SDG_07_Option_07_02_pdf_20231119_182356.txt

Optionen
und
Maßnahmen
Österreichs Handlungsoptionen
zur Umsetzung
der UN-Agenda 2030
für eine lebenswerte Zukunft.
UniNEtZ –
Universitäten und Nachhaltige
Entwicklungsziele
Optionen und Maßnahmen
07_02 / Erhöhung der Energieeffizienz mit dem Fokus auf die Industrie07_02
Target 7.3Patenschaft:
Energieinstitut an der Johannes-Kepler-Universität:
(SDG-Leitung ) Steinmüller, Horst; Prieler, Manuela
Montanuniversität Leoben: (SDG-Leitung ) Kienberger,
Thomas; Lachner, Elisabeth
Reviewer_innen:
Moser, Simon ( Energieinstitut an der Johannes-Kep –
ler-Universität ); Rodin, Valerie ( Energieinstitut an der
Johannes-Kepler-Universität )Erhöhung der Energieeffizienz mit dem
Fokus auf die Industrie
3 Abbildungsverzeichnis
4 07_02 .1 Ziele der Option
4 07_02.2 Hintergrund der Option
7 07_02.3 Optionenbeschreibung
7 07_02.3.1 Beschreibung der Option bzw. der zugehörigen Maßnahmen
bzw. Maßnahmenkombinationen
13 07_02.3.2 Erwartete Wirkweise
14 07_02.3.3 Bisherige Erfahrungen mit dieser Option oder ähnlichen Optionen
14 07_02.3.4 Zeithorizont der Wirksamkeit
15 07_02.3.5 Vergleich mit anderen Optionen, mit denen das Ziel erreicht werden kann
15 07_02.3.6 Interaktion mit anderen SDGs
16 LiteraturInhalt
Optionen und Maßnahmen3Abbildungsverzeichnis
Abb. SDG_7_1 : Energie –
flussdiagramm Österreich
2019 Quelle: modifiziert
übernommen von (BMK,
2020).
// Fig. SDG_7_1 : Energy
flow diagram Austria 2019
Source: modified, based
on (BMK, 2020).
Abb. SDG_7_2 : Energie –
effizienz in Österreich
Quelle: BMK (2020).
// Fig. SDG_7_2 : Energy
efficiency in Austria Quel –
le: BMK (2020).
Abb. SDG_7_ 3 : Gegen –
überstellung Abwärme –
quelle und Abwärme –
senken unterschiedlicher
Temperaturniveaus Quel –
le: Schmitz, (2012).
// Fig. SDG_7_ 3 : Compa –
rison of waste heat source
and waste heat sinks of
different temperature
levels Source: Schmitz,
(2012). 5
7
9
07_02 / Erhöhung der Energieeffizienz mit dem Fokus auf die Industrie07_02 .1 Ziele der Option
Ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen ist
ein Grundsatz, welcher die Wirtschaftsweise von Unternehmen und die Lebenswei –
se von Individuen prägen sollte. Neben diesem Grundsatz ist es von Bedeutung,
dass Effizienzsteigerungen und kontinuierliche Optimierung über die gesamte
Wertschöpfungskette stattfinden. Nur wenn dies erreicht wird, kann eine nachhal –
tige Entwicklung sichergestellt werden. Insbesondere Energie und ihr effizienter
Einsatz sind in diesem Zusammenhang entscheidend.
Die österreichische Bundesregierung hat sich im
Rahmen der #mission 2030 (Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus
(BMNT), 2018) und des aktuellen Regierungsprogramms (Republik Österreich,
n.d.) die Dekarbonisierung des Energiesystems bis zum Jahr 2040 zum Ziel ge –
setzt. Die Primärenergieintensität, d.  h. der Primärenergieverbrauch unter Berück –
sichtigung der Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt (BIP)), soll kontinuierlich
gesenkt werden (minus 25-30 % als Ziel im Jahr 2030 gegenüber 2015). Eine
Reduktion des Primärenergieverbrauchs ist somit unabdingbar. In Verbindung da –
mit müssen Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz getroffen werden, dies
steht auch im Einklang mit Target 7.3.
Einen zentralen Beitrag kann hierbei eine energieef –
fizienzoptimierte Ausstattung von Industrie und produzierendem Gewerbe leisten
(BMVIT & Klima- und Energiefonds, 2019). Damit Prozessoptimierungen und damit
Steigerung der Endenergieeffizienz vollständig zur Wirkung kommen können, be –
darf es allerdings eines Wandels im gesamten Energiesystem: Zur Steigerung der
Energieeffizienz des Gesamtsystems – man spricht in diesem Zusammenhang von
der sogenannten Primärenergieeffizienz – ist insbesondere auch eine exergieop –
timierte, wirtschaftssektoren übergreifende , kaskadische Energienutzung inklusive
der Reduktion von Umwandlungsverlusten notwendig (Moser et al., 2018). Ziel
dieser Option ist es, im Einklang mit Option 1 und Option 3, in einem gesamtheit –
lichen Ansatz darzustellen, welche Adaptionen notwendig sind, um die Primärener –
gieeffizienz in Österreich zu erhöhen.
07_02 .2 Hintergrund der Option
Der Primärenergieverbrauch in Österreich lag im Jahr
2019 bei rd. 1.362 PJ und war damit in ähnlicher Höhe angesiedelt wie die Jahre
davor (2017: 1.386 PJ und 2018: 1.345 PJ). Berechnet wird der Primärenergiever –
brauch als Differenz des Bruttoinlandsverbrauchs (2019: 1.451 PJ) abzüglich des
nichtenergetischen Verbrauchs (2019: 89 PJ). Der Bruttoinlandsverbrauch ist das
Resultat der inländischen Primärenergieerzeugung (2019: 516 PJ) zuzüglich Impor –
te (2019: +1.376 PJ), abzüglich Exporte (-334 PJ) und unter Berücksichtigung der
Veränderung der Lagerbestände (2019: -108 PJ) (Bundesministerium Klimaschutz,
Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) 2020).
Führt man sich die genannten Zahlen vor Augen,
lässt sich eine hohe Abhängigkeit Österreichs von Energieimporten erkennen. Bei
über 90 % der Energieimporte handelt es sich um fossile Energieträger (BMK,
2020). Entsprechend ist diese Option nicht als ein alleiniger Lösungsweg für eine
nachhaltige Entwicklung anzusehen, sondern stets in Kombination mit den beiden
anderen Optionen von SDG 7 – Ausbau von Erneuerbarer Energie (Option 1) und
der Energieinfrastruktur (Option 3).
4
Optionen und Maßnahmen
8182
217913
67
4911459
39
36
196181
9166
130Exporte
Wind- & PV-AnlagenWasserkraftwerke
Kalorische Anlagen
UmwandlungsverlusteVerbrauch Sektor Energie&
Transportverluste und MessdifferenzenNichtenergetischer
Verbrauch
HochofenKokerei
Raffinerie
2 1 3236
2588215
9141212980
10127266
72135
84
29 3047
386 39426227
453
621 135 229
4302912
7022739
69
82
11185
19 115331
111
Inländ ische
Erzeugung
von Primär-
energie
500
Importe
1.327
Lager
7227 PJÜbersicht der Energieträger
Produzierender Bereich
Verkehr
Dienstleistungen
Private Haushalte
LandwirtschaftVerbrauch der Energieträger nach Sektoren 2018
Anteile in ProzentÖlGas Windkraft
Umgebungswärme* KohleElektrische Energie
Brennbare AbfälleWasserkraftBiogene
Fernwärme
Verluste Photovoltaik
*) Solarthermie, Wärmepumpen, Geothermie
Das Diagramm wurde auf Basis der vorläufigen Energiebilanz für 2018 (Stand: 29. Mai 2019) sowie der Nutzenergieanalyse für 2017
(Stand: 15. Dez. 2018) der Statistik Austria erstellt. Energieflüsse, die nicht in der vorläufigen Energiebilanz für 2018 ausgewiesen sind,
wurden auf Basis der endgültigen Energiebilanz für 2017 abgeschätzt.AUFKOMMEN UMWANDLUNG VERWENDUNG UND VERLUSTE ENDENERGIEVERBRAUCH11 PJ
196 PJ17 PJ18 PJ
430 PJ70 PJBiogeneBrennbare Abfälle
GasKohleUmgebungswärmeElektrische Energie
ÖlFernwärme16
5895544446
519282
51 1
1
83492
2682834501100
153 PJ36
1344
25Energiefluss in Österreich 2018
in Petajoule auf Basis der vorläufigen Energibilanz 2018
8182
217913
67
4911459
39
36
196181
9166
130Exporte
Wind- & PV-AnlagenWasserkraftwerke
Kalorische Anlagen
UmwandlungsverlusteVerbrauch Sektor Energie&
Transportverluste und MessdifferenzenNichtenergetischer
Verbrauch
HochofenKokerei
Raffinerie
2 1 3236
2588215
9141212980
10127266
72135
84
29 3047
386 39426227
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621 135 229
4302912
7022739
69
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11185
19 115331
111
Inländ ische
Erzeugung
von Primär-
energie
500
Importe
1.327
Lager
7227 PJÜbersicht der Energieträger
Produzierender Bereich
Verkehr
Dienstleistungen
Private Haushalte
LandwirtschaftVerbrauch der Energieträger nach Sektoren 2018
Anteile in ProzentÖlGas Windkraft
Umgebungswärme* KohleElektrische Energie
Brennbare AbfälleWasserkraftBiogene
Fernwärme
Verluste Photovoltaik
*) Solarthermie, Wärmepumpen, Geothermie
Das Diagramm wurde auf Basis der vorläufigen Energiebilanz für 2018 (Stand: 29. Mai 2019) sowie der Nutzenergieanalyse für 2017
(Stand: 15. Dez. 2018) der Statistik Austria erstellt. Energieflüsse, die nicht in der vorläufigen Energiebilanz für 2018 ausgewiesen sind,
wurden auf Basis der endgültigen Energiebilanz für 2017 abgeschätzt.AUFKOMMEN UMWANDLUNG VERWENDUNG UND VERLUSTE ENDENERGIEVERBRAUCH11 PJ
196 PJ17 PJ18 PJ
430 PJ70 PJBiogeneBrennbare Abfälle
GasKohleUmgebungswärmeElektrische Energie
ÖlFernwärme16
5895544446
519282
51 1
1
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2682834501100
153 PJ36
1344
25Energiefluss in Österreich 2018
in Petajoule auf Basis der vorläufigen Energibilanz 2018In Abb. SDG_7_1 ist das Energieflussdiagramm von Ös –
terreich des Jahres 2019 dargestellt. Bei Betrachtung des Endenergieverbrauchs
nach Sektoren zeigt sich, dass insbesondere dem produzierenden Bereich ein er –
heblicher Anteil zuzuordnen ist (blauer Abschnitt, gekennzeichnet mit Pfeilen).
Abb. SDG_7_1: Energiefluss-
diagramm Österreich 2019
Quelle: modifiziert übernommen
von (BMK, 2020). // Fig. SDG_7_1: Energy flow
diagram Austria 2019
Source: modified, based on (BMK,
2020).
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07_02 / Erhöhung der Energieeffizienz mit dem Fokus auf die Industrie6Die Energieeffizienz in Industrien mit hohem Energie –
verbrauch spielt eine wichtige Rolle für die nachhaltige Entwicklung eines Landes
und dabei insbesondere die Wirtschafts- und Umweltleistung (Li & Tao, 2017).
Nach Moser et al. (2018) entfällt ein Anteil von 34  % des gesamten Primärenergie –
verbrauchs in Österreich auf industrielle Anwendungen. Etwa 70  % davon sind
allein der energieintensiven Industrie zuzuordnen und damit den Sektoren Eisen
und Stahl, Zement, Papier und Druck, Aluminium sowie chemische und petroche –
mische Industrie. Es ist somit naheliegend, bezogen auf Energieeffizienzmaßnah –
men einen Fokus auf den produzierten Bereich, die Industrie, zu legen.
Es ist notwendig, den Primärenergieverbrauch zu
reduzieren und die Energieeffizienz der produzierenden Industrie zu erhöhen. Dies
ist jedoch immer unter der Randbedingung eines gesicherten, wettbewerbsfähigen
und damit attraktiven Wirtschaftsstandorts Österreich zu erreichen, weil ansonsten
negative Aspekte wie Arbeitsplatzverlust, mangelnde Akzeptanz für klima- und
energiepolitische Maßnahmen und Carbon Leakage einhergehen.
In Abb. SDG_7_2a ist die Entwicklung des BIP und
des Bruttoinlandsverbrauchs sowie der, bei in Verhältnissetzung dieser beiden
Werte, resultierende relative Energieverbrauch dargestellt. Es zeigt sich, dass das
BIP seit 2005 nahezu kontinuierlich angestiegen ist, während der Bruttoinlands –
verbrauch über selbigen Zeitraum näherungsweise konstant geblieben ist. Ent –
sprechend hat sich der relative Energieverbrauch sukzessive reduziert und die
Energieeffizienz erhöht. Die durchschnittliche Veränderung des relativen Energie –
verbrauchs während des Zeitraums 2005 bis 2019 lag bei -1,4 % jährlich. Abb.
SDG_7_2b zeigt die Primärenergieintensität Österreichs im Vergleich zu anderen
Ländern bezogen auf das Jahr 2019. Mit einem Wert von 95,2 (GJ/1000 EUR) ist
Österreich besser einzustufen als eine Vielzahl anderer Länder, die durchschnitt –
liche Primärenergieintensität der EU-Mitgliedstaaten liegt bei 111,4 (GJ/1000 EUR)
(BMNT, 2018). Abgeleitet davon ist anzunehmen, dass eine Entkopplung des Wirt –
schaftswachstums vom Energieverbrauch möglich ist. Allerdings darf nicht außer
Acht gelassen werden, dass ein zunehmender Beitrag von nicht-energieintensiven
Sektoren, wie dem tertiären Sektor, an der Wertschöpfung und eine Verlagerung
der energieintensiven Produktion ins Ausland, ebenfalls hierfür von Relevanz sein
kann. Ziel muss es sein, die oben beschriebene Entkopplung von Wirtschafts –
wachstum und Energiebedarf so auszugestalten, dass es zu keinem Produktions –
abfluss in globale Gegenden mit geringem Energieeffizienzstandards kommt, da
dadurch insgesamt keine Verbesserung des Ressourcen- und Energieeinsatzes
erreicht werden würde.
Optionen und Maßnahmen7
Abb. SDG_7_2: Energieeffizienz in
Österreich Quelle: BMK (2020). // Fig. SDG_7_2: Energy efficiency
in Austria Quelle: BMK (2020).a) b)
07_02 .3 Optionenbeschreibung
07_02.3.1 Beschreibung der Option
bzw. der zugehörigen Maßnahmen
bzw. Maßnahmenkombinationen
Die Erhöhung der Energieeffizienz in allen Umwand –
lungsschritten/Nutzungsstufen ist notwendig, um den Primärenergieverbrauch zu
reduzieren. Eine Steigerung der Energieeffizienz ist verbunden mit der Entwicklung
und dem Einsatz neuer Technologien, der Verbesserung und Kopplung bestehen –
der Prozesse sowie Reduktion ungenutzter Energieströme.
Grundsätzlich gilt es zu beachten, dass technologi –
sche Innovationen zu Rebound -Effekten führen können. Beim direkten Rebound –
Effekt ist die Verbesserung der Energieeffizienz damit verbunden, dass der implizi –
te Energiepreis (Preis pro Nutzung) sinkt. Dies führt bei normalen Gütern zu einer
höheren Nachfrage und kann zu einem höheren Gesamtverbrauch führen. Es gibt
allerdings auch sekundäre oder indirekte Auswirkungen, da Verbraucher_innen
möglicherweise mehr Produkte kaufen und/oder größere, leistungsstärkere und
funktionsreichere Modelle wählen (Herring & Roy 2007). Von zentraler Bedeutung
in diesem Zusammenhang ist ein verantwortungsvoller Konsum (SDG 12) und
Bewusstseinsbildung (SDG 4).
Anzumerken ist, dass die obigen Erläuterungen zum
Rebound -Effekt im erheblichen Ausmaß für das Verhalten von Endkonsument_in –
nen gelten. Gerstlberger, Knudsen, Dachs und Schröter (2016) kamen in ihrer
Studie über europäische Fertigungsunternehmen zum Ergebnis, dass Produkt- und
Prozessinnovationen einen positiven Einfluss auf die Einführung von Energieef –
fizienztechnologien haben und es einen positiven Zusammenhang zwischen tat –
sächlichen Energieeinsparungen und Übernahme solcher neuen Technologien gibt.
Jedoch gilt es zu beachten, dass solche Unternehmen im Vergleich zu anderen
Unternehmen eine bestimmte überdurchschnittliche Anzahl von Energieeffizienz –
technologien einsetzen, damit dieser Effekt eintritt. In selbiger Weise wie Endkon –
sument_innen ohne begleitende bewusstseinsbildende Maßnahmen in Rebound –
07_02 / Erhöhung der Energieeffizienz mit dem Fokus auf die Industrie8Effekte abgleiten können, sind auch Unternehmen nicht davor gefeit. Der Einsatz
einzelner energieeffizienter Technologien bei Unternehmen bedeutet somit nicht
zwangsläufig, dass deren Energieverbrauch nachhaltig reduziert wird.
Wie eingangs erwähnt, entfällt ein erheblicher Anteil
des Primärenergieverbrauchs in Österreich auf energieintensive Sektoren der In –
dustrie, in welcher sich vielfach Unternehmen mit verhältnismäßig hohen Beschäf –
tigtenzahlen wiederfinden (Wirtschaftskammer Österreich (WKO) 2017). Somit
ist es zielführend, dass Großunternehmen entsprechend der technologischen
Entwicklung weiterhin und weiterführende maßgeschneiderte Effizienzmaßnahmen
erarbeiten und implementieren. Jedoch sollte keineswegs für die Steigerung der
Energieeffizienz der Fokus alleinig nur auf große Unternehmen der Industrie gelegt
werden. Das verarbeitende Gewerbe kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU)
ist ein ebenso vielversprechendes Feld, da KMU im Vergleich heute im Schnitt
weniger energieeffizient sind als größere Unternehmen (Trianni, Cagno & Worrell,
2013). 99,6 % der österreichischen Unternehmen sind laut dem Bundesministe –
rium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) (2020) ohnehin als KMU
einzustufen und für 60 % der Umsätze, Bruttowertschöpfung und Investitionen
der Wirtschaft verantwortlich. Für KMU müssen strukturelle Rahmenbedingungen
(Gesetze, verbindliche Standards, Förderungen, …) geschaffen werden, die es er –
lauben und erleichtern, einen energieeffizienten Betrieb zu führen bzw. auf solche
umzustellen.
Innovationen sind für Energieeffizienzsteigerungen
unabdingbar. Forschung und Entwicklung (F&E) nimmt in diesem Zusammenhang
eine Schlüsselrolle ein. F&E-Anreizsysteme zu schaffen, welche die Innovations –
fähigkeit und Innovationskraft der österreichischen Unternehmen verstärken, stellt
somit eine zentrale Maßnahme in dieser Option dar. Insbesondere ist die Übertra –
gung von Forschungsergebnissen in die großtechnische Umsetzung zu forcieren.
In Hinblick auf die Forschung muss ein Fokus auf die
Weiterentwicklung, Neuentwicklung und Einführung neuer, primärenergieeffizien –
ter Prozess- und Energiesystemtechnologien gelegt werden. Insbesondere sind
letztere wesentlich, um eine Anpassung auf das zukünftig verstärkt fluktuierende
Energieangebot zu gewährleisten, welches mit dem Ausbau der erneuerbaren
Energie einhergeht (siehe Option 1). Ebenso bedarf es ausreichender Kapazitäten
für sektorenübergreifende Energiespeicherung. In Hinblick auf Energieeffizienz –
maßnahmen ist es aufgrund obiger Erklärungen somit nicht ausreichend, den
spezifischen Verbrauch von einzelnen Prozessen allein zu betrachten. Eine primär –
energieeffiziente, sinnvolle kaskadische Nutzung von erneuerbaren Technologien
und Sektorkopplung ist unabdingbar (Wietschel et al., 2018; Moser et al., 2017).
Im Zuge einer exergiegerechten1, kaskadischen Ener –
gienutzung gilt es, hochexergetische Energieträger für hochexergetische Bedarfe
heranzuziehen. In diesem Sinne soll etwa bei der Nutzung von Abwärme Hoch –
temperaturabwärme für industrielle Prozesse und niederexergetische Abwärme für
Nutzungszwecke mit niedrigen Temperaturniveau herangezogen werden (Moser et
al., 2017, Schmitz, 2012).
1 Energie lässt sich in zwei Anteile aufteilen: Exergie und Anergie. Unter Exergie wird jener
Energieanteil verstanden, welcher ohne Einschränkungen bei einem bestimmten thermodynamischen
Umgebungszustand in jede andere Form von Energie umgewandelt werden kann. Anergie entspricht
jenem Energieanteil, der nicht Exergie ist (Herwig & Wenterodt 2012).
Optionen und Maßnahmen9Abb. SDG_7_ 3 illustriert übliche T emperaturniveaus
von unterschiedlichen Abwärmequellen und Abwärmesenken (Abwärmenutzung).
Das reduzierte technische Abwärmepotential der Industrie in Österreich, welches
für eine externe Nutzung eingesetzt werden könnte, liegt im Bereich von etwa
6 TWh/a und befindet sich zu rund 85 % auf Niedertemperaturniveau (< 35 °C) (Schmidt et al., 2018). Wie bereits unterschiedlich aufgezeigt (Schmidt et al., 2018), bedarf es insbesondere einer gesamtheitlichen Wärmeversorgungsstrategie (Konzept für optimale Kombination von Erzeuger_innen in Wärmenetz), Sektor - kopplung, Hybridnetze, neue Geschäftsmodelle, Digitalisierung und neue Tarifsys - teme, um die ungenutzten Abwärmequellen in das Energiesystem zu integrieren und damit einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion des Primärenergiebedarfs und Steigerung der Energieeffizienz zu leisten. Allerdings erscheint eine kaskadische Nutzung nicht nur für Energie im engeren Sinne als notwendig, sondern auch vorgelagert bei der stofflichen Nutzung zweckmäßig. Dies wird nachfolgend am Beispiel von Bioener - gie erläutert. Biogene, nachwachsende Ressourcen sind nicht unbegrenzt verfügbar, daher ist es notwendig, diese einer ressourceneffizienten Nutzung zu unterziehen (Steffl, Kisser, Reinberg & Sajtos, 2018; Gärtner , Hienz, Keller & Müller-Lindenlauf, 2013). Für die kaskadische Nutzung sprechen Nut - zungskonkurrenzgründe (Arnold et al., 2009). Auf Grund dessen soll Biomasse so lange, häufig und effizient als nur möglich genutzt werden, am Anfang stofflich und erst am Ende des Produktlebenszyklus energetisch (Fehrenbach et al., 2017; Böhmer , Gössl, Krutzler & Pölz, 2014). Relevant für die Bioenergiebereitstellung ist Abb. SDG_7_ 3: Gegenüberstellung Abwärmequellen und Abwärmesen - ken unterschiedlicher Temperatur - niveaus Quelle: Schmitz, (2012). // Fig. SDG_7_ 3: Comparison of waste heat source and waste heat sinks of different temperature levels Source: Schmitz, (2012). 07_02 / Erhöhung der Energieeffizienz mit dem Fokus auf die Industriesomit insbesondere der Einsatz von organischen Reststoffen. Bei einer rein energetischen Betrachtung wird der Fo - kus auf die quantitativen Verluste gelegt. Außer Acht gelassen wird dabei die op - timale Ausnutzung der vorhandenen Energie im Sinne der Qualität – Exergie. Bei der Verbrennung von Biomasse wird Wärme erzeugt und damit eine Energieform niedriger Qualität/geringer Exergiegehalt. Wenn auch der energetische Wirkungs - grad bei der thermischen Verwertung von Biomasse hoch ist, ist der Exergiegehalt verhältnismäßig gering (Lindner, Bachhiesl & Stigler, 2014; Costa, Tarelho, Sobrin - ho,2019). Grundlegend hierfür ist, dass der Exergie-Anteil bei Wärme begründet durch den thermodynamischen Wirkungsgrad begrenzt ist, wohingegen etwa Strom gänzlich aus Exergie besteht (Prytula, 2011). Der exergetische Wirkungsgrad bei der thermischen Nutzung ist somit im Vergleich zur elektrischen oder mechanischen Nutzung am geringsten (Kranzl, Müller & Kalt, 2010; Lindner et al., 2014). Infolgedessen soll die alleinig thermische Nutzung von Biomasse vermieden werden, da diese für Um - wandlung in eine Form höherer Energiequalität, wie etwa Elektrizität oder Methan, genutzt werden soll (Lindner et al., 2014). Im Vergleich zur Verbrennung von Bio - masse in einem Heizwerk ist folglich die Verwertung dieser im Rahmen einer Kraft- Wärme-Kopplung (KWK) unter dem Gesichtspunkt Exergie deutlich zweckmäßiger (Lindner et al., 2014, Kranzl et al., 2012). Allerdings gilt es zu beachten, dass KWK- Anlagen mit Biomasse befeuert, aber auch mit Biogas oder Gas aus Power-to-Gas zwar einen hohen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten können, jedoch oft mit einer zu geringen Anzahl an Volllaststunden für einen wirtschaftlichen Betrieb verbunden sind (Moser et al, 2017). Generell ist anzumerken, dass erneuerbares Gas aus Power-to-Gas für die Transformation im Energiesystem und insbesondere auch für die Industrie notwendig und von Bedeutung sein wird, jedoch die damit verbundenen Umwandlungsprozesse eine geringe Effizienz aufweisen. Neben den Einzeltechnologien kann auch die Prozesssteuerung zur Effizienzsteigerung beitra - gen, z.  B. durch Prozessoptimierungen etwa mit Hilfe eines digitalen Zwillings oder eine genaue Abstimmung zwischen verschiedenen Prozessschritten. Der Ausbau von Erneuerbaren geht mit einem fluktu - ierenden Energieaufkommen (Tag/Nacht und saisonale Schwankungen) einher. Im Zuge dessen ist es notwendig Flexibilisierungsoptionen einzusetzen. Von Bedeu - tung sind hierbei einerseits die Speicherung von Energie (siehe Option 3) aber auch Prozessumstellungen. Unter Prozessumstellungen wird die Adaption und Optimierung bestehender als auch die Entwicklung neuer, innovativer Industriepro - zesse mit dem Ziel der Nutzung erneuerbarer Energien und die Integration in das gesamte Energiesystem verstanden. Von Bedeutung sind im Rahmen der Prozess- Elektrifizierung Flexibilitätsoptionen, wie etwa Demand Response . Ebenso soll ein Fokus auf Prozesstechnologien, welche sich zur Versorgung mit Niedertemperatur - wärme bzw. fluktuierende niederenergetische Erneuerbare besser eignen, gelegt werden (Moser et al., 2017). Um eine Adaption in der Industrie voranzutreiben, ist es notwendig, dieser eine Investitionssicherheit zu geben. In diesem Sinne ist es für Unternehmen von zentraler Bedeutung, welche Rahmenbedingungen durch den Staat geschaffen werden und dass solche politischen Entscheidungen bzw. Vorgaben klar und langfristig ausgerichtet sind. Die Unternehmen müssen wissen, was sie erwartet und in welche Richtung eine Prozessentwicklung bzw. -adaption notwendig ist, um entsprechend ihre Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten an - zupassen zu können (Moser et al., 2017). Eine integrierte Energieraumplanung sowie Informa - 10 Optionen und Maßnahmentions- und Kommunikationstechnologie (IKT) nehmen ebenso eine Schüsselrolle bei der Erhöhung der Energieeffizienz ein. Von grundlegender Bedeutung ist eine bessere Nutzung von vorhandener (Ab)-Wärme für Wohn- und Nichtwohngebäu - de. Dies ist mit einer überregionalen, verschränkten Energie- und Raumplanung verbunden. Von Bedeutung ist dabei die Erstellung von Wärmekatastern. Bei Be - triebsansiedelungen sollen etwa bereits lokale Energiepotentiale und Potentiale zur Abwärmenutzung Berücksichtigung finden, dies bedarf einer umfangreichen Stand - ortpolitik und -strategie (Schneider, Spitzer, Omann & Stocker, 2012; Moser et al., 2017). Bspw. Abwärme sollte nach wirtschaftlicher Abwägung (unter Beachtung volkswirtschaftlicher, externer Effekte) in das Wärmenetz eingespeist werden. Ebenso ist stets auf eine energieeffiziente Bauweise zu achten, dies gilt für sämtliche Gebäudekategorien. In diesem Zusammenhang sollen hohe Qualitätskriterien im Neubau sowohl für Wohn- als auch Nichtwohnge - bäuden festgelegt werden. Entsprechend verschärfte Rahmenbedingungen sollen in den Bauordnungen aufgenommen werden (Schneider et al., 2012). Maßnahmen zur Erhöhung der Sanierungsraten bei Bestandsgebäude erscheinen jedenfalls als äußerst bedeutend. Eine Auswertung der Energieausweise von Wohngebäuden im Bundesland Salzburg zeigt, dass sich der Heizwärmebedarf im Zuge der Sanie - rung im Durchschnitt halbiert hat (Prieler, Leeb & Reiter, 2017). Eine Umschichtung von Wohnbaufördermitteln vom Neubau hin zur Sanierung wäre nach Schneider et al. (2012) eine zweckmäßige Maßnahme, um die Sanierungsaktivitäten zu erhöhen, welche zu hohen Energieeinsparungen mit verhältnismäßig geringen Mehrkosten führen würde. Im Allgemeinen erscheint auch eine Vereinheitlichung der Wohnbau - förderung zwischen den Bundesländern als sinnvoll. Ebenso gilt es die Nutzung von erneuerbaren Energieträgern in effizienter Weise für die Warmwasserbereitung und für Heizzwecke zu forcieren. IKT ist für eine intelligente und vernetzte Integration von Demand-Response -fähigen Anlagen und dezentralen, volatilen Erzeugungs - anlagen notwendig. Nur mittels IKT kann eine Optimierung und Einbindung in das Gesamtenergiesystem in effizienter Weise erfolgen, z. B. durch Modellierung von Systemen und Einzelkomponenten zum Zweck von Planung, Betrieb, Instand - haltung und Dekarbonisierung. Allerdings bedarf es neben einer IKT-basierenden Vernetzung auch eine entsprechende Regulierung und Standardisierung. Es muss ein Rahmen und Anreize geschaffen werden, dass die Industrie einen Beitrag zum Ausgleich der fluktuierenden erneuerbaren Elektrizitätserzeugung leisten kann und will. Hierzu ist es bspw. notwendig, dass die Leistungsverrechnung angepasst wird und damit für die Industrie ein Anreiz geschaffen wird , auf Marktsignale (Börsen - preise) und Netzbedürfnisse (Engpässe, Frequenz- und Spannungshaltung) zu reagieren. In diesem Sinne ist es holistisch betrachtet notwendig, das Energie - marktdesign zu adaptieren. Alleinig einen Fokus auf elektrische Energie zu legen, ist jedoch zu kurz gegriffen, es geht stets um das effektive Zusammenspiel eines hybriden Strom-, Gas- und Wärmenetzes (Moser et al., 2017). IKT spielen allerdings nicht nur im übergeordneten Kontext, sondern innerhalb der einzelnen Unternehmen eine entscheidende Rolle zur Steigerung der Energieeffizienz. Durch Digitalisierungsmaßnahmen lassen sich sowohl Produktivität und Flexibilität industrieller Prozesse erhöhen und in weiterer Folge neben Kostenreduktionen auch Energieeinsparungen und Energieeffizienz - steigerungen erzielen (Hofmann et al., 2020). Beispiele hierfür sind predictive maintenance, demand forecasting und Betriebsoptimierungen anhand eines digita - len Zwillings. Aus unternehmerischer Perspektive ist das Thema Energieeffizienz ohnehin nicht 11 07_02 / Erhöhung der Energieeffizienz mit dem Fokus auf die Industrie12vernachlässigbar. Durch das Bundes-Energieeffizienzgesetz (EEffG) müssen Unternehmen in Österreich in Abhängigkeit ihrer Größe ohnehin Maßnahmen zum Thema Energieeffizienz treffen. Entsprechend EEffG §9 (2) müssen große Unter - nehmen entweder wiederkehrend externe Energieaudits durchführen oder ein zertifiziertes Energiemanagement- oder Umweltmanagementsystem implementiert haben und aufrechterhalten. Für KMU gibt es deutliche Erleichterungen, diese „können nach Möglichkeit: eine Energieberatung durchführen und die Durchfüh - rung einer Energieberatung in regelmäßigen Abständen, zumindest alle vier Jahre, wiederholen; 2. deren Durchführung und Ergebnisse dokumentieren; 3. die Durch - führung der Energieberatung, deren Inhalte und gewonnenen Erkenntnisse der nationalen Energieeffizienz-Monitoringstelle melden lassen“ EEffG §9 (3). Doch auch im Zuge der freiwilligen, jedoch vielfach vom Markt geforderten Übernahme sozialer Verantwortung ( Corporate Social Responsibility (CSR)) ist Unternehmen geboten, umwelt- und energiebewusster zu agieren und damit verbunden, die Energieeffizienz zu erhöhen (Hellmann, Nehm & Grimm, 2017). Dass diverse innerbetriebliche Energieeffizienzmaß - nahmen unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit vielfach sinnvoll sein würden, steht außer Frage. Dennoch werden solche Maßnahmen nicht immer getroffen, da der Entscheidungsprozess durch strukturelle, ökonomische und sozialpsychologisch begründete Hemmnisse blockiert ist. Hauptgründe sind in diesem Zusammenhang meist fehlende Motivation, Akzeptanz und Information. Nicht vergessen werden darf auch, dass Investitionsentscheidungen in der Regel auf Grund von Amortisationsrechnungen getroffen werden und Investitionen für unterschiedliche Bereiche untereinander um begrenzte Mittel konkurrieren (Blesl & Kessler, 2013). Unternehmen sollten entsprechend das Thema Energieeffizienz strategisch mitaufnehmen und die Belegschaft dahingehend sensibilisieren (König, Löbbe, Büttner & Schneider, 2019). Derzeit findet sich vielfach eine große Di - vergenz zwischen tatsächlichen und optimalen Energiebedarf, ein sogenanntes Energy-efficiency-Gap (Jaffe & Stavins, 1994). Entscheidungen werden auch im unternehmerischen Kontext letztlich immer vom Menschen mit seinem individuellen Weltbild und seiner Wertehaltung getroffen. Entsprechend spielen Bewusstseinsbildung und Maßnah - men zur Motivation eine entscheidende Rolle. Eine Verschärfung von Vorgaben für Industrie und Gewerbe zur Steigerung der Energieeffizienz stellt eine mögliche Maßnahme dar, um Änderung zu initiieren. Dennoch ist davon auszugehen, dass dies auf Widerstand stoßen wird. In einem globalisierten Markt, welchen wir heute vorfinden, stellt sich generell die Frage, inwieweit weitere künstliche Barrieren an einzelnen Orten erzeugt werden sollen. Effektiv erscheint, ein Anreizsystem zu erschaffen, welches von der Politik langfristig getragen wird. Klare Vorgaben und Informationen bilden für Unternehmen eine Grundlage für ihre strategische Ausrichtung und geben Investitions- und Marktsicherheit. Die Eindämmung recht - licher Barrieren und Implementierung bzw. Aufrechterhaltung von Förderinstru - menten, insbesondere im Zusammenhang mit Forschung und Entwicklung, können Motivatoren darstellen und eine Veränderung zugunsten Innovationen im Bereich der Energieeffizienz zu schaffen. Welche Maßnahmen und Maßnahmenkombina - tionen zum Initiieren des Wandels seitens der Politik auch immer getroffen werden mögen, eine holistische Denkweise ist unabdingbar. Die COVID-19-Pandemie hat den Energiesektor wie natürlich auch viele andere Wirtschaftsbereiche stark betroffen. Jetzt ist es daran, dies als Chance für die Transformation im Energiesys - tem und für eine nachhaltige Entwicklung zu nutzen. Investitionen in erneuerbare Energie, Energieeffizienz und Infrastruktur sind nicht nur zentrale Schritte in Rich - Optionen und Maßnahmen13tung Dekarbonisierung, sondern auch für die Ökonomie – sie fördern Wirtschafts - wachstum und schaffen Arbeitsplätze. Entsprechend ist es nun sinnvoll, dass die öffentliche Hand einerseits direkt in diesem Bereich investiert, aber auch anderer - seits indirekt unterstützt, bspw. mittels Schaffung von Anreizen durch Förderungen, um privates Kapital zu mobilisieren. Von Bedeutung ist, dass Investitionen im Bereich Energieeffizienz und der Ausbau von erneuerbarer Energie auch in wachstums - schwachen Zeiten ermöglicht wird. Subventionen, die einen fossilen Energiever - brauch begünstigen, sollen gänzlich eingestellt werden (Schneider et al., 2012). Zusammenfassend erscheinen folgende Elemente für die Erhöhung der Energieeffizienz von zentraler Bedeutung: −Entwicklung und Einsatz neuerer Technologien sowie Verbesserung bestehender Prozesse und energieeffiziente Ausstattung von Industrie und produzierendem Gewerbe; −kontinuierliche Optimierung über die gesamte Wertschöpfungskette anstatt Einzelmaßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und exergieoptimierte, wirtschaftssektorenübergreifende, kaskadische Energienutzung;Reduktion un - genutzter Energieströme; −verantwortungsvoller Konsum und Einsatz von Energie; −gesetzliche Rahmenbedingungen für Unternehmen schaffen, damit diesen er - leichtert wird, einen energieeffizienten Betrieb zu führen bzw. zu implementieren und damit Investitionssicherheit für Unternehmen erhöhen durch klare, langfristig ausgerichtete Vorgaben der Politik; −F&E Anreizsystem schaffen, welches die Innovationsfähigkeit und -kraft österrei - chischer Unternehmen verstärkt, derzeitiges Fördervolumen erhöhen; −überregional verschränkte Energie- und Raumplanung; −Standortpolitik und -strategie, welche lokale Energiepotentiale und Potentiale zur Abwärmenutzung berücksichtigt; −energieeffizientere Bauweise für sämtliche Gebäudekategorien verankert in den Bauordnungen sowie Sanierungsquote erhöhen; −Digitalisierung, IKT, neue Geschäftsmodelle und Tarifsysteme forcieren und damit die Produktivität und Flexibilität industrieller Prozesse;Bewusstseinsbil - dung in Unternehmen forcieren – Energieeffizienz als strategisches Element und Sensibilisierung der Belegschaft; −direkte Investitionen im Bereich Energieeffizienz durch die öffentliche Hand und indirekt durch Schaffung von Anreizen zur Mobilisierung des privaten Kapitals. 07_02.3.2 Erwartete Wirkungsweise Die SDG 7-Gruppe verfolgt das Ziel, einen holisti - schen Ansatz zur Transformation des Energiesystems einzuschlagen. Die Option „Erhöhung der Energieeffizienz mit dem Fokus auf die Industrie“ zielt dabei auf eine Reduktion des Primärenergieverbrauchs und Steigerung der Energieeffizienz ab. Eine direkte Messung der Wirkung der Option wird dann möglich, wenn Maß - nahmen gesetzt werden, die zu Energieverbrauchsreduktionen führen. Je umfang - reicher politische Maßnahmen in diesem Zusammenhang gesetzt werden, desto größere Auswirkungen werden festgestellt werden. Denkbar wäre, die Auswirkun - gen ausschließlich im Bereich Prozessoptimierung und gesetzte Energieeffizienz - maßnahmen zu messen, allerdings wäre dies bei Weitem zu kurz gegriffen. Grund hierfür ist, dass es eben nicht nur um die Bemühungen eines einzelnen Unter - nehmens oder einer Branche geht, sondern um die Veränderung im gesamten Energiesystem. 07_02 / Erhöhung der Energieeffizienz mit dem Fokus auf die IndustrieMit Blick auf die Industrie steht die Steigerung der Energieeffizienz im Vordergrund. Es kann durchaus erwartet werden, dass eine konkurrenzfähigere Industrie trotz einer ausgeweiteten Produktion mit weniger Primärenergieverbrauch erreicht werden kann. Durch die Einbettung in eine integrierte Strategie für das Energiesystem kann jedoch in Kombination mit Bio - ökonomie und kaskadischen Nutzungen von Energie eine Reduktion des Primär - energieverbrauchs erwartet werden. Dazu wird ein gemeinsamer Steuerungs- und Ordnungsrahmen für die Entwicklung einer Standortstrategie mit Blick auf erneuer - baren Energiepotenzialen und Abwärme, Infrastrukturplanung und Raumplanung notwendig sein. Die Verbrauchsreduktion wird somit in anderen Sektoren (Raum - wärme) zu erwarten sein. Die Schaffung/Entwicklung von Standorten, die an den Anforderungen von Sektorkopplung, kaskadischer Energienutzung und erneuer - baren Energiepotenzialen ausgerichtet sind, kann enorme Standortvorteile bringen und die Finanzierbarkeit der Energiewende unterstützen. Dazu notwendig ist eine gemeinsame Betrachtung der Energieinfrastruktur (Strom-, Wärme- und Gasnetz) sowie das Wissen und die Technologie zu Quellen und Senken im Energiesystem und deren Zusammenhänge. Für die Zielerreichung von SDG 7 wird es von zent - raler Bedeutung sein, wie Energie künftig erzeugt, gespeichert, umgewandelt und genutzt werden wird. Es muss klar hervorgehoben werden, dass die „Erhöhung der Energieeffizienz mit dem Fokus auf die Industrie“ keine Einzeloption per se darstellt, sondern sich nur in Symbiose mit Option 1 (Ausbau Erneuerbarer Ener - gie) und Option 3 (Energieinfrastruktur) entfalten kann. 13_07.3.3 Bisherige Erfahrungen mit dieser Option oder ähnlichen Optionen Die Themen Reduktion des Primärenergieverbrauchs und Steigerung der Energieeffizienz sind nicht neuartig und wurden bereits viel - fach in der Forschung beleuchtet. Die Politik hat sich bereits mit diesen Heraus - forderungen in vielfacher Weise beschäftigt und dazu einen rechtlichen Rahmen und Förderinstrumente geschaffen. Auch auf Unternehmensebene findet man eine Vielzahl an Aktivitäten, die mit dem Ziel der Steigerung der Energieeffizienz verbunden sind. Da bei dieser Option eine gesamtheitliche, bereichsübergreifende Betrachtung in den Fokus gerückt wurde, wäre eine Auflistung einzelner Beispiele zu kurz gegriffen. Die Bedeutung lässt sich allerdings sehr gut bei Betrachtung des Berichts über die Energieforschungsausgaben aus öffentlicher Hand in Österreich erahnen. Laut Indiger und Katzenschlager (2020) waren im Jahr 2019 rund 74,9 Mio. Euro (50,2 %) der Energieforschungsausgaben in Österreich im Themenkom - plex ‚Energieeffizienz‘ angesiedelt und davon 14,0 Mio. Euro in der Subkategorie ‚Energieeffizienz in der Industrie‘. Das derzeitige Fördervolumen ist allerdings nicht ausreichend und die Mittel für Energieforschung und Innovation müssen dem na - tionalen Energie- und Klimaplan (BMNT, 2019) entsprechend angehoben werden. 07_02.3.4 Zeithorizont der Wirksamkeit Die Veränderung des Systems hin zu einer exergieop - timierten, wirtschaftssektoren übergreifende n und kaskadischen Energienutzung ist keineswegs von heute auf morgen möglich. Dennoch können, sobald die entspre - chenden Rahmenbedingungen geschaffen, Barrieren abgebaut und eine Motiva - tion zum Wandel geschaffen wurde, erste Veränderungen wahrgenommen werden. Jedoch ist generell davon auszugehen, dass die Wirksamkeit und Wirkungsweise mit zeitlichem Verzug eintreten und sich über einen langen Zeithorizont erstrecken wird. 14 Optionen und Maßnahmen1507_02.3.5 Vergleich mit anderen Optionen, mit denen das Ziel erreicht werden kann Es ist keine Option im Rahmen des UniNEtZ -Projek - tes bekannt, welche exakt dasselbe Ziel verfolgt. Allerdings finden sich Optionen, welche im engen Zusammenhang hierzu stehen. Setzt man die Eindämmung des Primärenergieverbrauchs und Steigerung der Energieeffizienz im Allgemeinen in den Mittelpunkt, finden sich Optionen und Lösungsansätze, welche dies in Bezug auf Verkehr, Gebäude und Produkte thematisieren. Bspw. steht Kreislaufwirtschaft (Circular Economy ) und Suffizienzstrategien, behandelt im Rahmen von SDG 12, in einem engen Zusammenhang zum Primärenergieverbrauch bzw. zur Gesamt - energieeffizienz. Der zentrale Unterschied zu anderen Optionen ist, dass in dieser Option der Sektor Industrie und das Energiesystem in den Fokus gerückt werden. 07_02 .3.6 Interaktion mit anderen SDGs Eine Interaktion mit den weiteren Optionen von SDG 7, als auch mit Optionen anderer SDGs, ist jedenfalls gegeben. Ohne auf jede inter - agierende Option im Detail einzugehen, sollen hier nur exemplarisch einige Aspek - te aufgegriffen werden. Beim Einsatz begrenzter Ressourcen (z.  B. Finanzmittel in Unternehmen, Investitionen seitens des Staates oder Fördergelder) kommt es stets zu einer Konkurrenzsituation. Ebenso sind unterschiedliche technologische Entwicklungen auf unterschiedliche Ziele ausgerichtet. Technologien und Innova - tionen, welche zur Verringerung von Luftschadstoffen (SDG  3) und/oder Treib - hausemissionen (SDG  13) eingesetzt werden, müssen nicht zwangsläufig ener - gieeffizient sein. Jedoch handelt es sich nicht stets um eine Konkurrenzsituation. Maßnahmen zur Erhöhung der Primärenergieeffizienz in Kombination mit dem Ein - satz von erneuerbaren Energieträgern führen etwa dazu, dass sich die Treibhaus - gasemissionen reduzieren. Folglich muss festgehalten werden, dass diese Option die Wirkungsweise und Umsetzbarkeit von Optionen anderer SDG sowohl mindern als auch verstärken kann. 07_02 / Erhöhung der Energieeffizienz mit dem Fokus auf die Industrie16Literatur Arnold, K., Bienge, K., von Geibler, J., Ritthoff, M., Targiel, T., Zeiss, C. et al. 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