SDG_06_Option_06_05_pdf_20231119_182354.txt

Optionen
und
Maßnahmen
Österreichs Handlungsoptionen
zur Umsetzung
der UN-Agenda 2030
für eine lebenswerte Zukunft.
UniNEtZ –
Universitäten und nachhaltige
Entwicklungsziele
Optionen und Maßnahmen1
06_05 / Reduktion von diffusen Nährstoff- und Problemstoffeinträgen
3 Abbildungsverzeichnis
3 Tabellenverzeichnis
4 06_05.1 Ziele der Option
4 06_05.2 Hintergrund der Option
5 06_05.3 Optionenbeschreibung
5 06_05.3.1 Beschreibung der Option bzw. der zugehörigen Maßnahmen
bzw. Maßnahmenkombinationen
6 06_05.3.2 Erwartete Wirkungsweise
8 06_05.3.3 Bisherige Erfahrung mit dieser Option oder ähnlichen Optionen
9 06_05.3.4 Zeithorizont der Wirksamkeit
9 06_05.3.5 Vergleich mit anderen Optionen, mit denen das Ziel
erreicht werden kann
10 06_05.3.6 Interaktionen mit anderen SDGs
13 06_05.3.7 Offene Forschungsfragen
13 Literatur 06_05
Target 6.3Autor_innen:
Fuchs-Hanusch, Daniela ( Technische Universität
Graz ); Regelsberger, Martin ( Technisches Büro )Reduktion von diffusen Nährstoff-
und Problemstoffeinträgen
Inhalt
2
Optionen und Maßnahmen11Abbildungsverzeichnis
Abb. O_6-05_01 :
Systembild: Reduktion
diffuser Nährstoff-und
Problemstoffeinträge
und deren Bedeutung für
Targets des SDG 6 sowie
Vernetzung zu anderen
SDGs. Quelle: eigene
Darstellung in Vensim®
PLE, 1998.
// Fig. O_6-05_01 : Sys –
tem image: Reduction
of Diffuse Nutrient and
Pollutant Immissions
and its importance for
targets of SDG 6 as well
as interactions with other
SDGs. Own illustration in
Vensim® PLE, 1998.Tabellenverzeichnis
Tab. O_6-05_01 : Wirkung
der Option Reduktion
diffuser Nährstoff- und
Problemstoffeinträge auf
die Targets von SDG 6.
Quelle: eigene Ausarbei –
tung.
// Tab. O_6-05_01 : Impact
of the Option Reduction of
Diffuse Nutrient and Pollu –
tant Immissions on the
Targets of SDG 6. Source:
Own elaboration.
Tab. O_6-05_02 : Interak –
tionen mit anderen SDGs.
Quelle: eigene Ausarbei –
tung.
// Tab. O_6-05_02 : Inter –
actions with other SDGs.
Source: Own elaboration.
6
9
3
06_05 / Reduktion von diffusen Nährstoff- und Problemstoffeinträgen06_05.1 Ziele der Option
Die Vermeidung von anthropogenen Nährstoff- und
Problemstoffeinträgen in unsere Gewässer ist eine Kernaufgabe zur Erhaltung der
Nutz- und Schutzfunktionen der Gewässerökosysteme. Gleichzeitig muss unser
Anliegen sein, möglichst wenige Nährstoffe aus Böden oder Boden als Ganzes zu
verlieren, da Boden und Phosphor endliche Ressourcen sind und für die Synthese
von Stickstoff Erdgas eingesetzt und dabei CO2 emittiert wird.
Die Maßnahmen der Option Reduktion von diffusen
Nährstoff- und Problemstoffeinträgen aus der Landwirtschaft sollen Gewässer
schützen (Indikator 6.3.2), aquatische Ökosysteme fördern (Target 6.6), endliche
Ressourcen im Kreislauf führen sowie den Anteil nachhaltiger Landwirtschaft er –
höhen (Target 12.2; Target 2.4).
06_05.2 Hintergrund der Option
Im Kontext zum Eintrag diffuser Nähr- und Problem –
stoffe in die Gewässer Österreichs sind aktuell einige Probleme evident. Schilling
et al. (2011) haben mit dem empirischen Nährstoff-Emissionsmodell MONERIS
N- und P- Frachten in Gewässern simuliert, in Konzentrationen umgerechnet und
den typenspezifischen Richtwerten für einen guten ökologischen Zustand der
Gewässer gegenübergestellt. Es wurde geprüft, ob auf Basis der Berechnungen
Qualitätsziele überschritten werden. Es zeigt sich, dass etwa 15-20 % der öster –
reichischen Fließgewässer gefährdet sind, aufgrund von Nährstoffbelastungen
den guten Zustand nicht einzuhalten. Szenarienberechnungen zeigten, dass zum
Schutz der gefährdeten Gewässer in erster Linie eine Verminderung von diffusen
Emissionen aus dem Bereich der Landwirtschaft nötig ist. Erhöhte Anforderungen
an Punktquellen können hier höchstens in Einzelfällen zu einer Verbesserung der
Situation beitragen. Ähnliches hat eine Studie in der Schweiz ergeben (Hürdler,
Spiess & Prasuhn, 2015). Dort wurde ebenfalls festgestellt, dass viele Gewässer
nach wie vor schwer mit Stickstoff- und Phosphoreinträgen belastet werden und
diese Belastungen vorwiegend aus landwirtschaftlichen Nutzflächen stammen.
Im Folgenden sind Ursachen für die aktuelle Situation hinsichtlich Nähr- und Prob –
lemstoffbelastung von Gewässern aufgelistet:
–Humus- und Bodenlebenverlust durch landwirtschaftliche Bearbeitungs-
methoden, Düngung (Blakemore, 2018) sowie Aufbringung von Pflanzenschutz-
mitteln (Gunstone, Cornelisse, Klein, Dubey & Donley, 2021) die in Folge, so wie
auch die Bearbeitung mit zunehmend schwerem Gerät, zu Bodenverdichtung
und –erosion führen (Umweltbundesamt (UBA), 2019, Kap. 6);
–Zunahme von Kulturen und Fruchtfolgen (Mais, Soja, Hirse), die Bodenerosion
begünstigen (Dersch, Weinberger, Kuderna, Schmaltz & Strauss, 2019);
–(Über)-Düngung und unsachgemäße Aufbringung von Gülle und Mist ins-
besondere außerhalb der Vegetationsperiode;
–Fehlende oder zu schmale Uferrandstreifen/Pufferzonen zwischen landwirt-
schaftlicher Nutzfläche und Gewässer (Baumgarten et al., 2011);
–Viele punktuelle Einleitungen (u. a. durch Drainagen) sowie Versickerungen bei
Kleinkläranlagen;
–Fehlendes Nährstoffmanagement (siehe Option 6_1 Ressourcenorientierte
Sanitärversorgung )
–Großflächige Ausbringung von Problemstoffen in der Landwirtschaft zum Teil
mit Düngern (Kratz & Schnug, 2005), mit Gülle/Mist (zum Beispiel Antibiotika
und Antibiotikarückstände, endokrine Störstoffe) und als Pflanzenschutzmittel;
4
Optionen und Maßnahmen –Mit Problemstoffen belastete Regenwasserabläufe von versiegelten Oberflächen
direkt oder nach teilweiser Reinigung in Gewässer (Hohenblum, Jakl, Paumann,
Rauchbühl & Wimmer, 2005).
Nach und nach stellt sich ein Veränderungsdruck ein,
der sich aufgrund folgender Probleme ergibt:
–Austrocknung der Landschaft und Verschärfung der Abflüsse (Bronstert, Fritsch
& Katzenmaier, 2001);
–Unbefriedigender Zustand der Gewässer bezüglich Nährstoff- und Pestizid-
belastung sowie Novel Entities und multiresistenten Keimen ( Greenpeace in
Zentral- und Osteuropa, 2018; Zarfel et al., 2017);
–Antrieb des Klimawandels durch Kohlenstoffaustrag aus den Böden
(Krebs et al., 2017);
–Verlust endlicher Ressourcen wie Phosphor, Boden inklusive Humus
(Baumgarten et al., 2011; UBA, 2019);
–Besorgniserregende Bodenverlustraten, welche weit über Neubildung
hinausgehen (Baumgarten et al., 2011).
06_05.3 Optionenbeschreibung
06_05.3.1 Beschreibung der Option
bzw. der zugehörigen Maßnahmen
bzw. Maßnahmenkombinationen
In Österreich werden Abwässer zum allergrößten Teil
gereinigt, sodass sie bezüglich der klassischen Schmutzstoffe wie organische
Substanzen, Phosphor und Stickstoff nur mehr eine geringe Belastung für Ge –
wässer darstellen (siehe Option 6_1). Andere Belastungen, wie urbane Regen- und
Mischwasserabläufe (Option 6_2) sowie landwirtschaftliche Abläufe existieren
nach wie vor. Dies führt in manchen Gewässern Österreichs zu einer Verfehlung
der Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) (Richtlinie 2000/60/EG) ( Euro –
päisches Parlament (EP) & Rat der Europäischen Union (ER), 2000) hinsichtlich
chemischem und ökologischem Gewässerzustand. Derzeit weisen etwa 23 % der
Flüsse Österreichs Nährstoffbelastungen auf ( Bundesministerium für Landwirt –
schaft, Regionen und Tourismus (BMLRT), 2020).
Die Option 6_5 befasst sich damit, die diffusen Ein –
träge aus der Landwirtschaft zu reduzieren. Dies soll einerseits durch Schutzmaß –
nahmen zwischen landwirtschaftlichen Flächen und Gewässern und andererseits
durch die Änderung landwirtschaftlicher Praktiken gelingen.
Im Folgenden sind Beispiele für solche Maßnahmen
aufgelistet. Deren Wirkungsweise und Erfolg wird anhand von Beispielen aus der
Literatur untermauert. Einige der aufgelisteten Maßnahmen sind über das Österrei –
chische Programm zur Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den na –
türlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft ÖPUL förderfähig ( Bundesmi –
nisterium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW),
2007; BMLRT, 2015).
–Errichtung und Schutz von Pufferzonen , wie Uferrandstreifen, Gehölzstrei –
fen, einer definierten Mindestbreite, um Nährstoffe zurückzuhalten, welche im
Rahmen von ÖPUL gefördert werden. Das Wirkungspotenzial von Gewässer –
randstreifen wurde unter anderem im Projekt GERAST– Effektivität von Gewäs –
serrandstreifen zum Schutz von Oberflächengewässern untersucht und in einem
Handbuch festgehalten (wpa Beratende Ingenieure, 2009). Weigelhofer, Fuchs –
berger, Teufl, Welti und Hein (2012) beschreiben die Effektivität von Uferrand –
5
06_05 / Reduktion von diffusen Nährstoff- und Problemstoffeinträgenstreifen in stark landwirtschaftlich beeinflussten Gewässern des Weinviertels;
–Bedarfsgerechte Düngung durch Auflagen einfordern und durch Schulun –
gen/Beratungen unterstützen. Ebenso ist eine bodenschonende Bewirtschaf –
tung (Direktsaat, durchgehende Gründecke, Stickstoff bindende Zwischenfrucht,
hangparallele Bearbeitungsrichtung, Verwendung leichter Geräte etc.) durch
Auflagen einzufordern und durch Schulungen/Beratungen zu unterstützen. Os –
mond und Line (2017) beschreiben Best Management Practices (BMPs) für Land –
wirt_innen, mit denen nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt minimiert und
gleichzeitig die landwirtschaftliche Produktion aufrechterhalten werden können.
Dazu zählen z. B. Nährstoff -BMPs, die als 4Rs – Right Rate, Right Timing, Right
Source and Right Placement – bezeichnet werden; also richtige Menge, richtiger
Zeitpunkt, richtige Nährstoff-Quelle und richtige Verteilung.
–Für den Umstieg auf biologische Landwirtschaft Ziele vorgeben und
Fördermaßnahmen vorsehen;
–Forschung zur Rückgewinnung von Nährstoffen aus Drainageabläufen fördern;
–Etablierung von feuchten Landflächen/vernässten Wiesen statt drainierten
Flächen durch Fördermaßnahmen unterstützen. Durch die natürlichen Prozesse
in Feuchtgebieten, wie Nährstoffaufnahme durch die Pflanzen, Nitrifikation und
Denitrifikation bis hin zur Oxidation und Mineralisierung von Schmutzstoffen
können die negativen Effekte diffuser Nährstoffeinträge kompensiert werden
(Blackwell, Hogan & Maltby, 2002);
–Dezentrale, ressourcenorientierte Sanitärsysteme fördern (siehe Option 6_1).
Beschreibung von potenziellen Konflikten
und Systemwiderständen sowie Barrieren:
–Alle Maßnahmen sind praktisch nur im Einvernehmen mit der Landwirtschaft
möglich;
–Bis jetzt haben Ertrag und Ausnutzung aller vorhandenen Flächen in der Land-
wirtschaft Priorität;
–Ein Umdenken in Richtung Nutzung von Ökosystemdiensten setzt in der Land-
wirtschaft erst zaghaft ein.
Beschreibung des Transformationspotenzials:
–Für einzelne Fließgewässer würden sich Änderungen sehr rasch zeigen, da sich
diese ständig erneuern. Auch die einfachste Maßnahme, Uferbegleitstreifen,
hätte rasch positive Auswirkungen;
–Viele Änderungen hätten auch positive Auswirkungen auf die Lebensmittel-
qualität und den allgemeinen Einfluss der Landwirtschaft auf die Natur und den
Ressourcenverbrauch;
–Änderungen beim Abflussregime größerer Flüsse werden sich erst einstellen,
wenn ein nennenswerter Teil des Einzugsgebiets an den Maßnahmen teilnimmt.
Umsetzungsanforderung:
–Beteiligung der Landwirt_innen und ihrer Vertretungsorganisationen, zum Teil
auch der Abnehmer_innen, mit denen die Landwirt_innen sehr detaillierte
Verträge schließen;
–Anpassung des landwirtschaftlichen Förderungswesens;
–Trans-disziplinärer Ansatz bei der Planung von Maßnahmen.
06_05.3.2 Erwartete Wirkungsweise
Der Ursprung diffuser Nährstoffeinträge in Gewässer
ist vorwiegend die Landwirtschaft, zu einem geringeren Teil zählen dazu auch de –
zentrale Kleinkläranlagen, die in Summe sehr verteilt Nährstoffe auf Flächen oder
in Gewässer abgeben. Die Nährstoffe sollen durch geeignete Maßnahmen daran
6
Optionen und MaßnahmenDie Einbeziehung der Landwirtschaft in den Maßnahmenkatalog verursacht erst
einmal sicher zusätzliche Widerstände und erschwert die Umsetzung. Anderer –
seits sind alle Maßnahmen auch im langfristigen Interesse der Landwirt_innen
und werden zur Erreichung weiterer SDGs notwendig sein (siehe Interaktionen
unten).
Die unter 6_5 unten beschriebenen Maßnahmen des Bodenschutzes verbes –
sern sowohl die Infiltration als auch die Wasserspeicherfähigkeit in Böden.
Dieses vermehrte Wasser ist dann länger für Pflanzen verfügbar und reduziert
damit die Notwendigkeit zu bewässern und also überhaupt Wasser irgendwo für
diesen Zweck zu entnehmen. Damit wird das Niederschlagswasser optimal ge –
nutzt, also die Wassernutzung effizient gestaltet, und eventueller Wasserknapp –
heit in Trockenperioden indirekt begegnet.
Teilweise zielen die Maßnahmen auf den Bodenschutz ab, um dessen Ab- und
Austrag in Gewässer zu verhindern. Dies wird unter anderem dadurch erreicht,
dass die Bodenstruktur durch Humusaufbau und weitere, der Verdichtung vor –
beugende Maßnahmen verbessert wird.
Uferbegleitstreifen gelten als wichtige wassergebundene Ökosysteme. Die Ein –
richtung solcher Begleitstreifen führt einerseits zu einer Vermehrung solcher
Flächen, was direkt positiv ist. Weiters wird durch diese Vegetationsstreifen
auch die Qualität der Gewässer verbessert.
Bisher stießen Uferbegleitstreifen häufig wegen ihres Flächenbedarfs auf den
Widerstand der anrainenden Landwirt_innen. Allerdings setzt sich in der Land –
wirtschaft mittlerweile die Erkenntnis durch, dass ein funktionierendes Öko –
system auch die landwirtschaftliche Produktion unterstützt und dass pflanzen –
unterstützende Maßnahmen auch durch Ökosystem-Dienste ersetzt werden
können. So setzen sich teilweise Blühstreifen entlang von Feldern, die Nützlinge
anziehen, schon durch. Ähnliches kann durch entsprechende Beratung auch für
den Uferschutz erreicht werden.
Die Lösungen bauen auf der Mitwirkung der lokalen Landwirt_innen auf. Dies
kann teilweise durch Beratung über die Vorteile der Vorschläge für den eigenen
Betrieb erreicht werden. Zum anderen Teil kann die Gesellschaft Land- und
Forstwirt_innen auch Dienste für die Wasserwirtschaft bezahlen.Wirkung Target
6-3
6-4
6-5
6-6
6-B
Tab. O_6-05_01 : Wirkung
der Option Reduktion
diffuser Nährstoff- und
Problemstoffeinträge auf die
Targets von SDG 6. Quelle:
eigene Ausarbeitung. // Tab. O_6-05_01 : Impact of
the Option Reduction of Diffuse
Nutrient and Pollutant Immissions
on the Targets of SDG 6. Source:
Own elaboration.
7
06_05 / Reduktion von diffusen Nährstoff- und Problemstoffeinträgengehindert werden, Gewässer zu erreichen, oder überhaupt mobil zu werden.
Eine aus Gewässersicht relativ leicht umzusetzende
Maßnahme sind Uferbegleitstreifen, die als Puffer zwischen den landwirtschaft –
lichen Flächen und den Gewässern wirken und die Nährstoffe abfangen und in
Biomasse umsetzen, bevor sie ins Gewässer gelangen. Die Landwirt_innen sind
davon zu überzeugen, die Flächen für diese Streifen zur Verfügung zu stellen, bzw.
nicht auch noch in Anspruch nehmen zu wollen.
Andere Maßnahmen, wie beispielsweise eine boden –
schonende Bewirtschaftung durch Direktsaat, durchgehende Gründecke, Stick –
stoff bindenden Zwischenfruchtanbau oder die Verwendung leichter Geräte zielen
darauf ab, landwirtschaftliche Praktiken so abzuändern, dass wesentlich weniger
Nährstoffe von Feldern abgetragen oder ausgewaschen werden und dann in
Gewässer gelangen können. Dies bedarf einer noch stärkeren Einbeziehung der
Landwirt_innen und also eines deutlich erkennbaren Vorteils. Die Maßnahmen
müssen darauf Rücksicht nehmen.
06_05.3.3 Bisherige Erfahrung
mit dieser Option oder ähnlichen Optionen
Förderprogramm Österreichisches Programm zur
Entwicklung des ländlichen Raums 2014-2020 (kurz: Ländliche Entwicklung 14-20
oder LE 14-20 genannt) enthält Österreichisches Programm zur Förderung einer
umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Land –
wirtschaft (ÖPUL) (BMLRT, 2015; Dersch, Murer, Ofner-Schröck & Weber, 2017).
Die Teilnahme am Programm ist allerdings freiwillig. Maßnahmen umfassen Förde –
rungen für Zwischenfruchtanbau, Mulch und Direktsaat oder Immergrüne Flächen
sowie den Umstieg auf biologische Wirtschaftsweise. Beispielsweise wird die
Maßnahme Mulch und Direktsaat beim Anbau von erosionsgefährdeten Kulturen ,
wie z. B. Mais, Sojabohne und Kartoffel gefördert. Laut Zessner et al. (2019) liegt
die Teilnahme daran in Oberösterreich aktuell bei 14 % der gesamten Ackerfläche.
Durch die Begrünung der Ackerflächen und nachfolgender Mulchsaat reduziert
sich die Erosion in Oberösterreich um 12 %, wobei die stärksten Reduktionen in
Einzugsgebieten mit hohem Ackerflächenanteil, insbesondere auf der Traun-Enns-
Platte, auftreten.
Gemäß der Evaluierung der ÖPUL-Maßnahmen
durch die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) im Jahr 2017
(Dersch et al., 2017) wurde beispielsweise die über das ÖPUL geförderte Maßnah –
me Vorbeugender Oberflächengewässerschutz auf Ackerflächen – hierzu zählen
insbesondere der Schutz bzw. die Errichtung von Gewässerrandstreifen – auf
nur 880 ha umgesetzt, die Maßnahme Bewirtschaftung Auswaschungsgefährde –
ter Ackerflächen wurde auf knapp über 1000 ha umgesetzt. Im Gegensatz dazu
haben beispielsweise an den Maßnahmen zum Vorbeugenden Grundwasserschutz
im Jahr 2016 österreichweit mit 222.115 ha landwirtschaftlicher Fläche, ca. 10 %
der landwirtschaftlich genutzten Fläche Österreichs (ohne Almen), teilgenommen.
Auch Maßnahmen wie die Mulch- und Direktsaat (ca. 130.00 ha) oder der Verzicht
auf Fungizide und Wachstumsregulatoren bei Getreide (77.024 ha) wurden deutlich
besser angenommen. Die geringe Akzeptanz der Maßnahmen zum Oberflächen –
gewässerschutz kann aus wasserwirtschaftlicher Sicht nicht beantwortet werden
(Dersch et al., 2017).
Auch hinsichtlich des Einflusses der biologischen Be –
wirtschaftung auf den Gewässerschutz gibt es aus Österreich Ergebnisse. Nach
mindestens zehnjähriger biologischer Bewirtschaftung ist der Humusgehalt signi –
8
Optionen und Maßnahmenfikant höher – im Alpenvorland um +0,14 % und im Mühlviertel um +0,28 %. Diese
Steigerungen werden vor allem auf den um 23 % höheren Anteil an Feldfutter –
pflanzen und den um 20 % niedrigeren Maisanteil bei Bio im Vergleich zu konven –
tioneller Bewirtschaftung auf Ackerland verursacht ( Österreichische Agentur für
Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), 2015).
Frankreich erstellt detaillierte Gülle- und Klärschlamm –
bewirtschaftungskonzepte, herausgegeben vom Äquivalent des Umweltbundes –
amtes, der Agence de l’environnement et de la maîtrise de l’energie (ADEME)
und zum Teil angepasst durch die Verwaltungen der Départements . Besonderes
Augenmerk wird dabei auf die Art des Düngers, die Bodenbeschaffenheit, die
Hangneigung, den Abstand zu Gewässern, bzw. die Gestaltung des Ufers, den
Zeitpunkt der Ausbringung und die Bodenbedeckung gelegt ( Chambre d’Agriculture
Nord-Pas-De-Calais , 2017; Muller, 2016).
Darüber hinaus ist die positive Wirkung von Feucht –
gebietsrestitutionsmaßnahmen in zahlreichen Studien aus Dänemark (Hoffmann &
Baattrup-Pedersen, 2007), Nordamerika (Fink & Mitsch, 2007) aber auch aus
Norddeutschland (Kieckbusch & Schrautzer, 2007) belegt. Neben dem Stoffrück –
halt verbessert die Wiederherstellung von Feuchtgebieten oder von Überflutungs –
bereichen entlang von Fließgewässern auch unmittelbar die Lebensraumbedin –
gungen, so dass sich hohe Synergien mit dem Naturschutz bei der Durchführung
solcher Maßnahmen ergeben (Trepel, 2009). Siehe dazu auch Option 15_1.
06_05.3.4 Zeithorizont der Wirksamkeit
Kurzfristig sind Maßnahmen, die sofort oder innerhalb
von 2 Jahren umsetzbar sind und deren erste Wirksamkeit innerhalb dieses Zeit –
raums erkennbar wird.
Kurzfristig kann der Pflege von Ufergehölzen mehr
Aufmerksamkeit geschenkt werden. Mittelfristig sind Maßnahmen die innerhalb
von 3-5 Jahren umsetzbar sind und deren erste Wirksamkeit innerhalb dieses
Zeitraums erkennbar wird. Die Einrichtung von Uferbegleitstreifen als Pufferzonen
zwischen landwirtschaftlichen Flächen und Gewässern ist eine mittel- bis langfristi –
ge Maßnahme.
Fördermaßnahmen zum Bodenschutz, zum Umstieg
auf Biolandbau und gesetzliche Regelungen bezüglich Gewässerschutz vor diffu –
sen Einträgen, wie Düngebeschränkungen, Abstände zum Gewässer bei der Gülle-
und Mistausbringung, bzw. der Ausbringung von Mineraldünger können relativ
rasch umgesetzt werden.
Langfristig sind Maßnahmen die innerhalb eines Zeit –
raumes von 5-10 Jahren und darüber hinaus umsetzbar sind und dann ihre (erste)
Wirksamkeit erkennbar wird.
Änderungen der landwirtschaftlichen Praktiken, die
zu weniger Erosion, zu Humusaufbau und dadurch zu weniger Oberflächenabfluss
und wiederum zu reduzierter Erosion führen, können mittel- bis langfristig verbrei –
tet werden. Ähnliches gilt für den Umstieg auf biologische Landwirtschaft.
06_05.3.5 Vergleich mit anderen Optionen,
mit denen das Ziel erreicht werden kann
–Option 2_3 Verstärkte Förderung der Biologischen Landwirtschaft
(gemäß EU VO 834/2007 und 889/2008);
–Option 2_4 Ökologisierung des Grünlandes ;
–Option 6_4 Erhalt und Wiederherstellung der ökologischen Funktionen von
9
06_05 / Reduktion von diffusen Nährstoff- und ProblemstoffeinträgenBinnengewässern (inkl. Moore & Feuchtgebiete);
–Option 6_9 Stärkung des Integrated Water Resources Management
für einen nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser ;
–Option 15_1 Ökologisierung der Landwirtschaft ;
–Option 15_3 Ökologisierung der Landnutzung – Boden .
06_03.3.6 Interaktionen mit anderen SDGs
Die Land- und Forstwirtschaft (im Folgenden wird von Landwirtschaft für beide
gesprochen) ist sicher unabdingbare Partnerin bei der Umsetzung der Maßnah –
men dieser Option. Andererseits ist sie auch Nutznießerin dieser Maßnahmen,
wenn es darum geht, die SDGs im eigenen Bereich der Landwirtschaft zu errei –
chen, bzw. wird sie ohnehin einiges davon auf jeden Fall umsetzen wollen.
Zumal in Gegenden, die auf Bewässerung und die Jahres- oder Überjahresspei –
cherung von Wasser angewiesen sind, wurde rasch erkannt, dass der Erhalt der
Speichervolumina eine flächenhafte Aufgabe des Erosionsschutzes ist und die
von den Wasserspeichern abhängige Landwirtschaft für die Integrierte Was –
serbewirtschaftung (IWRM) gewonnen. Der Erosionsschutz nützt also sowohl
dem Bodenerhalt für die Landwirtschaft als auch dem Gewässerschutz. Weitere
flächige Maßnahmen, die im IWRM bisher nicht ausdrücklich inbegriffen sind,
zielen auf den Erhalt von Humus und der Wasserspeicherfähigkeit des Bodens,
was zwar auch die Erosion reduziert, aber vor allem die Versorgung der Land –
wirtschaft mit Wasser bei zunehmend schwankendem Angebot verbessert.
Da auch die Gesellschaft als Ganzes Nutznießerin dieser Leistungen der Land –
wirtschaft ist, könnte es zu einer gesonderten Vergütung dieser wasserwirt –
schaftlichen Aufgaben, des_der Landwirt_in als Wasserwirt_in, kommen.
Vision könnte sein, dass alle Gewässer wieder uneingeschränkt Badegewässer
werden.
Bewusstseinsbildung für den Schutz der Gewässer und den Nutzen der Maß –
nahmen für die Landwirtschaft;
Bildung, Ausbildung der für den Gewässerschutz und die -pflege Zuständigen
und der Landwirt_innen;
Bildung und Bewusstseinsbildung aller für den Wert gesunder Gewässer.
Rückgewinnung bzw. Verhinderung des Verlusts von Stickstoff: 1 kg Stickstoff
entspricht 1,2 kg Erdgas;
Sanfte Bearbeitung von landwirtschaftlichen Flächen ist auch energiesparend.
Der Widerspruch zwischen Lebensmittelproduktion und ökonomischem Druck,
der zu hoher Düngung und zum Einsatz von Spritzmitteln statt zu anderen Prak –
tiken und damit auch zur Belastung von Gewässern führt, macht Landwirt_innen
zu schaffen. Er ist durch die Gesellschaft aufzuheben.
Die Vorgaben der Lebensmittelindustrie und der Agrarindustrie sind im Sinn des
Gewässerschutzes zu hinterfragen.
SDG Interaktionen
10
Optionen und MaßnahmenKreislauforientierte Städte werden produktiv, auch bezüglich Lebensmittel. Es
wird davon ausgegangen, dass etwa ein Drittel der Lebensmittel, zumal Gemüse
und Obst, in der Stadt und in ihrer unmittelbaren Nähe produziert werden. Dies
nimmt Druck vom ländlichen Raum, sowohl was Erträge betrifft als auch die
vollständige Nutzung aller Flächen. Dies kann die Einrichtung von Uferbegleit –
streifen und den Umstieg auf naturschonendere Bearbeitungsweisen erleichtern,
wenn solche Maßnahmen auch abgegolten werden.
Konsument_innen können bei lokalem Einkauf auch darauf achten, wie Land –
wirt_innen mit der Natur, hier speziell mit Gewässern, umgehen.
Produzent_innen – Konsument_innengenossenschaften können das sogar ge –
meinsam beschließen. Extremfall Hansalim (Südkorea) mit 640.000 Haushalten
und 2.400 Produzent_innen als Mitglieder. Phosphorverbrauch muss wegen
Peak Phosphor und dem Ende der Ressource reduziert werden.
Stickstoff in Gewässern gelangt in Mündungsgebiete und entweicht dort zum
Teil als Lachgas – drittwichtigstes Treibhausgas;
Eine Maßnahme, Humusaufbau, bindet Kohlenstoff im Boden (an sich klimawirk –
sam), verbessert Wasserspeicher und damit auch Temperaturausgleich durch
Verdunstung
Stickstoff in Gewässern führt in Mündungsgebieten zu Eutrophierung.
Gewässerschutz fördert Leben in Süßgewässern,
Uferbegleitstreifen bilden wertvolle wassergebundene Ökosysteme, die auch
weiter Biodiversität fördern
Einzugsgebietsbewirtschaftung kann in Kooperation mit Landwirtschaft IWRM
einführen.
Österreichische große Flüsse haben viele Anrainerstaaten, was Maßnahmen
letztendlich nur in internationaler Kooperation wirksam macht, wobei Österreich
als Oberlieger eine privilegierte Rolle spielt, was jedoch zu Verantwortung für
Andere führt.
SDG Interaktionen
// Tab. O_6-05_02 : Interactions
with other SDGs. Source: Own
elaboration.Tab. O_6-05_02 : Interaktionen
mit anderen SDGs. Quelle: eigene
Ausarbeitung.
11
06_05 / Reduktion von diffusen Nährstoff- und Problemstoffeinträgen
12
Abb. O_6-05_ 01 : Systembild:
Reduktion diffuser Nährstoff-und
Problemstoffeinträge und deren
Bedeutung für Targets des SDG 6
sowie Vernetzung zu anderen
SDGs. Quelle: eigene Darstellung
in Vensim® PLE (1998). // Fig. O_6-05_01 : System image:
Reduction of Diffuse Nutrient
and Pollutant Immissions and its
importance for targets of SDG
6 as well as interactions with
other SDGs. Own illustration in
Vensim® PLE (1998).Optionen und MaßnahmenLiteratur
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Unklar ist bisher, warum die vielen Maßnahmen, Ver –
ordnungen, Förderungen, die zur Reduktion diffuser Einträge in unsere Gewäs –
ser bereits existieren, teilweise nur wenig umgesetzt werden oder nicht greifen
(Dersch et al., 2017, S. 133–141). Eventuell fehlten bisher intensive transdiszipli –
näre Ansätze unter Einbindung von Stakeholder_innen bei der Entwicklung der
Fördermaßnahmen bzw. den Verordnungen, bzw. sind die Förderungen/Anreize zu
gering oder die Information über die Fördermöglichkeiten dringt nicht zu den Land –
wirt_innen vor. Möglicherweise können die Landwirt_innen auch die Vorteile sol –
cher Maßnahmen für sie selbst nicht ausreichend klar erkennen. Bei der Erstellung
des ÖPUL 2023 waren verschiedene Interessensgruppen wie Landwirtschaftskam –
mern, Bio Austria und Umweltverbände sowie Vertreter_innen aus Wissenschaft
und Verwaltung eingebunden (Neudorfer, o.J.). Ob dadurch eine Erhöhung der
freiwilligen Schutz- bzw. Bewirtschaftungsmaßnahmen erreicht werden kann, ist in
den folgenden Jahren zu untersuchen.

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