SDG_02_Option_02_02_20231119_182341.txt

Optionen
und
Maßnahmen
Österreichs Handlungsoptionen
zur Umsetzung
der UN-Agenda 2030
für eine lebenswerte Zukunft.
UniNEtZ –
Universitäten und nachhaltige
Entwicklungsziele
Von den Optionen zur Transformation1
02_02 / Verbesserung der Ernährungssituation in Österreich und im globalen Kontext02_02
Target 2.1, 2.2 Autor_innen: Bergthaler, Daniela (Institut für
Entwicklungsforschung, BOKU); Hundscheid, Laura
(Institut für Entwicklungsforschung, BOKU)
Reviewer_innen: Stadlmayr, Barbara (Institut für
Entwicklungsforschung, BOKU); Bukowski,
Meike (Universität Salzburg)Verbesserung der Ernährungssituation in
Österreich und im globalen Kontext
2 Inhalt
3 Abbildungsverzeichnis
3 0 2_02.1. Ziele der Option
4 02_02.2. Hintergrund der Option
7 02_02.3. Optionenbeschreibung
7 02_02.3.1. Beschreibung der Option bzw. der zugehörigen Maßnahmen
bzw. Maßnahmenkombinationen
8 02_02.3.2. Maßnahmen auf nationaler Ebene
10 02_02.3.3. Maßnahmen im globalen Kontext
10 02_02.3.4. Erwartete Wirkungsweise
11 02_02.3.5. Bisherige Erfahrung mit dieser oder ähnlichen Optionen
12 02_02.3.6. Zeithorizont der Wirksamkeit
12 02_02.3.7. Vergleich mit anderen Optionen, mit denen das Ziel erreicht werden
kann
13 02_02.3.8. Interaktionen mit anderen Optionen
15 02_02.3.9. Offene Forschungsfragen
16 Literatur
Von den Optionen zur Transformation02_02.1. Ziele der Option
Ziele der Option sind der deutliche Rückgang der
Fehlernährung und die Beendigung des Hungers innerhalb von Österreich
sowie im globalen Kontext einen positiven Beitrag diesbezüglich zu leisten. Die
Bekämpfung der (alters- und armutsassoziierten) Überernährung und weiterer For –
men der Fehlernährung steht im Vordergrund der Option. Speziell für Österreich ist
das Ziel eine Umkehr bzw. zumindest ein Stoppen der steigenden Prävalenz von
Übergewicht und Adipositas.
Terminologie
Mit dem Überbegriff Fehlernährung (malnutrition )
werden alle klinisch relevanten Ernährungsdefizite zusammengefasst. Der Begriff
Fehlernährung umfasst Mangelzustände wie Unterernährung und Mikronähr –
stoffmangel sowie Überernährung (Development Initiative, 2018, S. 158). Tabelle
O_02_02_01 zeigt relevante Begriffsdefinitionen auf (Development Initiative, 2018;
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), 2013): Tabellenverzeichnis
4 Tab. O_02_02_01: Terminologie relevanter Begriffe. Quelle: Eigene Darstellung. //
4 Tab. O_02_02_01: Terminology of relevant terms. Source: Own illustration
16 Tab. O_02_02_02: Interaktionen der Option 02_02 mit allen SDGs. Quelle: Grosso
et al., 2020. //
16 Tab. O_02_02_02: Interaction of option 02_02 with all SDGs. Source: Grosso et
al., 2020.
17 Tab. O_02_02_03: Offene Forschungsfragen zur Verbesserung der Ernährungssi –
tuation in Österreich und im globalen Kontext. Quelle: Eigene Darstellung. //
17 Tab. O_02_02_03: Remaining research questions for improving the nutrition situa –
tion in Austria and in a global context. Source: Own illustration.
3Hunger
(Undernourishment)Leid durch Nahrungsmittelmangel, zu geringe Energiezufuhr
Unterernährung
(Undernutrition)Verringerter Energiespeicher, Mangel an Energie, Protein und/oder
Mikronährstoffen; chronischer Kalorienmangel mit einem Verbrauch
von weniger als 1.800 Kilokalorien pro Tag – dem Minimum, das die
meisten Menschen für ein gesundes, produktives Leben benötigen.
Mikronährstoffmangel
(Micronutrient Deficiencies
= Hidden Hunger)Eine Form von Unterernährung, die auftritt, wenn die Aufnahme oder
Absorption von Vitaminen und Mineralien zu gering ist, um eine gute
Gesundheit und Entwicklung bei Kindern und eine normale körper –
liche und geistige Funktion bei Erwachsenen aufrechtzuerhalten. Zu
den Ursachen gehören ungünstige Ernährung, Krankheiten oder ein
erhöhter Mikronährstoffbedarf, der während der Schwangerschaft
und Stillzeit nicht gedeckt wird. Eine übermäßige Zufuhr einiger Mik –
ronährstoffe kann ebenfalls zu nachteiligen Auswirkungen führen.
02_02 / Verbesserung der Ernährungssituation in Österreich und im globalen Kontext02_02.2. Hintergrund der Option
Daten zeigen, dass global betrachtet die Entwicklung
weder auf Target 2.1, den Zugang zu sicheren, nährstoffreichen und ausreichen –
den Nahrungsmitteln für alle Menschen sicherzustellen, noch auf Target 2.2, alle
Formen der Fehlernährung zu beenden, zusteuert (FAO, Internationaler Fond für
landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD), Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen
(UNICEF), Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) & Weltgesund –
heitsorganisation (WHO), 2020, S. 10).
Globale Situation
Einerseits sind global gesehen 1,9 Milliarden Men –
schen übergewichtig und ca. 600 Millionen Menschen adipös (WHO, 2020). Auf
der anderen Seite leiden über 820 Millionen Menschen an Hunger (FAO, IFAD,
UNICEF, WFP & WHO, 2019, S. 9) und über 2 Milliarden Menschen an „ Hidden
Hunger “ (FAO, 2017). Obwohl sich im vergangenen Jahrzehnt die Ernährungs –
situation in vielen Ländern verbessert und die Nahrungsmittelproduktion mit dem
Zuwachs der Weltbevölkerung Schritt gehalten hat, stieg die Zahl der an Hunger
leidenden Menschen während der letzten drei Jahre wieder an. In Österreich sowie
in anderen Mitteleuropäischen Ländern ist nach wie vor ein verschwindend gerin –
ger Teil der Bevölkerung von Unterernährung betroffen. In stark von Hunger be –
troffenen Regionen, vor allem in Subsahara-Afrika und Südostasien, ist jedoch seit
2016 ein weiterer Anstieg der Zahl zu verzeichnen (FAO et al., 2020). Im Jahr 2019
galten etwa 821 Millionen Menschen weltweit als unterernährt, das entspricht einer
Zunahme von 37 Millionen in nur 2 Jahren (Wirtschafts- und Sozialabteilung der
Vereinten Nationen (UN DESA), 2019). Ursachen dafür liegen u. a. in Konflikten,
Klimawandelfolgen wie Dürren und Überschwemmungen, schlechtem Bildungs –
wesen, sozialer Ungerechtigkeit und Armut. Auch Formen der konventionellen
Landwirtschaft tragen durch Destabilisierung der Ökosysteme zur Verschärfung
des Problems bei (Vereinte Nationen (UN), 2019; Welthungerhilfe, 2020). Die CO –
VID-19 -Pandemie führt zu einem z. T. bereits merklichen zusätzlichen Anstieg der
weltweiten Unterernährung. Laut dem Bericht State of Food Security and Nutrition
2020 wird geschätzt, dass im Jahr 2020 weitere 80-130 Millionen Menschen von
Unterernährung betroffen sein könnten, je nach dem Ausmaß der wirtschaftlichen
Schocks in den einzelnen Ländern. Die Kosten für eine gesunde Ernährung liegen
weit über der internationalen Armutsgrenze, die bei 1,90 US-Dollar Kaufkraftparität
(PPP) pro Tag liegt. Dies macht eine gesunde Ernährung für Menschen, die in Ar –
mut oder knapp über der Armutsgrenze leben, unerschwinglich (FAO et al., 2020).
Eine effektive Umsetzung von Strategien, nicht nur um die COVID-19-Pandemie
zu bekämpfen, sondern auch um eine globale Verbesserung der Unterernährung
zu erzielen, erfordert finanzielle Mittel, politischen Willen und Engagement sowie
4Tab. O_02_02_01: Terminologie
relevanter Begriffe. Quelle:
Eigene Darstellung. // Tab. O_02_02_01: Terminology
of relevant terms. Source: Own
illustration .Überernährung
(Overweight and Obesity)Übermäßige Aufnahme von Energie, es entsteht eine positive Ener –
giebilanz. Der Body Mass Index (BMI) ist ein einfacher Index für das
Verhältnis von Körpergvewicht zu Körpergröße, der üblicherweise
zur Klassifizierung von Übergewicht und Adipositas bei Erwachse –
nen verwendet wird. Übergewicht und Fettleibigkeit sind Hauptursa –
chen für viele nicht übertragbare Krankheiten.
Von den Optionen zur Transformationinternationale Einigkeit (Akseer, Kandru, Keats & Bhutta, 2020).
Situation in Österreich
Laut dem Ö sterreichischen Ernährungsbericht 2017
sind 41 % der untersuchten erwachsenen Bevölkerung (18 bis unter 65 Jahre)
übergewichtig bzw. adipös. Männer sind häufiger übergewichtig als Frauen (Rust,
Hasenegger & König , 2017). Im ländlichen Raum Österreichs ist der durchschnittli –
che BMI höher als im urbanen Raum. Österreich gehört zu der Gruppe an Indus –
trieländern, bei denen der Unterschied zwischen Stadt und Land am stärksten
ausgeprägt ist. Der Durchschnittsmann am Land ist mit einem BMI von 28kg/m2
bereits deutlich übergewichtig und wiegt 5kg mehr bei gleicher Größe als 1985. Es
besteht folglich ein dringender Bedarf an einem integrierten Ansatz für die ländli –
che Ernährung, der den finanziellen und physischen Zugang zu gesunden Lebens –
mitteln verbessert (NCD Risk Factor Collaboration (NCD-RisC), 2019).
Diese auf globaler und auf österreichischer Ebene
betrachteten Tatsachen unterstreichen die Herausforderung und den Handlungsbe –
darf, das Zero-Hunger-Ziel der SDGs bis 2030 zu erreichen (FAO et al., 2019, S. 9).
Gesundheitliche und ökologische Auswirkungen
der Fehlernährung
Nicht nur veränderte Konsument_innenbedürfnisse
erklären die neuen Ernährungsgewohnheiten. Vor allem der weltweite Konsum –
wandel steht im Kontext von globalen Prozessen gesellschaftlichen Wandels. Die
ungünstigen Folgen einer Ernährung mit einem hohem Zucker- und Fettanteil
(insbesondere eine hohe Zufuhr an gesättigten Fettsäuren) und geringem Bal –
laststoffanteil auf die Gesundheit haben sich in den letzten Jahrzehnten gezeigt
(Waskow & Rehaag, 2011). Eine unausgewogene Ernährung (ein geringer Verzehr
von Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen und Vollkorn sowie ein hoher Ver –
zehr von rotem Fleisch und verarbeitetem Fleisch) sowie Übergewicht gehören zu
den Risikofaktoren bei der Entstehung von Non-Communicable Diseases (NCDs).
NCDs sind nichtübertragbare Krankheiten und das Ergebnis einer Kombination aus
genetischen, physiologischen, umweltbedingten und verhaltensbedingten Fakto –
ren. Dazu zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen (wie Herzinfarkt und Schlaganfall),
Krebserkrankungen, chronische Atemwegserkrankungen (wie chronisch obstrukti –
ve Lungenerkrankung und Asthma) und nicht-insulinabhängiger Diabetes mellitus
(WHO, 2018). Diese Erkrankungen wiederrum sind mit erhöhten Sterblichkeits- und
Krankheitsfällen verbunden, und demzufolge mit erhöhten Gesundheitskosten
(WHO, 2013). NCDs sind für über 86 % aller Todesfälle sowie 77 % der Krank –
heitslast in der Europäischen Region der WHO verantwortlich (WHO Regionalbüro
Europa, o. J.). Die Sterblichkeit an den vier NCDs, die im SDG 2 Target 3.4 ent –
halten sind (Krebserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Atem –
wegserkrankungen und Diabetes) ist seit 2010 in vielen Ländern stagniert oder hat
zugenommen. Manche Länder machen zu langsame Fortschritte und benötigen
Maßnahmen, die die Rückgangsraten deutlich erhöhen (Bennett et al., 2018). In
Österreich spiegeln sich die erhöhte Mortalität und die Kosten auch im Österreichi –
schen Diabetesbericht 2017 wider (Schmutterer, Delcour, Griebler, 2017, S. 31-36).
Laut der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG) sterben jährlich 10.000
Menschen in Österreich an den Folgen von Diabetes. 85-90 % der Diabetiker_in –
nen sind von Diabetes mellitus Typ 2 betroffen, welcher in direkter Verbindung mit
Ernährungsweise und Bewegungsmangel steht. Die Fälle von Erkrankungen an
Diabetes mellitus Typ 2 sind von 1998 bis heute um 40 % gestiegen. Die direkten
5
02_02 / Verbesserung der Ernährungssituation in Österreich und im globalen KontextKosten des Diabetes mellitus und seinen Folgekrankheiten in Österreich werden
auf 4,8 Mrd. Euro pro Jahr geschätzt, Tendenz steigend (ÖDG, 2019; ÖDG & Dia –
betes Initiative Österreich (DIÖ), o. J.).
Wenn die Risikoexposition des gegenwärtigen Ernäh –
rungskonsummusters vermieden werden würden, könnten die genannten negativen
Auswirkungen reduziert werden (FAO et al., 2020, S. 126-128). Somit würde die
gesundheitliche Belastung sinken, was eine verbesserte Lebensqualität zur Folge
hat. Eine Fehlernährung hat zudem nachteilige Folgen in Bezug auf Immunsystem,
Wundheilung, Krankheitsverläufe, Komplikationsraten, Rekonvaleszenz, Lebens –
qualität und Pflegebedürftigkeit (Höfler & Sprengart, 2018, S. 474). Überernährung
und defizitäre Ernährungszustände beeinflussen damit die menschliche
Gesundheit, die Lebensqualität sowie ökonomische Aspekte negativ.
Österreich hatte bis zum Ausbruch der COVID-19-Pan –
demie zwei von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick –
lung (OECD) attestierte große Budgetrisiken: das Gesundheits- und das Pensions –
wesen. Zahlen dazu und Zusammenhänge mit auch ernährungsbedingten NCDs
finden sich im SDG 3.
Neben den Auswirkungen auf die menschliche Ge –
sundheit hat unser Ernährungsstil einen maßgeblichen Einfluss auf die Gesundheit
unseres Planeten. Die Art und Weise wie Lebensmittel bisher produziert wurden,
übersteigt die globalen Kapazitäten unseres Planeten bei Weitem (Rockström et
al., 2009; UN, 2019; Willett et al., 2019). Die Lebensmittelproduktion verursacht 30
% der globalen Treibhausgasemissionen (THGs), verbraucht 70 % der Süßwasser –
ressourcen und ist, bedingt durch Landnutzungsänderungen, der größte Treiber
des Biodiversitätsverlusts (Willett et al., 2019). Besonders der hohe Konsum
tierischer Produkte spielt dabei eine entscheidende Rolle1. In Anbetracht der stei –
genden Weltbevölkerung ist es eine der größten globalen Herausforderungen, ein
nachhaltiges Ernährungssystem zu schaffen. Gleichzeitig ist es einer der größten
Hebel zur Umsetzung der SDGs und der Pariser Klimaziele (Zwischenstaatlicher
Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC), 2019; UN, 2019). Die von der EAT-Lancet
Commission veröffentlichte Planetary Health Diet bietet eine Referenz dafür, wie
Umwelt- und Gesundheitsziele in und durch unsere Ernährung in Einklang ge –
bracht werden können (Willett et al., 2019). Bei der Entwicklung von Maßnahmen
für eine Verbesserung der Ernährungssituation ist es also wichtig, ökologische
Aspekte gleichermaßen mitzuberücksichtigen. Die Farm to Fork Strategy der EU
unterstreicht neben der Agenda 2030 die Notwendigkeit, Lebensmittelsysteme
nachhaltiger, fairer, gesünder und umweltfreundlicher zu gestalten. Die Strategie
sieht verschiedene Initiativen vor, sowohl regulatorische als auch nicht-regulatori –
sche, um mehrere wichtige Änderungen an den Lebensmittelsystemen in Europa
zu erreichen. Eines der Hauptziele der Strategie ist, allen Menschen den Zugang
zu sicheren, nahrhaften und nachhaltigen Lebensmitteln zu ermöglichen (Europäi –
sche Kommission, 2020) und es steht somit im Einklang zur vorliegenden Option
02_02.
1 für genauere Darlegungen siehe Option 02_01
6
Von den Optionen zur Transformation02_02.3. Optionenbeschreibung
02_02.3.1 Beschreibung der Option bzw. der
zugehörigen Maßnahmen bzw. Maßnahmenkom –
binationen
Um das Ziel einer nachhaltigen Transformation
zu erreichen, ist eine Veränderung auf mehreren Ebenen sowie in mehreren
Bereichen notwendig. Maßnahmen dieser Option umfassen unter anderem Maß –
nahmen zur Konsumveränderung (stark gekoppelt mit Bildung, Bewusstseins –
bildung etc.) sowie weitere Public-Health -Maßnahmen, die innerhalb Österreichs
zur Reduktion der Fehlernährung beitragen. Die Zusammenführung von Umwelt-,
und Gesundheitszielen nach Vorbild der oben beschriebenen Planetary Health
Diet der EAT-Lancet Commission ist dabei als notwendige Grundlage für alle
Maßnahmensetzungen zu sehen.
Der Anteil an verarbeiteten, energiedichten und
damit auch ressourcenintensiveren Lebensmitteln ( ultra-processed food , kurz:
UPF) in der Ernährung sollte dringend minimiert werden. Ebenso sollte aufgrund
gesundheitlicher und ökologischer Aspekte der Fleischkonsum, v. a. der Verzehr
von rotem und hochverarbeitetem Fleisch, drastisch gesenkt werden (Interna –
tionale Agentur für Krebsforschung (IARC), 2015; Willett et al., 2019). Globali –
sierung, Urbanisierung, Wirtschaftswachstum und gesellschaftlicher Wandel
(Arbeit, Freizeit, Lebensmittelverarbeitung und Massenmedien) fördern den
Verbrauch von fett-, zucker- und salzreichen Lebensmitteln, stark verarbeiteten
Lebensmitteln sowie tierischen Lebensmitteln. Der Konsum von traditionel –
len Grundnahrungsmitteln sowie der Ballaststoffanteil gehen dagegen zurück.
Körperliche Bewegung im Beruf und Alltag gehen ebenso signifikant zurück
(Waskow & Rehaag, 2011).
Zu behandelnde Perspektiven zum Thema:
– Produktion und Markt;
– Soziales (Alter, Armut etc.);
– Beratung und Behandlung (z. B. Schulärztliche
Versorgung etc.2).
Von den folgenden Maßnahmen sollen insbeson –
dere auch Kinder, Jugendliche und Frauen aus bildungsfernen Schichten, die
mit Gesundheitsförderungsmaßnahmen grundsätzlich schwerer erreichbar sind,
profitieren (Bundesministerium für Gesundheit (BMG), 2013). Unterernährung
und das Risiko für eine Mangelernährung können durch die Verbesserung des
ökonomischen Zustandes, die Unterstützung von Alleinstehenden, Verwitweten
und Geschiedenen sowie die Verbesserung des lebenslangen Lernens reduziert
werden (Besora-Moreno, Llauradó, Tarro & Solá, 2020). Die Zunahme an Über –
gewicht und Adipositas und die dadurch verursachten Folgeerkrankungen und
Kosten für das Gesundheitssystem machen integrative Maßnahmen im Bereich
der ernährungsbezogenen Prävention notwendig. Die Etablierung von effekti –
ven Maßnahmen zur Verbesserung der Ernährungssituation ist erforderlich, um
generell die Prävalenz der Fehlernährung zu reduzieren.
Zur Leistung eines positiven Beitrags zur Reduktion
der Fehlernährung im globalen Kontext werden Hebel v. a. in der Erreichung
von Politikkohärenz, der Reduktion von Spillover -Effekten und der Stärkung von
internationalen Gesundheits- und humanitären Hilfsorganisationen gesehen. In
Anbetracht der durch den Klimawandel drohende Verschlechterung der globalen
2 Siehe v.a. Option 03_04
7
02_02 / Verbesserung der Ernährungssituation in Österreich und im globalen KontextErnährungssituation können alle Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawan –
dels3 sowie Maßnahmen zur Stärkung resilienter Landwirtschaftssysteme als
essentieller Beitrag zur Erreichung dieser Option gesehen werden.
02_02.3.2. Maßnahmen auf nationaler Ebene(I)
Bildungspolitische Maßnahmen zur
Förderung der Ernährungskompe –
tenz (food literacy)
– Verbesserung der ernährungsspezifischen
Aus- und Weiterbildung von Multiplikator_innen; bspw. (1) durch Integrierung
des Themas Nachhaltige Ernährung in die Curricula von Pädagog_innen, (2)
durch Förderung des zielgruppenspezifischen Angebots im Bereich Erwachse –
nenbildung (z. B. für werdende Eltern), (3) durch Schulungsmöglichkeiten und
Bereitstellung von praktischen Informationsmaterialien (nachhaltige Rezepte) für
Tagesmütter/-väter;
– Etablierung eines verpflichtenden Unterrichts –
gegenstandes Nachhaltige Ernährung in Theorie und Praxis in der Elementar-,
Mittelschul und Gymnasialbildung4: Die praktische Vermittlung soll das Zu –
bereiten von Speisen lehren, die Genussfähigkeit fördern, das Wertbewusstsein
hinsichtlich Nachhaltigkeits- und Gesundheitswerte erhöhen sowie die Nähe
zur Natur und Lebensmittelherkunft und -verarbeitung herstellen, bspw. durch
Schulgärten;
– Maßnahmen im Kindergarten zur frühen Förde –
rung eines gesunden Ess- und Trinkverhaltens: Eigener Garten zur Förderung
der Nähe zur Natur sowie zu Lebensmitteln, Kochgelegenheit zur selbständigen
Zubereitung von Speisen, Erlernen von Kochprozessen, Förderung der Wahr –
nehmung;
– Organisation von interkulturellen Kochevents
und (School)Food Festivals sowie Begegnungsräumen : Schaffung von
Initiativen auf Gemeinde- oder Länderebene und Kindergärten und Schulen zur
Steigerung des Kocherlebnisses und Steigerung des Zugangs zu Lebensmitteln,
mit dem Fokus auf Genuss, Geschmack und Interkulturalität;
– Förderung von zielgruppenspezifischen Wer –
bemaßnahmen für Lebensmittel im Sinne der Nachhaltigkeit (bspw. positives
Framing von Obst und Gemüse in Kinderbüchern, Werbemaßnahmen in Social
Media etc.).
(II) Struktur- und ordnungspolitische Maßnah –
men auf Bundes-, und Länderebene
– Reglementierungen in den Medien/Werbung :
gesetzlich festgelegte Werbeeinschränkung (TV, Social Media etc.) von nähr –
stoffarmen, stark verarbeiteten Lebensmitteln (fett-, zucker- und salzreich);
– Gesundheitspolitische Initiativen zur Unterstützung
der betrieblichen Gesundheitsförderungen für alle Mitarbeiter_innen;
– Sicherstellung der Trinkwasserversorgung im
öffentlichen urbanen Raum, damit der Griff zum Trinkwasser bevorzugt wird
(flächendeckendes Angebot an Trinkbrunnen);
– Förderung von Initiativen zur Erfassung einer
Mangelernährung (z. B. Durchführung eines Mangelernährungsscreenings, wie
dem Mini Nutritional Assessment (MNA), bei Älteren und Kranken im Rahmen
3 siehe u. a. Optionen des SDG 13
4 Verweis auf Option 04_04, 04_05, 02_01
8
Von den Optionen zur Transformation
hausärztlicher Untersuchungen als fixer Bestandteil der medizinischen Behand –
lung etc.);
– Anpassung der Nahrungsangebote in öffentli –
chen Einrichtungen (Krankenhäuser, Kantinen etc.). Angebot von nachhaltig
produzierten, gesunden, nährstoffreichen Nahrungsmitteln in öffentliche Stellen
tragen so zu einer Systemtransformierung bei z. B. fleischlosen Mahlzeiten als
(Standard-)Tagesmenü sowie attraktive pflanzlich basierte Alternativen.
(III) Fiskalpolitische Maßnahmen
– Kostenübernahme von diätologischer Beratung
und Therapie (als Leistung der Krankenversicherungsträger), insbesondere für
werdende Eltern und ökonomisch benachteiligte Menschen, damit der Zugang
für alle sichergestellt wird (SDG 1, SDG 10); so wird die Ernährungsumstel –
lung als erstes Mittel der Wahl gefördert;
– Schaffung von Anreizen zur Erhöhung des Ver –
zehrs von Obst und Gemüse durch entsprechende Maßnahmen, bspw. (1)
durch Subventionen/Steuerbegünstigung auf klimafreundliche, gering verarbei –
tete nährstoffreiche Lebensmittel, bei simultan erfolgter steuerlicher Anhebung
auf klimaschädliche, stark verarbeitete, nährstoffarme Lebensmittel sowie (2) die
Implementierung von Maßnahmen, die den Verbraucher_innen die bessere Wahl
erleichtern (z. B. Nudging -Leitlinien für Produktplatzierungen, leicht verständli –
che Produktinformation am Point of S ale). Ein höherer Transportpreis erleichtert
regional und in kleinerem Maßstab angebauten Produkten den Marktzugang;
– Höhere Besteuerung von hoch-verarbeiteten
(sowie stark fett- und zuckerhaltigen) Lebensmitteln, bspw. durch (1) den Abbau
des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für Fleisch- und Wurstwaren und (2)
die erhöhte Besteuerung von Zucker und zuckerhaltigen Produkten ab einem
bestimmten Grenzwert, sodass eine gesunde Ernährung die günstigere Er –
nährungsform wird und gleichzeitig die einfachere Wahl.
(IV) Research Agenda
– Erforschung von Einflussfaktoren (Lebensmittel –
umfeld, Werbung, Ernährungskommunikation der Lebensmittelindustrie, Verpa –
ckungsgrößen, Rabattaktionen etc.) auf Essverhalten und Geschmacksbildung
sowie Änderungsmöglichkeiten (Bildung, Werbeverbot, Nudging , Ernährungs –
leitlinien, Herkunftskennzeichnung etc.) des Ernährungsverhaltens;
– Geschlechtsspezifische Anpassung in der er –
nährungsmedizinischen Forschung (Ziel: gendermedizinische Diagnostiken,
Therapien und Medikationen).
(V) Prioritäten im privaten Sektor
– Maßnahmen zur Förderung der Bereitstellung
eines leistbaren, gesunden und nachhaltigen Produktangebots (bspw.
Convenience -Produkte im Lebensmitteleinzelhandel, Fast-Food-Ketten, Gast –
ronomie/Hotellerie/Catering etc.), insbesondere auch von pflanzlich-basierten
Produkten und alternativer Proteinquellen zur Minimierung des Konsums an
tierischen Produkten;
– Förderung von Initiativen in der Gemeinschaftsver –
pflegung (z. B. Kantinen, Krankenhäuser, Altenheimen, Schulen und Kindergär –
ten etc.) zur Steigerung eines attraktiven, nachhaltigen Produktangebots
(unter Berücksichtigung aller Dimensionen der Nachhaltigkeit), u. a. als Vorbild-
und Steuerungsfunktion.
9
02_02 / Verbesserung der Ernährungssituation in Österreich und im globalen Kontext02_02.3.3. Maßnahmen im globalen Kontext
Querschnittsthema Verantwortung Österreichs
für den Globalen Süden tangiert annähernd alle Optionen wie auch Auswir –
kungen betreffend Ungleichheit im Inland (SDG 10)
– Unterstützung von Fair Trade und Erhöhung der
Transparenz von Nahrungsmitteln bezüglich weiterer Nachhaltigkeitskriterien ;
– Neugestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik
(GAP) als Beitrag zu Politikkohärenz: Berücksichtigung von Spillover Effekten
auf globaler Ebene, besonders hinsichtlich Least Developed Countries (LDCs);
– Stärkung von internationalen Organisationen
(WHO, FAO, WFP) zur Verbesserung der globalen Ernährungssituation (siehe
auch Option 17_1);
– Forschungsförderung vor allem in Bezug auf die
Resilienz von landwirtschaftlichen Produktionssystemen (Wie die Bera –
tungsgruppe für Internationale Agrarforschung (CGIAR) und andere Forschungs –
einrichtungen, die sich mit Nahrungs- und Ernährungssicherheit im globalen
Kontext auseinandersetzen) sowie Forschungsförderung von ernährungsspezi –
fischen Interventionen, die die sozialen Determinanten der Gesundheit berück –
sichtigen (Scott et al., 2020);
– Ausbau der humanitären Hilfe zur Gewährleis –
tung der Ernährungssicherheit in Krisensituationen.
02_02.3.4. Erwartete Wirkungsweise
Die vorliegende Option adressiert Target 2.1 ( Bis
2030 den Hunger beenden ) und 2.2 ( Bis 2030 alle Formen der Fehlernährung
beenden) des SDG 2. Maßnahmen, die zur Umverteilung der Lebensmittelver –
fügbarkeit führen (bspw. durch Reduzierung der Lebensmittelverschwendung)
tragen zur Beendigung des Hungers innerhalb von Österreich sowie im globalen
Kontext bei. Die Umstellung auf eine klimafreundliche und gesunde Ernährung
in Österreich bewirkt eine Reduzierung der gesundheitlichen Kosten einer Fehl –
ernährung sowie eine gesteigerte Lebensqualität der Menschen u. a. durch ver –
minderte Krankheitslast (Kirchengast et al., 2019, S. 162). Die folgenden Punkte
beschreiben das erwartete Transformationspotenzial sowie potenzielle Konflikte
und Systemwiderstände sowie Barrieren. An dieser Stelle wird auf das Kapitel
„Erwartete Wirkungsweisen“ der Option 2_1 des SDG 2 verwiesen, da es hier zu
starken Überschneidungen kommt.
a) Beschreibung des Transformationspotenzials
– Höhere Lebensqualität für Individuen durch ein –
geschränkte Krankheitslast;
– Geringe Kosten für das Gesundheitssystem, durch
verringerte Krankenstände und krankheitsbedinge Frühpensionierungen (Kir –
chengast et al., 2019, S. 28).
b) Beschreibung von potenziellen Konflikten
und Systemwiderständen sowie Barrieren
Eine Umstellung auf eine gesunde Ernährung, die
alle Dimensionen der Nachhaltigkeit berücksichtigt, erfordert erhebliche Ver –
änderungen in den Ernährungssystemen, sowohl auf nationaler als auch auf
globaler Ebene. Hierfür existiert keine Einheitslösung für alle Länder. Die Be –
wertung kontextspezifischer Konflikte und Systemwiderstände, das Management
kurz- und langfristiger Kompromisse und die Nutzung von Synergien werden
entscheidend sein (FAO et al., 2020). Potenzielle Herausforderungen ergeben
10
Von den Optionen zur Transformationsich hieraus:
– Zielkonflikte können die Umsetzung der Maßnah –
men erschweren;
– Veränderungsresistenz von ernährungsbezogenen
Konsummustern, da Ernährungsverhalten der Konsument_innen stark von Routi –
ne und Gewohnheit geprägt ist, welche sich aus sozialen und kulturellen Kontex –
ten ergeben. Wichtig erscheint daher, verstärkt auf Maßnahmen im Bereich der
Bildung und Bewusstseinsschaffung zu setzen und simultan die Umsetzung von
diversen Maßnahmen zu forcieren;
– Global betrachtet sind die größten Herausforderun –
gen die derzeitigen Kosten und die Frage der Leistbarkeit von gesunder Ernäh –
rung (FAO et al., 2020, S. 65-66);
– Der Mangel an Daten darüber, was die Menschen
essen – insbesondere an Daten, die länderübergreifend vergleichbar sind –
macht es zur Herausforderung, Trends in der Qualität der Ernährung weltweit zu
beobachten und daraus Maßnahmen abzuleiten (FAO et al., 2020, S. 41).
02_02.3.5. Bisherige Erfahrung mit dieser oder
ähnlichen Optionen
Im Folgenden werden beispielhaft bereits umge –
setzte Aktivitäten angeführt, die zu einem Rückgang der Fehlernährung bei-
tragen. Es wird an dieser Stelle auf den österreichischen Nationalen Aktionsplan
Ernährung (NAP.e) hingewiesen, in dem ein detaillierter Überblick über europäi –
sche und internationale Aktivitäten zur Prävention von ernährungsassoziierten
Erkrankungen aufgezeigt wird. Zudem finden sich in diesem Aktionsplan Maß –
nahmen, die zur Stärkung des Bereichs Ernährung im Gesundheitswesen und im
öffentlichen Bereich umgesetzt wurden und geplant sind (BMG, 2013).
Österreich  Initiative Richtig Essen von An –
fang an! (REVAN) ist ein österreichisches Gesundheitsförderungsprogramm für
Schwangere, Stillende und Kinder von 0 bis 10 Jahren und bietet kostenlose
Workshops zum Thema gesunde Ernährung für diese Zielgruppe. Die Inhalte
basieren auf aktuellen wissenschaftlichen und evidenzbasierten Erkenntnis –
sen (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH
(AGES), Bundesministerium für Gesundheit (BMG), Hauptverband der österrei –
chischen Sozialversicherungsträger (HVB), Gesundheit Österreich GmbH-Ge –
schäftsbereich Fonds Gesundes Österreich (GÖG-FGÖ), 2015).
Österreich  Etablierung der Primary Health Care
(PHC), als ambulantes und interdisziplinäres Versorgungskonzept, das möglichst
viele gesundheitliche Probleme wohnortnah und effizient lösen kann. Ernäh –
rungsberatung durch Diätolog_innen ist ein fixer Bestandteil der medizinischen
Primärversorgungszentren (Rebhandl, 2014).
In einigen europäischen Ländern (bspw.
Schweiz)  Ernährungsmedizinische Beratung und Therapie ist Bestandteil der
medizinischen Behandlung aber auch in der Prävention von Krankheiten nach
dem Motto ‘Ernährung als erste Medizin‘. Der Zugang zu diätologischen Inter –
ventionen soll somit im ambulanten sowie stationären Set ting für alle, unabhän –
gig von individuellen finanziellen Ressourcen, ermöglicht werden (Schuetz et al.,
2019).
Schweden  In Schweden wird die Schulmahlzeit
als pädagogischer Anlass gesehen, der darauf abzielt, Kindern gesunde Essge –
11
02_02 / Verbesserung der Ernährungssituation in Österreich und im globalen Kontextwohnheiten beizubringen. Kinder lernen durch die Nachahmung von Erwachse –
nen und müssen Erwachsene daher in günstigen Esssituationen sehen (Persson
Osowski, 2012). Schulspeisungsprogramme sind von besonderem Interesse für
die Verbesserung der öffentlichen Ernährung, weil sie Kinder auf Bevölkerungs –
ebene über alle sozioökonomischen Schichten hinweg und für mehr als ein Jahr –
zehnt ihres Lebens erreichen und weil die Ernährungsgewohnheiten von Kindern
leichter formbar sind als die von Erwachsenen. Auf diese Weise kann die Integ –
ration von Lernen und Schulmahlzeiten die normative Schulpraxis rund um das
Essverhalten in eine gesündere Richtung verändern (Oostindjer et al., 2017).
Internationale Aktivität  nutritionDay ist eine von
Österreich ausgehende internationale wissenschaftliche Initiative zur Reduktion
krankheitsassoziierter Mangelernährung im Setting Krankenhaus und Pflege –
heim. Das Ziel ist die Behandlung der Mangelernährung als fixer Bestandteil der
allgemeinen Gesundheitsversorgung (BMG, 2013; Hiesmayr, 2020).
02_02.3.6. Zeithorizont der Wirksamkeit
Die Maßnahmensetzung sollte nach einer zeitli –
chen Staffelung erfolgen (Siehe dazu auch Option 02_01).
Kurzfristig
Bewusstseinsbildende Maßnahmen und Bildungs –
maßnahmen in Institutionen (Kindergärten, Schulen etc.) sollen sofort umgesetzt
werden. Sie schaffen eine Basis zur Umsetzung weiterer Maßnahmen, indem sie
die Akzeptanz und das Bewusstsein für weitere empfohlene Schritte erhöhen.
Langfristig
Es sollte sichergestellt werden, dass eine voll –
wertige gesunde Ernährung weltweit für alle Menschen zur Verfügung steht. Es
bedarf einer weitreichenden Systemveränderung, damit eine bedarfsdeckende
Ernährung als Selbstverständlichkeit etabliert werden kann.
02_02.3.7. Vergleich mit anderen Optionen, mit
denen das Ziel erreicht werden kann
In direktem Zusammenhang zu dieser Option im
österreichischen Kontext stehen bspw. die Optionen des SDG 3.
Option 03_01 Alltagsbewegung
Diese Option wirkt unterstützend. Die Steigerung
der körperlichen Aktivität steht in einem direkten Zusammenhang zur Gesund –
heit. Diese Option kann einen Einfluss auf die steigende Prävalenz von Überge –
wicht und Adipositas haben.
Option 03_02 Reduktion der durchschnittlichen
Kalorienaufnahme um 500 kcal pro Tag und Erreichen einer Ernährung nach den
Empfehlungen der DGE / ÖGE
Diese Option wirkt unterstützend. Eine Ernährungs –
weise entsprechend den Ernährungsempfehlungen der DGE/ÖGE führt bspw. zu
einer Steigerung der Zufuhr an Mikronährstoffen sowie zu einer verminderten
Aufnahme an Convenience -Produkten.
Option 03_03 Schutz und Förderung der psychi –
schen Gesundheit
Diese Option wirkt unterstützend. Die psychische
Gesundheit hat einen unmittelbaren Einfluss auf das Ess- und Trinkverhalten
von Menschen und beeinflusst sich gegenseitig.
12
Von den Optionen zur TransformationWeitere Anknüpfungspunkte bietet die Option 02_01.
Option 02_01 Protein Transition – Reduktion des
Fleischkonsums und Steigerung des Konsums alternativer Proteinquellen als Bei –
trag zur gesunden, nachhaltigeren Ernährung.
Diese Option wirkt unterstützend. Eine gesunde Ernährung beinhaltet eine Reduktion
des aktuell aus gesundheitlicher und ökologischer Sicht zu hohen Fleischkonsums in
Österreich.
02_02.3.8. Interaktionen mit anderen Optionen
Die vorliegende Option soll einen Beitrag zur gesunden
Ernährung und einem nachhaltigen Ernährungssystemen leisten, was als wesent –
licher Bestandteil für das Erreichen aller SDGs angesehen wird (UN, 2019). Primär
zielt die Option auf die Erreichung der Targets 2.1 und 2.2 ab, jedoch ist sie ent –
sprechend der Unteilbarkeit der nachhaltigen Entwicklungsziele eng mit weiteren
SDGs verknüpft. Im Speziellen existieren enge Wechselwirkungen mit folgenden
SDGs :
– SDG 1, SDG 3, SDG 4, SDG 5, SDG 10, SDG 12, SDG 13
Diese SDGs hängen direkt oder indirekt mit dieser
Option zusammen. Die Bekämpfung der Armut (SDG 1) hängt bspw. unmittelbar mit
der Bekämpfung des Hungers zusammen. Ebenso sind ohne eine ausreichende
und ausgewogene, gesundheitsfördernde Ernährung weder Gesundheit (SDG 3)
noch Bildung (SDG 4) möglich. Geschlechtergleichheit (SDG 5) sowie die Bekämp –
fung der Ungleichheiten (SDG 10) haben genauso wie nachhaltiger Konsum und
Produktion (SDG 12, SDG 15) eine entscheidende Bedeutung. Die dargestellte
Tabelle O_02_02_02 zeigt alle SDG-Interaktionen der Option auf (Grosso, Mateo,
Rangelov, Buzeti & Birt, 2020).
13SDG Interaktionen
Armut schränkt den Zugang zu angemessener Nahrungsaufnahme ein und er –
schwert das Erreichen von Ernährungsempfehlungen, dadurch wird Fehlernährung
(Unter-, Über-, Mangelernährung) sowie Hunger begünstigt
Gesunde und nachhaltige Ernährung kann Fehlernährung (Unter-, Über-, Mangel –
ernährung) sowie Hunger minimieren und so den vorzeitigen Tod durch NCDs
reduzieren
Fehlernährung wirkt sich auf die Lernfähigkeit aus, während ein höheres Bildungs –
niveau die Wahl gesunder und nachhaltiger Lebensmittel positiv beeinflussen
kann. Durch die Integration nachhaltiger und gesunder Ernährung in der Kinder-,
Jugend- und Erwachsenenbildung kann ein Beitrag zur Transformativen Bildung
geleistet werden (Wissensvermittlung in Theorie und Praxis)
Die Befähigung von Frauen, ihre Rechte einzufordern, führt zu einer verbesser –
ten Lebensqualität und Ernährung; richtige Ernährung wiederrum verbessert die
Lernleistung, was sich in besseren Jobchancen niederschlagen kann, verstärkte
Geschlechtergleichheit (Minderung von Bildungsungleichheit und Stärkung von
Chancengerechtigkeit) erhöht u. a. die Entscheidungskompetenz von Frauen auf
Haushaltsebene, dadurch resultiert eine verbesserte Ernährung der Familie (insb.
der Kinder)
Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen kann Unterernäh –
rung reduzieren
02_02 / Verbesserung der Ernährungssituation in Österreich und im globalen Kontext14SDG Interaktionen
Die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen wird die Treibhausgasemissionen
und die Umweltverschmutzung reduzieren und die Ernährungssicherheit gewähr –
leisten
Wirtschaftliche Transformation kann für mehr Ernährungssicherheit und nachhalti –
ge Landwirtschaft sorgen
Ein erschwinglicher Zugang zu Technologien und Infrastruktur ist entscheidend für
die Entwicklung der Landwirtschaft und die Ernährungssicherheit
Ungleichheiten verursachen Diskrepanzen beim Zugang zu Nahrung, Gesundheit,
Bildung und adäquates Einkommen. Durch die Bekämpfung von Ungleichheiten
können die Folgen dieser (Fehlernährung und Hunger) reduziert werden und so
positiv zur Ernährungssicherheit beitragen
Die Expansion in den ländlichen Raum erhöht den Nahrungsmittelbedarf, schafft
Konkurrenz um Nahrungsmittel- und Wasserressourcen und schließlich die Abhän –
gigkeit von Lebensmittelkäufen
Die Deckung des Ernährungsbedarfs einer wachsenden Weltbevölkerung erfordert
nachhaltige Lösungen für die Nahrungsmittelproduktion und den Zugang zu Was –
ser, dav eine unkontrollierte und ineffiziente Nahrungsmittelproduktion Treibhaus –
gasemissionen und Bodendegradation verursacht. Nachhaltige Nahrungsquellen
bilden die Basis einer gesunden Ernährung, ein nachhaltiger Umgang mit Lebens –
mitteln inkl. der Produktion schont Ressourcen und trägt zur Ernährungssicherheit
bei
Der Klimawandel beeinflusst die weltweite Nahrungsmittelproduktion und -sicher –
heit sowie den Zugang zu Wasserressourcen. Durch die Förderung des Konsums
von nachhaltigen und gesunden Lebensmitteln entsteht ein positiver Einfluss bei
der Bekämpfung des Klimawandels, da bestehende Ernährungssysteme Treiber
des Klimawandels darstellen (z. B. Methanemissionen in der Fleischproduktion)
Aquakultur reduziert den Hunger und verbessert die Ernährungssituation; Über –
fischung schränkt jedoch die Artenvielfalt ein
Die veränderte Landnutzung führt zu einer Verschlechterung der Böden und ver –
ringert gleichzeitig die Artenvielfalt und die Nahrungsmittelproduktion sowie den
Zugang zu Süßwasser
Krieg verursacht Unterernährung und Tod durch unzureichende/unsichere Nah –
rungsmittelversorgung und eingeschränkten Zugang zu Nahrungsmitteln
Um die Ziele zu erreichen, ist eine Partnerschaft zwischen den verschiedenen
Sektoren und Regierungen erforderlich
Tab. O_02_02_02: Interaktionen
der Option 02_02 mit allen
SDGs. Quelle: Grosso et al.,
2020. // Tab. O_02_02_02: Interaction
of option 02_02 with all SDGs.
Source: Grosso et al., 2020.
Von den Optionen zur TransformationBeispiele offener Forschungsfragen zur Verbesserung
der Ernährungssituation in Österreich
1.Welche politischen Instrumente weisen die höchste Effektivität und Akzeptanz
zur Verbesserung der Ernährungssituation (insbesondere zur Reduzierung der
Fehlernährung) in Österreich auf?
2.In welchem Ausmaß können staatliche Initiativen Fehlernährung bei besonders
vulnerablen Gruppen vorbeugen bzw. bekämpfen?
3.Inwiefern kann durch politische Maßnahmen die Verfügbarkeit von gesunden
Lebensmitteln gesteigert werden, um so einen positiven Beitrag auf die indivi –
duelle Lebensmittelauswahl zu leisten?
4.In welchem Ausmaß kann die Finanzierung von ernährungsmedizinscher Be –
ratung und Therapie durch Diätolog_innen als Leistung der Krankenversiche –
rungsträger einen Beitrag zur Minimierung der Adipositas-Prävalenz leisten?
5.Inwiefern könnte eine Umgestaltung der öffentlichen Mahlzeiten (Krankenhaus,
Kindergärten, Schulen, Kantinen etc.) einen Beitrag zur Verbesserung der
Ernährungssituation in Österreich leisten? (z. B. durch Bewusstseinsbildung,
verbesserte Nährstoffversorgung etc.)
6.Inwiefern könnten Nährstoffsupplementierungen von Mahlzeiten (Ziel: bedarfs –
deckende Eiweiß- und Mikronährstoffversorgung) in Krankenhäusern einen
Beitrag zur Reduzierung von Fehlernährung leisten?
Beispiele offener Forschungsfragen im globalen Kontext
1.Wie kann der Anteil an fair produzierten und gehandelten Lebensmitteln im öster –
reichischen Handel sowie in der Gastronomie erhöht werden und welche Aus –
wirkungen hat das auf die Versorgungssituation im Globalen Süden?
2.Welche Initiativen zur Förderung der globalen Ernährungssicherheit existieren
auf nationaler Ebene in Europa und darüber hinaus? Wie können diese Initiativen
effizienter vernetzt werden?
Tab. O_02_02_03:
Offene Forschungsfragen
zur Verbesserung der
Ernährungssituation in Österreich
und im globalen Kontext. Quelle:
Eigene Darstellung. //Tab. O_02_02_03: Remaining
research questions for improving
the nutrition situation in Austria
and in a global context. Source:
Own illustration.02_02.3.9. Offene Forschungsfragen
Die Liste offener Forschungsfragen zur Verbesse –
rung der Ernährungssituation in Österreich und im globalen Kontext ist stetig zu
ergänzen. Die Tabelle O_02_02_03 zeigt eine Auswahl an Fragen mit besonderer
Relevanz auf.
15
02_02 / Verbesserung der Ernährungssituation in Österreich und im globalen KontextLiteratur
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