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UniNEtZ-Optionenbericht
Maßnahmenübersicht 03_04
Maßnahmenübersicht
Option Heinz Fuchsig
Österreich braucht zur Erhöhung der Zahl gesunder Lebensjahre
eine systematische Prävention und ein systemisches Verständnis in
der Prävention. Ziel ist es, Beiträge zu beidem zu liefern und regio –
nale, demographische, thematische und strukturelle Flecken auf der
‚Präventionslandkarte‘ zu verkleinern. Doppelgleisigkeiten, Gieß­
kannenprinzip und anschlusslose Prävention ohne Früherkennung
und Nachbetreuung sollten die Ausnahme werden. Andererseits
kann ‚Präzisionsprävention‘ gesundes Verhalten und das Schaffen
gesunder Verhältnisse leichter, die Zielgruppe besser erreichbar und
damit gesundes Verhalten für jede_n attraktiver machen.Systematische und systemische
Berücksichtigung von Gesundheits­
auswirkungen bei allen Entscheidungen:
zeit- und zukunftsgemäße
Präventionsprozesse und -strukturen
671_Berücksichtigung eines Health Impact Assessments
in der Gesetzgebung
Einberechnung gesundheitlicher Kosten / Nutzen in Gesetzesent –
würfe. Beispiel EAG: Bei Ersatz von Verbrennungsöfen und ­ motoren
durch strombetriebene Motoren und Wärmequellen wäre ein Gewinn
von annähernd zwei gesunden Lebensjahren möglich.
2_Präventionslandkarte
Präventionslandkarte ohne weiße Flecken und Doppelförderungen,
Definition der best ­points ­of­services, langfristige und zuverlässige
Finanzierung aus Besteuerung von schädigendem Verhalten
(besonders fetthaltigem Essen, Rauchen, Autofahren).
3_Vernetzung von Vor- und Nachbetreuung
Kuren und Reha greifen oft spät und wirken zu wenig nach. Eine
klare Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen und weiter betreuen –
den Ärzt_innen und anderen Gesundheitsdienstleister_innen soll
ein definiertes und langfristiges Betreuungsumfeld sicherstellen.
4_Präventionskonzept nach Vorbild der SUVA an der AUVA
Zusätzlich zu den Aufgaben der Unfallversicherungsanstalt AUVA
sollte nach dem Schweizer Vorbild auch Prävention von arbeitsbe –
dingten Krankenständen, Freizeitunfällen, der Umgang mit Langzeit –
krankenständen etc. in das Portfolio aufgenommen werden.
5_Integration von Salutogenese in das österreichische
Bildungsprogramm
Aufnahme der Salutogenese in Bildung auf allen Ebenen (Schulen,
Museen etc.), fächerübergreifende Aus- und Fortbildung in planetarer
und menschlicher Gesundheit überall integrieren (z. B. in Sportstu –
dien, Umweltstudien, Ernährungsdiplomen etc.).
6_Berücksichtigung von Gesundheit und Wohlergehen
in der ‚großen Transformation‘
Im Rahmen der nötigen Umbauten in Richtung einer nachhaltigen
Gesellschaft müssen gesundheitliche Aspekte an vorderster Stelle
mitgedacht werden.
7_Stufenpläne im Bereich Prävention
Frühe Hilfe durch Stufenpläne: Erstellung einer Strategie zur
Kommunikation und konstruktivem Handeln bei absehbaren
Gesundheitsproblemen am Arbeitsplatz und in der Schule.
SDG_03
Gesundheit und Wohlergehen
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UniNEtZ-Optionenbericht
Maßnahmenübersicht 8_Präzisionsprävention
Strategien zur präzisen Prävention: Generell ist das Aufdecken von
Risikofaktoren ein best ­point ­of­service. Die Umstellung geschieht
nicht unbedingt sofort, sondern zu einem geeigneten Zeitpunkt:
Bsp. Raucher_innen: Doktor_innen raten, den nächsten starken
Moment für den Ausstieg zu nutzen.
9_Menschliche Grundbedürfnisse als Ansatzpunkt
für Prävention
Der steigenden Sehnsucht nach Natur, Ursprünglichkeit und
Authentizität könnte mit PR für ‚Biophilie‘ begegnet werden.
10_Nutzung von Ressourcen aus Kultur und Sport
für Salutogenese
Nutzung von Kultur und Sport zur Vermittlung von Gesundheitsförde –
rung. Ausschreibung eines Kulturwettbewerbes zum Thema Wohlbe –
finden und Lebensgenussfähigkeit. Voraussetzung dafür muss sein,
dass die Angebote Ungleichheit verringern und nicht verstärken: am
wichtigsten ist die Vermeidung finanzieller Barrieren.

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