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69Das primäre Ziel dieser Option ist die Verkleinerung der Risikogruppe
exzessiver Trinker_innen sowie die Reduktion des durchschnittli –
chen Alkoholkonsums in der Risikogruppe sowie in der Gruppe der
Patient_innen mit Alkoholkrankheit. Für die Zielerreichung ist eine
gute Früherkennung zur Vermeidung von gesundheitlichen Schäden
unerlässlich. Risikogruppen sollen durch effektive medizinische und
nicht-medizinische Interventionen schon in früheren Stadien der
Alkoholerkrankung unterstützt und begleitet werden. Darüber hinaus
soll Prävention auch durch Edukation in der Bevölkerung stattfinden,
mit besonderem Augenmerk auf Jugendliche und junge Erwachsene.
Auch eine Verbesserung der medialen Darstellung der Alkoholpro –
blematik wird angestrebt, wobei unter anderem die Entbagatelli –
sierung exzessiven Alkoholkonsums im Zentrum der Bemühungen
stehen sollte.03_05
Maßnahmenübersicht
Option Sergei MechtcheriakovVermeidung übermäßigen
Alkoholkonsums
SDG_03
Gesundheit und Wohlergehen
70
UniNEtZ-Optionenbericht
Maßnahmenübersicht 1_Anonymisierte Datenbank zu Konsummustern
Verbesserung der Erfassung von Alkohol-, Nikotin- und Drogen –
konsum bei allen Patient_innen in medizinischen Einrichtungen
in einer eigens dafür eingerichteten, anonymisierten Datenbank.
Zu erwartende Auswirkungen: bessere und frühere Identifizierung
von Personen mit Risikokonsum.
2_Standardisierte Richtlinien zu Beratung, Behandlung
und Begleitung von Abhängigen und Risikopersonen
Einführung von österreichweit standardisierten Richtlinien für
die Beratung, Behandlung und Begleitung von Risikopersonen und
Alkoholabhängigen. Zu erwartende Auswirkungen: effektive medizi –
nische und nicht-medizinische Interventionen in früheren Stadien
der Erkrankung.
3_Verbesserung der medialen Darstellung
der Alkoholproblematik
a. Entbagatellisierung von exzessivem Alkoholkonsum; b. Klare
Aussagen: ‚wer zu viel trinkt, wird krank; wer Grenzen beachtet,
bleibt gesund‘; Fokussierte Präventions- und Aufklärungsprogramme
für Jugendliche. Zu erwartende Auswirkungen: Sensibilisierung von
Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
4_Sicherung der korrekten medialen Darstellung
der Alkoholkonsumstatistik
Beispielsweise werden in Österreich nicht „12 Liter reiner Alkohol pro
Kopf und Jahr“ (Beitrag des ORF, 2021) konsumiert, sondern 17 %
der Personen in Österreich konsumieren ca. 70 % des gesamten in
Österreich konsumierten Alkohols (BMASGK, 2020).
5_Klare mediale Trennung zwischen unbedenklichem
und exzessivem Konsum
Medial getrennt werden sollen unbedenklicher und exzessiver
Konsum, die Kernbotschaft lautet: Alkohol darf in Maßen konsumiert
werden, hohe Mengen sind jedoch schädlich, außerdem hat der Kon –
sum von Alkohol keinen relevanten gesundheitsfördernden Effekt.
6_Förderung der österreichischen, klinischen,
Outcome-orientierten Forschung im Suchtbereich
Internationale Studien sind nur eingeschränkt anwendbar, die natio –
nale Forschung auf dem Gebiet bietet die Möglichkeit zur Schaffung
einer für politische Entscheidungen notwendigen Datengrundlage.
717_Nationale Strategie für das Monitoring von
Suchterkrankungen
Monitoring von Suchterkrankungen stellt die Voraussetzung für die
Etablierung eines österreichweiten, interdisziplinären Forschungs –
zentrums für Suchtprävention dar. Ziel ist eine nationale Datenbank
zur Erfassung aller für Prävention und Behandlung von Suchterkran –
kungen relevanten Parameter.
8_Aktive Regulation der Zugänglichkeit alkoholischer Getränke
Möglichkeiten für die Regulation sind geregelte Verkaufszeiten,
separate Geschäfte für alkoholische Getränke nach dem Vorbild von
Trafiken oder steuerpolitische Maßnahmen.
9_Werbeeinschränkungen für alkoholische Getränke
Ob Einschränkungen in der Werbung für alkoholische Produkte
effektiv sein können ist wissenschaftlich nicht restlos geklärt. Um
eine entsprechende Aussage treffen zu können, muss der Konsum
erfasst werden, wofür wiederum eine nationale Datenbank benötigt
wird.
10_Präventions- und gesundheitsfördernde Programme
Stärkung von Präventions- und gesundheitsfördernden Programmen
in Betrieben und Bildungseinrichtungen.
SDG_03
Gesundheit und Wohlergehen

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