SDG_06_Option_06_03_VG_20231119_182353.txt

Optionen
und
Maßnahmen
Österreichs Handlungsoptionen
zur Umsetzung
der UN-Agenda 2030
für eine lebenswerte Zukunft.
UniNEtZ –
Universitäten und Nachhaltige Entwicklungsziele
Optionen und Maßnahmen1
06_03 / Förderung der effizienten Nutzung und Bewirtschaftung von Wasserressourcen06_03
Target 6.4Autor_innen:
Fuchs-Hanusch, Daniela ( Technische Universität
Graz ); Germann, Verena ( Universität für Bodenkultur
Wien ); Fischer, Jörg ( Johannes-Kepler-Universität
Linz); Neunteufel, Roman ( Universität für Bodenkultur
Wien ) Förderung der effizienten Nutzung und
Bewirtschaftung von Wasserressourcen
2
3 Abbildungsverzeichnis
3 Tabellenverzeichnis
4 06_03 .1 Ziele der Option
5 0 6_03.2 Hintergrund der Option
9 06_03.3 Optionenbeschreibung
9 06_03.3.1 Beschreibung der Option bzw. der zugehörigen Maßnahmen
bzw. Maßnahmenkombinationen
11 06_03.3.2 Erwartete Wirkungsweise
13 06_03.3.3 Bisherige Erfahrungen mit dieser Option oder ähnlichen
13 06_03.3.4 Zeithorizont der Wirksamkeit
15 06_03.3.5 Vergleich mit anderen Optionen,
mit denen das Ziel erreicht werden kann
15 06_03.3.6 Interaktionen mit anderen SDGs
15 06_03.3.7 Offene Fragestellungen
16 Literatur
17 Anhang
17 Systembild und VariablenlisteInhalt
Optionen und Maßnahmen318Abbildungsverzeichnis
Abb. O_6-03_01 : Sys –
tembild zur Beschreibung
der Option 6_3 und deren Interaktionen mit anderen SDGs. Quelle: Eigene Darstellung in Vensim®
PLE, 1998. Definition der
Elemente in Tab. O_6-
03_04.
// Fig. O_6-03_01 :
System image to describe Option 6_3 and its inter –
actions with other SDGs. Source: Own illustration
in Vensim® PLE, 1998.
Definition of the elements in Tab. O_6-03_04.
Tabellenverzeichnis
Tab. O_6-03_01 : Matrix
der Option bzw. der
Maßnahmenbündel zu
„Effizienz in der Wasser –
nutzung” (nicht erschöp –
fend).
// Tab. O_6-03_01 : Matrix
of the Option and set of measures concerning „efficiency in water use“ (not exhaustive).
Tab. O_6-03_02 : Be-
schreibung der Wirkung
der Option 6_3 auf die Targets des SDG 6. // Tab.
O_6-03_02: Description
of the impacts of Option
6_3 on the Targets of SDG 6.
Tab. O_6-03_03 : Interak –
tionen der Option 6_3 mit
anderen SDGs. // Tab. O_6-03_03 : Inter –
actions of Option 6_3 with other SDGs.
Tab. O_6-03_04 : Variab –
lenliste des Systembildes
für Option 6_3.// Tab. O_6-03_04 : List
of variables of the system
image of Option 6_3. 7
12
14
18
06_03 / Förderung der effizienten Nutzung und Bewirtschaftung von Wasserressourcen06_03.1 Ziele der Option
Diese Option leitet sich aus
folgenden Targets der Agenda 2030 ab:
–Target 6.4: „Bis 2030 die Effizienz der Wassernutzung in allen Sektoren wesent –
lich steigern und eine nachhaltige Entnahme und Bereitstellung von Süßwasser
gewährleisten, um der Wasserknappheit zu begegnen und die Zahl der unter
Wasserknappheit leidenden Menschen erheblich zu verringern“ (Vereinte Natio –
nen (UN), 2015): Überlegungen zu m Potential zu Effizienzsteigerungen in allen
Sektoren (inklusive des Wasserfußabdrucks) unter Abwägung möglicher ökono –
mischer und ökologischer (z. B. energietechnischer) Zielkonflikte;
–Target 6 .5: Durch effiziente Nutzung von Wasserressourcen eine nachhaltige
Entnahme dieser fördern und somit Interessenskonflikten um die Ressource
Wasser vorbeugen und die integrierte Bewirtschaftung der Wasserressourcen
verbessern;
–Target 6.6: Durch eine nachhaltige Entnahme Wasserökosysteme , insbesondere
Grundwasserkörper , in allen Regionen Österreichs, wie in der WRRL (Europäi –
sches Parlament (EP) & Rat der Europäischen Union (ER), 2000) und im WRG
(1959) (WRG, 1959) gefordert, schützen . Grundlagen zu nutzbaren Grundwas –
serressourcen werden derzeit (Stand Juni 2021) im Projekt Wasserschatz Öster –
reichs erarbeitet ( Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Touris –
mus (BMLRT), 2021b);
–Target 8.4: Verbesserung der Ressourceneffizienz, um Wasserverbrauch unab –
hängig vom Wirtschaftswachstum durch Effizienzsteigerungen zu begrenzen;
–Target 9.4: „ Bis 2030 die Infrastruktur modernisieren und die Industrien nach –
rüsten, um sie nachhaltig zu machen, mit effizienterem Ressourceneinsatz und
unter vermehrter Nutzung sauberer und umweltverträglicher Technologien und
Industrieprozesse, wobei alle Länder Maßnahmen entsprechend ihren jeweiligen
Kapazitäten ergreifen“ (UN, 2015): Effizienter Ressourceneinsatz in der Industrie
unter Berücksichtigung der jeweiligen Kapazitäten und der bereits hohen Stan –
dards;
–Target 12.8: „Bis 2030 sicherstellen, dass die Menschen überall über einschlä –
gige Informationen und das Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung und eine
Lebensweise in Harmonie mit der Natur verfügen“ (UN, 2015): Bewusstsein für
nachhaltigen Wasserverbrauch unter Berücksichtigung des gesamten Wasser –
fußabdrucks;
–Target 13.1: „Die Widerstandskraft und die Anpassungsfähigkeit gegenüber
klimabedingten Gefahren und Naturkatastrophen in allen Ländern stärken “ (UN,
2015): Veränderungen im Bewässerungsbedarf, Anpassungsfähigkeit durch effi –
ziente Bewässerung fördern.
Diese Option zielt darauf ab, die Effizienz in der Was –
sernutzung zu erhöhen, Wasserverluste in den Versorgungssystemen zu reduzie –
ren und Möglichkeiten zur Sicherstellung der Wasserversorgung, alternativ zur er –
weiterten Ressourcenerschließung, aufzuzeigen. Dies ist besonders in Anbetracht
einer nachhaltigen Schonung der Ressource Wasser, des Klimawandels und den
damit einhergehenden Folgen für den Wasserhaushalt sowie aufgrund stattfinden –
der demographischer Veränderungen (Stichwort: Urbanisierung) relevant. Einige
der Maßnahmen entsprechen damit auch der Handlungsempfehlung 3.3.4.4 der
österreichischen Klimaanpassungsstrategie “ Bewusster Umgang mit der Ressour –
ce Wasser ”: “Schonung der Wasserressourcen in Gebieten mit drohender Wasser –
knappheit durch forcierten Einsatz von effizienten Wasserspartechnologien und
4
Optionen und Maßnahmendurch gezielte Bewusstseinsbildung “ (Bundesministerium für Nachhaltigkeit und
Tourismus (BMNT), 2017) .
06_03.2 Hintergrund der Option
Diese Option ist besonders für Regionen in Österreich
mit lokalen bzw. zeitlichen Engpässen in der Wasserversorgung relevant, sollte
allerdings unter dem Prinzip einer allgemein erstrebenswerten Ressourcenscho –
nung überall dort Anwendung finden, wo die Maßnahmen unter Berücksichtigung
verschiedener anderer Gesichtspunkte wie Energieeffizienz und ökonomischer
Aspekte sinnvoll umsetzbar sind. Zudem kann diese Option helfen, mittels ‚ Best-
Practice ‚-Beispielen und Innovation dem weltweit sehr hohen Bedarf an Effizienz –
erhöhung in der Wassernutzung entgegenzutreten.
Aufgrund des Klimawandels ist in Österreich mit regio –
nal sich teilweise stark verändernden klimatischen Bedingungen zu rechnen. Auf
Ressourcenseite wird eine zunehmende Verschiebung der Niederschläge erwartet,
wodurch auch für Veränderungen im Dargebot wie z. B. lokalen Ressourcenrück –
gang vorgesorgt werden sollte ( Austrian Panel on Climate Change (APCC), 2014;
Neunteufel, Schmidt & Perfler, 2017). Eine Zunahme starker und extremer Nieder –
schläge von Herbst bis Frühling gilt als wahrscheinlich (APCC, 2014). Vermehrte
Starkniederschläge im Sommer könn ten zur Reduktion der Infiltrationsrate und
einer Erhöhung des oberflächlichen Abflusses führen, was in Summe zu geringe –
ren Grundwasserneubildungsraten führen kann (Haas et al., 2008; Yin et al., 2018).
Bei den Quellschüttungen ist in den letzten Jahren mehrheitlich ein Rückgang zu
beobachten (Neunteufel, Schmidt & Perfler, 2017).
In der Literatur wird Niederschlagswasser im Gegen –
satz zum ‚blauen‘ Bewässerungswasser als ‚grünes‘ Wasser bezeichnet (Hoekstra,
2011). Dieses kann durch die Gestaltung von Oberflächen und Landnutzung (Op –
tion 15_3), insbesondere durch landwirtschaftliche Praxis (Option 2_4, Option 2_8),
Regenbewirtschaftung in Städten und Siedlungen (Option 6_2) sowie Waldma –
nagement (Option 15_2, 15_4), bewirtschaftet werden. Eine optimale Bewirtschaf –
tung (Option 6_9) kann sich durch eine erhöhte Wasseraufnahme- und -speicher –
fähigkeit des Bodens auch vorteilhaft auf Abflussraten auswirken.
Darüber hinaus kann so die Verfügbarkeit von Wasser
verbessert werden, was somit zu einer effizienten Nutzung auch auf diesen Ebe –
nen führt . Dies wirkt sich auch in Trockenzeiten positiv auf den Wasserhaushalt
aus. In den meisten Regionen Österreichs ist der Niederschlag ausreichend und
auch so günstig verteilt, sodass nicht zusätzlich bewässert werden muss. L ängere
Hitzeperioden, die vermehrt erwartet werden, erhöhen den Bewässerungsbedarf
und damit auch den Wasserbedarf in der Landwirtschaft, was zumindest teilweise
durch entsprechende Bodenbewirtschaftung abgemindert bzw. gepuffert werden
könnte (APCC, 2014; Eitzinger et al., 2013). Etwa 70 % des Wasserbedarfs, also
der weitaus größte Anteil, entfällt global bereits auf die Nutzung von Wasser für
Bewässerung (Wada et al., 2013).
Auf Konsument_innenseite ist zusätzlich auch im
privaten Bereich mit erhöhtem Wasserverbrauch, insbesondere Spitzenwasser –
verbrauch (u. a. durch verstärkte Bewässerung der Hausgärten und Erst- bzw.
Nachbefüllung von privaten Pools), zu rechnen, davon werden besonders klei –
nere Versorgungsgebiete mit einem wesentlichen Anteil an Reihenhäusern oder
Ein- und Mehrfamilienhäusern betroffen sein (Neunteufel, Richard & Perfler, 2010;
Neunteufel, Schmidt & Perfler, 2017).
5
06_03 / Förderung der effizienten Nutzung und Bewirtschaftung von WasserressourcenDurch die oft konkurrierenden Wasserentnahmen (z.
B. Trinkwasserversorgung und Bewässerungsbedarf in der Landwirtschaft) ist mit
einem steigenden Nutzungsdruck (qualitativ und quantitativ) zu rechnen (Neunteu –
fel, Schmidt & Perfler, 2017).
Die Infrastruktur der öffentlichen Wasserversorgung
in Österreich ist auf einen gewissen Wasserverbrauch (den Spitzenverbrauch)
ausgelegt. Das bedeutet zunächst, dass die Infrastruktur der Wasserversorgung so
dimensioniert wird, dass Spitzenwerte im Verbrauch weitgehend problemlos (d. h.
unter Bereithaltung entsprechender Reservehaltung und unter vorgegebenem
Druck im Leitungsnetz) abgedeckt werden können. Sowohl ein zu hoher als auch
ein zu geringer Verbrauch kann zu Problemen in der Betriebsführung führen. Bei
gleichbleibenden Spitzenwerten und entsprechend großer Dimensionierung der
Leitungen kann eine zu starke Reduktion des Wasserverbrauchs zu verbrauchs –
armen Betriebszeiten zu Stagnationsproblemen führen. Dagegen ist in Regionen
mit Bevölkerungswachstum eine Effizienzsteigerung im Maße des Bevölkerungs –
anstiegs sinnvoll, um eine erhöhte Belastung des Leitungsnetzes zu vermeiden.
Außerdem müssen bei derzeitigen m³-Preisen Finanzierungsmöglichkeiten für
eine Kostendeckung bei gleichbleibenden, weitgehend wasserverbrauchsunabhän –
gigen Fixkosten für die Infrastruktur diskutiert werden (Neunteufel & Richard, 2012).
Zusätzlich zu den Fixkosten ist dabei in den nächsten Jahren mit erhöhten Kosten
für Rehabilitierungsmaßnahmen zu rechnen (Neunteufel, Mayr, Krakow, Richard &
Herda, 2017), welche u. a. auch einer Erhöhung der Wasserverluste durch Lecka –
gen und damit einer geringeren Wassernutzungseffizienz entgegenwirken sollen.
Die einfachste Effizienzsteigerung wird durch Mehr –
fachverwendung erzielt. Hierfür bedarf es hinsichtlich Wasser vor allem einer
gesetzlichen Regelung und einheitlichen Richtlinien zur Definition und Wieder –
verwendung von Wasser unterschiedlicher Qualitäten (siehe dazu Option 6_1).
Auch die österreichische Klimaanpassungsstrategie zielt auf die Verwendung von
Nutzwasser zur Schonung der Trinkwasserressourcen ab und empfiehlt in der
Handlungsempfehlung 3.3.4.10 die “ Installierung von Nutzwassermanagement-Ins –
trumenten ” (BMNT, 2017). Die Substitution von Trinkwasser durch Regenwasser
auf Haushaltsebene kann ökologisch sinnvoll sein, ist aber oft aufgrund der hohen
Umrüstungskosten im Bestand wirtschaftlich unrentabel (Neunteufel et al., 2010).
Zukünftiges Potential aufgrund verschärfter Nutzungskonflikte, erhöhtem Umwelt –
bewusstsein und Steigerung der Wasserpreise sollte, besonders im Neubau, unter –
sucht werden.
Neben dem Wasserverbrauch im Inland, der mit dieser
Option behandelt wird, wird über den Konsum der Österreicher_innen auch der
Wasserverbrauch in anderen Ländern (externer Wasserverbrauch) beeinflusst.
Durch den sehr hohen Anteil an externem Wasserfußabdruck am gesamten Was –
serfußabdruck Österreichs (Vanham, 2012) liegt neben dem Wasserverbrauch im
Inland hier ein besonders wichtiger Hebelpunkt für die Erreichung des Targets 6.4
weltweit. Obwohl Österreich als wasserreiches Land gilt, ist es Netto-Importeurin
von virtuellem Wasser (Vanham, 2012). Der Anteil des in Österreich verbrauchten
virtuellen Wassers, das im Ausland entnommen wird, beträgt 68 % des gesam –
ten Wasserverbrauchs Österreichs (Mekonnen & Hoekstra, 2011). Zusätzlich zu
den bestehenden Bestrebungen einer nachhaltigen und effizienten Produktion in
Österreich kann die Realisierung von SDG 6 weltweit durch eine Ausdehnung der
Anstrengungen, den virtuellen Wasserkonsum in Österreich zu reduzieren, ge –
fördert werden. Mögliche Handlungsoptionen im Lebensmittelbereich dazu sind der
Konsum regionaler Lebensmittel (Option 2_5, 2_6), die Reduktion der Lebensmit –
6
Optionen und Maßnahmen7 –Spezifische Qualitätsstandards
für jeden Verwendungszweck
festlegen;
–Vernetzung und dadurch Syner –
gien zwischen Betrieben fördern;
–Ausschreibung entsprechender
Forschungspreise. –Förderung von bodenschonenden Bearbeitungsmethoden, die
die Wasseraufnahme und -speicherfähigkeit, z. B. durch Hu –
musaufbau erhöhen;
–Förderung von Mulchabdeckungen & Windschutzanlagen um
Bodenevaporation (unproduktive Verdunstung) zu vermindern
(Klik, 2019);
–Förderung wassersparender Bewässerungssysteme wie Tropf –
bewässerung (Eitzinger et al., 2013) unter Berücksichtigung
etwaiger negativer Auswirkungen auf den Wasserbedarf durch
Ausweitung der Bewässerungsgebiete (Ward & Pulido-Velaz –
quez, 2008) und Entwicklung von Strategien zu deren Vermei –
dung (Stichwort: Bewässerungswürdigkeit) sowie (finanzielle)
Anreize um einen Trend zu ‚Wegwerfschläuchen‘ und damit
Plastikmüll zu vermeiden.
–Kreislaufwirtschaft und ‚Wasser –
fußabdruck- Benchmarking ‘;
–Forschung und Entwicklung für
verbesserte neuartige Techno –
logien für hocheffiziente Wasser –
nutzung – Best-practice Techno –
logy-sharing;
–Ausschreibung von entsprechen –
den Forschungspreisen;
–Forschung und Entwicklung für
verbesserte Sanierungs-techno –
logien. –Defizitbewässerung (Eitzinger et al., 2013), Pflanzenbedarf be –
rücksichtigen – Bodenfeuchte-Monitoring;
–Forschung und Entwicklung für verbesserte neuartige Techno –
logien für hocheffiziente Wassernutzung und Bewässerung
(Eitzinger et al., 2013);
–Einsatz wassersparender, hitzetoleranter Pflanzenarten und
-sorten;
–Forschung und Entwicklung für verbesserte Sanierungstech –
nologien;
–Einsatz effizienter, möglichst verlustarmer Bewässerungstech –
nologien (wassersparende Technologien).
–(finanzielle) Förderung der Was –
serleitungssanierung-Abstufung
entsprechend der Abnahmemen –
gen;
–Monitoring des Prozesswasser –
verbrauches;
–Strategie zur Erfassung und Be –
hebung von Leckagen im betrieb –
lichen Rohrnetz entwickeln. –(finanzielle) Förderung der Wasserleitungssanierung, Abstu –
fung entsprechend der Abnahmemengen
–Sensibilisierung bezüglich virtuel –
len Wassers;
–Aufklärung zu Möglichkeiten zur
Prozesswasseraufbereitung. –Sensibilisierung bezüglich des tatsächlichen Wasserbedarfs
von Kulturen und möglicher wassereffizienter Kulturen (Eitzin –
ger et al., 2013);
–Promotion wassersparender Bewässerungstechnologien und
-anbauweisen (Eitzinger et al., 2013).(finanzielle) Anreize schaffen Technologien/Installationen
/InnovationReduktion von
LeitungsverlustenSensibilisierung/Be-
wusstseinsbildung
Fig. O_4-04_01:
Targetdimensions of ESD in early
childhood education Source:
Kauertz et al. (2019).Tab. O_6-03_01 : Matrix
der Option bzw. der
Maßnahmenbündel zu „Effizienz
in der Wassernutzung” (nicht
erschöpfend). // Tab. O_6-03_01 : Matrix of
the Option and set of measures
concerning „efficiency in water
use“ (not exhaustive).Landwirtschaft Industrie
06_03 / Förderung der effizienten Nutzung und Bewirtschaftung von Wasserressourcen8 – Gebührensplitting Abwasser/Re –
genwasser;
–Abstimmung der Wasserpreise auf
den Verbrauch, um Verbrauchsspit –
zen entgegenzuwirken. – Auswirkungen des Haushaltsgebührensplitting;
–Verbrauchssteuerung ( demand side management ) zur Ver –
minderung der Spitzenverbräuche (z. B. Koordination von
Poolbefüllungen im Zusammenhang mit Gebührenmodel –
len nur in Kombination mit Bewusstseinsbildung (Neunteu –
fel, Schmidt & Perfler, 2017).
–Einsatz effizienter Hausinstallatio –
nen und Haushaltsgeräte;
–Forschung und Entwicklung für ver –
besserte neuartige Technologien für
hocheffiziente Wassernutzung;
–Forschung & Entwicklung für ver –
besserte Sanierungstechnologien. –Forschung zu verbessertem Monitoring fördern;
–Forschung und Entwicklung für verbesserte Sanierungs –
technologien;
–Forschung zu intelligenten Rohrleitungen (Steffelbauer et
al., 2017).
–(finanzielle) Förderung der Was –
serleitungssanierung – Abstufung
entsprechend der Abnahmemengen;
–Einsatz von Smart Metern zur
schnellen Detektion von ungewöhn –
lich hohem Verbrauch oder Ver –
lusten. –Erfasste Leckagen zeitnah beheben;
–Regelmäßige Bilanzierung der Wasserverluste;
–Kontinuierliches Monitoring der Netzeinspeisung;
–Zustandsorientierte Instandhaltungs- und Sanierungsmaß –
nahmen.
–Bewusstseinsbildung zur Wichtig –
keit einer schnellen Behebung von
Leckagen (z.B: tropfende Toiletten –
spülung);
–Kontinuierliche Information zum
eigenen Wasserverbrauch und Re –
ferenzwerten ( Smart Meter );
–Bewusstseinsbildung zur Wasser –
nutzung für Gartenbewässerung
und zur Notwendigkeit gestaffelter
Pool-Befüllungen;
–Sensibilisierung bezüglich virtuellen
Wassers. –Aufklärung von Vorurteilen über mögliche negative Auswir –
kungen (z. B. bei Erhöhung der Kosten für Verbraucher_in –
nen);
–Ressourcennutzungsplanung zur Prioritätenfestlegung von
Anpassungsmaßnahmen und Bewusstseinsschaffung für
rechtzeitige Anpassung, Beobachtung der Ressourcen –
entwicklung zur rechtzeitigen Reaktion auf Veränderungen
(Neunteufel, Schmidt & Perfler, 2017);
–Spitzenverbrauchsdämpfende Maßnahmen wie gestaffelte
Pool-Befüllungen bzw. Wochentagsdefinition für Garten –
bewässerung (Neunteufel, Schmidt & Perfler, 2017; Water
Corporation , 2020).Kommunale Ver- und Entsorgung Haushalte(finanzielle) Anreize schaffen Technologien/Installationen
/InnovationReduktion von
LeitungsverlustenSensibilisierung/Be-
wusstseinsbildung
Optionen und Maßnahmentelabfälle (Option 12_3), die entsprechende Lebensmittelkennzeichnung und eine
gesunde, nachhaltige Ernährung, beispielsweise durch die Reduktion des Fleisch –
konsums (Option 2_1). Eine Kennzeichnung von Lebensmitteln mit dem Wasser –
fußabdruck ist grundsätzlich zu befürworten, allerdings auf jeden Fall mit einem
gesamtökologischen Fußabdruck zu ergänzen, damit lokal und saisonal produ –
zierte Lebensmittel auch als solche erkannt werden können. Ebenfalls zu berück –
sichtigen und vorausschauend einzuplanen ist, dass die erhöhte Nachfrage lokal
produzierter Lebensmittel sowie ein Anstieg von Intensivkulturen (z. B. aus markt –
wirtschaftlichen Überlegungen) einen erhöhten Wasser- und Bewässerungsbedarf
in Österreich bedingen könnte. Neben Lebensmitteln sind auch zahlreiche andere
Produkte (z. B. Baumwolle) für den hohen externen Wasserfußabdruck Österreichs
verantwortlich (Vanham, 2012). Durch verschiedene Maßnahmen zur Förderung
der Kreislaufwirtschaft, wie in der Option 12_1 für abiotische Ressourcen beschrie –
ben, sollte auch dieser Anteil am Wasserfußabdruck reduziert werden.
06_03.3 Optionenbeschreibung
06_03 .3.1 Beschreibung der Option
bzw. der zugehörigen Maßnahmen
bzw. Maßnahmenkombinationen
Tab. O_6-03_01 stellt überblicksmäßig, stichwortartig
gesammelte Maßnahmen je Sektor basierend auf dem Systembild (Abb. O_6-
03_01) dar, von denen anschließend im Rahmen dieser Option nur einige konkre –
ter ausgearbeitet werden können. Die gesammelten Maßnahmen sind in mehrere
Maßnahmenbündel eingeteilt und wurden in ,Reduktion von Leitungsverlusten ‚,
,(finanzielle) Anreize schaffen ‚, ,Technologien/Installationen/Innovation ‚, und , Sen-
sibilisierung/Bewusstseinsbildung ‚ gegliedert. Sie beinhalten unterschiedliche Zu –
gänge, die für eine gute Wirksamkeit gemeinsam umzusetzen sind. Eine optimale
Umsetzung wird mittels rechtlicher Maßnahmen wie Verordnungen und Gesetzen,
Standards und Richtlinien, finanzieller Anreizsysteme und gezielter Investitionen,
technologischer Neuerungen sowie Beteiligung und Sensibilisierung erzielt.
Die erarbeiteten Maßnahmen basieren auf Expert_in –
nenmeinungen innerhalb der SDG 6-Gruppe und wurden mit diversen Publika –
tionen (Eitzinger et al., 2013; Friedl & Fuchs-Hanusch, 2012; Fuchs-Hanusch,
2015; Klik, 2019; Neunteufel et al., 2010; Neunteufel & Richard, 2012; Neunteufel,
Schmidt & Perfler, 2017; Neunteufel, Mayr et al., 2017; Österreichische Vereinigung
für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW), 2007, 2009; Steffelbauer, Günther, Neu –
mayer & Fuchs-Hanusch, 2017; Ward & Pulido-Velazquez, 2008) abgeglichen. Für
die Umsetzung ist eine detaillierte Ausarbeitung der vorgeschlagenen Maßnahmen
im Austausch mit verschiedenen Stakeholder_innen (Vertreter_innen der Wasser –
verbände, der Landwirtschaft, der Industrie etc.) und der Bevölkerung notwendig
(siehe dazu auch Option 6_11).
In der Tabelle Tab. O_6-03_01 sind zahlreiche Maß –
nahmen zur Effizienzsteigerung in der Wassernutzung angeführt, im Folgenden
wird die ,Reduktion von Leitungsverlusten‘ noch im Detail beschrieben. Bei der
,Reduktion von Leitungsverlusten‘ geht es darum, die realen Wasserverluste aus
Leitungssystemen möglichst gering zu halten. In der ÖVGW W 63 2009 werden
,,reale Wasserverluste“ als „ jener Teil des Wasserverlusts, der tatsächlich durch
Undichtheiten in der Wasserversorgungsanlage austritt “ bezeichnet (ÖVGW, 2009).
Diese Richtlinie soll demnächst aktualisiert werden (Stand November 2021). Der
gesamte Wasserverlust (Differenz aus Systemeinspeisung und Wasserabgabe)
9
06_03 / Förderung der effizienten Nutzung und Bewirtschaftung von Wasserressourceninkludiert zusätzlich zu den realen Wasserverlusten die scheinbaren Wasserver –
luste. Umgelegt auf die Sektoren Industrie, Landwirtschaft und Haushalte kann der
Wasserverlust als Differenz aus den gewonnen Wassermengen und dem tatsäch –
lich verwendeten Wasser gesehen werden.
Um die Wasserverluste im öffentlichen Netz zu ver –
ringern, sind Lecks rasch zu erfassen und zielgerichtet zu beheben. Die Reparatur
kleinerer Schäden (Korrosionslöcher, Rundrisse, Längsrisse) im frühen Stadium
führt generell zu geringeren Kosten als die Behebung langandauernder Auswa –
schungen des umgebenden Bodens infolge von ausgedehnten Schadensbildern
bzw. der Bruchflächen. Dafür braucht es ein kontinuierliches Netzmonitoring und
die Etablierung einer schnellen und effizienten Leckdetektion und lokalisierung
(Steffelbauer et al., 2017). Innovative Methoden zur zeitnahen Identifizierung und
Behebung sind nötig, um Laufzeiten von Lecks, die oft unentdeckt bleiben, zu mini –
mieren (Fuchs-Hanusch, Steffelbauer & Günther, 2015; Steffelbauer et al., 2017).
Da ein großer Anteil der österreichischen Leitungs –
infrastruktur bereits ein erhöhtes Alter und damit einhergehend einen schlechten
Zustand aufweist, ist neben der kontinuierlichen Reparatur und Sanierung des
Leitungsnetzes mit einem erhöhten zukünftigen Erneuerungsbedarf zu rechnen
(Assmann, Habenfellner-Veit, Laber, Lindtner & Tschiesche, 2019). Um diesen
zu bewältigen sind Entwicklung und Umsetzung von Erneuerungsstrategien mit
adäquaten Sanierungstechnologien notwendig. Die Durchführung von Monitoring,
Instandhaltungs- und Erneuerungsmaßnahmen in Trinkwasserrohrnetzen nach
Stand der Technik ( ÖVGW Richtlinien W 100; W 63; W 105 (ÖVGW, 2007, 2009,
2011) etc.) ist als zentrale Aufgabe der kommunalen Versorgung anzustreben. Die
Quantifizierung der Auftrittswahrscheinlichkeiten bzw. der erwarteten Häufigkeiten
von Schäden im Rohrnetz ist die Basis für die Planung der erforderlichen Instand –
haltungs- und Erneuerungsmaßnahmen und für Optimierungen im Rohrnetz mit
dem Ziel auf Wasserverlustminimierung (Fuchs-Hanusch, 2015). Die Berechnung
der zu erwartenden Schadenshäufigkeiten kann auf Basis einer nach ÖVGW-Richt –
linie W 105 (ÖVGW, 2011) geführten Schadenstatistik erfolgen. Unter Nutzung der
gesammelten Schadensdaten können zukünftige Schwachstellen prognostiziert
und so rechtzeitig adäquate Maßnahmen gesetzt werden. Datenbasierte Methoden
(Stichwort „ Maschinelles Lernen “) erlauben eine Prognose von Schwachstellen
auch bei oft nur schlechter Datengrundlage bzw. kurzer Datenerfassungsdauer
(Gorenstein, Kalech, Fuchs-Hanusch & Hassid, 2020).
Um auch für private Haushalte Anreize für voraus –
schauende Maßnahmen zu setzen, könnte eine finanzielle Förderung zur Sanie –
rung bzw. Erneuerung veralteter Leitungen bzw. eine Abstufung entsprechend der
Abnahmemengen einen wichtigen Hebelpunkt darstellen. In Haushalten sollte der
Einsatz von Smart Metern zur schnellen Detektion von ungewöhnlich hohem Ver –
brauch bzw. Verlusten, einhergehend mit entsprechenden rechtlichen Rahmenbe –
dingungen, angedacht werden. Smart Meter mit kontinuierlicher Daten übertragung
(z. B. einmal täglich) ermöglichen eine verbesserte und zeitnahe Detektion von
Leckagen im Leitungsnetz, da eine kontinuierliche Bilanzierung zwischen Einspei –
sung und Verbrauch ermöglicht wird (Steffelbauer et al., 2017). Ebenso ist in der
Industrie ein Monitoring des Prozesswasserverbrauchs wichtig, um Lecks rasch zu
entdecken.
In der Landwirtschaft kann die Förderung effizienter
Bewässerungstechnologien (z. B. Tropfbewässerung) den Wasserbedarf verrin –
gern. Dabei sind etwaige negative Auswirkungen durch die Ausweitung der Bewäs –
serungsgebiete mitzubedenken (Ward & Pulido-Velazquez, 2008) bzw. Strategien
10
Optionen und Maßnahmenzu deren Vermeidung (Stichwort: Bewässerungswürdigkeit) zu entwickeln. Einem
Trend zu ,Wegwerfschläuchen‘ bei vermehrter Anwendung von Tropfschläuchen
sollten (finanzielle) Anreize entgegengesetzt werden. Weitere wichtige Faktoren
für den Wasserbedarf in der Landwirtschaft sind die Bodenbearbeitung (z. B. Hu –
musaufbau) und damit die Wasseraufnahme- und -speicherkapazität des Bodens
sowie der Wasserbedarf bzw. die Wassernutzungseffizienz und Hitzeresistenz der
angebauten Pflanzen (Eitzinger et al., 2013) (siehe dazu auch Option 6_9, 2_3,
2_4, 2_8).
Die oben vorgeschlagenen Maßnahmen zielen darauf
ab, die Effizienz bei der Wassernutzung zu erhöhen und somit Engpässe in allen
Sektoren, auch bei extremen Dürreereignissen, zu mildern bzw. zu verhindern.
Darüber hinaus ist ein verbesserter Ressourcenschutz in qualitativer als auch
quantitativer Hinsicht zur Reduktion des Nutzungsdrucks wichtig (siehe Option
6_8). Für Gesetzgebung und Behörden sollten für die Vergabe neuer Konsense
entsprechend gute Datengrundlagen zu den verfügbaren Ressourcen und dem
tatsächlichen Bedarf zur Verfügung stehen. Die Herausforderung ist, anhand der
behördenseits vorhandenen Daten zur Wassernutzung und den derzeitigen recht –
lichen Grundlagen in bestehende Wasserrechte einzugreifen und Konsense an den
tatsächlichen Verbrauch anzupassen.
Beschreibung von potenziellen Konflikten und
Systemwiderständen sowie Barrieren
(nicht erschöpfend)
–Verwendung sensibler Daten bei Smart Metern ;
–Umstellung in der Landwirtschaft notwendig (Bewässerung, Bodenbearbeitung,
angepflanzte Sorten);
–bei niedrigem Abwasseranfall durch Einsatz effizienter Hausinstallationen und
Haushaltsgeräte möglicherweise Anpassungsmaßnahmen der Infrastruktur bzw.
erhöhter Reinigungsbedarf notwendig;
–Maßnahmen sind mit möglichen (negativen) Auswirkungen auf die Energieeffi –
zienz abzuwägen.
Beschreibung der Transformationspotenziale
(beispielhaft)
–Sensibilisierung und Wertschätzung der Ressource Wasser in den verschiede –
nen Sektoren;
–Mittelfristig: Erhöhung der Resilienz hinsichtlich Dürreperioden;
–Effizienzsteigerung durch innovative Technologien in allen Sektoren;
–Maßnahmen zur Erhöhung der Wassereffizienz (Bedarfsseite) als Alternative zur
Erschließung neuer Ressourcen aufzeigen (BMLRT, 2021a).
Umsetzungsanforderung (beispielhaft)
–Entsprechende Finanzierung der Maßnahmen;
–Erhöhter Monitoring-Aufwand;
–Berücksichtigung bzw. Anpassung entsprechender rechtlicher Rahmenbedingun –
gen und Richtlinien.
06_03 .3.2 Erwartete Wirkungsweise
Generell wird erwartet, dass die Maßnahmen – ge –
meinsam umgesetzt – eine Reduktion der Wasserverluste für alle Sektoren und
eine effizientere Nutzung der Wasserressourcen bewirken (Target 6.4). Darüber
hinaus sind direkte und indirekte Wirkungen auf die anderen Targets des SDG 6 zu
erwarten (Tab. O_6-03_02).
11
06_03 / Förderung der effizienten Nutzung und Bewirtschaftung von Wasserressourcen126.1Langfristig: Schonung der Trinkwasserressourcen
6.2Regenwassernutzung im Sanitärbereich (z. B. Klospülung),
Grauwassernutzung
6.3Einfluss auf Wasserqualität (Indikator 6.3.2)
6.4Einfluss auf Wasserstresslevel (Indikator 6.4.2) und Effizienz in der Wassernutzung (Indikator 6.4.1)
6.5Integrated Water Resources Management bei der Planung von Investitionen in Wasserinfrastruktur, Interessensausgleich
6.6Veränderung des Wasserdargebots
6.AMöglicher Einfluss/Input für internationale Zusammenarbeit im
Bereich e ffizienter W assernutzung
6.B Dezentrale Wasserspeicherung erfordert Mitwirkung lokaler
Gemeinwesen
Tab. O_6-03_02 : Beschreibung
der Wirkung der Option 6.3 auf die
Targets des SDG 6. // Tab. O_6-03_02 : Description of
the impacts of Option 6.3 on the
Targets of SDG 6.Target Wirkung
Optionen und MaßnahmenEs ist damit zu rechnen, dass sich mit den Maß –
nahmen einhergehend der Monitoring-Aufwand erhöhen wird. Dieser ist durch
Förderung von digitalem Monitoring zu bewerkstelligen und kann auch Jobchancen
bieten.
Neben den positiven Effekten der Schonung der
Ressource Wasser führt die Reduktion von Wasserverlusten direkt zu geringerem
Stromverbrauch für Pumpen, Aufbereitungs- und Desinfektionsanlagen (Mayr,
Lukas & Perfler, 2012). Pump- und Aufbereitungskosten und dadurch Ausstoß an
Treibhausgasen können somit vermindert werden. Auch volkswirtschaftliche und
ökologische Kosten durch Bauarbeiten am Leitungssystem infolge von Rohrbrü –
chen und damit einhergehenden Verkehrsbehinderungen, Stauzeiten und zusätz –
lichen CO2-Emissionen werden verringert (Steffelbauer et al., 2017).
Je nach Maßnahme (z. B. besonders in der Indust –
rie) sind Einsparungen im Wasserverbrauch fallweise mit möglichen (negativen)
Auswirkungen auf die Energieeffizienz (SDG 7) (z. B. erhöhter Energieaufwand für
lokale Wiederaufbereitung von Prozesswasser) abzugleichen und im Hinblick auf
das vorhandene Dargebot zu bewerten.
Überlegungen zu möglichem Monitoring
–6.4.1 Veränderung der Wassernutzungseffizienz über die Zeit
–Leckagewerte und Energieverbrauch je Kubikmeter geliefertem Wasser, wie im
Entwurf für die Neufassung der TWVO vorgesehen (ER, 2018).
–6.4.2 Wasserstresslevel: Anteil der Süßwasserentnahme an gesamtverfügbaren
Süßwasserressourcen
–6.5.1 Grad an Integrated Water Resources Management
–12.2.1 Gesamtrohstofffußabdruck, Rohstofffußdabruck pro Kopf und pro BIP ->
Wasserfußabdruck
–12.2.2 Inländische Materialverwendung, inländische Materialverwendung pro
Kopf und pro BIP
06_03 .3.3 Bisherige Erfahrungen
mit dieser Option oder ähnlichen Optionen
–Einhergehend mit der Bewertung der Wasserverluste hat sich im Sinne einer
umfassenden Betrachtung auch die Bewertung der Schadensraten von Leitungs –
systemen als sinnvoll erwiesen (ÖVGW W 63);
–Biologisch bewirtschaftete Böden weisen höhere Humusgehalte, eine höhere
Aggregatstabilität, eine geringere Bodenerosion sowie eine geringere Boden –
verdichtung und damit höhere Wasserinfiltration auf (Niggli, Earley & Ogorza –
lek, 2007; Sanders & Heß, 2019). Dadurch sind die Böden robuster gegenüber
Extremwetterereignissen wie Trockenheit und Starkregen, die zukünftig vermehrt
erwartet werden.
06_03 .3.4 Zeithorizont der Wirksamkeit
Kurzfristig
Ein kontinuierliches Monitoring der Wasserverluste in
der öffentlichen Versorgung nach dem Stand der Technik (ÖVGW W63) kann kurz –
fristig umgesetzt werden und ist in Bezug auf die Erkennbarkeit und Behebung von
Lecks sofort wirksam.
Mittelfristig
Alternative Möglichkeiten (insbesondere kreislaufori –
entierte Konzepte) anstelle der Neuerschließung von Wasserressourcen (beispiels –
weise infolge Bevölkerungswachstum bzw. Klimakrise) sind mittels adäquater Me –
13
06_03 / Förderung der effizienten Nutzung und Bewirtschaftung von Wasserressourcen14Target 1.4 Leistbarkeit weniger bewässerungsintensiver (regionaler und saisona –
ler) Produkte.
Target 2.4 Effizienz der Bewässerungstechnologien und Anpassungsfähigkeit
an Dürre sind zu gewährleisten; Konsum wasserintensiver (importierter) Lebens –
mittel.Target 3.9 Einfluss auf Qualität von Trinkwasserressourcen.
Target 4.7 Erlernen von bzw. Bildung zu nachhaltigem Wasserverbrauch.Target 7.3 Potenziale für Energieeinsparungen durch Kreislaufführung nutzen.
Target 8.4 Erhöhung von Ressourceneffizienz, um Wasserverbrauch unabhän –
gig von Wirtschaftswachstum in Grenzen zu halten.
Target 9.4 Effizienter Ressourceneinsatz in der Industrie.Target 10.3 Bewusstsein und Gegenmaßnahmen zu Konsum wasserintensiver
Produkte, wodurch die Ungleichheit in der globalen Verteilung der Wasserres –
sourcen erhöht wird.Target 11.6: Lokale Wiederverwendung von Grauwasser und gereinigtem Ab –
wasser.Target 12.2 Konsum regionaler, wassereffizienter Produkte, virtueller Wasser –
verbrauch;
Target 12.5 Verringerung des Abwasseraufkommens;Target 12.8 Bewusstsein für nachhaltigen Wasserverbrauch.
Target 13.1 Veränderungen im Bewässerungsbedarf, Anpassungsfähigkeit durch
effiziente Bewässerung fördern;
Target 13.2 In Einklang mit der Handlungsempfehlung 3.3.4.4 & 3.3.4.10. der
österreichischen Klimaanpassungsstrategie (BMNT, 2017).
Target 14.1 Durch Kreislaufführung Wassereffizienz und somit eine geringere
Verschmutzung und höhere Wasserqualität fördern.Target 15.1 Schutz von Wasserökosystemen durch verringerte Entnahme.
Target 16.a bzw. SDG 16 Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nach –
haltige Entwicklung fördern Wassernutzungskonflikte mildern bzw. vorbeugenTarget 17.14 Import wasserintensiver Produkte vermindern.
Tab. O_6-03_03 : Interaktionen
der Option 6.3 mit anderen SDGs. // Tab. O_6-03_03 : Interactions of
Option 6.3 with other SDGs.SDG Interaktionen
Optionen und Maßnahmenthoden, wie der Multikriteriellen Entscheidungsanalyse (Zyoud & Fuchs-Hanusch,
2017) im Vergleich zur Ressoucenneuerschließung zu prüfen und gegebenenfalls
umzusetzen.
Langfristig
Maßnahmen wie die strategische Erneuerung von Lei –
tungsnetzen erfordern eine längerfristige Sichtweise, deren positive Wirkung auf
die Wassereffizienz sich erst langfristig einstellt.
06_03 .3.5 Vergleich mit anderen Optionen,
mit denen das Ziel erreicht werden kann
–Option 6_1: ressourcenorientierte Sanitärversorgung zielt auch auf die effiziente
Nutzung der Ressource Wasser ab. Neben der Reduktion des Wasserbedarfs er –
leichtert diese die Wiederverwendung von Wasser unterschiedlicher Qualitäten.
–Option 6_2: Blau-grün-braune Infrastruktur erhöht die effiziente Nutzung von
Niederschlagswasser.
–Option 6_7: Geringerer Wasserverbrauch bei Trinken von Leitungswasser im Ver –
gleich zu abgefülltem Wasser.
–Option 6_8: Verbesserter Grundwasserschutz durch bedarfsorientierte For –
schung: Verbesserung des Dargebotes durch qualitativen und quantitativen
Schutz der Wasserressourcen.
–Option 6_9: Stärkung des Integrated Water Resources Management für eine n
nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser verbessert auch einen
Interessensausgleich über die verschiedenen Sektoren .
–Option 2_3: Landwirtschaftliche Praxis (insbesondere Humusaufbau) die den
Wasserhaushalt positiv beeinflusst.
–Option 15_2, 15_4: Waldbewirtschaftung die den Wasserhaushalt positiv beein –
flusst.
–Option 15_3: Bodenbewirtschaftung, die den Wasserhaushalt positiv beeinflusst.
–Option 13_3: Wasserressourcenanalyse bei Begrünungsmaßnahmen, Verwen –
dung von Nutzwasser für die Bewässerung reduziert den Verbrauch von Trink –
wasser.
06_03 .3.6 Interaktionen mit anderen SDGs
Tab. O_6-03_03: Interaktionen der Option 6_3 mit anderen SDGs.
06_03 .3.7 Offene Forschungsfragen
–Ressourcen: Wie regieren die verfügbaren Ressourcen auf Veränderungen (v. a.
im Hinblick auf Klimawandel, Grundwasserneubildung und den Zusammenhang
mit vermehrten Niederschlagsvolumen aus Starkregen im Vergleich zu gleich –
mäßigeren Regenereignissen Anmerkung: Regenmengen werden insgesamt als
steigend angesehen, trotzdem können sich durch geringere Infiltrationsraten
geringere Grundwasserneubildungen ergeben;
–Bewässerung in der Landwirtschaft: Wie können effiziente Bewässerungstechni –
ken (z. B. Tropfbewässerung) wirtschaftlich zum Einsatz gebracht werden?;
–Rechtlicher Bereich: Wie kann die angestrebte Vorrangregelung für öffentliche
Wasserversorgung im Fall von Nutzungskonflikten tatsächlich umgesetzt und
administriert werden? Priorisierungskonflikt: Öffentliche Wasserversorgung an
erster Stelle, aber Poolfüllungen an letzter Stelle – Administrierbarkeit?;
–Wasserbedarf: Was sind geeignete Prognosemodelle zur Simulation des
Haushalts- bzw. Gebietswasserbedarfs in Abhängigkeit von unterschiedlichen
15
06_03 / Förderung der effizienten Nutzung und Bewirtschaftung von WasserressourcenLiteratur
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16Parametern wie Wohnform, Klima oder Soziodemographie? Diese fehlen für
Österreich noch weitestgehend. Mit solchen Modellen kann u. a. untersucht
werden, inwiefern nachhaltige Formen des Wohnens bzw. Lebens (u. a. Kreis –
laufwirtschaft, urbane Landwirtschaft, Begrünung zur Reduktion von Hitzeinseln
etc.) den lokalen Wasserbedarf (z. B. in Trockenjahren bzw. in Abhängigkeit
unterschiedlicher Klima- und Demographieszenarien) verändern. Daten aus
Messungen mit Smart Metern bei unterschiedlichen Verbraucher_innen sind
dafür erforderlich. Diese sind in Österreich noch kaum verfügbar. Ein Mehrwert
von Wasserbedarfsmodellen ergibt sich durch ihre Verwendung in der Wasser –
verlustermittlung, je besser der Wasserbedarf von Verbrauchern gemessen bzw.
simuliert werden kann umso früher und genauer können allfällige Verluste von
Trinkwasser über Rohrnetzleckagen quantifiziert werden.
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06_03 / Förderung der effizienten Nutzung und Bewirtschaftung von WasserressourcenSDG: 6
Target: 6.4
Option: 6.3

19
486
Abb. O_6 -03_01 : Systembild zur Beschreibung der Option 6. 3 und deren Interaktionen mit anderen SDGs. Quelle: Eigene Darstellung in Vensim® 487
PLE, 1998. Definition der Elemente in Tab. O_6- 03_0 4. // Fig. O_6-03_0 1: System image to describe Option 6. 3 and its interactions with other SDGs. 488
Source: Own illustration in Vensim® PLE, 1998. Definition of the elements in Tab. O_6- 03_04. 489 Effizienz bei
der Wasser-
nutzung
(Target 6.4)Industrie
Kreislauf-
wirtschaft
Landwirtschaft (LW)
Kommunale
E ntsorgungHaushalt
Kommunale
Versorgung+
effiziente Bewässerungstechnologien
Bedarf an Bewässerung in der
LWKlimawandelWasserst resslevel
(Indikator 6.4.2.)
ÜberdüngungNitrat im
GrundwasserWasserqualität
(Indikator 6.3.2)Wiederverwendung von
gereinigten AbwasserRegenwasser-
nutzung
Wassersparende
Geräte und
Installationen
Wasser-
verlust e
Versickerung von
gereinigten AbwasserSwimming
pools
alternde
Infrastruktur-
+
+-
+–
++–
+
?Wasserbedarf bzw.
– verbrauchVirtueller WasserverbrauchKonsum
wasserintensiver
Produkte
+
–+
-Konsum regionaler,
wassereffizienter Produkte
-Nahrungsmittel-
verschwendung
+
Bedingungen für
Pflanzen-
-Grundwasser-
entnahme+
Grundwasser-
ressourcen-

E influssfördernd /
vergrößernd
vermindernd /
verringernd / hemmend
nicht eindeutig /
definiert+

?Legende
SD G 2SD G 1 2
SD G 9
SD G 1 3Target
6.3.Target
6.4.Target
6.6.
Investitionen in
Wasserinfrast rukt ur- Target
6.5.SD G 7
SD G 1 1SD G 1 5SD G 1
SD G 3SD G 4SD G 8SD G 1 0
SD G 1 4SD G 1 6 SD G 1 7Spitzenbedarf?
+
Bedarf an Bewässerung
von E igengärten+
+
++
Anhang
Systembild und Variablenliste
Abb. O_6-03_01 : Systembild zur
Beschreibung der Option 6.3 und
deren Interaktionen mit anderen
SDGs. Quelle: Eigene Darstellung
in Vensim® PLE, 1998. Definition
der Elemente in Tab. O_6-03_04. // Fig. O_6-03_01 : System
image to describe Option 6.3
and its interactions with other
SDGs. Source: Own illustration in
Vensim® PLE, 1998. Definition of
the elements in Tab. O_6-03_04.
Bezeichnung der Va –
riablenGenaue Beschreibung, was damit gemeint ist Begründung für diese
Variable
Industrie
Kreislaufwirtschaft Ein Modell, das auf einen möglichst geschlossenen
Kreislauf in Bezug auf Produktion und Verbrauch
abzielt. Im Bereich des SDG 6 sind dabei besonders
Wasser, Abwasser, Nährstoffe, Fäkalien und Energie
als Produkte und Ressourcen relevant. Hier: Fokus –
siert auf Wasser.Direkter Einfluss auf Was –
sereffizienz
18
Optionen und MaßnahmenLandwirtschaft
effiziente Bewässerungs –
technologienArten/Technologien/Verfahren zu Bewässerung von
Pflanzen die im Vergleich zum Output einen gerin –
gen Wasserbedarf aufweisen (z. B. Tropfbewässe –
rung)Direkter Einfluss auf Was –
sereffizienz
Überdüngung Düngung, die zu einer übermäßigen Anreicherung
des Bodens mit Nährstoffen führtIndirekter Einfluss auf
Wassereffizienz über Be –
darf an Bewässerung
Bedarf an Bewässerung Wasserbedarf für Bewässerung von Pflanzen in
ÖsterreichDirekter Einfluss auf Was –
sereffizienz
Klimawandel Veränderung des Klimas bzw. derzeitige von Men –
schen verursachte KlimaerwärmungIndirekter Einfluss auf
Wassereffizienz über Be –
darf an Bewässerung
Grundwasserentnahme Fördern von Grundwasser durch technische Maß –
nahmenBeeinflusst durch Wasser –
verbrauch
Grundwasserressourcen Wassermenge, die in Österreich für eine bestimmte
Zeitspanne in Form von Grundwasser als Kompo –
nente des Wasserkreislaufes der Erde auftrittEinflussgröße auf Wasser –
stresslevel
Wasserstresslevel (Indika –
tor 6.4.2)Anteil der Süßwasserentnahme an gesamtverfüg –
baren Süßwasserressourcen unter Berücksichtigung
des ökologischen MindestabflussesDirekt beeinflusst durch
Wassereffizienz
Bedingungen für Pflanzen Diverse Wachstumsbedingungen für Pflanzen, die
deren Wasser- bzw. Bewässerungsbedarf beein –
flussen (z. B. Infiltrationsrate, Nährstoffhaushalt,
Erosionsschutzmaßnahmen, Verdunstungsraten,
Humusgehalt, Wasserspeicherkapazität etc.) Indirekter Einfluss auf
Wassereffizienz über Be –
darf an Bewässerung
Nitrat im Grundwasser Nitratgehalt in Gewässern Einflussgröße auf Wasser –
qualität
Wasserqualität (Indikator
6.3.2.)Wassergüte, -beschaffenheit (chemisch, physika –
lisch, biologisch, hygienisch)Beeinflusst durch Effi –
zienz bei der Wassernut –
zung
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06_03 / Förderung der effizienten Nutzung und Bewirtschaftung von WasserressourcenKommunale Entsorgung
Wiederverwendung von
gereinigtem AbwasserVerwendung von gereinigtem Abwasser für unterge –
ordnete Zwecke bzw. je nach VerschmutzungsgradIndirekter Einfluss auf
Wassereffizienz über
Wasserverbrauch
Versickerung von gerei –
nigtem AbwasserGezielte Versickerung von gereinigtem Abwasser am
Ort bzw. nahe dem Ort der EntstehungDirekter Einfluss auf Was –
serqualität
Bezeichnung der Va –
riablenGenaue Beschreibung, was damit gemeint ist Begründung für diese
Variable
Kommunale Versorgung
Wasserverluste Ungewollte Verluste von Wasser im Zuge der Was –
seraufbereitung, -verteilung und -verwendung (z.B.
Leitungsverluste)Direkter Einfluss auf Was –
sereffizienz
Alternde Infrastruktur Älter werdende und damit für Wasserverluste anfälli –
gere WasserinfrastrukturIndirekter Einfluss auf
Wassereffizienz über
Wasserverluste
Investitionen in Wasser –
infrastrukturFinanzielle Investitionen in Wasserinfrastruktur, z.B.
für SanierungsmaßnahmenIndirekter Einfluss auf
Wassereffizienz über
Wasserverluste und al –
ternde Infrastruktur
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Optionen und MaßnahmenHaushalt
Wassersparende Geräte
und InstallationenDiverse Haushaltsgeräte mit vergleichsweise ge –
ringem Wasserbedarf, bzw. Installationen, die den
Wasserbedarf reduzierenIndirekter Einfluss auf
Wassereffizienz über
Wasserverbrauch
Wasserverbrauch Verbrauch von Wasser (inklusive virtuellem Wasser)
(z. B. in m³/EW/yr), (eigentlich ‚Wassergebrauch‘ da
Wasser nicht ‚verbraucht‘ werden kann); lt. ÖNORM
2530-1 (2006) „ an den Verbraucher abgegebene
zeitbezogene Wassermenge “Direkter Einfluss auf Was –
sereffizienz
Wasserbedarf Errechnete, erforderliche Wassermenge, die für ein
Versorgungsgebiet, ein Teilgebiet oder eine_n Ver –
braucher_in benötigt wird (ÖNORM B 2601, 2004)Direkter Einfluss auf Was –
sereffizienz
Regenwassernutzung Sammlung und Verwendung von Regenwasser zur
Deckung des Wasserbedarfs für untergeordnete
Zwecke, kann absoluten Spitzenbedarf senken, rela –
tiven jedoch erhöhen (bei Extremereignissen)Indirekter Einfluss auf
Wassereffizienz über
Wasserverbrauch
Swimming pools Schwimmbecken: Becken, das zum Baden, Schwim –
men, Spielen oder für den Schwimmsport und ande –
re Wassersportarten verwendet wirdIndirekter Einfluss auf
Wassereffizienz über
Wasserverbrauch
Spitzenbedarf Spitzenwerte des Wasserbedarfs, diese sind ent –
scheidend für die Bemessung der Versorgungsinfra –
strukturWichtiger Einflussfaktor
auf die Bemessung der
Infrastruktur
Konsum regionaler, was –
sereffizienterProdukteKauf und Verbrauch von Produkten, die in der Re –
gion/in Österreich wassereffizient hergestellt wurdenIndirekter Einfluss auf
Wassereffizienz über (vir –
tuellen) Wasserverbrauch
Konsum wasserintensiver
ProdukteKauf und Verbrauch von Produkten mit besonders
hohem Wasserbedarf bei Herstellung und Produk –
tionIndirekter Einfluss auf
Wassereffizienz über (vir –
tuellen) Wasserverbrauch
Nahrungsmittelver –
schwendungNahrungsmittelverschwendung auf Einzelhandels-
und Verbraucherebene und damit Verschwendung
des Wassers das für deren Produktion anfälltIndirekter Einfluss auf
Wassereffizienz über (vir –
tuellen) Wasserverbrauch
Tab. O_6-03_04 : Variablenliste
des Systembildes für Option 6.3. // Tab. O_6-03_04 : List of
variables of the system image of
Option 6.3.
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