Option_15_03_Abstract_20231119_182337.txt

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UniNEtZ-Optionenbericht
Maßnahmenübersicht Diese Option soll Maßnahmen zum Schutz und Erhalt der öster –
reichischen Bodenressourcen mit dem Fokus auf landwirtschaft –
liche Nutzflächen darstellen. Der nachhaltige Schutz von gesundem
Boden ist Voraussetzung für die Versorgung unserer Gesellschaft
mit wichtigen Bodenfunktionen (z. B. Bereitstellung von sauberem
Trinkwasser, Produktion von Lebensmitteln und anderen nachwach –
senden Rohstoffen sowie Bioenergie und CO2-Speicherung). Der
notwendige Erhalt von Bodenfunktionen und damit verbunden auch
der Bodenfruchtbarkeit muss in Anbetracht der voranschreitenden
Klimaerwärmung und zunehmender Starkwetterereignisse als sehr
fordernde Aufgabe für unsere Gesellschaft gesehen werden.Im
Zentrum dieser Option stehen der Schutz des landwirtschaftlich ge –
nutzten Bodens vor qualitativen Verlusten (z. B. Verlust der Boden –
fruchtbarkeit durch Übernutzung), vor quantitativen Verlusten (z. B.
Erosion durch Wasser und Wind) und vor dem völligen Verlust aller
Bodenfunktionen durch Versiegelung und Verbauung.15_03
Maßnahmenübersicht
Option Ökologisierung der
Landnutzung – Boden
Franz Fehr
3131a_Landnutzungsänderung – Bodenfunktionsbewertung in der
Raumplanung
Die Bodenfunktionsbewertung sollte in allen Bundesländern etabliert
werden. In der Steuerung der Raumentwicklung sollte die Boden –
qualität ein wesentliches Instrument zum strategischen Flächenma –
nagement sein und durch rechtliche und fiskalpolitische Maßnahmen
umgesetzt werden.
1b_Landnutzungsänderung – Wertvolle landwirtschaftliche
Produktionsflächen sichern
In Anbetracht des fortschreitenden Klimawandels ist es wesentlich,
die wertvollsten landwirtschaftlichen Flächen zu definieren und vor
Versiegelung und Verbauung zu schützen, um so die Lebensmittel –
versorgung und andere Bodenfunktionen langfristig sicherzustellen.
2a_Digitalisierung und Effizienzsteigerung – Stickstoffkreislauf
Um eine möglichst optimale Stickstoffversorgung der Böden zu er –
reichen, sollten für die bedarfsgerechte Düngung Instrumente zur
Optimierung der Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen
durch Digitalisierung verstärkt zur Anwendung kommen.
2b_Digitalisierung und Effizienzsteigerung – Phosphorkreislauf
Die Phosphor-Effizienz ist unter anderem durch die schwindenden
globalen Phosphor-Vorräte von hoher Dringlichkeit. Die Abnahme
der Phosphorgehalte ist eine sinnvolle Entwicklung, solange die
Böden nicht in den Bereich eines Phosphormangels kommen.
3a_ÖPUL-Maßnahmen – Erosionsschutz
Durch Erosionsschutz kann Bodenhumus erhalten und der Austrag
von Phosphor und Stickstoff in Oberflächengewässer reduziert wer –
den. Standortbedingt können die Auswahl von Kulturarten, Begrü –
nung und spezielle Bodenberarbeitung sowie Gewässerrandstreifen
und andere Maßnahmen helfen.
3b_ÖPUL-Maßnahmen – Regionale Nitratschwerpunkte
Speziell in Regionen mit hohen Überschreitungen der Richtwerte für
Nitrat im Grundwasser sind Maßnahmen zur Reduktion der Nähstof –
fe unter besonderer Berücksichtigung der regionalen Beschaffenheit
erforderlich.
SDG_15
Leben an Land
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UniNEtZ-Optionenbericht
Maßnahmenübersicht 3c_ÖPUL-Maßnahmen – Fruchtfolge
Durch den Anbau von speziellen Kulturpflanzen sowie Zwischen –
früchten und Untersaaten können Bodenabtrag und Nährstoff –
effizienz wesentlich verbessert werden. Daher sollte im ÖPUL-
Programm die Auswahl der Kulturen in der Fruchtfolge noch stärker
berücksichtigt werden.
3d_ÖPUL-Maßnahmen – Humusaufbau
Ein ausgewogener Humusgehalt ist Voraussetzung für Bodenfrucht –
barkeit und die Bereitstellung vieler Bodenfunktionen wie z. B. die
Speicherung von Wasser, Nährstoffen und Schadstoffen. Einige
ÖPUL-Maßnahmen zielen auf humusfördernde landwirtschaftliche
Bewirtschaftungsmethoden ab.
4a_Bildungskampagne – Bewusstseinsbildung
Maßnahme 4.a: Das Bewusstsein um die Bedeutung von Boden für
unsere Gesellschaft soll sowohl bei Konsument_innen als auch bei
Landwirt_innen gesteigert werden. Eine verstärkte Thematisierung
von Boden, Natur und Biodiversität ist auch in den Lehrplänen von
Primar- und Sekundarschulen anzustreben.
4b_Bildungskampagne – Aus- und Weiterbildung
Bodenwissen soll in der Aus- und Weiterbildung von Landwirt_innen
und Expert_innen der Landwirtschaftskammern verstärkt werden.
Inhalte betreffen sowohl Anwendungswissen zu Bodenuntersuchun –
gen als auch das Bewusstsein um die vielfältigen Funktionen des
Bodens und Wissen zum Klimawandel.

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