Optionenbericht03_10_Abstract_20231119_182339.txt

80
UniNEtZ-Optionenbericht
Maßnahmenübersicht Generelles Ziel ist die Überwindung der bislang noch immer starken
Tabuisierung der Notwendigkeit einer reproduktionsmedizinischen
Versorgung bis 2030 für die gesamte Bevölkerung. Weiters sollten
alle Österreicher_innen Zugang zu aktuellen Empfehlungen und
Herangehensweisen betreffend der Sexualaufklärung einschließlich
der Geschlechtsentwicklung haben. Dies sollte altersübergreifende
Konzepte umfassen, so dass bereits Schüler_innen früh an dieses
Thema herangeführt und altersadäquat mit Informationen versorgt
werden. Verbesserte, inklusive Sexualaufklärung soll zur Vermei –
dung von Teenagerschwangerschaften und Reduktion der sexuell
übertragenen Infektionen führen. Ein wichtiger Punkt ist hierbei auch
die Verbesserung der Impfprävention. Die einzelnen Maßnahmen
dieser Option sind in die beiden Themenblöcke „Sexualaufklärung
und Familienplanung“ sowie „Reproduktionsmedizinische Aspekte“
unterteilt.03_10
Maßnahmenübersicht
Option Bettina TothGewährleistung der sexual-
und reproduktionsmedizinischen
Versorgung für Alle
811_Verbesserung des medizinischen Angebotes inkl. Aus- und
Weiterbildung im Bereich Sexualmedizin
Ein niederschwelliges Angebot von sogenannten „first-love-Bera –
tungen“, die Stärkung der Impfprävention von sexuell übertragbaren
Erkrankungen sowie eine intensivere Ausbildung von Gesundheits –
personal sind Handlungsoptionen innerhalb dieses Maßnahmenbün –
dels.
2_Politische bzw. öffentlichkeitswirksame Maßnahmen
Aufklärungsmaterialien für die Öffentlichkeit sollten in allen in Öster –
reich relevanten Sprachen angeboten werden, die Allgemeinkennt –
nisse über sexuell übertragbare Erkrankungen sollten verbessert
werden. Außerdem sollte die nationale Versorgungslage im Bereich
„first love“ evaluiert werden.
3_Sexualaufklärung im außerschulischen Bereich
Verbesserung der Allgemeinkenntnisse über sexuell übertragbare
Erkrankungen. Frühzeitige Aufklärung über die Gefahren des Inter –
nets im Bereich „Sexualität und Verhütung“. Klare Definition der
Kriterien für Sexualaufklärung mit einer Koordination über Zentren
bzw. Kliniken.
4_Lehrmaterialien für den schulischen Bereich der
Sexualaufklärung
Überarbeitung bzw. Aktualisierung von Lehrbüchern mit Berücksich –
tigung der verschiedenen religiösen und ethnischen Hintergründe
der Schüler_innen, Verfügbarkeit von online-Materialien sicher –
stellen. Außerdem sollte eine österreichweit einheitliche Struktur
aufgebaut werden.
5_Sexualaufklärung im schulischen Bereich
Lehrpersonen sollten strukturiert im Bereich Sexualaufklärung
ausgebildet werden. Angebote zu „Online talks“ auf diesem Gebiet
sollten qualitativ aufgewertet werden. Außerdem sollten klar defi –
nierte Zeitpunkte für bestimmte Themen der Sexualaufklärung nach
Altersgruppe vorgegeben werden.
6_Aufklärung und medizinische Versorgung von Patient_innen
mit Geschlechtsinkongruenz
Jugendliche und Eltern sollten hinsichtlich Geschlechtsinkongruenz
aufgeklärt werden und die weitere medizinische Versorgung von Pa –
tient_innen mit Geschlechtsinkongruenz sollte sichergestellt werden.
SDG_03
Gesundheit und Wohlergehen
82
UniNEtZ-Optionenbericht
Maßnahmenübersicht 7_Ausbildung von medizinischem Fachpersonal im Bereich
Sexualmedizin
Kenntnisse zur differenzierten Geschlechtsentwicklung und Störun –
gen im Falle von angeborenen und erworbenen Erkrankungen sind
umfassend und praxisnah insbesondere in der Ausbildung von
Ärzt_innen und Lehrer_innen zu vermitteln. Ausreichende Aus –
bildungsplätze für Fach_ärztinnen in diesem Bereich.
8_Ausbildung von medizinischem Personal im Bereich
Reproduktionsmedizin
Die Ausbildung von Medizinstudent_innen im Bereich Reproduk –
tionsmedizin sollte verbessert, das Fachgebiet als Teil der Basis –
ausbildung von Ärzt_innen etabliert werden. Neuschaffung einer
Schwerpunktweiterbildung für Gynäkologische Endokrinologie und
Reproduktionsmedizin.
9_Fertilitätsprotektion vor Chemo- und / oder Strahlentherapie
Das Angebot für die Beratung und Behandlung zu Aspekten der
Fertilitätsprotektion vor einer Chemo- / Strahlentherapie sollte
anhand von Einwohner_innenzahl und Anzahl an Krebspatient_innen
bedarfsorientiert in Kliniken bzw. IVF-Zentren ausgebaut werden.
10_Prämature Ovarialinsuffizienz (frühzeitiges Versagen der
Eierstockfunktion) bei Frauen
Frauen mit prämaturer Ovarialinsuffizienz sollten bereits im Kindes-
bzw. Jugendalter beraten und engmaschig hinsichtlich sexueller und
reproduktiver Gesundheit betreut werden.
11_Langfristige medizinische Betreuung von Trans*Personen
Trans*Personen sollten bei Bedarf bereits ab dem Kindes- bzw. Ju –
gendalter durch qualifizierte Ärzt_innen betreut werden, langfristige
Betreuung bzw. Zugang zum Gesundheitssystem sollte sichergestellt
werden.
12_Erleichterter Zugang zu reproduktionsmedizinischen
Behandlungen
Zugang zu reproduktionsmedizinischen Behandlungen für die ge –
samte Bevölkerung erleichtern (z. B. vollständige Kostenübernahme
für 4 IVF-Zyklen, kostenfreie Behandlung bei Fertilitätsprotektion vor
Chemo-, Strahlentherapie oder anderen gonadotoxischen sowie die
Ovarreserve schädigende Therapien).

0 Kommentare

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar