Option_06_07_Abstract_20231119_182336.txt
165Die Option zielt insbesondere auf die verbesserte Verfügbarkeit
von Trinkwasser- und Sanitärinfrastruktur für alle auch im öffentli –
chen Raum ab, um einen inklusiven und gleichberechtigten Zu –
gang zu diesem zu ermöglichen. Dafür sind in Österreich im Sinne
von ‚Leave no one behind‘ (LNOB) und gleicher Chancen folgende
Aspekte zu berücksichtigen: Barrierefreiheit, Auffindbarkeit (gute
Ausschilderung) / Erreichbarkeit / Zugänglichkeit (für alle, z. B. auch
für ältere Menschen, Menschen mit Kinderwagen, Obdachlose), Ge –
schlechtergleichheit (für Frauen, Männer und Personen nichtbinärer
Geschlechtsidentität), möglichst einfache, hygienische Wartung und
Reinigung, Sicherheit, hygienische Bedingungen, Wirtschaftlichkeit,
Entkoppelung von Konsum und Gebühren, ökologische Standards
und Innovation. Besonders relevant ist dies für Menschen mit ge –
sundheitlicher Beeinträchtigung (z. B. Inkontinenz, Morbus Crohn)
oder Behinderung, ältere Menschen, Frauen, Kinder, im freien Tätige
oder Obdachlose.06_07
Maßnahmenübersicht
Option Verena Germann, Martin RegelsbergerTrinkwasser- und
Sanitärversorgung im
öffentlichen Raum
SDG_06
Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
166
UniNEtZ-Optionenbericht
Maßnahmenübersicht 1_Barrierefreiheit
Zu berücksichtigende Aspekte und Maßnahmen hierfür sind u. a. die
einfache Bedienbarkeit, Standards, die das Auffüllen von (höheren)
Gefäßen (Trinkflaschen) erlauben, ausreichend barrierefreie Toilet –
ten und die Durchführung regelmäßiger Qualitätsprüfungen unter
Einbeziehung der Betroffenen selbst.
2_Wirtschaftlichkeit
Dazu zählen die Mitberücksichtigung indirekter Kosten für Gesund –
heit, Umwelt, Ästhetik und Attraktivität des öffentlichen Raumes, die
Evaluierung alternativer Konzepte für die Kostentragung, z. B. die
Einbindung von Gastwirtschaften, und die Vermeidung von Folge –
kosten etwaiger Planungsversäumnisse.
3_Entkoppelung von Konsum / Gebühren
Maßnahmen hierfür sind z. B. die möglichst kostenfreie Zurverfü –
gungstellung öffentlicher Toiletten, die Bewerbung von Trinkbrunnen
als Alternative zu abgefüllten Einwegtrinkflaschen durch Distribution
von Mehrwegflaschen und die Aufklärung zu Kostenvorteilen von
Leitungswasser.
4_Auffindbarkeit / Erreichbarkeit / Zugänglichkeit
Angemessene, gut ersichtliche Beschilderung vor Ort und online
z. B. über Apps, die Ausweisung in digitalen und analogen Karten
oder örtlichen Informationssystemen und die Verfügbarkeit von
Trinkwasser- und Sanitärinfrastruktur in regelmäßigen Abständen
(räumlich) erhöhen den einfachen Zugang.
5_Wartung & Reinigung
Bei Planung & Design ist die Mitberücksichtigung einer hygienischen
und einfachen Wartung & Reinigung wichtig.
6_Hygienische Bedingungen
Wichtig sind das Einhalten hygienischer Standards, Aufklärungs –
arbeit bei den Nutzer_innen über die hohen hygienischen Standards
bei der Trinkwasserversorgung, robuste und attraktive Gestaltung
u. a. um Vandalismus vorzubeugen, ausreichende Betreuung durch
Personal und kreative Gestaltung.
1677_Ökologische Standards, Innovation
Aus ökologischer Sicht werden u. a. die Aufklärung zu Umweltvor –
teilen von Leitungswasser im Vergleich zu abgefülltem Wasser und
die Evaluierung von Standorten für umweltfreundliche Alternativen
in der Sanitärversorgung empfohlen.
8_Gendergerechtigkeit
Bauordnungen und andere relevante Richtlinien sollten hinsichtlich
Gendergerechtigkeit angepasst werden, Öffentlichkeitsarbeit und
Sensibilisierungsmaßnahmen und gendergerechte Gebühren sind
ebenso wichtig.
9_Sicherheit der Toilettenanlagen
Aus Sicherheitsaspekten sind Verschließbarkeit sicherzustellen,
diverse Designanpassungen (u. a. offene Fläche ohne Außentüre,
ausreichende Beleuchtung) notwendig, sichere Standorte auszu
wählen und wo notwendig bei der Umsetzung ein stufenweiser
Übergang vorzusehen.
SDG_06
Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
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