Option_12_03_Abstract_20231119_182336.txt
263Ziel der Option ist eine Reduzierung von Lebensmittelabfällen vor
allem am Beginn der Wertschöpfungskette an der Schnittstelle Land –
wirtschaft / Handel-Gastronomie-Konsument_in sowie am Ende der
Wertschöpfungskette bei den Konsument_innen. In Anlehnung an
die Zielformulierung im Target 12.3 der Ziele der Agenda 2030 für
nachhaltige Entwicklung sollte die Reduktion bei Haushalten einen
Zielwert von 50 % erreichen und auch in der Landwirtschaft deutlich
sein. Entlang der Wertschöpfungskette werden in Österreich bereits
intensive Maßnahmen zur Lebensmittelabfallvermeidung vor allem
im Bereich Gastronomie und Handel umgesetzt. Diese Option
fokussiert daher auf den weitaus relevantesten Bereich – den der
Konsument_innen – sowie auf den bisher eher vernachlässigten
Bereich – der Landwirtschaft. Die Umsetzung der verschiedenen
Maßnahmen sowohl im Operativen als auch im Rahmen von Be –
wusstseinsbildung soll zu einer neuen Wertschätzung von Lebens –
mitteln führen. 12_03
Maßnahmenübersicht
Option Obersteiner Gudrun, Allesch AstridReduzierung von
Lebensmittelverlusten
SDG_12
Nachhaltige/r Konsum und Produktion
264
UniNEtZ-Optionenbericht
Maßnahmenübersicht 1_Forcierung von Ernte und Nutzung von aktuell
nicht genutzten Lebensmitteln
Neue Absatzkanäle sollen für nicht marktfähige Produkte, z. B. für
nicht marktkonformes Gemüse, ohne vorherige Verarbeitung etab –
liert werden. Die Direktvermarktung an Gastronomiebetriebe oder
die Konsument_innen ist zu forcieren. Privatpersonen oder
Organisationen soll die Nachernte gestattet werden.
2_Einsatz von Lebensmittelabfällen & organischen
Nebenprodukten für die Weiterverarbeitung
(Neue) Produkte sollen aus bisherigen Abfällen entwickelt und
prozessiert werden (v. a. bei Überproduktionen) und die Prozessie –
rung soll wertsteigernd wirken. Zudem soll die Haltbarmachung von
Lebensmitteln und die EU-Gesetzgebung für einen vermehrten
Einsatz der Abfälle geändert werden.
3_Bessere Rahmenbedingungen zur Entwicklung
neuer Produkte aus biogenen Rohstoffen
Die aktuelle EU-Gesetzgebung soll in Bezug auf die Erleichterung
der Schaffung derartiger Rahmenbedingungen abgeändert werden.
4_Schaffung von Märkten für einwandfreie, aber nicht der
Norm entsprechende Lebensmittel
Netzwerke und Kooperationen zur Schaffung von gemeinsamen
Vermarktungskanälen sollen aufgebaut werden.
5_Ausweitung der Produkte ohne Mindesthaltbarkeitsdatum
(MHD) und Bewusstseinsbildung
Im Einzelhandel sollen Informationen zu Produkten mit kurzem
MHD zur Verfügung gestellt und Verkostungen angeboten werden.
6_Förderung von Kampagnen über Ernährung
und Lebensmittelverschwendung
Eine durchgängige, schulstufenübergreifende Integration der
Thematik in die unterschiedlichen Lehrpläne und insbesondere die
(Wieder-)Einführung eines Unterrichtsgegenstandes zu Kochen und
Hauswirtschaftslehre in allen Bildungszweigen ist zu forcieren.
7_Aktionen gegen Lebensmittelverschwendung
Es sollen Aktionstage eingeführt und zur medialen Wirksamkeit
ein österreichisches bzw. europäisches Jahr gegen Lebensmittel –
verschwendung mit dazugehörigen öffentlichen Veranstaltungen
organisiert werden.
2658_Datenbasis zum Aufkommen von Lebensmittelabfällen
verbessern
Obwohl die Datenlage in Österreich vergleichsweise gut ist, gibt es
immer noch Lücken. Das betrifft die Landwirtschaft (Tierhaltung und
Ackerbau), die Gastronomie (Erhöhung der analysierten Betriebe)
und die Konsument_innen (Berücksichtigung von Lebensmittelabfäl –
len, die in der Biotonne landen).
SDG_12
Nachhaltige/r Konsum und Produktion
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