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UniNEtZ-Optionenbericht
Maßnahmenübersicht Medien, wie beispielsweise Presse, Rundfunk oder Onlineportale,
erfüllen in unserer Gesellschaft wichtige Funktionen wie Informa –
tion, Meinungs- und Bewusstseinsbildung. Sie nehmen als vierte
Gewalt in Demokratien eine zentrale Kontrollfunktion ein. Medien
bekommen, entsprechend gewisser Kriterien, öffentliche Förder –
mittel vom Staat. Gesellschaftliche Themen wie Chancengleichheit,
(Anti-)Diskriminierung, Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen, gegen
Sexismen (Hass im Netz) und Rassismen bekommen von Medien
hinsichtlich des Inhalts und der (Bild-)Sprache nicht jenen Stellen –
wert oder jene Ernsthaftigkeit, der / die angemessen wäre. In den ös –
terreichischen Redaktionen, vor allem betreffend Führungsebenen,
lässt sich feststellen, dass es punkto Gender und Diversität kein
repräsentatives Abbild der Gesellschaft gibt. Die Option beinhaltet
sieben Maßnahmen, die zu mehr Gender Equality und -sensibilität
sowie Diversität in den Medien und dem Abbau von Geschlechter –
stereotypen in der Gesellschaft führen.05_03
Maßnahmenübersicht
Option Maciej PaluckiGender- und diversitssensible
Mediengestaltung als Kriterium
einer Medienförderung
1431_Mitgliedschaft beim Presserat als Grundvoraussetzung
für Förderungen
Die Mitgliedschaft beim österreichischen Presserat und die damit
einhergehnde Einhaltung von ethischen Qualitätskriterien (Ethik –
kodex für die österreichische Presse) soll Grundvoraussetzung für
künftige öffentliche Presse- und Medienförderung sein.
2_Erweiterung der ethischen Richtlinien
Der bestehende Ehrenkodex für die österreichische Presse, der in
einem Punkt vor Diskriminierung aufgrund des Geschlechts schützt,
soll um weiterführende gendersensible und -gerechte Regeln
erweitert werden.
3_Frauenquote
Da Frauen nach wie vor in Führungsebenen stark unterrepräsentiert
sind, wird eine 50 %-Frauenquote auf allen Führungsebenen in den
Redaktionen und Medienhäusern empfohlen.
4_Journalismus Gender Report
Analog zum Österreichischen Film Gender Report, der alle zwei
Jahre erscheint, wird die Errichtung eines Journalismus Gender
Report empfohlen, der in regelmäßigen Abständen Geschlechterver –
hältnisse im österreichischen Journalismus analysiert.
5_Beendigung prekärer Dienstverhältnisse
Journalist_innen sollen ausnahmslos nach dem
Journalist_innenkollektivvertrag entlohnt werden, um bestehende
prekäre Dienstverhältnisse, die vor allem Frauen treffen, zu beenden
bzw. zu verhindern.
6_Boni für gendersensible Sprache
In Sprache manifestieren sich Macht- und Herrschaftsverhältnisse.
Medien sollen für gender- und diversitätssensible Mediengestaltung
(gendergerechte Sprache, Diversität in Bildsprache und Inhalten
etc.) in Form von Boni belohnt werden.
7_Watch Group
Eine Watch Group bestehend aus Expert_innen,
Wissenschaftler_innen und Vertreterinnen der Frauennetzwerk
Medien soll für Monitoring und Austausch (Trainings, Workshops) mit
Medien installiert werden.
SDG_05
Geschlechtergleichheit

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