Option_02_08_Abstract_20231119_182332.txt

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UniNEtZ-Optionenbericht
Maßnahmenübersicht 02_08
Maßnahmenübersicht
Option Thomas Lindenthal,
Hermann Schobesberger
Lokales Wissen im Bereich nachhaltiger und regionaler / standort –
angepasster Landwirtschaft kann einen Beitrag zu einer resilienten,
ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltigen Landwirtschaft
leisten. Dabei geht es nicht um lokales Wissen als eine alleinste –
hende Wissensform, sondern darum, dieses Wissen ubiquitär und
evidenzbasiert umzusetzen und daraus standortspezifische Bewirt –
schaftungsweisen zu entwickeln. Ziel dieser Option ist die Erhaltung,
Weiterentwicklung und Verbreitung von lokalem Wissen, um dadurch
positive Wirkungen auf die Landwirtschaft und Ernährungssicherung
herbeizuführen. Die Maßnahmen umfassen die (I) Ausweitung der
Förderungen und Infrastrukturen, (II) Unterstützung lokaler Initiati –
ven, (III) Integration des lokalen und standortorientierten Wissens in
Bildung, (IV) Verschränkung mit weiteren Strategien sowie (V) den
Erhalt traditioneller Techniken und (VI) den Wissenstransfer (auch zu
Konsument_innen) im Bereich moderner Lebens- und Erwerbswelt
der Landwirtschaft zur Behebung der Wissensdefizite.Lokales Wissen im Bereich
nachhaltiger und regionaler / 
standortangepasster Landwirtschaft
erhalten, austauschen und
weiterentwickeln
551_Deutliche Ausweitung der finanziellen Förderungen
und Ausbau der Infrastruktur
Zu einem verstärkten und umfassenden Erhalt von lokalem Wissen
bedarf es einer Förderung von wissenschaftlichen Erhebungen,
Dokumentationen, Weitergabemethoden und Verfügbarmachungen
(z. B. Wissensplattformen im Internet, Medienbeiträge, Vorträge) des
lokalen, dokumentierten Wissens inklusive der dafür notwendigen
Infrastruktur.
2_Verstärkte Förderung bestehender und regionaler
Saatgutinitiativen
Zum Erhalt der Sortenvielfalt und des lokal vermehrten Saatguts
sowie des diesbezüglichen lokalen Wissens wird die Förderung von
bestehenden und regionalen Saatgutinitiativen als Maßnahme dar –
gelegt.
3_Verstärkte Förderung von lokalem und standortangepasstem
Wissen in landwirtschaftlichen Bereichen
Diese Förderungen sollen Bereiche der landtechnischen Entwicklun –
gen, der lokal angepassten Kulturführung (Mischkulturen, Agro –
forstsysteme und Silvopastorale Systeme) sowie der organischen
Düngung und des biologischen Pflanzenschutzes umfassen, damit
positiv zur nachhaltigen Landwirtschaft beigetragen wird.
4_Förderung und Erhalt regionaler Pflanzen- und Tierzucht –
initiativen sowie des damit verbundenen lokalen Wissens
Die Förderung der Pflanzen- und Tierzuchtinitiativen inklusive der
Dokumentation des damit verbundenen lokalen Wissens über stand –
ortorientierte Pflanzenzucht und standortgemäße Tierhaltung und
-zucht gewinnen unter dem Gesichtspunkt des Erhalts der Sorten-
und Rassenvielfalt an Bedeutung.
5_Verstärkte Integration des lokalen und standortorientierten
Wissens in die Bildung
Die Integration des lokalen und standortorientierten Wissens in die
Bildung an landwirtschaftlichen Schulen sowie in die Lehrer_innen –
aus-, -weiter- und Erwachsenenbildung ist eine wichtige Maßnahme
zur verstärkten Verbreitung sowie zum Erhalt des Wissens.
SDG_02
Kein Hunger
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UniNEtZ-Optionenbericht
Maßnahmenübersicht 6_Weiterentwicklung des lokalen Wissens durch Ausweitung
der Förderungen und Infrastrukturen
In dieser Maßnahme werden unterschiedliche Ansätze zur Förde –
rung der Weiterentwicklung von lokalem Wissen hervorgebracht, im
Zentrum stehen eine verstärkte Kommunikation und Vernetzung so –
wie eine Integration in praxisorientierten Demonstrationsversuchen
und Beratungstätigkeiten.
7_Verschränkung von Konzepten der Regionalentwicklung
mit lokalem Wissen
Die stärkere Verschränkung von Konzepten der Regionalentwick –
lung mit den Zielen dieser Option (Erhalt, Weiterentwicklung und
Verbreitung von lokalem Wissen) kann zu Synergien führen und zur
nachhaltigen Landwirtschaft und Regionalentwicklung beitragen.
8_Verstärkte Nutzung von Synergien zwischen biologischer
Landwirtschaft und lokalem Wissen
Eine Ausweitung der biologischen Landwirtschaft kann den Erhalt
sowie die Weiterentwicklung und Verbreitung von lokalem, standort –
orientiertem und -angepasstem Wissen unterstützen, daher fordert
diese Maßnahme einen verstärkten Fokus auf diese Synergien.
9_Flächendeckende, kleinstrukturierte Landwirtschaft
als Erhaltungsprinzip von lokalem Wissen
Diese Maßnahme führt den Erhalt einer flächendeckenden, klein –
strukturierten Landwirtschaft als Erhaltungsprinzip von lokalem
Wissen in Österreich an und soll somit als Mittel zur Ernährungssi –
cherheit und Krisenrobustheit beitragen.
10_Verbindung von lokalem Wissen mit Konzepten und
Strategien zu Ernährungsstilen
Die Verbindung von lokalem Wissen zur nachhaltigen Landwirtschaft
lässt sich mit Konzepten und Strategien zur Förderung von nachhal –
tigen und klimafreundlichen Ernährungsstilen sowie veganen, vege –
tarischen und fleischreduzierten Ernährungsformen kombinieren.
11_Erhalt und Förderung des traditionellen und regionalen
Lebensmittelgewerbes
Der Erhalt und die Förderung von kleinen, traditionellen und regio –
nalen Lebensmittelgewerben (z. B. Bäcker_innen, Fleischer_innen)
sowie der Produktvielfalt sind wesentliche Maßnahmen zum Erhalt,
der Weiterentwicklung und zur Verbreitung von lokalem Wissen.
5712_Erhalt des traditionellen Handwerks und des Wissens
über dazugehörende Techniken
Die Erhaltung sowie die Förderung von traditionellem Handwerk
und der dazugehörigen Techniken tragen wesentlich zum Erhalt,
der Weiterentwicklung und zur Verbreitung von lokalem Wissen bei.
13_Gender und Diversität – Das lokale Wissen der Bäuerinnen
erhalten, fördern und verbreiten
Das Wissen von Bäuerinnen ist ein wichtiger Bestandteil von
lokalem Wissen zu einer standortangepassten und nachhaltigen
Landwirtschaft. Zusätzlich kann diese Maßnahme zur Stärkung der
Rolle von Frauen und marginalisierter Gruppen in der Landwirtschaft
führen.
14_Förderung des Wissenstransfers zu Konsument_innen
Diese Maßnahme fordert einen verstärkten Wissenstransfer zu
Konsument_innen, insbesondere bezüglich moderner Lebens- und
Erwerbswelt der Landwirtschaft, der Herkunft und der Rahmenbedin –
gungen der Produktion von Lebensmitteln sowie ihrer Verarbeitungs –
prozesse mit dem Ziel einer gesteigerten Wertschätzung.
SDG_02
Kein Hunger

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