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UniNEtZ-Optionenbericht
Maßnahmenübersicht Angesichts des raschen Wachstums von Siedlungsflächen und der
zunehmenden Verbauung von Naturräumen sind besonders der
Erhalt und die Förderung der Biodiversität im urbanen Raum ein
wesentlicher Bestandteil des SDG 15. Entsprechend der Nutzung
und der angebotenen Strukturen findet man eine Vielfalt an Lebens –
räumen für Pflanzen und Tieren im städtischen Bereich, die sich
sukkzessive herausgebildet haben. Um diese städtischen Biotope
zu pflegen, zu optimieren und zu schützen gibt es eine Vielzahl an
Maßnahmen. Diese berücksichtigen sowohl öffentliche Bereiche als
auch Firmen- und Privatgelände. Die Umsetzung der Maßnahmen
kann einzeln oder in Kombination erfolgen. Der langfristige Erhalt
und Schutz der Biodiversität kann nur gelingen, wenn breit gefächer –
te Maßnahmen rasch umgesetzt werden.
15_07
Maßnahmenübersicht
Option Richard Zink, Natalie Eder, Daniela Ecker,
Erika Wagner, Christine RottenbacherArten- und Habitatschutz
im urbanen Raum
3251_Nachhaltiges Management von Straßen- und
Gebäudebeleuchtung
Durch die effiziente Nutzung von Lichtquellen sollen die negativen
Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf die Natur wesentlich
reduziert werden. Die Umsetzung der Maßnahme reicht von
Bewegungsmeldern über angepasste Leuchtmittel bis hin zum
Verzicht auf Skybeamer und Werbeleuchten.
2_Sicherung und Vernetzung von Verkehrswegen für Wildtiere
Um Wildunfälle im Straßenverkehr zu vermeiden, ist die Sicherung
von Straßen unumgänglich. Zudem ist es nötig, Biotope durch
Querungshilfen für verschiedenste Tierarten zu vernetzen und die
Barrierewirkung von Bordsteinkanten oder Mauern für Kleintiere zu
entschärfen.
3_Entschärfung von Elementen mit Fallenwirkung für Wildtiere
Lichtschächte, Kanaldeckel und Wasserbehältnisse müssen aus –
reichend durch feinmaschige Gitter bzw. Ausstiegshilfen gesichert
werden, um Fallenwirkungen zu reduzieren. Kollisionen mit Glas –
scheiben können mittels nachträglich aufgeklebten Mustern oder
reflexarmen Gläsern vermindert werden.
4_Schaffung von Biotopverbundsysteme
Der Verzicht auf Grundstücksumgrenzungen, in Form von Barrieren
wie Betonmauern, macht Lebensräume für Wildtiere permeabel.
Durch angelegte Trittsteinbiotope ist eine Vernetzung zwischen den
Kernbiotopen möglich, während lineare Korridorbiotope als Wander –
wege dienen können.
5_Nachhaltiges und ökologisches Grünflächenmanagement
Durch die Verwendung von heimischen, angepassten Pflanzen
sowie einer extensiven Bewirtschaftungsform können Lebensräume
erhalten werden und neue entstehen. Solche Bereiche bieten Brut –
plätze, Verstecke für die Jungenaufzucht und ein reiches Nahrungs –
angebot, das ganzjährig genutzt werden kann.
6_Schaffung neuer Lebensräume durch Entsiegelungs –
maßnahmen an Gebäuden und in Freiräumen
Um zusätzliche Lebensräume zu schaffen, können einerseits
bestehende Stukturen begrünt werden und andererseits bei Neu –
planungen auf Alternativen, wie Böschungen oder Steinmauern,
zurückgegriffen werden.
SDG_15
Leben an Land
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UniNEtZ-Optionenbericht
Maßnahmenübersicht 7_Grünflächen durch Strukturelemente naturnah gestalten
Offene Flächen können mit einfachen Maßnahmen für viele Tier –
arten attraktiv gestaltet werden und ermöglichen es diesen, durch
Ergänzung von Strukturen neue Lebensräume zu erschließen. Dazu
dienen bereits Maßnahmen wie das Anlegen von Legesteinmauern,
Mischhecken oder Holzstapeln.
8_Schutz und Pflege heimischer Baumarten und Hecken
als Kulturgut und Lebensraum
Werden Pflegemaßnahmen an Bäumen jahreszeitlich an die Jungen-
und Aufzuchtsphase von Vögeln, Säugetieren und Insekten ange –
passt, können Störungen für Wildtiere großteils vermieden werden.
Zudem ist nicht nur der Erhalt von alten Bäumen, sondern auch von
stehendem Totholz als Lebensraum essentiell.
9_Erhaltung, Gestaltung und Pflege von Gewässern
als vielfältiger Lebensraum
Um Gewässer für unterschiedlichste Lebewesen nutzbar zu machen,
sind neben einer nachhaltigen Bewirtschaftung auch der naturnahe
Rückbau von Uferzonen und Randbereichen und eine angepasste
Bepflanzung dieser ausschlaggebend.
10_Verantwortungsvoller Einsatz von Pestiziden
und Schädlingsbekämpfung
Um negative Auswirkungen auf Umwelt und Verbraucher_innen
abzuwenden, sollten vorrangig Produkte, die der EU-Bioverordnung
entsprechen, verwendet werden. Zudem sind eine restriktive Anwen –
dung in Gewässerbereichen sowie die ausschließliche Ausbringung
bestimmter Mittel durch Fachkräfte erforderlich.
11_Alternative Schädlingsbekämpfung
Simple Präventionsmaßnahmen können die Schädlingsproblematik
oftmals im Vorfeld abwenden. Auch Informationskampagnen zur
richtigen Entsorgung von Lebensmitteln sowie zur Wildtierfütterung
tragen wesentlich dazu bei. Anstelle von Pestiziden kommen mecha –
nische Barrieren oder Fallen zum Einsatz.
32712_Forcierung eines verantwortungsvollen
Umgangs mit Haustieren
Um negative Effekte von Haustieren auf Wildtierbestände zu ver –
meiden, ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Haustieren nötig.
Neben der Anpassung von Gesetzen und der Kontrolle der Einhal –
tung dieser ist auch die Sensibilisierung der Bevölkerung ein
wichtiges Tool der Umsetzung.
13_Anlegen von Naturschutzflächen im öffentlichen Bereich
Um die biologische Vielfalt zu erhalten bzw. zu erhöhen, soll ein ge –
wisser Prozentsatz der urbanen Grünflächen als Naturschutzfläche
ausgewiesen und diese dementsprechend bewirtschaftet werden.
Neben den Vorteilen für Flora und Fauna besteht hier außerdem die
Möglichkeit der Bewusstseinsbildung.
SDG_15
Leben an Land
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