Option_16_17_Abstract_20231119_182338.txt

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UniNEtZ-Optionenbericht
Maßnahmenübersicht Die Mediennutzung, insbesondere jüngerer Menschen, in
Österreich befindet sich in einem massiven Umbruch. Printmedien,
Rundfunk und Fernsehen verlieren hinsichtlich der Informations-
und Nachrichtenübermittlung deutlich an Bedeutung. Soziale Medien
und Onlineplattformen sind bei der Priorisierung und Filterung von
Inhalten aber primär am werbewirtschaftlichen Profitinteresse der
dahinterstehenden Firmen orientiert. Dies lässt befürchten, dass die
Qualität der mehrheitlich konsumierten Inhalte schlechter wird, was
ein Problem für die öffentlichen Diskurse und Entscheidungsprozes –
se einer demokratischen Gesellschaft darstellt. Da sich zumindest in
einem gewissen Ausmaß auch bei Nutzer_innen digitaler Medien die
Bereitschaft feststellen lässt, für Qualitätscontent zu bezahlen, sollte
im Interesse der Verfügbarkeit qualitativ hochwertiger Informationen
an der Umgestaltung vorherrschender Geschäftsmodelle von Infor –
mationsanbieter_innen gearbeitet werden.16_17
Maßnahmenübersicht
Option Wilhelm GuggenbergerForcieren alternativer
Geschäftsmodelle von
Online-Nachrichtenanbieter_innen
3851_Bildung im Hinblick auf digitalisierte Information
Das Bildungsniveau bezüglich Funktionsweisen sowie Stärken und
Schwächen digitalisierter Informationsangebote, insbesondere bei
der jüngeren Generation, ist zu heben. Nur dann lassen sich Vorteile
von Onlineplattformen und Social Media hinsichtlich der Selbstorga –
nisation der Zivilgesellschaft nützen.
2_Offenlegung der Algorithmen von Onlinemedien
Nutzer_innen müssen einen rechtlich garantierten Einblick in die
konkrete Filterung und Priorisierung von digitalisierter Information
erhalten, um deren Wertigkeit beurteilen zu können.
3_Stärkere steuerliche Belastung international / global
agierender Plattformen
Über zumindest europaweit erhobene Steuern und Abgaben müssen
vergleichbare ökonomische Wettbewerbsbedingungen für digital
agierende und traditionelle Medien geschaffen werden.
4_Konzentration der Presseförderung auf nicht
werbefinanzierte Medienangebote
Öffentliche Gelder der Medienförderung sollten vermehrt jenen
Medien zukommen, die nicht schwerpunktmäßig durch Werbeein –
nahmen finanziert sind. Dadurch könnten sich diese Medien noch
unabhängiger von diesem Markt bewegen.
SDG_16
Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

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