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UniNEtZ-Optionenbericht
Maßnahmenübersicht Nach Österreich werden jährlich zwischen 500.000 und 670.000 t
Sojafuttermittel importiert, was mit vielen sozialen und ökologischen
Problemen verbunden ist. Ohne diese transatlantischen Importe
wären die intensive Schweineproduktion (5 Mio. Schlachtungen /
Jahr) und der europaweit höchste Schweinefleischkonsum (37,2 kg /
Jahr) derzeit nicht möglich. Der Optionenbericht stellt bereits
existierende und mögliche Maßnahmen zum Ausstieg aus diesen
Importen und der Reduktion der Produktion, des Konsums und des
Abfalls dar und diskutiert diese. Ausgangspunkt ist dabei, dass
Maßnahmen in allen Bereichen gleichzeitig ansetzen müssen. Nach
einer Bewertung ihres Beitrags zu den SDGs kommt die Studie zum
Schluss, dass eine Substitution der transatlantischen Importe nicht
ausreicht, sondern dass der Ausstieg von einer Reduktion des Tier –
bestands, des Konsums und der Abfälle ebenso begleitet sein muss,
wie von einer agrarökologischen Diversifizierung der Eiweißquellen
(Leguminosen-Transition).08_04
Maßnahmenübersicht
Option Franziskus ForsterAusstieg aus transatlantischen
Sojaimporten, Reduktion
von Schweinefleischproduktion,
-konsum und -abfall
1951_Ausstieg aus transatlantischen Sojaimporten
a. Phasing-Out transatlantischer Sojaimporte
Ausgehend von gesetzlich verankerter Entwaldungsfreiheit, Mora-
torien und einem schrittweisen Importstopp wird der Bioanteil in der
Produktion gesteigert und über eine Steigerung der Nachfrage in der
öffentlichen Beschaffung gezielt gefördert.
b. Substituierung und Reduktion durch eine nachhaltige
Eiweißstrategie (Diversifizierung)
Über eine Diversifizierung der Eiweißquellen (Leguminosen-
Transition) wird eine nachhaltige Eiweißstrategie vorangetrieben.
Teil dieser Strategie ist die Stärkung der standortgerechten, flächen –
gebundenen Biolandwirtschaft und weiteren Fruchtfolgen, begleitet
durch agrarpolitische Maßnahmen.
c. Neue regionale Wertschöpfung und Reduktion der
Schweinefleischproduktion
Im Rahmen ökologischer Grenzen und einer standortgerechten
Landwirtschaft werden die Schweinefleischproduktion reduziert
und über Förderprogramme Tierwohl- und Umweltstandards erhöht,
regionale Infrastrukturen aufgebaut und begleitet durch Forschung
neue Potenziale der regionalen Wertschöpfung erschlossen.
2_Reduktion des Fleischkonsums und der Lebensmittelabfälle
a. Reduktion des Schweinefleischkonsums auf Planetary
Health Diet
Reduktion des gesamten Fleischkonsums auf 20 kg pro Kopf und
Jahr in Österreich (Planetary Health Diet) und Entwicklung von
Indikatoren für nährstoffreiche Ernährung, soziale Ungleichheit
und Kostenwahrheit, begleitet durch Besteuerung, Anreize, Werbe –
verbote und Bewusstseinsbildung.
b. Schaffung von alternativen pflanzlichen Eiweißquellen
in der Ernährung
Durch Bewusstseinsbildung, die Schaffung von Infrastrukturen und
systematische Maßnahmen in der öffentlichen Beschaffung und im
Rahmen der Eiweißstrategie alternative Eiweißquellen und neue
regionale Märkte fördern.
c. Reduktion des Lebensmittelabfalls
Durch realistische Angaben zur Mindesthaltbarkeit, eine trans –
parente Kennzeichnung und gezielte Maßnahmen und Strategien
gegen Lebensmittelabfälle (Regulierung / Richtlinien, Kooperationen,
Monitoring und Kaskadennutzung) Abfälle reduzieren. Schrittweise
agrarökologische Lebensmittelsysteme fördern.
SDG_08
Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

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