislaufwirtschaft die Wiederverwendung
von Produkten, Komponenten und Materialien im Vordergrund steht (acatech et al.,
2021; Hansen & Revellio, 2020). Daher muss man sich von der unbehandelten Ver –
brennung verabschieden und alles, was sinnvoll ist, aus den Abfällen an Wertstof –
fen herauszuholen, auch tatsächlich extrahieren (z.  B. durch Vorschaltanlagen, wie
sie in Italien bereits entwickelt werden). Es sollte ein investitionsfreundliches Klima
für Unternehmen seitens der Politik geschaffen werden.
Eine Modernisierung und der Aufbau neuer, moderner
Sortieranlagen sind schon allein durch die heterogene Zusammensetzung von Pro –
dukten und damit auch von Abfällen von großer Wichtigkeit (Allesch et al., 2019).
Zudem kann eine bessere Sortierung die Qualität und Quantität von Rezyklaten
auf dem Markt erhöhen, wodurch diese verstärkt im Kreislauf bleiben (Procter &
Gamble (P&G), 2019). Um die seitens der EU vorgegebene Sortiertiefe von 80 %
zu erreichen (im Kunststoffbereich, um die Recyclingquote von 50 % zu schaffen),
braucht es für die Aufrüstung der Sortieranlagen nicht nur hohe Investitionen in
Höhe von 150 Millionen Euro bis 2023, sondern auch Technologien wie Nahinfra –
rotspektroskopie oder elektromagnetische Sensoren (Allesch et al., 2019) sowie
ein besseres Verständnis über die Abfallzusammensetzung. Kenntnisse über
letzteres können durch Wertstoffscanner gewonnen werden, die vor der eigent –
lichen Sortierung diese Daten liefern (Allesch et al., 2020). Eine Möglichkeit, um
Sortieranlagen zu modernisieren, ist die Nutzung von Sortierrobotern, die durch
künstliche Intelligenz Abfallstoffe anhand verschiedener Kriterien, wie etwa Form,
Farbe oder Material, sortieren können. Ein Vorreiter dieser Technologie wird in
Unterkapitel C.X.6.3.3 dargestellt. Ein zweites modernes Mittel zur besseren Sor –
tierung ist die Nutzung von digitalen Wasserzeichen, die im Rahmen des Projektes
HolyGrail evaluiert wurden. Diese Zeichen werden entweder auf die bedruckte
Ummantelung oder in die Oberflächenstruktur der Flasche selbst integriert, ohne
dass den Konsument_innen diese Markierung direkt sichtbar gemacht wird (bzw.
wenig Platz für diese Markierung verbraucht wird). Diese beinhalten einen Code,
welcher durch Bilderkennung automatisch erkennbar macht, um welchen Stoff es
sich handelt. Die Vorteile digitaler Wasserzeichen sind die Ermöglichung von viel
feinerer und qualitativerer Sortierung, die Nachr üstung mit hierfür ausgerichteter
Technologie ist kapitalsparender als für alternative neue Erkennungsmethoden, da
sie für herkömmliche Bilderkennung ausgerichtet werden können. Weiterhin kann
das Wasserzeichen auch für andere Prozesse genutzt werden, wie etwa eine bes –
sere Kund_innentransparenz bzgl. der genutzten Materialien (P&G, 2019), darüber
hinaus ist das Schadstoffmanagement bei Anlagen und die Kapazitäten zum
8 Anmerkung: Watermarking oder ähnliche Markierungen von Produkten können nicht durch die
Recyclingbetriebe eingeführt werden, sondern müssen in Kooperation mit den Produktherstellern und dem
Handel erfolgen.
17
09_02 / Aufbau und Modernisierung einer nachhaltigkeitsorientierten Wiederverwendungs- und
Recyclinginfrastruktur18Ausschleusen von Schadstoffen ein wichtiges Thema (in Zusammenhang mit Op –
tion 12_02). Neben einem schadstofffreien Produktdesign (was die erste Strategie
sein sollte), ist dies notwendig für nachhaltiges Recycling, da sonst Schadstoffe in
den Prozess gelangen.
Eine Herausforderung ist, dass es für diese Inves –
titionen Anreize und/oder Förderungen benötigt, zumal die vorgestellten Tech –
nologien wie elektromagnetische Sensoren sehr kostspielig sind (Allesch et al.,
2019). Speziell bei digitalen Wasserzeichen besteht der Nachteil, dass durch die
Mindestgröße von 1 cm2 pro Zeichen keine Flakes – bereits recycliertes PET-Ma –
terial – sortiert werden können, da diese in der Regel kleiner sind (Bund-Länder-
Arbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA), 2020). Zudem müssen diese Zeichen vor einer
flächendeckenden Nutzung noch eingehender untersucht werden, weshalb das
Projekt HolyGrail 2.0 gestartet wurde (LAGA, 2020; P&G, 2019).
09_02.3.2 Erwartete Wirkweise
Die Umsetzung dieser Option würde maßgeblich zur
Erreichung von Target 9.1 – im Teilbereich Wiederverwendungs- und Recycling –
infrastruktur – beitragen. Sie trägt zum Aufbau einer hochwertigen, verlässlichen,
nachhaltigen und widerstandsfähigen Infrastruktur bei, um die regionale wirtschaft –
liche Entwicklung und das menschliche Wohlergehen zu unterstützen.
Als Vorteile sind zu nennen, dass eine moderne,
stabile und nachhaltigkeitsorientierte Wiederverwendungs- und Recyclinginfra –
struktur die heimische Wirtschaft stärkt, eine Resilienz gegenüber Krisen schaffen
kann (indem z.  B. mit Mengenschwankungen der Abfall- und Wertstoffströme auf –
grund wirtschaftlicher oder sozialer Krisen besser umgegangen werden kann) und
Umweltwirkungen reduziert. Eine verbesserte Kreislaufwirtschaft, die mit dieser
Option unterstützt wird, schont Ressourcen und vermindert Emissionen.
Das jeweilige erwartete Transformationspotential der
Einzelmaßnahmen ist differenziert zu betrachten: während gewisse Einzelmaßnah –
men ein geringes Potential aufweisen (z.  B. verpflichtende Rücknahme von Ver –
packungen durch den Versandhandel), ist davon auszugehen, dass Maßnahmen,
wie etwa die Modernisierung und technologische Nachrüstung von High-Tech-Sor –
tieranlagen ein hohes Transformationspotential, jedoch auch ein hohes Investitions-
und Kostenpotential aufweisen. Ebenso variiert der damit einhergehende Aufwand,
die jeweiligen Maßnahmen umzusetzen. Insgesamt ist durch eine Kombination der
Einzelmaßnahmen gewährleistet, dass über mehrere Hebel parallel ein hoher Wir –
kungsgrad erreicht wird, der dazu beiträgt, die eben beschriebenen Entwicklungen
zu unterstützen.
Herausforderungen, potentielle Konflikte und Barrieren
wurde bereits teilweise bei der Beschreibung der Einzelmaßnahmen aufgeführt.
Zusammenfassend sind die wesentlichen Herausforderungen die österreichweite
Harmonisierung der Sammelsysteme, die Schaffung von (ökonomischen) Anreizen
zur verstärkten Trennung und Sammlung von Abfällen im kommunalen und gewerb –
lichen Bereich und die Unterstützung von Betrieben im Hinblick auf die Digitalisie –
rung und Modernisierung ihrer Fahrzeuge und Anlagen.
Eine direkte Messung der Wirkung der Option ist
schwierig durchzuführen, da bspw. die Angabe über die Anzahl der Sortieranla –
gen oder über die Anzahl der eingesetzten Sammelfahrzeuge noch nichts über
deren Effizienz bzw. Effektivität aussagt. Letztlich können die Verbesserungen, die
mittels dieser Option erreicht werden, über Kennziffern wie Sammel- und Ver –
wertungsquoten der einzelnen Abfall- und Wertstofffraktionen abgebildet werden
Optionen und Maßnahmen(Synergien zu SDG 11 und 12). Dies stellt aber nur eine Quantifizierung der Folge –
wirkungen dar. Informationen über den Technologisierungs- bzw. Digitalisierungs –
grad in der Verwertungs- und Recyclinginfrastruktur sind ebenso schwierig indirekt
zu erheben.
09_02.3.3 Bisherige Erfahrungen mit dieser
Option oder ähnlichen Optionen
Best-Practice Beispiele (z.  B. aus anderen Ländern)
mit ähnlichen Optionen bzw. Maßnahmen wurden bereits im Fließtext kurz genannt.
Zusätzliche Beispiele werden in Tab. O_9-02_07 dargestellt:
Maßnahmen –
bündel 1
– Einzelmaß –
nahme 3Recyclingkauf –
haus ReTuna
Återbruksgalleria ,
SchwedenDie ReTuna Återbruksgalleria in Eskilstuna, Schweden
ist das erste weltweite Recyclingkaufhaus. Das Kaufhaus
öffnete im August 2015 und befindet sich neben einem
Recyclingzentrum, wo die Bürger_innen alte Produkte ab –
geben können, die dann in insgesamt 13 Läden verwertet,
repariert und verkauft werden. Die Produktpalette reicht
von Kleidung über Möbel bis hin zu Werk- und Spiel –
zeug sowie einem Caf é. Im Jahr 2018 hat das Kaufhaus
mit diesen Produkten 11,8 Millionen SEK (1,1 Millionen
Euro) umgesetzt. Zusätzlich bietet das Kaufhaus Vorträge,
Konferenzen, Veranstaltungen und Thementage mit Fokus
auf Nachhaltigkeit. Zudem können dort Konferenzräume
für Meetings mit Fokus auf Nachhaltigkeit gebucht werden
(ReTuna Återbruksgalleria, 2020).
Maßnahmen –
bündel 4
– Einzelmaß –
nahme 1Berliner Stadtrei –
nigung, Deutsch –
landDie Berliner Stadtreinigung, das größte kommunale Entsor –
gungsunternehmen in Deutschland, versucht bereits, einen
Teil der Sammel- und Nutzfahrzeugflotte auf Elektro umzu –
stellen. Grundsätzlich sollen bis 2025 70 % des Fuhrparks
den Standard Euro 6 aufweisen und 20 % soll mit alterna –
tiven Antrieben betrieben werden. Auch bei Abfallsammel –
fahrzeugen, die mit Diesel und Gas betrieben werden, soll
ein emissionsreduziertes und energieoptimiertes Konzept
erreicht werden. Das System soll bei Betrieb auf erster
Stufe 25 % Kraftstoff einsparen. Ein Wert, der ab 2020 mit
zusätzlicher Start-Stopp-Automatik auf 33 % ansteigen soll.
Bereits im Mai 2019 waren 165 Abfallsammelfahrzeuge (50
% der ASF) mit Biogas betrieben, bis 2021 sollen zu den
mit Biogas betriebenen 74 ASF mit Nachrüstkatalysator
hinzutreten (Berliner Stadtreinigung (BSR), 2019).Maßnahmen –
bündel bzw.
Einzel-
maßnahmeKonkretes Bei –
spiel (inklusive
Land)Punktuelle Inhalte bzw. Erfahrungen
19
09_02 / Aufbau und Modernisierung einer nachhaltigkeitsorientierten Wiederverwendungs- und
RecyclinginfrastrukturMaßnahmen –
bündel 5
– Einzelmaß –
nahmen 1 & 2Internet of Bins
SSI Schäfer,
Deutschland
Internet of Bins
EU-Projekt,
Griechenland und
AlbanienBei SSI Schäfer, gibt es das Internet of Bins, um alle Pro –
zesse rund um die Abfallbehälter zu vernetzen. Der IOB-
fähige Behälter enthält einen QR-Code mit einer Serien –
nummer, der direkt auf ein Kundenportal verlinkt, wodurch
Kund_innen Zugriff auf ihre Entleerungszeiten und -daten
haben und individualisierte Informationen zum Thema Ab –
fall und Recycling erhalten. Weiters beinhalten die Behäl –
ter auch Sensoren, um Füllstände, Temperaturen etc. zu
überwachen, wodurch die Routen des Entsorgers optimiert
werden können (SSI Schäfer, 2020).
Das zweite Internet of Bins ist ein EU-Projekt, welches
durch das Interreg-Programm Greece-Albania 2014-2020
mit einem Budget von über 650.000 Euro gefördert wurde.
Das Projekt hat unter anderem das Ziel, in beiden Ländern
nicht nur smarte Lösungen für das hiesige Abfallmanage –
ment und das Monitoring bereitzustellen und zu implemen –
tieren, sondern es sollen auch Nachhaltigkeitsaspekte be –
rücksichtigt werden. Ein Beispiel hierfür wäre die Nutzung
von Datenmanagement, um die Abfallsammlung zu optimie –
ren. Die Gemeinden, die von dem Projekt profitieren, sind
die Gemeinden Ziros (Griechenland), Metsovo (Griechen –
land) und Saranda (Albanien) (Gemeinde Ziros, 2020).
Maßnahmen –
bündel 7
– Einzelmaß –
nahme 1Sortierroboter
Zenrobotics,
FinnlandDie 2007 gegründete Firma Zenrobotics produziert mit
künstlicher Intelligenz ausgestattete Sortierroboter. Zen –
robotics war weltweit das erste Unternehmen, welches
derartige Roboter produziert hat. Die Roboter können
weiters durch die Sensortechnologie den Abfallstrom kon –
stant überwachen und in Echtzeit analysieren. Basierend
auf dieser Analyse kann der Roboter autonom entschie –
den, welche Objekte aussortiert werden. Die Vorteile der
Nutzung von Sortierrobotern sind, dass sie schneller und
besser sortieren als Menschen. Zudem können sie sich an
Veränderungen im Abfallstrom anpassen und sich so neue
Sortieraufgaben antrainieren. Ferner können die Produkte
nach verschiedenen Kriterien, wie Material, Form oder
Farbe, sortiert werden (ZenRobotics, 2020).
Tab. O_9-02_07: Erfahrungen
aus anderen Ländern mit
ähnlichen Optionen bzw.
Maßnahmen – Überblick. Quelle:
Eigene Darstellung. // Tab. O_9-02_07: Overview
of best practice examples from
other countries regarding similar
options for action. Source: Own
illustration.
20
Optionen und Maßnahmen09_02.3.4 Zeithorizont der Wirksamkeit
Der Zeithorizont der Umsetzung reicht für die sieben
Maßnahmenbündel von kurzfristig (z.  B. Harmonisierung des Sammelsystems)
über mittelfristig (z.  B. Umstellung der Transportmittel auf alternative Antriebsarten)
bis hin zu langfristig (z.  B. Modernisierung der Sortieranlagen, Schaffung von An –
schlussbahnen). Da einige der infrastrukturellen Maßnahmen größere Investitionen
und strukturelle Änderungen in Anspruch nehmen, ist eine sichtbare Wirkung der
Maßnahmen erst mittel- bis langfristig zu erwarten (mind. zwei Jahre bis länger als
fünf Jahre).
09_02 .3.5 Vergleich mit anderen Optionen,
mit denen das Ziel erreicht werden kann
Es ist keine Option im Rahmen des UniNEtZ -Projektes
bekannt, mit der das gleiche Ziel erreicht werden kann. Partiell werden ähnliche
Themenbereiche im Rahmen von Target 11.6 abgehandelt. Innerhalb der Maßnah –
menbündel, d.  h. zwischen spezifischen Einzelmaßnahmen, bestehen natürlich ge –
wisse synergetische bzw. komplementäre Wirkungen, welche bereits im Fließtext
der Optionenbeschreibung genannt wurden.
09_02 .3.6 Interaktionen mit anderen Optionen
In Tab. O_9-02_08 werden die potentiellen Inter –
aktionen der Maßnahmenbündel dieser Option auf einzelne Targets skizziert. Die
Darstellung der Interaktionen zu Optionen anderer SDG-Arbeitsgruppen kann erst
erfolgen, sobald alle Option zur Verfügung stehen.
21
09_02 / Aufbau und Modernisierung einer nachhaltigkeitsorientierten Wiederverwendungs- und
Recyclinginfrastruktur223.9 „Bis 2030 die Zahl der Todesfälle und Er –
krankungen aufgrund gefährlicher Chemikalien
und der Verschmutzung und Verunreinigung
von Luft, Wasser und Boden erheblich verrin –
gern“Durch eine nachhaltigkeitsorientierte
Verwertung und Entsorgung mithilfe
einer sicheren, zuverlässigen, moder –
nen und nachhaltigen Infrastruktur wird
der Verunreinigung von Luft, Wasser
und Boden entgegengewirkt und damit
auch die Erkrankungen und Todesfälle
potentiell reduziert. 6.3 „Bis 2030 die Wasserqualität durch Ver –
ringerung der Verschmutzung, Beendigung des
Einbringens und Minimierung der Freisetzung
gefährlicher Chemikalien und Stoffe, Halbie –
rung des Anteils unbehandelten Abwassers und
eine beträchtliche Steigerung der Wiederauf –
bereitung und gefahrlosen Wiederverwendung
weltweit verbessern“
SDG 7 , insb. 7.b „Bis 2030 die Infrastruktur aus –
bauen und die Technologie modernisieren, um
in den Entwicklungsländern und insbesondere
in den am wenigsten entwickelten Ländern, den
kleinen Inselentwicklungsländern und den Bin –
nenentwicklungsländern im Einklang mit ihren
jeweiligen Unterstützungsprogrammen moderne
und nachhaltige Energiedienstleistungen für
alle bereitzustellen“Durch die Modernisierung der Sortier-
und Recyclinganlagen (auch in Hinblick
auf Energieeffizienz und Nutzung von
erneuerbaren Energien), die vermehrte
Nutzung von alternativen Antriebsar –
ten und einer vermehrten Nutzung der
Schiene als Transportmittel beim Ab –
falltransport wird die Zielerreichung von
SDG 7 unterstützt.
11.6 „Bis 2030 die von den Städten ausgehen –
de Umweltbelastung pro Kopf senken, unter an –
derem mit besonderer Aufmerksamkeit auf der
Luftqualität und der kommunalen und sonstigen
Abfallbehandlung“Eine verbesserte Verwertungs- und
Recyclinginfrastruktur reduziert die Um –
weltbelastung pro Kopf in den Städten.
12.4 „Bis 2020 einen umweltverträglichen Um –
gang mit Chemikalien und allen Abfällen wäh –
rend ihres gesamten Lebenszyklus in Überein –
stimmung mit den vereinbarten internationalen
Rahmenregelungen erreichen und ihre Freiset –
zung in Luft, Wasser und Boden erheblich ver –
ringern, um ihre nachteiligen Auswirkungen auf
die menschliche Gesundheit und die Umwelt
auf ein Mindestmaß zu beschränken“
12.5 „Bis 2030 das Abfallaufkommen durch Ver –
meidung, Verminderung, Wiederverwertung und
Wiederverwendung deutlich verringern“Alle Maßnahmen der hier vorgestellten
Option sind eine grundlegende Basis
zur Erreichung einer funktionierenden
Kreislaufwirtschaft und unterstützten
daher die Erreichung der Targets 12.4
und 12.5 und der damit zusammenhän –
genden Optionen.Bezug zu Target und SDG Kurzerklärung
Tab. O_9-02_08: Interaktionen
der Maßnahmenbündel mit
anderen Targets. Quelle: Eigene
Darstellung. // Tab. O_9-02_08: Interactions
between the bundles of measures
and other targets. Source: Own
illustration.
Optionen und Maßnahmen23Literatur
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