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10704_08
Maßnahmenübersicht
Option Martin Dür, Thomas Lindenthal, Lars Keller,
Thorsten Kosler, Anna Oberrauch,
Susanne Kubisch, Karin Oberauer,
Veronika Deisenrieder, Sandra Parth
Sowohl der Prozess der Digitalisierung als auch die Notwendigkeit
für eine Transformation in Richtung einer nachhaltigen Lebensweise
sind zwei zentrale Themen, die menschliche Gesellschaften in den
kommenden Jahren und Jahrzehnten tiefgreifend prägen werden.
Der Digitalisierungsprozess hat einerseits umfangreiches Potential,
um eine nachhaltige Entwicklung zu unterstützen. Andererseits sind
mit diesem Prozess Entwicklungen und Gefahren verbunden, die
dem Ziel von Nachhaltigkeit zuwiderlaufen. Bildungssysteme welt –
weit stehen deshalb vor der Herausforderung, bei Lernenden die
notwendigen Kompetenzen zu stärken, die sie befähigen, den Digi –
talisierungsprozess aktiv und in einer Art und Weise mitzugestalten,
die das positive Potential für eine nachhaltige Transformation nutzt
und die Risiken minimiert. Um mit diesen Herausforderungen um –
gehen zu können, bedürfen aber auch die Bildungssysteme selbst
einer weitreichenden Transformation. Digitalisierung und Nachhaltigkeit
im schulischen Kontext –
Bildungskonzepte für nachhaltige
Entwicklung im digitalen Zeitalter
SDG_04
Hochwertige Bildung
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UniNEtZ-Optionenbericht
Maßnahmenübersicht 1_Zugang von Schüler_innen zu qualitativ hochwertiger
IT-Infrastruktur
Eine gleichberechtigte Verfügbarkeit von mobilen Endgeräten für
alle Schüler_innen, sowohl für den Unterricht in der Schule als auch
für zu Hause und eine adäquate Ausstattung der Klassenzimmer mit
WLAN ist sicherzustellen.
2_Arbeitsplätze für Lehrer_innen an den Schulen mit
zeitgemäßer IT-Ausstattung
Um es Lehrpersonen zu ermöglichen, auch über ihre Unterrichtszeit
hinaus produktiv an der Schule zu arbeiten und im Team Lernset –
tings und Projekte zu entwickeln, ist es notwendig, adäquate Arbeits –
möglichkeiten für Lehrer_innen an den Schulen mit entsprechender
IT-Infrastruktur zu schaffen.
3_Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien bei der
IT-Infrastrastruktur
Bei der Beschaffung der an den Schulen eingesetzten Hardware
sind die Aspekte Ressourcenfreundlichkeit sowie die ökologische
und soziale Nachhaltigkeit in Bezug auf die Herstellung, den Betrieb
sowie die Entsorgung zu berücksichtigen.
4_Zugang zu benutzer_innenfreundlichen Lernplattformen
und Softwareapplikationen
Neben den klassischen Office-Anwendungen sind auch einfach
zu bedienende Applikationen für die digitale Kommunikation sowie
Applikationen zur Erstellung von Mind- und Concept Maps oder
Applikationen, die Game-based Learning, Educational Robotics
u. ä. unterstützen, bereitzustellen.
5_Neu konzipierte, digitale Schulbücher, Lernmaterialien und
Prüfungsmodule
Notwendig ist die Verbreitung digitaler Medien, mit denen die
Potentiale der Digitalisierung genutzt werden können, um inter –
aktives, lernendenzentriertes sowie problemorientiertes Lernen zu
fördern und um auch für die kritischen Aspekte des Digitalisierungs –
prozesses zu sensibilisieren.
6_Sicherstellung von technischem Support für die Schulen
Um die Lehrpersonen von technischen und administrativen Agenden
zu entlasten, ist professionelles IT-Personal, das die Schulen bei
der Implementierung und Betreuung der IT-Infrastruktur unterstützt,
einzusetzen.
1097_Sicherstellung eines umfassenden Datenschutzes
Ein Vorteil für die Gewährleistung eines höchstmöglichen Daten –
schutzes wäre die Umsetzung bzw. kontinuierliche Weiterentwick –
lung von Gütesiegeln, die den Datenschutz von digitalen Lernappli –
kationen bewerten.
8_Krisensicherheit der verwendeten Hard- und
Softwaresysteme
Die im Unterricht und in der Schulverwaltung verwendeten Systeme
sind bestmöglichst gegen Ausfälle des Internets, Blackouts und Ha –
cking-Angriffe abzusichern, um den Verlust zentraler Daten zu
vermeiden und den Datenschutz sicherzustellen.
9_Förderung digitaler Kompetenzen von Lehrer_innen
In der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen ist auf eine
stärkere Verbindung von digitalen Kompetenzen mit den für eine
nachhaltige Entwicklung notwendigen Kompetenzen zu achten.
10_Abkehr von den bislang dominanten Anwendungs –
schulungen für Lehrer_innen
Statt reinen Anwendungsschulungen in der Lehrer_innenaus- und
-fortbildung sind vermehrt didaktische Aspekte zu berücksichtigen,
die als Voraussetzung dienen, um eine sinnvolle Integration digitaler
Medien in den Unterricht sicherzustellen.
11_Etablierung einer neuen, konstruktivistisch geprägten
Lehr- und Lernkultur
Es sind die Kompetenzen von Lehrer_innen zu fördern, um digitale
Medien nicht nur zur Reproduktion bestehender Unterrichtskonzepte
zu nutzen, sondern um neue Unterrichtskonzepte zu gestalten, die
die Möglichkeiten der digitalen Transformation auch im Bildungsbe –
reich konstruktiv nutzen.
12_Stärkung der Kompetenzen von Lehrpersonen zur
Gestaltung hochwertiger Lernsettings
Notwendig ist der Einsatz von interaktiven und lernendenzentrierten
sowie problemorientierten Lernsettings und die Etablierung reflexi –
ver und transformativer Innovations- und Lernräume im Sinne von
Bildungskonzepten für nachhaltige Entwicklung.
SDG_04
Hochwertige Bildung
110
UniNEtZ-Optionenbericht
Maßnahmenübersicht 13_Stärkung der Kompetenz von Lehrpersonen zur Umsetzung
globaler Partner_innenschaften
Digitale Medien bieten die Chance, über nationale und kulturelle
Grenzen hinweg globale (Schul-)Partner_innenschaften umzusetzen,
um gemeinsame Lösungsansätze für Herausforderungen im Zusam –
menhang mit nachhaltiger Entwicklung zu erarbeiten.
14_Stärkung der Kompetenz von Lehrpersonen zum Umgang
mit sozialen Herausforderungen
Die Lehrpersonen sind durch Aus- und Weiterbildungsprogramme
zu unterstützen, um mit Phänomenen wie Gewalt im Netz, Mobbing
oder dem Verlust sozialer Beziehungen im Zusammenhang mit der
Nutzung digitaler Medien konstruktiv umgehen zu können und die
Risiken für Schüler_innen zu minimieren.
15_Förderung digitaler Kompetenzen von Schüler_innen
Während der gesamten Bildungslaufbahn und in allen Schultypen
sind digitale Kompetenzen in Verbindung mit Bildungskonzepten
nachhaltiger Entwicklung zu fördern und damit transformative
Innovations- und Lernräume zu ermöglichen.
16_Stärkung der Kompetenzen zur Bewertung und Reflexion
des Digitalisierungsprozesses
Statt der bislang im Mittelpunkt stehenden, anwendungsbezogenen
und (in abgeschwächter Form) technologischen Perspektive sind im
Unterricht auch verstärkt die gesellschaftlich-kulturellen sowie öko –
logischen Auswirkungen des Digitalisierungsprozesses zu berück –
sichtigen.
17_Evaluation der verbindlichen Übung digitale Grundbildung
in der Sekundarstufe I
Es ist zu evaluieren, inwiefern die verbindliche Übung digitale
Grundbildung an den Schulen tatsächlich qualitativ hochwertig
umgesetzt wird und einen Beitrag im Kontext der Bildungskonzepte
für nachhaltige Entwicklung leistet.
18_Förderung kritischer und partizipativer Kompetenzen der
Schüler_innen
Die Kompetenzen der Schüler_innen zum Erkennen von und dem
Umgang mit Fake News, Mobbing, Gewalt im Netz und anderen
sozialen Problemen im Kontext mit Digitalisierung sind zu stärken.
11119_Verringerung geschlechtsspezifischer Differenzen
bei digitalen Kompetenzen
Notwendig ist der Einsatz von gezielten Programmen, um die digita –
len Kompetenzen von Schülerinnen zu fördern und die im Vergleich
zu anderen EU-Staaten überdurchschnittlichen geschlechtsspezifi –
schen Unterschiede zu verringern.
20_Einbindung des Elternhauses in eine
Digitalisierungsstrategie
Neben einer Verbesserung der anwendungsbezogenen digitalen
Kompetenzen der Eltern sind diese in verstärktem Ausmaß über die
Herausforderungen und Gefahren im Umgang mit digitalen Medien
zu informieren.
21_Stärkung der Kompetenz der Schüler_innen zur aktiven
Partizipation am Internet
Die Schüler_innen sollen nicht nur zu Konsument_innen von Inhalten
aus der digitalen Welt erzogen, sondern befähigt werden, Inhalte der
medialen Welt (Wissen, aber auch öffentliche Meinungsbildungspro –
zesse und daraus abgeleitetes reales Handeln) selbst mitzugestalten.
SDG_04
Hochwertige Bildung