Option_12_07_Abstract_20231119_182337.txt

275Im Fokus dieser Option steht der Beitrag von Konsum zur Realisie –
rung einer Kreislaufwirtschaft (CE) und zu einer sozial-ökologischen
Transformation der Wirtschaft. Prinzip ist, dass Güter oder Kompo –
nenten (Re-use, Repair) in größtmöglichem Ausmaß wieder- oder
weiterverwendet werden, also die Nutzenstiftung des investierten
Materials bzw. der investierten Energie zu steigern. Ziel dieser Option
ist es daher, mit geeigneten Maßnahmen(-bündeln) die Nutzungs –
dauer und Nutzungsintensität von Gebrauchsgütern (und Kompo –
nenten) schrittweise zu steigern. Dadurch sollen die Häufigkeit von
Ersatzanschaffungen, die Herstellung neuer Gebrauchsgüter, der
Energie- und Ressourcenbedarf, die Emissionen sowie die Abfälle
reduziert werden. Die Option besteht aus fünf Maßnahmenbündeln
mit dazugehörigen Einzelmaßnahmen. Diese Strategien sollen dazu
führen, dass einmal abgebaute und verarbeitete Rohstoffe länger
bzw. effizienter genutzt werden. Begleitmaßnahmen sollen gewähr –
leisten, dass durch diese Effizienzsteigerungen keine zusätzlichen
Reboundeffekte entstehen.12_07
Maßnahmenübersicht
Option Renate Hübner, Patrick TrummerKonsum von Gebrauchsgütern
in einer Kreislaufwirtschaft:
nachhaltig und transformativ
SDG_12
Nachhaltige/r Konsum und Produktion
276
UniNEtZ-Optionenbericht
Maßnahmenübersicht 1_Maßnahmenbündel betreffend Kaufakte und Handel:
Entwicklung eines Kriterienkatalogs für den Handel
a. Anbieter_innen haben beispielsweise Folgendes anzugeben:
— Mindestanteil an CE-kompatiblen Gütern im Sortiment
— Mindestlebensdauer
— Nutzungs- bzw. produktbegleitende Services zur Verlängerung
der Nutzungsdauer
— Informationspflicht zur Verfügbarkeit von Ersatzteilen
b. Für die Hersteller_innen folgen daraus auch verpflichtende
Informationen
2_Maßnahmenbündel zur Implementierung systemischer
Angebote an Sharing- und Caring- Dienstleistungen sowie der
entsprechenden Infrastruktur
Die Nutzungsdauer wird sich aber nur dann verlängern, wenn es
ausreichend geeignete Angebote für nutzungsbegleitende Services
gibt. Hierzu braucht es eine adäquate Infrastruktur und systemische
Service-Strukturen, deren Konzeption und Implementierung mit viel –
fältigen Maßnahmen gefördert werden müssen.
3_Maßnahmenbündel die Konsument_innen direkt
adressierend
Die Verlängerung der Produktlebensdauer allein genügt nicht, Güter
müssen vor allem länger genutzt werden. Es braucht insbesondere
Maßnahmen, die den Widerspruch der Konsument_innenerwartun –
gen zwischen höheren Anforderungen an die Produktlebensdauer
und niedrigeren Erwartungen an die tatsächliche Nutzungsdauer
reduzieren.
4_Maßnahmenbündel bezogen auf normative und rechtliche
Rahmenbedingungen zur Unterstützung CE orientierter
Konsumpraktiken
Diese Maßnahmen zielen auf alle drei Formen der relativen Produkt –
alterung (Obsoleszenz) ab und beruhen zu einem großen Teil auf
bereits länger geforderten Maßnahmen des Verbraucherschutzes.
Das Maßnahmenbündel umfasst auch Maßnahmen, die Werbeprakti –
ken und die Entstehung sozialer Normen betreffen.
2775_Maßnahmenbündel zur Förderung von an CE ausgerichteten
Geschäftsmodellen und damit zur Änderung der Wirtschafts –
form im Sinne einer Bestandsbewirtschaftung
Derzeit sind an Güter- und Komponentenkreisläufen ausgerichtete
Geschäftsmodelle kaum wettbewerbsfähig. Es braucht daher Maß –
nahmen, die das Kosten- und Preisgefüge so verändern, dass sich
die Wettbewerbsfähigkeit von CE-Geschäftsmodellen erhöht und
eine längere Güternutzung wirtschaftlich ist.
SDG_12
Nachhaltige/r Konsum und Produktion

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