SDG_06_Option_06_01_pdf_20231119_182352.txt

Optionen
und
Maßnahmen
Österreichs Handlungsoptionen
zur Umsetzung
der UN-Agenda 2030
für eine lebenswerte Zukunft.
UniNEtZ –
Universitäten und Nachhaltige
Entwicklungsziele
06_01 / Ressourcenorientierte Sanitärversorgung1
06_01 / Ressourcenorientierte Sanitärversorgung 2
3 Abbildungsverzeichnis
3 Tabellenverzeichnis
4 06_01 .1 Ziele der Option
4 06_01.2 Hintergrund der Option
7 06_01.3 Optionenbeschreibung
7 06_01.3.1 Beschreibung der Option bzw. der zugehörigen Maßnahmen
bzw. Maßnahmenkombinationen
10 06_01.3.2 Erwartete Wirkungsweise
12 06_01.3.3 Bisherige Erfahrung mit dieser Option oder ähnlichen Optionen
14 06_01.3.4 Zeithorizont der Wirksamkeit
15 06_01.3.5 Vergleich mit anderen Optionen, mit denen das Ziel
erreicht werden kann
16 06_01.3.6 Interaktionen mit anderen SDGs
19 06_01.3.7 Offene Forschungsfragen
20 Literatur 06_01
Target 6.3Autor_innen:
Germann, Verena ( Universität für Bodenkultur
Wien ); Regelsberger, Martin ( Technisches Büro
Regelsberger )Ressourcenorientierte
Sanitärversorgung
Inhalt
06_01 / Ressourcenorientierte Sanitärversorgung3Abbildungsverzeichnis
Abb. O_6-01_01: Dar-
stellung des Konzepts
ressourcenorientierter
Sanitärversorgung in
Haushalten (eigene Dar –
stellung).
// Fig. O_6-01_01: Illus –
tration of the concept of
resource-oriented sanita –
tion in households (own
illustration).
Abb. O_6-01_02: Sys-
tembild zur Beschrei –
bung der Option 6.1 und
deren Interaktionen mit
anderen SDGs. Quelle:
eigene Darstellung in
Vensim® PLE, 1998.
// Fig. O_6-01_02: Sys-
tem image to describe
Option 6.1 and its inter –
actions with other SDGs.
Source: Own illustration
in Vensim® PLE, 1998.Tabellenverzeichnis
Tab. O_6-01_01: Be-
schreibung der Wirkung
der Option 6.1 auf die
Targets des SDG 6.
// Tab. O_6-01_01: De-
scription of the impacts
of Option 6.1 on the
Targets of SDG 6.
Tab. O_6-01_02:
Interaktionen der Op –
tion 06_01 mit anderen
SDGs.
// Tab. O_6-01_02: Inter –
actions of Option 06_01
with other SDGs.6
1910
16
4 06_01 / Ressourcenorientierte Sanitärversorgung06_01.1 Ziele der Option
Diese Option zielt auf folgende Targets ab:
—Target 6.3: Ermöglichung der gezielten Behandlung von Problemstoffen und
Rückgewinnung von Ressourcen (z. B.: Nährstoffe, Energie und Wasser)
durch getrennte Sammlung;
—Target 6.2: Verfügbarkeit von verbesserter Sanitärinfrastruktur durch Be –
reitstellung von unterschiedlichen Systemen und damit die Möglichkeit zur
Anpassung an lokale Gegebenheiten, zumal verbesserten Gewässer- und
Klimaschutz sowie Ressourcenschonung;
—Target 6.b: Unterstützung und Stärkung von Co-Creation , Co-Design und
Partizipation um lokal angepasste Lösungen, Akzeptanz, Bewusstseinsbil –
dung und Sensibilisierung zu fördern;
—Target 2.4: Schließung von Nährstoffkreisläufen und damit Beitrag zu einer
nachhaltigen Landwirtschaft und Ernährungssicherheit;
—Target 9.1: Erhöhung der Flexibilität und Resilienz der Sanitärinfrastruktur;
—Target 12.2: Erhöhung der Ressourceneffizienz und Unabhängigkeit von Im –
porten beispielsweise durch Rückgewinnung von Phosphor und Wiederver –
wendung von Wasser.
Dies soll durch Denk- und Planungsansätze erfol –
gen, bei denen die Wiederverwendung aller Ressourcen als Teil der Aufgabe
der Sanitärversorgung anerkannt wird. Das Angebot ressourcenschonender
Ansätze, die Betrachtung aller Wasserquellen von Regen- bis hin zu Abwasser
als mögliche Ressourcen, Kaskaden- oder Kreislaufführung sowie die Berück –
sichtigung von Energie und aller involvierten Stoffströme sind wichtige Grund –
pfeiler dafür.
06_01.2 Hintergrund der Option
Problemstellung
Die Siedlungswasserwirtschaft ist neuen Herausforde –
rungen gegenübergestellt, deren Bewältigung neue Systemansätze einschließlich
angepasster Planungs- und Umsetzungsprozesse erfordert.
Das derzeitige Sanitärsystem – Schwemmkanalisation und zentrale Kläranlage –
ist unflexibel beispielsweise hinsichtlich der langlebigen, starren Bauwerke, gegen –
über demographischem Wandel (wie z. B. starker Ab- oder Zuwanderung) und neu
wahrgenommener Problemstoffe, die kontinuierliche Adaptierungen der Abwasser –
reinigungstechnologien erfordern (Kleidorfer et al., 2013; Mulder, 2019). Es ist nicht
ressourceneffizient, da die Rückgewinnung von Ressourcen durch Durchmischung
erschwert wird und ein hoher Wasserbedarf besteht. Darüber hinaus bedarf es ho –
her Investitions- und Betriebskosten und erfordert in den kommenden Jahrzehnten
umfassende Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen (Assmann, Habenfell –
ner-Veit, Laber, Lindtner & Tschiesche, 2019).
Diverse sich ändernde Rahmenbedingungen erhö –
hen die Herausforderungen und den Veränderungsdruck. Der Klimawandel ruft
hydrologische Veränderungen hervor, wodurch sich Wasserdargebot und Abfluss
verändern werden (Neunteufel, Schmidt & Perfler, 2017) und CO2-Emissionen
bei der Produktion von Stickstoffdünger (Camargo, Ryan & Richard, 2013) und
N2O-Emissionen aus Kläranlagen an Bedeutung gewinnen (Desloover, Vlaeminck,
Clauwaert, Verstraete & Boon, 2012). Demografische Entwicklungen wie die Ab –
wanderung aus dem ländlichen Raum in die Stadt führen zu vermehrt über- bzw.
unterdimensionierter Infrastruktur (Kleidorfer et al., 2013). Neu wahrgenommene
Problemstoffe (Spurenstoffe, Mikroplastik etc.), die von konventioneller „End-of-
pipe“ -Abwasserreinigung oft nicht umfassend entfernt werden und so in die Umwelt
gelangen, werden zunehmend als Umweltproblem erkannt (Eggen, Hollender, Joss,
Schärer & Stamm, 2014; Lechner et al., 2014; Steffen et al., 2015). Steigende Roh –
stoffpreise und Ressourcenknappheit nicht-erneuerbarer Rohstoffe (z. B. „Peak-
Phosphor“ ) (Beardsley, 2011; Cordell & White, 2011; Rhodes, 2013) erhöhen die
Nachfrage nach Ressourceneffizienz und alternativen Rohstoffquellen, als welche
Stoffströme aus der Sanitärversorgung zunehmend anerkannt werden (Kretschmer,
Zingerle & Ertl, 2018). So wird beispielsweise der Phosphorgehalt im kommunalen
Klärschlamm derzeit auf 40 % des durchschnittlich jährlich in Österreich verwende –
ten Phosphormineraldüngers geschätzt, was das große Potential an Phosphorre –
cycling aus Klärschlamm unterstreicht (Egle, Zoboli, Thaler, Rechberger & Zessner,
2014).
Darüber hinaus sind die derzeitigen Sanitärlösungen
der Industrieländer zu teuer und zu komplex für viele andere Länder. Das hat zur
Folge, dass geschätzt rund 80 % der Abwässer weltweit ungeklärt abgeleitet wer –
den (United Nations World Water Assessment Programme (WWAP), 2017) und im
Jahr 2015 2,4 Milliarden Menschen gar keine Toilette hatten (World Health Organi –
zation (WHO) & Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), 2015). Was –
sermangel in verschiedenen Regionen weltweit (Gassert, Reig, Luo & Maddocks,
2013) macht konventionelle, wasserabhängige Sanitärsysteme oft unbrauchbar
und verstärkt die Nachfrage nach innovativen, flexiblen Lösungen. Dabei ist ein be –
sonderes Augenmerk auf die Einfachheit der Technologie und die Nutzung sowie
die Rückgewinnung der Wertstoffe (z. B. Nährstoffe) und damit mögliche finanzielle
Vorteile (z. B. durch verbesserte Ernte, geringeren Bedarf an zugekauftem Dünger)
zu legen (Rao & Otoo, 2017).
Was sind ressourcenorientierte Sanitärsysteme
(ROS)?
Das übergeordnete Ziel ressourcenorientierter Sani –
tärsysteme (ROS) ist die möglichst weitgehende Schließung der Stoff-, Energie-
und Wasserkreisläufe mit möglichst geringem Einsatz nicht-erneuerbarer Energie,
um Wertstoffe und Ressourcen wiederverwerten zu können (Abb. O_6-01_01). In
Haushalten sind dabei die Nährstoffe Kohlenstoff (C), Stickstoff (N), Phosphor (P)
und Kalium (K) besonders relevante Stoffe. Weitere Begriffe für diesen Ansatz sind
alternative Wassersysteme, ökologische Sanitärkonzepte, nachhaltige Sanitär –
systeme oder neuartige Sanitärsysteme (“NASS”). Sie umfassen die Sanitärein –
richtungen sowie Elemente für die Sammlung, den Transport, die Behandlung und
die Übergabe für die nächste Verwertung (Spuhler, Scheidegger & Maurer, 2021).
Beispiele für Elemente dieser Systeme sind Vakuumtoiletten, Trockentoiletten,
Trockentrenntoiletten, Spültrenntoiletten, Pflanzenkläranlagen oder Verfahren zur
Struvit-Produktion (Spuhler & Roller, 2020). Bei konsequenter Anwendung des
ROS-Ansatzes sind weitere neue technologische Entwicklungen zu erwarten (Egle
et al., 2014).
5
06_01 / Ressourcenorientierte Sanitärversorgung6
Abb. O_6-01_01: Darstellung des
Konzepts ressourcenorientierter
Sanitärversorgung in Haushalten
(eigene Darstellung).
Die Vielzahl unterschiedlicher Konzepte ressourcen –
orientierter Sanitärsysteme ermöglicht flexible, lokal angepasste Lösungen ver –
schiedener Größenordnungen (von klein- bis großräumig, als Ergänzung zur Sanie –
rung oder Entlastung der bestehenden Infrastruktur oder bei Neuerschließungen).
Je nach Umsetzung sollen neben der Hygiene als Grundaufgabe der Sanitärver –
sorgung weitere Ziele verfolgt werden (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft,
Abwasser und Abfall e.V. (DWA), 2014):
—Effizienzsteigerung in der Wassernutzung durch Reduktion des Trinkwasser –
verbrauchs und Wiederverwendung von Wasser (H2O) mit unterschiedlichen
Qualitäten für geeignete Verwendungszwecke;
—Rückführung von Nährstoffen und organischer Substanz in die Landwirt –
schaft;
—Energierückgewinnung durch Biogas bzw. Nutzung von Abwärme;
—gezielte Elimination problematischer, hochkonzentrierter Spurenstoffe;
—Erfüllung steigender Gewässerqualitätsanforderungen.
Eines der Grundprinzipien ist die getrennte Erfas –
sung von Stoffströmen direkt bei der Entstehung. Je nach Ausgestaltung können
folgende Produkte gewonnen und somit weitgehend im Kreislauf gehalten werden:
Brauch-/Pflegewasser, Betriebswasser, nährstoffreicher Dünger (Stickstoff, Phos –
phor, Kalium), Bodenverbesserer (nährstoffarmer Dünger), Biogas und thermische
Energie (Abwärme) (DWA, 2014). Die getrennte Sammlung verschiedener Wasser
(z. B. Regenwasser, Grauwasser, Schmutzwasser) begünstigt die Wiederverwen -// Fig. O_6-01_01: Illustration of
the concept of resource-oriented
sanitation in households (own
illustration).
7dung unterschiedlicher Wasserqualitäten vor Ort. Die Aufbereitung wird für die
jeweilige Ausgangsqualität und den Verwendungszweck zugeschnitten. Die ge –
trennte Sammlung von Urin, in dem der Großteil der vom Körper ausgeschiedenen
Nährstoffe enthalten ist (Rose, Parker, Jefferson & Cartmell, 2015), erleichtert die
Rückführung dieser in den natürlichen Stoffkreislauf. Dadurch können natürliche
Ressourcen (z. B. Phosphor) geschont und Energie für die Herstellung von Dünger
(insbesondere Stickstoff) eingespart werden. Die thermische Nutzung von Ab –
wasser und die Erzeugung von Biogas aus Stoffteilströmen, Klärschlamm und/oder
biogenen Abfällen ermöglicht die Rückgewinnung von Energie. Aus kohlenstoffrei –
chen Teilströmen kann organische Substanz und Kompost gewonnen werden.
06_01 .3 Optionenbeschreibung
Voraussetzung für diese Option ist die Änderung der
Zielsetzung der Sanitärversorgung von reiner Abwasserreinigung bzw. siche –
rer Entsorgung von Ausscheidungen hin zu einem ressourcenorientierten und
gleichzeitig hygienisch sicheren Stoffstrommanagement. Alle Einrichtungen
werden daraufhin überdacht und umgestaltet, sodass die Wertstoffe Wasser,
Kohlenstoff, Stickstoff, Phosphor, Kalium und auch andere mögliche Beimen –
gungen zum Wasser sowie die enthaltene Energie (in Industrie und Haushalten)
nicht nur einmal verwendet und dann entsorgt, sondern möglichst lange in
Kreisläufen oder Kaskaden geführt werden. Dabei wird die Trennung zwischen
unterschiedlichen Aufgaben der urbanen Wasserwirtschaft aufgehoben, da
jedes Wasser in Abhängigkeit seiner Beschaffenheit nach angepasster Be –
handlung einem weiteren Verwendungszweck zugeführt und also jede Senke
auch wieder für jemanden oder etwas zur Quelle wird. Ressourcenorientiertheit
wird im Sinne von cradle to cradle auch nicht erst am Ende langer Leitungen
bedacht, sondern schon bei der Quelle und der weiteren Kaskade so gestaltet,
dass nach jeder Nutzung eine nächste Nutzung optimal (also mit möglichst
geringem Aufbereitungs- und Transportaufwand) realisierbar wird.
06_01.3.1 Beschreibung der Option bzw. der
zugehörigen Maßnahmen bzw. Maßnahmenkom –
binationen
FINANZIELLE & RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN
—Bereitstellung ausreichend finanzieller Mittel (auch vonseiten des Bun –
des) für den Erhalt der Dienstleistung sowie die Umgestaltung in Richtung
Kreislauforientierung innerhalb einer festgesetzten Frist. Dies ist u. a. durch
national festgelegte, rechtlich verbindliche Ziele zur Ressourcenrückgewin –
nung sicher zu stellen;
—Adaptierung der entsprechenden Regelwerke (z. B.: AAEV, AEVs, ÖVGW-
und ÖWAV- Richtlinien, ÖNORM, Bauordnungen, IOB etc.) und Förderricht –
linien z. B. ordnungsrechtliche Festsetzung von Recyclingphosphorquoten
für die Düngemittelindustrie (Egle, Amann, Rechberger & Zessner, 2016);
—risikobasierte Zielvorgaben für die Behandlung von Wasser, um die Wie –
derverwendung von Wasser unterschiedlicher Qualitäten je nach Anwen –
dungsbereich zu optimieren (Reynaert et al., 2020; Sharvelle et al., 2017;
WHO, 2015).
06_01 / Ressourcenorientierte Sanitärversorgung8FORSCHUNG & LEHRE
—Förderung von Forschung mit Fokus auf Sanitärversorgung hinsichtlich
multifunktionaler Aspekte wie Ressourcenschonung, -rückgewinnung und
-wiederverwendung (Masi, Rizzo & Regelsberger, 2018);
—Aufnahme dieses Ansatzes in universitäre Curricula und Durchführung von
berufsbegleitenden Fortbildungen für Planung und Umsetzung mit entspre –
chender Zertifizierung;
—Entwicklung und Vermittlung von Formaten für Co-Design, Co-Creation
(Option 6.11) und Vernetzung aller relevanten Stakeholder_innen (McCon –
ville, Kvarnström, Jönsson, Kärrman & Johansson, 2017b; P/a Netherlands
Water Partnership, 2018), auch um die Entwicklung von Strukturen zur
Schaffung regionaler Stoff- und Energiekreisläufe zu ermöglichen.
PLANUNG & UMSETZUNG
—Umsetzung von Pilotprojekten verschiedener Formen ressourcenorientier –
ter Sanitärsysteme mit entsprechend partizipativer Planung und Monitoring,
im Besonderen in Einrichtungen der öffentlichen Hand (Option 6.7);
—Anwendung multi-kriterieller Bewertungsmethoden bei der Planung der
Sanitärversorgungsinfrastruktur, um den multiplen Nutzen bei der Planung
zu berücksichtigen (DWA, 2014; Egle, Rechberger, Krampe & Zessner, 2016;
Sartorius, Hillenbrand & Niederste-Hollenberg, 2019; Schütze et al., 2019;
Sustainable Sanitation Alliance (SuSanA), 2008);
—Etablierung des Ansatzes der Kreislauforientierung bei Neubauten und
-erschließungen und Sanierungen, dazu durchgehend gemeinsame, planeri –
sche Betrachtung von Ver- und Entsorgung, Transformation der Entsorgung
zu Weiterverwendung;
—Optimierung der (urbanen) Kreisläufe durch – neben dem Ziel der (Ab-)
Wasseraufbereitung – explizite Zielsetzung auf Nährstoffrückgewinnung, Be –
reitstellung von Wasser für Grünflächen und Bereitstellung von Grünflächen
für die Wasserspeicherung (siehe dazu auch Option 6.2), Förderung von
Biodiversität und Kühlung (Masi et al., 2018);
—Einführung bzw. Verstärkung urbaner und peri -urbaner Lebensmittelpro –
duktion zur zumindest teilweisen lokalen Aufnahme von Dünger und Humus,
der Verwertung von Regenwasser und der Schaffung regionaler Stoffkreis –
läufe, siehe dazu auch die Idee der „essbaren Stadt“ (Edible City Network
(EdiCitNet), 2019).
Beschreibung von potenziellen Konflikten und
Systemwiderständen sowie Barrieren
—kurzfristig: Ökonomische Konkurrenzfähigkeit mit dem derzeitigem System
ist unter gewissen Umständen schwierig, langfristig und unter Einbeziehung
sozialer und ökologischer Kriterien sind diese Systeme allerdings durchaus
konkurrenzfähig (Andersson, Otoo & Nolasco, 2018; Kisser et al., 2020; Xu,
Zhu, Zhang, Wang & Fan, 2019). Daher ist eine Verbesserung der regiona –
len Stoffkreisläufe von Bund bzw. Bundesland einzufordern (und/oder zu
fördern);
—in der Übergangsphase können bestehende Systeme gegen die nötige Um –
stellung aufgrund der Befürchtung wirtschaftlicher Schwierigkeiten Wider –
stand leisten, wenn dies nicht besonders berücksichtigt wird;
—„Sunk-cost-fallacy“ bzw. Verlustaversion (Blanken, Verweij & Mulder, 2019),
besonders bei erst kurzfristig getätigten Investitionen in Kläranlagen und
9Kanalsystem. Durch langfristige Kostenschätzung und schrittweise Umstel –
lung kann dem begegnet werden;
—wenig Erfahrung und Expertise, daher sind entsprechende Ausbildungspro –
gramme notwendig (s.o.);
—detaillierte, fachübergreifende Planung ist notwendig, für die erst die Vor –
aussetzungen auf der Ebene der Fähigkeiten und auch der Verwaltung zu
schaffen sind (s.o.);
—das derzeitige System funktioniert scheinbar generell, wenn ausgeblendet
wird, dass es Teil eines zu großen Fußabdrucks ist und nur in wohlhabenden
Ländern annähernd befriedigend arbeitet;
—Änderungen im Nutzer_innenverhalten sind notwendig – Erfahrungen zeig –
ten, dass Anpassung möglich ist (2000 Watt Gesellschaft, Beispiel für Grau –
wassernutzung “Der innovative Dreh” FBR), wenn auch noch Forschungsbe –
darf in dieser Hinsicht gegeben ist (nutzer_innenfreundliches Design (EOOS
Design GmbH (EOOS), 2018), Informationsarbeit, Kommunikation der Vor –
teile (Poortvliet, Sanders, Weijma & de Vries, 2018);
—höhere Komplexität, da mehr Diversität der Systeme entstehen wird, was
allerdings auch Resilienz und Flexibilität fördert;
—hygienische Bedenken bei der Wiederverwendung, die durch die entspre –
chende technologische Auswahl ausgeräumt werden können (Bastian, Bor –
nemann, Hachenberg, Oldenburg & Schmelzer, 2005; de Graaff, Zeeman,
Temmink, van Loosdrecht & Buisman, 2010) und in der allgemeinen Öffent –
lichkeit als eher gering geschätzt werden können (Poortvliet et al., 2018).
Zur Motivation, diese möglichen Konflikte und Systemwiderstände zu lösen, sie –
he Veränderungsdruck im Kapitel „Problemstellung”.
Beschreibung der Transformationspotenziale
—je nach Umfang der Umsetzung:
—in Sonderfällen – klein: Pilotprojekte
—flächendeckend – groß: z. B. bei Anpassung der
Bauordnung; nur bei weitgehend flächendecken –
der Umsetzung kann die entsprechende
Wirkung erwartet werden;
—Wandel von End-of-Pipe zu reaktionsfähigen Einrichtungen, die an sich
ändernde Erkenntnisse oder Bedingungen (z. B. neue gesetzliche Regelun –
gen zum Umweltschutz, neue Problemstoffe) relativ leicht angepasst werden
können;
—erhöhte Sensibilisierung und Bewusstsein der Bevölkerung durch diverse
Tools wie Co-Design , Co-Creation -Formate und Beteiligungprozesse.
Umsetzungsanforderung
—Beteiligung und dadurch Bereitschaft der Bevölkerung, Vernetzung der Sta –
keholder_innen sowie Bereitstellung entsprechender Formate dafür (Anm.:
laut einer Umfrage in den Niederlanden von Poortvliet et al. (2018) haben
64 % der Teilnehmer_innen eine positive Einstellung gegenüber alternativer
Sanitärversorgung) (siehe Option 6.7);
—transdisziplinäre Detailplanung der technischen Ausgestaltung;
—Anpassung gesetzlicher Rahmenbedingungen;
—Fördertöpfe für die Umsetzung ressourcenorientierter Sanitärsysteme;
06_01 / Ressourcenorientierte Sanitärversorgung10 —Zulassung von ressourcenorientierten Sanitärsystemen in Österreich bei
Förderrichtlinien der Siedlungswasserwirtschaft.
06_01 .3.2 Erwartete Wirkungsweise
—verringerter Wasserbedarf und Energieverbrauch (Ronteltap & Langergraber,
2018);
—Steigerung der Ressourcenrückgewinnung (zum Beispiel H2O, C, N, P, K,
aber auch von Stoffen, die in der Industrie verwendet werden und Energie)
und der Kreislaufwirtschaft (Kisser et al., 2020; Kretschmer et al., 2016; Masi
et al., 2018; Mihelcic, Fry & Shaw, 2011);
—höhere Resilienz und Flexibilität, um auf zukünftige Veränderungen einzuge –
hen (Luh, Royster, Sebastian, Ojomo & Bartram, 2017);
—Verstärkte Beteiligung bzw. Sensibilisierung der Bevölkerung (weg vom
„flush-and-forget“ -Prinzip);
—Vorbildwirkung/Entwicklung und Forschung zu innovativen Technologien
nicht zuletzt für weltweit angepasste Lösungen der Sanitärversorgung;
—verbesserte Lebensbedingungen in Siedlungen (Ökosystemdienstleistungen);
—Schonung der Phosphorressourcen (Egle et al., 2014; Mihelcic et al., 2011)
für die Landwirtschaft trägt zur langfristigen Ernährungssicherheit bei (Target
2.4, siehe auch Option 2.3 und 15.3) (Langergraber & Masi, 2018).
Weiter sind zahlreiche Wirkungen auf die Targets des SDG 6 zu erwarten (siehe
Tab. O_6-01_01)
Target Wirkung
6-1Die Verwendung aller Wasser, zum Beispiel Regenwasser,
Grauwasser oder Abwasser für angepasste Zwecke (Ma, Xue,
González-Mejía, Garland & Cashdollar, 2015) erhöht die Ver –
fügbarkeit unbelasteten Wassers, weil davon pro Kopf oder
Produktionseinheit weniger benötigt wird.
6-2 Mehr Flexibilität, um auf zukünftige Veränderungen einzuge –
hen (Hiessl & Toussaint, 2003).
6-3Verbesserte Wasserqualität durch verbesserte Möglichkeit der
Elimination von Problemstoffen (Egle et al., 2014; Ronteltap
& Langergraber, 2018) sowie des Rückhalts von Wert- und
Problemstoffen, die für Gewässer eine Belastung darstellen;
durch die Wiederverwendung von Pflanzennährstoffen, und
damit Reduktion der Neuproduktion, die zumal bei Phosphor
und Kalium Gewässer belastet, Reduktion der radioaktiven
Neubelastung durch Phosphatdünger.
11
6-4Geringerer Wasserbedarf von Haushalten und Industrie, Stei –
gerung der Ressourcenrückgewinnung, Kreislaufwirtschaft,
die ein besonders hohes Sparpotential hat.
6-5Ursprünglich wurde Integrated Water Ressource Management
(IWRM) als Bewirtschaftung der Gesamtfläche eines Einzugs –
gebiets zum Schutz der Wasserressourcen definiert. Inzwi –
schen wurde aber erkannt (z. B. bei Diskussionen zwischen
Vertreter_innen von IWRM und der Sustainable Sanitation
Alliance – SuSanA), dass auch die integrierte Bewirtschaftung
aller Wasserressourcen und damit zusammenhängender Stof –
fe dazugehört. In diesem erweiterten Sinn erhöht die kreislauf –
orientierte Wasserbewirtschaftung auch die Durchdringung
eines Gebiets mit IWRM.
6-6 Schutz von wasserverbundenen Ökosystemen durch verrin –
gerten Wasserverbrauch und bessere Qualität der Gewässer.
6-a Vorbildwirkung/Entwicklung und Forschung zu innovativen
Technologien.
6-b Pilotprojekte erfordern Akzeptanz lokaler Gemeinwesen, er –
höhte Sensibilisierung (weg von „flush-and-forget“ ).
Tab. O_6-01_01: Beschreibung
der Wirkung der Option 6.1 auf
die Targets des SDG 6. // Tab. O_6-01_01: Description
of the impacts of Option 6.1 on
the Targets of SDG 6.
Überlegungen zu möglichem Monitoring
—Indikator 6.3.1
Proportion of domestic and industrial wastewater flows safely treated
—Indikator 6.3.2 Proportion of bodies of water with good ambient water qua –
lity: Neben den definierten Kernparametern (gelöster Sauerstoff, elektrische
Leitfähigkeit, Stickstoff, Phosphor, pH-Wert) können bzw. sollten in einem
zweiten Level auch länderspezifische, zusätzliche Parameter erfasst werden
(UN Water, 2017). Für Österreich sind hier beispielsweise Pestizide und
deren Abbauprodukte (z. B. Atrazin, Desethylatrazin, Desethyl-Desisopropyl –
atrazin), (Schwer-)Metalle (z. B.: Arsen, Cadmium, Nickel), leichtflüchtige ha –
logenierte Kohlenwasserstoffe, Hormone, Arzneimittel, Mikroplastik relevant
(Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) & Umweltbun –
desamt (UBA), 2019) (siehe Option 6.5, 6.6).
06_01 / Ressourcenorientierte Sanitärversorgung12 —Indikator 6.4.1
Change in water-use efficiency over time
Messung des Grades oder des Wirkungsgrades der Weiterverwendung für
Stoffe, Wasser und Energie (auf Haushalts-, Gemeinde- und nationaler Ebe –
ne):
—Effizienz im Wasserverbrauch (Bruttowertschöp –
fung/Verbrauch) siehe Indikator 6.4.1;
—Recyclingquote (z. B. Daten zur Klärschlammver –
wertung in BMNT, 2018). Reduktion des Wasserver –
brauchs (auf Haushalts-, Gemeinde- bzw. nationa –
ler Ebene):
—z.B.: über Smart Meter – unter Gewährleistung des
Datenschutzes – zur Bereitstellung der Informatio –
nen an die Endverbraucher_innen in anschaulicher,
einfacher Weise (z. B. Referenzwerte);
—Wasserverbrauchszahlen.
—Indikator 2.4 Daten zu Mineraldüngereinsatz, Netto-Stickstoff-Überschuss,
Phosphor-Überschuss (Schwarzl, Sedy & Zethner, 2019; Statistisches Amt
der Europäischen Union (EUROSTAT), 2013)
—Indikator 7.2.1 R
enewable energy share in the total final energy consumption
Ergänzt durch Daten zum Energieanteil aus Biogas, Rückgewinnung von
Wärme aus Abwasser usw.
—Indikator 12.2.1
Material footprint, material footprint per capita, and material footprint per
GDP
—Indikator 12.2.2 Domestic material consumption, domestic material con –
sumption per capita, and domestic material consumption per GDP z. B.:
Daten zum Import von Phosphor
—Indikator 12.4.2 (a) Hazardous waste generated per capita; and (b) propor –
tion of hazardous waste treated, by type of treatment
—Indikator 12.5.1 National recycling rate, tons of material recycled
06_01 .3.3 Bisherige Erfahrung mit dieser Op-
tion oder ähnlichen Optionen
Mit ressourcenorientierten Sanitärsystemen gibt es
weltweit schon viele Erfahrungen. Viele dieser Projekte wurden als Demonst –
rationsanlagen umgesetzt. Einige Beispiele von Konzepten und umgesetzten
Projekten sind:
—Aurin (EAWAG): Durch das Recyclingverfahren VUNA werden aus getrennt
gesammeltem Urin wertvolle Nährstoffe gewonnen. Diese können als Flüs –
sigdünger „ Aurin” genutzt werden, dieser ist seit 2018 vom Bundesamt für
Landwirtschaft in der Schweiz zur Düngung von essbaren Pflanzen zugelas –
sen (Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und
Gewässerschutz (Eawag), 2021a);
—Projekt TWIST ++: Projekt des Fraunhofer-Instituts für System- und Innova –
tionsforschung ISI zu TWIST (Transitionswege WasserInfraSTruktursysteme) :
Anpassung an neue Herausforderungen im städtischen und ländlichen Raum,
diverse Publikationen des Projektes (Hillenbrand, 2021);
—Nährstofftrennung und -verwertung durch getrennte Sammlung und Behand –
lung von Grauwasser, Urin, Fäkalien am Beispiel „Lambertsmühle“ , Unter –
13suchung mit Fokus auf den Verbleib von Medikamentenrückständen (Bastian
et al., 2005);
—diverse Erfahrungen mit Grauwasseraufbereitung (Nolde, 2016), z.B: ROOF-
WATER-FARM-Projekt (Million, Bürgow & Steglich, 2018): Verknüpfung von
Abwasseraufbereitungstechnologie mit Nahrungsmittelproduktion (Hydro –
ponik, Aquaponik);
—Ausschöpfung des Potenzials der Kläranlage als regionale Energiezelle
(Kretschmer et al., 2016; Österreichische Energieagentur, o.J.);
—Forschungsprojekt REEF 2W : Erhöhung erneuerbarer Energie und Ener –
gieeffizienz durch Integration, Kombination und Stärkung von urbanem
Abwasser- und Bioabfallmanagement (REEF 2W, 2017);
—verschiedene Projekte in den Niederlanden werden von Blanken et al.
(2019) zusammengefasst. Als größte Hindernisse werden die ökonomische
Konkurrenz mit dem bestehenden System und wenig Erfahrung mit neuarti –
gen Systemen genannt. Als größtes Potenzial werden neue Siedlungsgebiete
und Gebiete, in denen die vorhandenen Abwasserentsorgungssysteme an
ihre Grenzen stoßen, gesehen (Blanken et al., 2019);
—Ökosiedlung Gänserndorf : durchschnittlicher Trinkwasserverbrauch von 52
Liter/Person und Tag durch Regenwassernutzung für Gartenbewässerung,
WC-Spülung und Nutzwasser, Pflanzenkläranlage, Humustoilette (Deubner &
Schuller, 1992);
—Ökosiedlung Flintenbreite : getrennte Sammlung von Grauwasser und Be –
handlung in einer Pflanzenkläranlage, Oberflächenversickerung von getrennt
gesammeltem Regenwasser, Vakuumtoiletten und anaerobe Behandlung in
einer Biogasanlage (Oldenburg, Albold, Wendland & Otterpohl, 2008);
—Christophorushaus in Stadl-Paura : Nutzung von Regenwasser und über
eine Pflanzenkläranlage gereinigtem Grauwasser für Brauchwasserzwecke
(Toilettenspülung, Versorgung der Autowaschanlage, Gartenbewässerung),
Ableitung von Schwarzwasser über die öffentliche Kanalisation (Müllegger et
al., 2009);
—Privathaushalt Oberwindhag : Komposttoilette und In-Door Grauwasserauf –
bereitung (Müllegger et al., 2009);
—Wein- und Wohnressort Markt Hartmannsdorf – Gutshof Pöllau: Grauwas –
seranlage, Pflanzenkläranlage, Wärmerückgewinnung aus Bad- und Dusch –
abwasser (Müllegger et al., 2009);
—langjährige Erfahrungen mit Urinseparation in Schweden (Johansson,
Kvarnström & Richert-Stintzing, 2009; McConville, Kvarnström, Jönsson,
Kärrman & Johansson, 2017a, 2017b);
—verschiedene mobile Lösungen : Trockentrenntoilette mit Terra Preta -Ein-
streu (Wohnwagon GmbH, 2020), mobile Komposttoiletten (oeklo GmbH,
2020);
—Freiburg im Breisgau Vauban: Mulden-Rigolen-System zur Regenwasserab –
leitung, Regenwasserzisternen als freiwillige Leistung, Regenwassernutzung
zur Toilettenspülung in Grundschule (Stadt Freiburg im Breisgau, 2014);
—Jenfelder Au, Hamburg: Dort entsteht in großem Maßstab das Abwasser –
konzept HAMBURG WATER Cycle . Dabei werden Entsorgung und Energie –
rückgewinnung miteinander kombiniert. Die neuen Wohnungen werden mit
Vakuumtoiletten ausgestattet, in denen das Schwarzwasser separat erfasst
und dann im Quartier in Wärme und Strom umgewandelt wird. Grauwasser
aus Dusche oder Waschmaschine wird gereinigt und in lokale Gewässer
abgeleitet und Regenwasser versickert oder verdunstet im Viertel – was u. a.
06_01 / Ressourcenorientierte Sanitärversorgung14gut für das Mikroklima ist (LIG Hamburg, o.J.);
—viele weitere, siehe beispielsweise bei Egle und Amann et al. (2016) und
SuSanA (2020).
Darüber hinaus sind folgende Initiativen zu erwäh –
nen, die sich mit der Planung und Umsetzung ressourcenorientierter Sanitär –
systeme beschäftigen:
—die Sustainable Sanitation Alliance (SuSanA): Ein informelles Netzwerk von
Menschen und Organisationen, die eine gemeinsame Vision von nachhaltiger
Sanitärversorgung teilen. Als Plattform für Kooperation und Zusammenarbeit
soll zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung, insbesondere SDG 6,
beigetragen werden (SuSanA, 2007);
— OCAPI Program : Ein Forschungs- und Aktionsprogramm in Frankreich zur
Untersuchung von aktuellen Veränderungen urbaner Nährstoffkreisläufe und
Management von urbanen Nährstoffausscheidungen. Dabei soll unter anderem
das Potenzial von Urinseparation untersucht werden (OCAPI, 2021);
— Nutrientplatform : Eine Plattform in den Niederlanden, in der Vertreter_innen
aus Abwasserunternehmen, NGOs, Phosphor- und Düngemittelindustrie, Inge –
nieurbüros und Politik politische Aspekte und Forschungsfragen zum Thema
Nährstoffrecycling aus Abwasserströmen diskutieren (P/a Netherlands Water
Partnership, 2018);
— European Sustainable Phosphorus Platform : Eine unabhängige Plattform zur
Vernetzung von Stakeholder_innen aus Wissenschaft, Industrie und Non-profit-
Organisationen mit dem Ziel, ein nachhaltiges Phosphormanagement in Europa
zu etablieren. Auch die Stadt Wien bzw. die MA48 ist Mitglied (European Sus –
tainable Phosphorus Platform (ESPP), 2011);
—Systematisierung der Sanitärversorgung durch die EAWAG (Compendium of
Sanitation Systems and Technologies und CLUES Guidelines ), die noch um
die Versorgungsaufgaben (Lüthi, Morel, Tilley & Ulrich, 2011; Tilley, Ulrich, Lüthi,
Reymond & Zurbrügg, 2014), und Transfer-Koeffizienten für verschiedene Stoff –
ströme und weitere Informationen zu den verschiedenen Technologien (Eawag,
2021b; Spuhler & Roller, 2020) erweitert werden können;
—das Programm Wings zielt auf die Entwicklung innovativer nicht-netzwerk –
basierter Wasser- und Abwassersysteme ab (Eawag, 2021b).
06_01 .3.4 Zeithorizont der Wirksamkeit
Kurzfristig
—Bildungsmaßnahmen, wie z. B. Curricula für die universitäre Verbreitung gibt es schon
und werden an manchen Universitäten auch umgesetzt. Eine breitere Anwendung ist
rasch möglich. Auswirkungen auf Planung und Umsetzung sind allerdings erst mittel-
bis langfristig zu erwarten;
—Weiterbildungsmaßnahmen für Professionist_innen wie z. B. Planer_innen, Handwer –
ker_innen (wie Installateur_innen etc.), Behörden, usw.;
—Verbreitung von Best-Practice -Beispielen;
—Überarbeitung von Richtlinien bzw. Bekanntmachung des deutschen Regelwerks
DWA-A 272 (DWA, 2014) zur Planung ressourcenorientierter Sanitärsysteme (dort
NASS – Neuartige Sanitärsysteme – genannt) bei den relevanten Stakeholder_in –
nen – die Überarbeitung kann rasch beginnen, Ergebnisse sind allerdings frühestens
mittelfristig möglich;
—Vernetzung von Planer_innen, Städten und Gemeinden sowie der Austausch von
Wissen, Strategien, Beispielen.
06_01 / Ressourcenorientierte Sanitärversorgung15Mittelfristig
—Setzung erster Maßnahmen über einzelne Pilotprojekte hinaus sind mittelfristig
denkbar.
Langfristig
—weitreichender Systemwechsel aufgrund der Langlebigkeit der Infrastruktur nur
schrittweise möglich;
—Hiessl und Toussaint (2003) zeigen für drei untersuchte, unterschiedliche
Siedlungsgebiete mit hohem Sanierungsbedarf, dass dort der Umstieg auf die
derzeit bekannten ressourcenorientierten Systeme wirtschaftlicher ist als die
Erhaltung des Bestands. Diese schrittweise Umstellung im Zuge von notwendi –
gen Sanierungen könnte den Systemwechsel so fließend gestalten, dass es zu
keinen großen Störungen bei der durchgehenden Bereitstellung der Dienstleis –
tung kommt.
06_01 .3.5 Vergleich mit anderen Optionen, mit
denen das Ziel erreicht werden kann
—Option 06_02: Blau-grün-braune Infrastruktur ermöglicht die lokale Speiche –
rung, Verdunstung und Versickerung von getrennt gesammeltem Regen –
wasser und kann für die Reinigung von Wasser verschiedener Qualitäten
genutzt werden ( nature-based solutions ).
—Option 06_03: Durch die Trennung der verschiedenen Stoffströme wird die
Wiederverwendung von Wasser erleichtert und der Verbrauch von Trinkwas –
ser verringert. Dadurch kann die Effizienz in der Wassernutzung gesteigert
und die Anwendung ressourcenorientierter Sanitärsysteme erleichtert wer –
den.
—Option 06_06: Ressourcenorientierte Sanitärsysteme erleichtern eine geziel –
te Entfernung von im Ablauf enthaltenen Mikroschadstoffen wie z. B. Arznei –
mittelrückstände (Bastian et al., 2005).
—Option 06_10: Besonders im Bereich der internationalen Zusammenarbeit
bedarf es neuer, innovativer Ansätze für Sanitärsysteme, denn weltweit
fließen geschätzt 80 % der Abwässer ungeklärt ab (WWAP, 2017). In diesem
Bereich gibt es darüber hinaus schon mehrjährige Erfahrung mit diversen
Formaten für Partizipation und Co-Design.
—Option 06_11: Co-Design und Beteiligung der Bevölkerung sind für die Um –
setzung ressourcenorientierter Sanitärversorgungssysteme eine Grundvo –
raussetzung, frühzeitige Einbindung erhöht deren Akzeptanz (Starkl et al.,
2005).
—Option 02_03 und 15_03: Rückgewinnung von Nährstoffen kann zur Verrin –
gerung des Mineraldüngereinsatzes und -bedarfs beitragen, was gleichzeitig
eine Energie- (N) und Rohstoffersparnis (P) bedeutet.
06_01 / Ressourcenorientierte Sanitärversorgung1606_01 .3.6 Interaktionen mit anderen SDGs
Tab. O_6-01_02 beschreibt Interaktionen dieser
Option mit anderen SDGs. Einen graphischen Überblick über einige dieser
Interaktionen bietet das Systembild in Abb. O_6-01_02
SDG Interaktionen
Target 1.4 Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen, zu bes –
serem Wasser, besserer, diversifizierterer Ernährung durch Kreis –
laufführung von Nährstoffen in der essbaren Stadt .
Target 2.4. Rückführung von Nährstoffen in den natürlichen
Kreislauf, möglichst lokale Nutzung aus Gründen der Wirtschaft –
lichkeit, zum Beispiel im Rahmen urbaner Landwirtschaft und
damit Erhöhung der Resilienz der Lebensmittelversorgung;
verbesserte, alternative Bewässerungswasser;
dringende Maßnahme für die langfristige Sicherung von Phosphor
als Pflanzennährstoff.
Target 3.9. Sauberes, gesundheitlich einwandfreies Trinkwasser,
weniger Arzneimittelrückstände im Wasserkreislauf (Bastian et
al., 2005), Reduktion der Entstehung und Ausbreitung multiresis –
tenter Keime leichter möglich, gesündere Lebensmittel, gesün –
deres Verhalten durch urbanes Gärtnern (Schmutz, Lennartsson,
Williams, Devereaux & Davies, 2014).
Angemessene und gerechte Sanitärversorgung weltweit als
Grundlage für ein gesundes Leben sichern.
Target 4.a. Zugang zu inklusivem Lernumfeld, Notwendigkeit der
Entwicklung der Lehre und Forschung in Richtung Transdiszipli –
narität und Kooperation.
Target 4.7. Notwendigkeit, neue, innovative Ansätze und Lösun –
gen in Curricula aufzunehmen;
Bildung von Umweltbewusstsein, das ein wichtiger Faktor für die
Akzeptanz ressourcenorientierter Sanitärversorgung ist (Poort –
vliet et al., 2018; Starkl et al., 2005).
Zugang zu grundlegender Sanitärversorgung als Basis für gleiche
Chancen und Möglichkeiten.
06_01 / Ressourcenorientierte Sanitärversorgung17
Generell: Geringerer Energieeinsatz bei der Gewinnung und dem
Transport von Wasser, der Ableitung und Reinigung von Abwas –
ser, der Produktion von Düngern, dem Transport von Lebensmit –
teln etc.
Target 7.2. Steigerung der Energierückgewinnung (vor allem ther –
mische, chemische) aus Abwasser.
Im Bereich der ressourcenorientierten Kreislaufwirtschaft entste –
hen neue Aufgaben und Geschäftsmodelle, lokal angepasste Lö –
sungen fördern die Beteiligung von Klein- und Mittelunternehmen.
Target 9.1 . Leichtere Anpassung der Infrastruktur an zukünftige
Veränderungen, Erhöhung der Resilienz durch lokal angepasste
Lösungen.
Target 9.4. Insbesondere Verstärkung von Innovation und Öko –
profit zur ressourcenorientierten Wasserwirtschaft; betriebsüber –
greifender Wasser- und Energieaustausch.
Generell: Zugang zu grundlegender Sanitärversorgung als Basis
für gleiche Chancen und Möglichkeiten.
Target 11.1. Verbesserte Verfügbarkeit von Sanitärinfrastruktur
durch Bereitstellung von Alternativen (verbesserte Möglichkeit zur
Anpassung an lokale Gegebenheiten, Erhöhung der Resilienz und
Flexibilität, auf lange Sicht Optimierung der finanziellen Ressour –
cen).
Generell: Beteiligung und Sensibilisierung der Bevölkerung an
den und für die neuen Wasserbewirtschaftungsmethoden und
Sanitärverfahren und Beteiligung und Sensibilisierung an der und
für die Nutzung der gewonnenen Ressourcen (essbare Stadt) .
Targets 12.4., 12.5. Verantwortungsvoller Umgang mit Ressour –
cen durch Kreislaufführung.
Target 13.1. Anpassung der Infrastruktur an mögliche Klimawan –
delszenarien (z. B. bezüglich Extremwetterereignissen, Hitze –
inseleffekt).
Target 14.1. Verringerung des Nährstoffeintrags in marine Ge –
wässer (Stichwort: Todeszonen in Flussmündungen, z. B. im Be –
reich des Donaudeltas im Schwarzen Meer).
06_01 / Ressourcenorientierte Sanitärversorgung18
Target 15.1. Schutz von Wasserökosystemen durch verringerten
Eintrag von ungereinigtem Abwasser und Schonung der natür –
lichen Wasserressourcen; Förderung von Biodiversität durch den
Einsatz naturnaher Reinigungsverfahren wie z. B. Pflanzenkläran –
lagen (Dotro, Arias & Langergraber, 2020)
Target 16.1: Entscheidungsfindung auf allen Ebenen bedarfs –
orientiert, inklusiv, partizipatorisch und repräsentativ.
Grüne, blaue und braune Lösungen führen nachweislich zu ver –
besserter Gesundheit, weniger Stress, Konflikten, psychischen
Problemen und Drogenkonsum (Engemann et al., 2019; Säumel,
Reddy & Wachtel, 2019)
Targets 17.6., 17.7. Weltweit werden ca. 80 % der gesammelten
Abwässer ungeklärt in die Umwelt geleitet. Fast ein Drittel der
globalen Bevölkerung – 2,4 Milliarden Menschen – hat gar keine
Sanitärversorgung (WHO & UNICEF, 2015). Diese Länder und
Menschen benötigen umsetzbare Modelle. Ansätze, die nicht nur
Kosten verursachen, sondern gleichzeitig einen hohen Nutzen für
die Lebensmittelproduktion haben, können sehr hilfreich sein. Sie
werden sich aber nur durchsetzen, wenn sie auch von Ländern
des globalen Nordens erprobt, in nationale Richtlinien auf- und
allgemein angenommen sowie hinsichtlich leichter Bedienbarkeit
und Nutzbarkeit weiterentwickelt werden. Österreich kann hier
eine Vorreiter_innen- und Beispielrolle einnehmen.
Tab. O_6-01_02: Interaktionen
der Option 06_01 mit anderen
SDGs. // Tab. O_6-01_02: Interactions
of Option 06_01 with other
SDGs.
06_01 / Ressourcenorientierte Sanitärversorgung19
06_01 .3.7 Offene Forschungsfragen
—Zu (Formaten für) Co-Design von Wasser- und Sanitärinfrastruktur;
—Zu Akzeptanz, Nutzerfreundlichkeit (Design), Betreiber_innenmodelle für
den Betrieb ressourcenorientierter Sanitärsysteme;
—Zu Festlegung der notwendigen Parameter und Grenzwerte für Wasserquali –
täten bei unterschiedlichen Wiederverwendungen;
—Zu Anpassung von Bestandsgebäuden und Infrastruktur an Ressourcen –
orientierung;
—Die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen über konventionellen Kläranlagen
ist zunehmend evident (Alexander, Hembach & Schwartz, 2020; Andersson,
Dickin & Rosemarin, 2016; Ashbolt, Pruden, Miller, Riquelme & Maile-Mos –
kowitz, 2019; Bürgmann, Czekalski & Bryner, 2015; Bürgmann et al., 2018;
LaPara et al., 2011; Pruden et al., 2013). Inwieweit sich diese im Vergleich
dazu in dezentralen, ressourcenorientierten Sanitärsystemen entwickeln, gilt
es zu erforschen.Abb. O_6-01_02: Systembild
zur Beschreibung der Option
6.1 und deren Interaktionen mit
anderen SDGs. Quelle: eigene
Darstellung in Vensim® PLE,
1998. // Fig. O_6-01_02: System
image to describe Option 6.1
and its interactions with other
SDGs. Source: Own illustration in
Vensim® PLE, 1998.
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