SDG_04_Option_04_12_pdf_20231119_182347.txt

Optionen
und
Maßnahmen
Österreichs Handlungsoptionen
zur Umsetzung
der UN-Agenda 2030
für eine lebenswerte Zukunft.
UniNEtZ –
Universitäten und nachhaltige
Entwicklungsziele
Von den Optionen zur Transformation1
04_12 / Stärkere Förderung und adäquate Unterstützung sowie erhöhte Sichtbarkeit von
Erwachsenenbildung im Nachhaltigkeitskontext04_12
Target 4.4, 4.7 Autorin:
Filiz Keser Aschenberger (Universität für
Weiterbildung Krems)
Reviewerin:
Heidi Grobbauer (Geschäftsführerin von KommEnt und
Teammitglied des Lehrgangs Globales Lernen
Salzburg)Stärkere Förderung und adäquate
Unterstützung sowie erhöhte Sichtbarkeit
von Erwachsenenbildung im
Nachhaltigkeitskontext
2 Inhalt
3 0 4_12.1. Ziele der Option
3 0 4_12.2. Hintergrund der Option
6 04_12.3. Optionenbeschreibung
6 04_12.3.1. Beschreibung der Option bzw. der zugehörigen Maßnahmen
bzw. Maßnahmenkombinationen
10 04_12.3.2. Erwartete Wirkungsweise
10 04_12.3.3. Bisherige Erfahrungen mit dieser Option oder ähnlichen
11 04_12.3.4. Zeithorizont der Wirksamkeit
11 04_12.3.5. Interaktionen mit anderen Optionen
12 LiteraturInhalt
Von den Optionen zur Transformation04_12.1. Ziele der Option
Mit dieser Option werden zwei Ziele verfolgt: Zum
einen soll die Sichtbarkeit der Erwachsenenbildung in nationalen und internationa –
len Bildungssystemen und bildungspolitischen Zusammenhängen erhöht werden,
zum anderen soll eine größere und stärkere Unterstützung sowohl auf politischer
Ebene als auch in der Praxis erreicht werden. Diese Unterstützung soll nicht nur
in finanzieller und politischer Hinsicht erfolgen, ebenso sollen die Vorteile der
Erwachsenenbildung anerkannt werden. In dieser Option umfasst der Begriff „Er –
wachsenenbildung“ konzeptionell formale, nicht-formale und informelle Aktivitäten
in vier Hauptbereichen: a) allgemeine/populäre Erwachsenenbildung; b) Grund –
bildung und Grundfertigkeiten (Alphabetisierung); c) politische Bildung und d)
Weiterbildung. Österreich hat in allen vier Bereichen eine lange Tradition in der Er –
wachsenenbildung. Das SDG 4 formuliert die „ Gewährleistung einer inklusiven und
gerechten, qualitativ hochwertigen Bildung und Förderung von Möglichkeiten des
lebenslangen Lernens für alle ”, und doch wurde trotz des Verweises in der Ziel –
formulierung des SDG 4 die entscheidende Rolle der Erwachsenenbildung und des
Lernens bei anderen Zielen übersehen ( United Nations Educational, Scientific and
Cultural Organization (UNESCO), 2016, 373). Außerdem liegt der Schwerpunkt der
Indikatoren hauptsächlich auf den Ergebnissen der formalen Bildung. Um einen
inklusiveren Ansatz des lebensbegleitenden Lernens für eine nachhaltige Ent –
wicklung zu schaffen, muss die Rolle der Erwachsenenbildung anerkannt, und die
Verankerung in Gesellschaft, Beruf und Leben der Erwachsenen für die Erreichung
der Ziele stark und klar hervorgehoben werden. Der Bereich der Erwachsenenbil –
dung ist umfassender als nur die Teilnahme an nicht-formalen Lernaktivitäten. Der
UNESCO GRALE-Bericht 3 (2016) hebt die enge Verbindung zwischen den Zielen
der nachhaltigen Entwicklung bis 2030 und jene der Erwachsenenbildung ( Adult
Learning and Education , ALE) hervor. Ebenso legt der UNESCO Global Education
Monitoring Report (2016) die direkten und indirekten Bezüge zwischen der Bildung
und anderen Zielen der nachhaltigen Entwicklung dar, von denen die meisten
durch Erwachsenenbildung und -lernen erreicht werden können. Als Beispiel
unterstreicht Boeren (2019), dass Eltern eine Schlüsselrolle bei der Erreichung
der Ziele des SDG 4, einer qualitativ hochwertigen Bildung, spielen. Der Wandel
in ihrer Wahrnehmung des nichtmonetären Nutzens der Bildung ist entscheidend,
um den Zugang zu formaler Bildung zu verbessern. Darüber hinaus ist es auch mit
Entwicklungsergebnissen wie Produktivität, wirtschaftlichen Ergebnissen wie der
Anzahl der qualifizierten Arbeitskräfte und Umschulung/Umschulung der Arbeits –
kräfte verbunden und wie es die Einstellungen und das Verhalten von Erwachse –
nen für andere Ziele wie das Verständnis des Klimawandels und die Änderung des
Konsumverhaltens verändert.
04_12.2. Hintergrund der Option
Aufgrund der verschiedenen und schnellen gesell –
schafts- und arbeitsstrukturellen Veränderungen und Entwicklungen, die seit den
1990er Jahren in sozialen, wirtschaftlichen, ökologischen und technologischen
Bereichen stattgefunden haben, wird die Welt immer volatiler, komplexer und un –
eindeutiger. Bildung gilt als ein Schlüssel zum Umgang mit diesen Komplexitäten
und Unsicherheiten. Daher wächst auf globaler Ebene die Besorgnis über die
komplexe Beziehung zwischen diesen globalen Veränderungstrends/-herausfor –
derungen und der Anpassung der Bildung an die Bedürfnisse des/der Einzelnen.
3
04_12 / Stärkere Förderung und adäquate Unterstützung sowie erhöhte Sichtbarkeit von
Erwachsenenbildung im NachhaltigkeitskontextMehrere Gruppen von Veränderungstrends und -herausforderungen wurden in ver –
schiedenen Berichten und Studien von globalen Akteur_innen, wie der Organisa –
tion for Economic Co-operation and Development (OECD), den Vereinten Nationen,
der Weltbank und dem Weltwirtschaftsforum, aufgelistet ( World Bank , 2019; World
Economic Forum , 2018; OECD, 2019). All diese Berichte und Studien zielen darauf
ab, ein realistisches Bild der Zukunft zu entwerfen, das auf den Projektionen in
verschiedenen Lebensbereichen basiert, insbesondere im Hinblick auf die Zukunft
der Arbeit und die Zukunft der Bildung. Diese Trends können in vier Kategorien
eingeteilt werden: Soziales, Umwelt, Wirtschaft und Technologie. Lebenslanges
Lernen und insbesondere die Erwachsenenbildung werden als ein Schlüssel –
instrument zur Bewältigung dieser Herausforderungen angesehen, insbesondere
derjenigen, die eine Höherqualifizierung, Umschulung oder Weiterqualifizierung
der erwachsenen Bevölkerung erfordern. In diesem Zusammenhang gibt es eine
klare Tendenz, die Erwachsenenbildung und -ausbildung – insbesondere Ein –
satz und Auswirkung von Arbeitnehmer_innenqualifikaitonen – an wirtschaftlichen
Bedürfnissen und Anforderungen auszurichten. Fertigkeiten sind untrennbar mit
wirtschaftlicher Entwicklung, Produktivitätssteigerung, Wettbewerbsfähigkeit und
Innovation verbunden. Sie haben an Bedeutung gewonnen, insbesondere nach
der OECD-Studie PIAAC (OECD, 2013), aus der hervorging, dass fast ein Viertel
der EU-Bevölkerung über unzureichende Grundfertigkeiten in Lesen, Rechnen und
Technologie verfügt. Die Europäische Kommission aktualisierte 2018 die Schlüs –
selkompetenzen des lebenslangen Lernens und identifizierte die folgenden acht
Bereiche: Lese- und Schreibkompetenz; Fremdsprachliche Kompetenz; Mathema –
tische Kompetenz und Kompetenz in Naturwissenschaften, Informatik und Technik;
Digitale Kompetenz; Persönliche, soziale und Lernkompetenz; Bürger_innenkom –
petenz; Unternehmerische Kompetenz; Kulturbewusstsein und kulturelle Aus –
drucksfähigkeit. Im Empfehlungsdokument heißt es: “ Key competences are those
which all individuals need for personal fulfilment and development, employability,
social inclusion, sustainable lifestyle, successful life in peaceful societies, health-
conscious life management and active citizenship. They are developed in a lifelong
learning perspective, from early childhood throughout adult life, and through formal,
non-formal and informal learning in all contexts, including family, school, workpla –
ce, neighbourhood and other communities ” (European Commission , 2018, 7). Ein
großer Teil dieser Kontexte erfordert Erwachsenenbildung.
Zusätzlich zu dieser starken Verbindung zwischen
Wirtschaft und Erwachsenenbildung hat die Erwachsenenbildung weitergehende
Aufgaben und Vorteile, die für eine kohärente demokratische und aktive Gesell –
schaft eine entscheidende Rolle spielen. Es ist äußerst wichtig zu betonen, dass
ihre Kraft zur Befreiung, Emanzipation und Transformation – sowohl auf individu –
eller als auch auf gesellschaftlicher Ebene – mehr Aufmerksamkeit verdient als ihr
wirtschaftlicher Nutzen. Die Forschung über die Ergebnisse und den Nutzen von
Bildung hat sich bisher hauptsächlich auf die wirtschaftlichen Erträge konzentriert
und zur Kapitalisierung und Kommodifizierung von menschlichem Wissen und
Fertigkeiten geführt (siehe die Chicago School of Economics , wie Becker oder
Friedman, und beachten Sie auch deren Misstrauen gegenüber Demokratie und
Partizipation in Verbindung mit Sympathie für Diktatur, z. B. Chile in den 1970er
und 80er Jahren, Plehwe & Walpen, 1999). Neuere Forschungen, angeführt vom
Centre for Research on the Wider Benefits of Learning , IoE London, haben den
nicht-monetären und über wirtschaftliche Interessen hinausgehenden Nutzen von
Bildung beleuchtet und die Aufmerksamkeit auf diesen gelenkt. Dabei wurde die
Teilnahme an Angeboten der Erwachsenenbildung abseits der Teilnahmequoten
4
Von den Optionen zur Transformationerforscht. Ziel war ein tieferes Verständnis dafür zu schaffen, was das Ergebnis
einer Teilnahme an Angebote der Erwachsenenbildung darstellt (Schuller, Preston,
Hammond, Brassett-Grundy & Bynner, 2004). Dennoch ist der Ansatz instrumentell
und nicht selbstermächtigend, da in der Forschung eine Perspektive „auf“ Teilneh –
mer_innen, aber nicht „von“ Teilnehmer_innen selbst eingenommen wurde. Daher
ist es entscheidend, eine kritische und ganzheitliche Perspektive in Bezug auf den
Nutzen und die Erträge der Erwachsenenbildung für die/den Einzelne_n und die
Gesellschaft einzunehmen.
Der UNESCO GRALE 3-Bericht (2016) zeigt deutlich
auf, dass die Erwachsenenbildung in einem breiten Spektrum von Bereichen, von
der Gesundheit bis hin zum Sozial- und Gemeinschaftsleben, erhebliche Vorteile
hat. GRALE (UNESCO, 2016) liefert Belege für den Nutzen der Erwachsenen –
bildung auf individueller, organisatorischer und gesellschaftlicher Ebene in den
Bereichen Gesundheit und Wohlbefinden, Beschäftigung und Arbeitsmarkt sowie
in Bezug auf soziales, bürgerschaftliches und am Gemeinwohl orientiertes Leben.
Der Bericht präsentiert ein wichtiges Ergebnis zu der Art von Aktivitäten, die sich
am stärksten auf Produktivität und Beschäftigung auswirken: Die Ausbildung von
Lese- und Schreibfähigkeiten und Grundfertigkeiten ist die zweitwichtigste ALE-Ak –
tivität. In Bezug auf den Nutzen für die Gesundheit summiert GRALE den Nutzen
in folgenden Bereichen: verbessertes Gesundheitsverhalten und Gesundheitsein –
stellungen, (behinderungsfreie) Lebenserwartung, Verringerung von Lebensstiler –
krankungen, Wohlbefinden und psychische Gesundheit und Auswirkungen auf das
Gesundheitssystem.
Ein weiterer Wirkungsbereich der im GRALE-Bericht
definiert wird, ist das soziale, bürgerschaftliche und gemeinschaftliche Leben, wel-
ches in der kulturellen, allgemeinen und politischen Erwachsenenbildung mehrheit –
lich thematisiert wird. In der Hamburg Declaration (UNESCO UIL, 1997) heißt es,
dass Erwachsenenbildung sowohl eine Folge der aktiven Bürger_innenschaft als
auch eine Voraussetzung für die volle Teilnahme an der Gesellschaft ist (UNESCO
UIL, 1997). Der Belèm Framework for Action (UNESCO UIL, 2010, 6) stellt ein –
deutig fest, dass Erwachsenenbildung auch ein Imperativ für die Erreichung von
Gerechtigkeit und Inklusion, für die Linderung von Armut und für den Aufbau ge –
rechter, toleranter, und nachhaltiger Gesellschaften ist. Es gibt überzeugende Be –
weise dafür, dass ALE in formalen, nicht-formalen und informellen Umfeldern dem/
der Einzelnen dabei hilft, mehr Fähigkeiten, Wissen und Verständnis zu erwerben
(UNESCO UIL, 2010). Dies wiederum kann beträchtliche Spillover -Vorteile für ihre
Familien, ihre Arbeit und ihr gesellschaftliches Umfeld haben. ALE kann einen
starken Einfluss auf aktive Bürger_innenschaft, politische Mitsprache, sozialen Zu –
sammenhalt, Vielfalt und Toleranz haben (UNESCO, 2016). Was die Auswirkungen
betrifft, so sind die individuellen Vorteile und der Nutzen für die Gesellschaft im
GRALE-Bericht (UNESCO, 2016) wie folgt aufgeführt:
Individueller Lerngewinn:
–Alphabetisierung und Rechnen;
–Praktische Fähigkeiten (z. B. ICT);
–Lebenskompetenzen (z. B. Belastbarkeit, Selbstvertrauen, Problemlösung);
–Kulturelles Lernen (z. B. Kunst, Ethik, Spiritualität).
Vorteile für Gemeinschaften und Gesellschaften:
–Sozialer Zusammenhalt und Integration;
–Soziales Kapital: zwischenmenschliches und institutionelles Vertrauen, soziale
Verbindungen;
–Teilnahme an sozialen, bürgerschaftlichen und politischen Aktivitäten;
5
04_12 / Stärkere Förderung und adäquate Unterstützung sowie erhöhte Sichtbarkeit von
Erwachsenenbildung im Nachhaltigkeitskontext –Vielfaltstoleranz und friedlichere und solidarischere soziale Beziehungen;
–Lernende Gemeinschaften: ethische Ökonomie, ökologisches Bewusstsein und
ökologische Nachhaltigkeit (für eine weitere Zusammenstellung der Evidenz zum
Nutzen von ALE siehe Feinstein, Budge, Vorhaus, & Duckworth, 2008).
Trotz der vorliegenden Evidenzen nutzen die meisten
Länder diese weder für politische Maßnahmen noch für Investitionen in ALE. Die
meisten der im GRALE 3-Bericht befragten Regierungen wenden weniger als 1 %
ihrer öffentlichen Bildungsbudgets für ALE auf. Es wird auch berichtet, dass Fakto –
ren, die verhindern, dass ALE trotz der vorhandenen Erkenntnisse einen größeren
Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden hat, unzureichende oder fehlgeleitete
Mittel sind (UNESCO, 2016). Darüber hinaus wird der Zusammenhang zwischen
den öffentlichen Ausgaben für ALE und den Fähigkeiten von Erwachsenen auch in
den PIAAC-Daten aufgezeigt. Im Aktionsrahmen von Belèm (UNESCO UIL, 2010)
wird die erhöhte öffentliche Finanzierung von ALE besonders hervorgehoben. Im
Lichte dieser internationalen und nationalen Erkenntnisse und Richtlinien ist eine
Erhöhung der finanziellen Unterstützung für den Erwachsenenbildungssektor nicht
nur eine Notwendigkeit, sondern ein Muss.
04_12.3. Optionenbeschreibung
04_12.3.1 Beschreibung der Option
bzw. der zugehörigen Maßnahmen
bzw. Maßnahmenkombinationen
Wie im Aktionsrahmen von Belèm (UNESCO UIL,
2010) betont wurde, befähigt die Erwachsenenbildung Einzelpersonen und
Gemeinschaften zur Bewältigung vielfältiger Herausforderungen wie sozialer,
wirtschaftlicher, politischer und klimatischer/ökologischer (z. B. hinsichtlich des
Klimawandels) Veränderungen. Darüber hinaus wurde die Erwachsenenbildung als
ein Schlüsselinstrument zur Erreichung der (damaligen Millenniums-)Entwicklungs –
ziele und SDGs anerkannt. So einigte man sich darauf, die Kraft und das Potenzial
der Erwachsenenbildung und -erziehung in den vier bereits beschriebenen Haupt –
bereichen für eine lebensfähige Zukunft für alle zu nutzen (UNESCO UIL, 2010).
Außerdem werden Fortschritte auf dem Weg zu einem offeneren und durchlässigen
Bildungssystem, das die Anerkennung und Validierung früherer nicht-formaler und
informeller Lernerfahrungen erfordert, systematische und innovative Investitionen
und Planungen für die Erwachsenenbildung und -ausbildung mit sich bringen. Die
Statistiken und Studien zeigen jedoch, dass die Erwachsenenbildung bisher nicht
die notwendige (bildungs-)politische und finanzielle Unterstützung erhalten hat.
Milena, Holford, Hodge, Waller & Webb (2017) unterstreichen diesen Mangel:
Zu den auffälligen Elementen, die während der Konfe –
renz immer wieder genannt wurden, gehörten die Unterfinanzierung der Erwach –
senenbildung und ihre schwache Unterstützung durch die öffentliche Hand, aber
auch das weitgehende Fehlen oder die unzureichende Artikulation der Erwach –
senenbildung in der Art und Weise, wie die Agenda 2030 das SDG 4 und den
Aktionsrahmen für seine Umsetzung konzipiert (UNESCO, 2015, 626).
Es fällt auf, dass der Frage, wie ALE finanziell und
politisch unterstützt werden kann, um die in den früheren offiziellen Dokumenten
und Erklärungen der UNESCO und der EU genannten Ziele und Ergebnisse zu er –
reichen, wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird – trotz der Betonung der Ergebnis –
se und der Rolle der Erwachsenenbildung als zentraler Bildungssektor des lebens –
begleitenden Lernprogramms. CONFINTEA VI (UNESCO, 2017) berichtet, dass
6
Von den Optionen zur Transformationzehn Länder in Europa und Nordamerika 4-6 % und sieben Länder 0-0,4 % des
öffentlichen Bildungsbudgets für ALE ausgeben, während mehr als zehn Länder
angaben, dass sie nicht wissen, wie viel Geld für ALE ausgegeben wird. Für den
österreichischen Kontext zeigt der IHS-Bericht von Lorenz Lassinig, Stefan Vog –
tenhuber und Ingrid Osterhaus aus dem Jahr 2012, dass die öffentliche Finanzie –
rung für Erwachsenenbildung im Vergleich zu anderen Finanzierungsquellen und
anderen Ausgaben wie AMS-Schulungen begrenzt ist. Darüber hinaus gibt es eine
ungleiche Verteilung der vorhandenen Ressourcen nicht nur nach dem Bereich
der Bildung, in dem Bildungsaktivitäten im Bereich der allgemeinen/populären und
der politischen/bürgerlichen Bildung stattfinden, sondern auch hinsichtlich der
Zielgruppen, wobei die Arbeit mit jüngeren Generationen im Vergleich zu älteren
Generationen mehr Unterstützung erhält. Ein weiterer wichtiger Punkt im öster –
reichischen Erwachsenenbildungskontext ist die fehlende gesetzliche Grundlage
für Investitionen in die Erwachsenenbildung. Seit dem Erwachsenenbildungsförde –
rungsgesetz aus dem Jahr 1973 wurde diesbezüglich nichts mehr unternommen.
Dieses Gesetz weist auf die fragmentierte Finanzierung hin, die sich auch in den
Zuständigkeiten (siehe Kapitel 8.1) für die Erwachsenenbildung in Österreich wider –
spiegelt: sowohl der öffentliche Sektor (Bund, Länder und Gemeinden) als auch
die jeweiligen Bildungsanbieter_innen verfügen hier über Zuständigkeiten. Die
Finanzierung der Erwachsenenbildung hängt davon ab, welche Art von Programm
besucht wird (Eurydice, o. J.).
Insbesondere in einer Zeit, in der die Erwachsenenbil –
dung stärker auf die Wirtschaft und Industrie ausgerichtet ist und sich auf den wirt –
schaftlichen Ertrag von ALE konzentriert, sollte ihre Rolle bei der Schaffung von
kohäsiven, sozial integrativen und demokratischen Gesellschaften und ihre sozia –
len und kulturellen Auswirkungen nicht vernachlässigt werden. Äußerst wichtig ist
auch die Verfolgung der Chancengleichheit beim Zugang zur Erwachsenenbildung.
In diesem Sinne sollte ALE speziell darauf abzielen, die bildungsbenachteiligten
Gruppen zu erreichen: Minderheiten, Migrant_innen, Frauen, Erwachsene mit
niedrigem SES-Hintergrund, ältere Menschen und Menschen mit Beeinträchtigung/
en. Diese Gruppen sollten als Schlüsselzielgruppen definiert werden, und es sollte
eine integrativere Politik entwickelt werden, die diesen Gruppen die Teilnahme an
ALE ermöglicht. Im Falle Europas haben nur wenige Länder der Investition in das
Lernen und die Bildung von gefährdeten Gruppen Priorität eingeräumt (UNESCO,
2017). Öffentliche Ausgaben und staatliche Unterstützung sind entscheidend, um
Erwachsenenbildung als ein Recht anzuerkennen und aus der Perspektive der
sozialen Gerechtigkeit zu erreichen. Die Dritte Internationale Konferenz über Er-
wachsenenbildung , die 1972 von der UNESCO in Tokio einberufen wurde, erklärte,
dass “ the right of individuals to education, their right to learn and to go on learning,
is to be considered on the same basis as their other fundamental rights, such as
the right to health and to hygiene, the right to security, the right to all forms of civil
liberty, etc .” (UNESCO, 2000, 15). Die Idee des lebenslangen Lernens als ein
Recht wurde auch während der I nternationalen Konferenz über Erwachsenenbil –
dung 1997 in Hamburg angenommen. Im weiteren Verlauf des Jahres 2015 wurde
ALE auch in der UNESCO-Empfehlung zur Erwachsenenbildung (2015) als wesent –
licher Bestandteil des Rechts auf Bildung und zentraler Pfeiler im Bildungssystem
bezeichnet.
Daher ist die Bereitstellung von ALE eine Verpflich –
tung der Staaten (UNESCO, 2015). Die Staaten haben die Pflicht, umfassende,
integrative und integrierte Politiken für die Erwachsenenbildung in ihren verschie –
denen Formen zu entwickeln, die ihren Bedingungen entsprechen. Das im GRALE-
7
04_12 / Stärkere Förderung und adäquate Unterstützung sowie erhöhte Sichtbarkeit von
Erwachsenenbildung im NachhaltigkeitskontextBericht und anderen Studien dargestellte aktuelle Bild zeigt jedoch deutlich, dass
die Staaten den Zielen, die sie in ALE beanspruchten, nicht nahekommen. Daher
erfordert diese Option spezifische Maßnahmen des Staates/der Staaten (in diesem
Fall Österreich) in den Bereichen Politik, Governance , Finanzierung, Partizipation,
Inklusion, Gerechtigkeit und Qualität entsprechend dem Belém -Aktionsrahmen
sowie Maßnahmen für politische Entscheidungsträger_innen und Praktiker_innen.
a) Maßnahmen für politische Entscheidungsträger_innen
1) Erhöhung der politischen Unterstützung für Erwachsenenbildung: ALE
hat bisher wenig institutionelle Macht, Unterstützung und angemessene Vertre –
tungen in der Politik, speziell in der Bildungspolitik. Um alle Bildungsakteur_in –
nen und -anbieter_innen dazu zu bewegen, andere Lehr- und Lernansätze als
ihre eigenen anzuerkennen, muss die Politik sich mit pluralen/erwachsenen –
gerechten Formaten und bildungswissenschaftlich-begründeten Lerntheorien
ebenso befassen, wie kritisch mit den bildungsökonomisch-orientierten Human –
kapitaltheorien umgehen.
2) Entwicklung einer kohärenten Politik in den Bereichen Bildung, Gesund –
heit, Gesellschaft und Wirtschaft: Es ist wohlbekannt, dass zur Erreichung
der SDGs Bildung als Schlüsselverbindung gesehen werden sollte und dass
kohärente und ganzheitliche Politiken mit verschiedenen Ministerien durch
einen partizipativen Prozess entworfen werden sollten. Dies erfordert eine
übergreifende Politik mit einer langfristigen Vision der Beziehung zwischen
den Strukturen und Zielen der verschiedenen Sektoren. Darüber hinaus ist
eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Interessengruppen
wichtig. Insbesondere für das Bildungswesen, das alle anderen Sektoren über –
greift, sollte eine gemeinsame Vision der Bildungsformen und -ziele zwischen
den verschiedenen Interessengruppen entwickelt werden, einschließlich einer
engeren Zusammenarbeit mit der Industrie, um Gemeinwohlg üter zu erreichen.
Eine engagierte Strategie des lebenslangen Lernens (LLL) sollte ebenfalls auf
allen Ebenen einbezogen und auf allen Ebenen unterstützt werden. Nationale
LLL-Strategien müssen überarbeitet und angepasst werden, um den nicht nur
individuellen, aber auch gesamtgesellschaftlichen wie strukturellen Herausfor –
derungen gerecht zu werden. Eine umfassende Sichtweise auf lokaler, regiona –
ler, nationaler und europäischer Ebene ist ebenfalls erforderlich.
3) Evidenzbasierte Politikgestaltung: Es gibt zahlreiche Forschungsarbeiten
über die Erwachsenenbildung und ihre Rolle im Hinblick auf den wirtschaft –
lichen, politischen, sozialen und bildungsbezogenen Ertrag. Es gibt mehrere
globale Berichte, die die Situation und die von den Staaten unterstützten,
globalen Konventionen darstellen. Sie alle sollten bei der Politikgestaltung be –
rücksichtigt werden. Darüber hinaus wird eine engere Zusammenarbeit mit den
Forscher_innen vorgeschlagen. Außerdem ist die Forschung in den Bereichen
Professionalisierung der Erwachsenenbildung und Pädagogik/Didaktik auch für
die politische Entscheidungsfindung von zentraler Bedeutung.
4) Erhöhte und geplante Ausgaben für Erwachsenenbildung: Die Finan –
zierung ist eines der größten Probleme, mit denen ALE zu kämpfen hat. Eine
deutliche Erhöhung des Budgets für ALE-Aktivitäten wird daher gefordert. Das
österreichische Bundesfinanzierungsgesetz zur Finanzierung der Erwachse –
nenbildung und der öffentlichen Bibliotheken aus Bundesmitteln definiert die
Aktivitäten und Bestimmungen über die Verpflichtung des Staates, die Erwach –
senenbildung zu fördern und staatliche Subventionen zum Zweck der Weiter –
bildung zu gewähren. Änderungen dieses Gesetzes sind jedoch hinsichtlich der
Zuteilung der Mittel und der Investitionsbereiche erforderlich.
8
Von den Optionen zur Transformation5) Mehr öffentliche Mittel für die Forschung im Bereich Erwachsenenbil –
dung und Förderung der interdisziplinären Forschung: Wenn die nationa –
len und EU-weiten öffentlichen Finanzierungsaufrufe für Projekte und For –
schung geprüft werden, sind die Aufrufe für Forschung in der Bildung begrenzt,
während Aufrufe in ALE fast nicht existieren. Es sollten mehr Längsschnitt- und
interdisziplinäre Projekte wie das Deutsche Nationale Bildungspanel (NEPS)1
und SHARE2 zur Aggregation von Evidenz über die Rolle der Erwachsenenbil –
dung auf verschiedenen Ebenen (Individuum, Gemeinschaft und Gesellschaft)
initiiert werden. Spezielle Aufrufe zur ALE sollten im Einklang mit den sozialen
und wirtschaftlichen Herausforderungen initiiert werden.
6) Inklusive Politik: Die Inklusionspolitik hat zwei Seiten. Einerseits ist sie be –
deutend für die Schaffung kooperativer Strukturen und partizipatorischer Pro –
zesse, wie z. B. Multi-Stakeholder_innen- und Expert_innenperspektiven auf
den Prozess der Politikgestaltung und -umsetzung. Andererseits zielt sie darauf
ab, bei der Zuweisung von Finanzen und Ressourcen niemanden zurückzu –
lassen und auf soziale Gerechtigkeit und die Erfüllung der Bildungsbedürfnisse
aller Gruppen in der Gesellschaft zu zielen. Zum Beispiel kann es ein wichtiger
Schritt sein, den Zugang zu Universitäten, öffentlichen Einrichtungen und Volks –
hochschulen zu ermöglichen, sowie kostenlose Weiterbildungskurse für gefähr –
dete Gruppen wie ältere Menschen, Menschen mit Migrationshintergrund usw.
anzubieten. Erwachsenenbildung verursacht hohe Kosten für jene, die es sich
leisten können. Wer ohnehin bereits Teil einer gefährdeten Gruppe ist, kann für
diese Kosten noch weniger aufkommen – und bleibt damit von Angeboten der
Erwachsenenweiterbildung ausgeschlossen. Diesen Kreislauf gilt es zu durch –
brechen.
7) Entwicklung von Methoden für die Anerkennung von Lernergebnissen
des nicht-formalen und informellen Lernens: Es mangelt an der Anerken –
nung von Lernergebnissen von ALE. Für die Bewertung des nicht-formalen und
informellen Lernens in Europa ist eine Änderung der Praktiken erforderlich. Es
gibt keinen einheitlichen oder standardisierten Ansatz oder eine standardisierte
Methode für die Validierung von nicht-formalem und informellem Lernen. Die
Bewertungsmethoden müssen an die Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst
werden, und daher sind flexiblere Bewertungsinstrumente und -methoden er –
forderlich. Dies ist besonders wichtig, wenn nicht-traditionelle Lernende und
benachteiligte Gruppen vom nicht-formalen Lernen profitieren sollen. Auch hier
können digitale Technologien eingesetzt werden, um eine formative Bewertung
in Echtzeit durchzuführen.
8) Schaffung der notwendigen Systeme für rechenschaftspflichtige Erwach –
senenbildung: Es müssen die notwendigen Schritte unternommen werden, um
die Qualität der Programme zu gewährleisten und die Programme so zu regu –
lieren, dass die Anbieter_innen zur Rechenschaft gezogen werden können. Die
Politik kann den Weg weisen und den Weg zur Entwicklung der Instrumente zur
Messung der Qualität der Programme gestalten. Eine Aufsichtsbehörde oder
eine zwischengeschaltete Institution kann den Rahmen für die Bestimmungen
vorgeben. Es geht nicht um eine starke öffentliche Kontrolle, sondern um eine
strenge Qualitätssicherungs- und Rechenschaftspolitik, um den Missbrauch
des Systems zu vermeiden und eine hochwertige Aus- und Weiterbildung zu
gewährleisten.
91 Siehe: www.neps-data.de
2 Siehe: http://www.share-project.org
04_12 / Stärkere Förderung und adäquate Unterstützung sowie erhöhte Sichtbarkeit von
Erwachsenenbildung im Nachhaltigkeitskontext9) Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Fachkräfte der Erwachsenen –
bildung: Es wurde berichtet, dass Fachkräfte in der Erwachsenenbildung mit
Prekarität und mangelnder finanzieller sowie wirtschaftlicher Stabilität konfron –
tiert sind und hauptsächlich in Teilzeit oder mit externen Verträgen pro Kurs
oder pro Stunde arbeiten. Daher sind rechtliche und wirtschaftliche Regelungen
notwendig, um die Bedingungen für ALE-Fachkräfte zu verbessern.
10) Einrichtung einer zentralen Stelle zur Unterstützung von Erwachsenen –
bildung: Die Einrichtung einer zentralen Stelle, die Beratung anbietet, Werk –
zeuge zur Verfügung stellt, beim Schreiben/Einreichen von Anträgen für Dritt –
mittel unterstützt, das Neueste aus der Gesetzgebung zur Verfügung stellt und
ein Forum für offene Fragen, Anliegen, Ratschläge usw. sowohl für Anbieter_in –
nen von Erwachsenenbildung als auch für Praktiker_innen und Forscher_innen
bietet, ist notwendig.
b) Maßnahmen für Anbieter_innen von Erwachsenenbildung:
1) Engere Kontakte zu den Ministerien für Bildung, Forschung, Gesellschaft und
Wirtschaft knüpfen;
2) Kontaktaufnahme mit Kooperationspartner_innen in anderen Sektoren; Unter –
nehmen, Universitäten, Forschungseinrichtungen, Gesundheitsorganisationen
und Organisationen der Zivilgesellschaft usw.;
3) Verbreitung von Projektinstrumenten und -ergebnissen auf lokaler, nationaler
und globaler Ebene (aktive Nutzung von sozialen Medien);
4) Teil eines professionellen Netzwerks sein und Möglichkeiten zur Lobbyarbeit
schaffen;
5) Advocacy -Instrumente schaffen oder die vorhandenen nutzen.
04_12.3.2. Erwartete Wirkungsweise
Wie bereits erwähnt, hat ALE mehrere Vorteile in
Bezug auf Gesundheit und Wohlbefinden, Beschäftigung und Arbeitsmarkt sowie
soziales, bürgerschaftliches und gemeinschaftliches Leben sowohl auf individuel –
ler als auch auf kommunaler Ebene. Es ist erwiesen, dass ALE in seinen breiten
Zugängen über allgemeine, kulturelle, politische und berufliche Bildungsarbeit zu
erhöhter psychischer Gesundheit, psychischem und physischem Wohlbefinden,
erhöhter Beschäftigungsfähigkeit, höherem Einkommen und besserer Arbeits –
zufriedenheit führen kann. Sie fördert auch eine kohäsive und integrative Ge –
sellschaft, die schon seit ihrer Entstehungsgeschichte (Graswurzelbewegungen)
partizipatorisch und egalitär ausgerichtet ist (siehe UNESCO GRALE Bericht 2016
für eine gut strukturierte Diskussion über die Auswirkungen von Investitionen in die
Erwachsenenbildung).
04_12.3.3. Bisherige Erfahrungen
mit dieser Option oder ähnlichen Optionen
Die UNESCO-Empfehlung zur Erwachsenenbildung
und -erziehung (2015) bietet den aktuellsten und umfassendsten Rahmen für ALE-
Entscheidungsträger_innen, -forscher_innen, -praktiker_innen aus staatlichen und
zivilgesellschaftlichen Organisationen und andere Interessengruppen. Sie legt Leit –
prinzipien für die Förderung und Entwicklung von ALE in den Mitgliedstaaten der
UNESCO fest. Darüber hinaus liefert der UNESCO GRALE-Bericht (2016) auch ein
klares Bild über die Auswirkungen von ALE in verschiedenen Bereichen und listet
alle relevanten und bewährten Praxisbeispiele auf.
10
Von den Optionen zur Transformation04_12.3.4 . Zeithorizont der Wirksamkeit
Kurzfristige Wirksamkeit:
–Erhöhtes Budget für ALE;
–Erhöhte Anzahl von Forschungsprojekten in ALE;
–Entstehung einer kohärenten, ganzheitlichen und inklusive Politik;
–Methoden für die Anerkennung von
Lernergebnissen des nicht-formalen und informellen Lernens;
–Strenge Qualitätssicherungs- und
Rechenschaftsrichtlinien;
–Verbesserte Arbeitsbedingungen für
ALE-Fachkräfte;
–Verstärkte Teilnahme an ALE-Aktivitäten;
–Engere Zusammenarbeit zwischen ALE-Fachleuten und den Ministerien für Bil –
dung, Forschung, Gesellschaft und Wirtschaft;
–Stärkere Interessenvertretung und Lobbyarbeit für ALE.
Langfristige Wirksamkeit:
Es ist wichtig zu betonen, dass ALE nicht als All –
heilmittel gesehen wird, mit dem alle sozialen, wirtschaftlichen, politischen und
bildungspolitischen Herausforderungen, denen unsere Gesellschaft heute gegen –
übersteht, gelöst werden können. Dennoch ist sie von den Staaten vernachlässigt
worden, trotz der europäischen und globalen Initiativen, die die Schlüsselrolle von
ALE bei der Bewältigung dieser Herausforderungen betonen, und trotz der zuneh –
menden Beweise für die Handlungswirksamkeit von ALE. Daher ist es notwendig,
die Auswirkungen, die ALE schaffen kann, und den Nutzen, den sie Einzelperso –
nen, Gemeinschaften und dem Gemeinwohl ( common goods ) bringen kann, anzu –
erkennen und ausdrücklich zu erwähnen. Auf lange Sicht, wenn die notwendigen
finanziellen, administrativen, politischen und wissenschaftlichen Schritte unternom –
men werden, werden die oben genannten Vorteile klar beobachtet und gemessen
werden.
04_12.3.5 . Interaktion mit anderen Optionen
Option 04_13
11
04_12 / Stärkere Förderung und adäquate Unterstützung sowie erhöhte Sichtbarkeit von
Erwachsenenbildung im Nachhaltigkeitskontext12Literatur
Boeren, E. (2019). Understan –
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