Option_06_03_Abstract_20231119_182335.txt
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UniNEtZ-Optionenbericht
Maßnahmenübersicht Diese Option zielt darauf ab, die Effizienz in der Wassernutzung zu
erhöhen (Target 6.4), Wasserverluste in den Versorgungssystemen
zu reduzieren und Möglichkeiten zur Sicherstellung der Wasser –
versorgung, alternativ zur erweiterten Ressourcenerschließung,
aufzuzeigen. Dies ist besonders in Anbetracht einer nachhaltigen
Schonung der Ressource Wasser, des Klimawandels und den damit
einhergehenden Folgen für den Wasserhaushalt sowie aufgrund
stattfindender demographischer Veränderungen (Stichwort: Urbani –
sierung) relevant. Einige der Maßnahmen entsprechen damit auch
der Handlungsempfehlung 3.3.4.4 der österreichischen Klimaan –
passungsstrategie ‚Bewusster Umgang mit der Ressource Wasser‘:
„Schonung der Wasserressourcen in Gebieten mit drohender Was –
serknappheit durch forcierten Einsatz von effizienten Wasserspar –
technologien und durch gezielte Bewusstseinsbildung“
(BMNT, 2017, S.124). 06_03
Maßnahmenübersicht
Option Daniela Fuchs-Hanusch, Verena Germann,
Jörg Fischer, Roman NeunteufelFörderung der effizienten Nutzung
und Bewirtschaftung
von Wasserressourcen
1551_Festlegung spezifischer Qualitätsstandards
Um Kreislaufwirtschaft zu fördern, sind spezifische Qualitäts –
standards für jeden Verwendungszweck festzulegen, gesetzliche
Regelungen und einheitliche Richtlinien zur Definition und Wieder –
verwendung zu treffen und über Möglichkeiten zur Prozesswasser –
aufbereitung in der Industrie aufzuklären.
2_Vernetzung zwischen Betrieben
Um Synergien zwischen Betrieben zu fördern, sind bessere Vernet –
zung, Wasserfußabdruck-Benchmarking und Best-Practice Techno –
logy-Sharing wichtig.
3_Wassersparende Technologien und Anbauweisen in der
Landwirtschaft fördern und bewerben
Zur effizienten Wassernutzung in der Landwirtschaft sind boden –
schonende Bearbeitungsmethoden, Mulchabdeckung und Wind –
schutzanlagen, effiziente, verlustarme Bewässerungssysteme,
hitzetolerante Pflanzen, Bodenfeuchte-Monitoring und Sensibilisie –
rung bezüglich des tatsächlichen Wasserbedarf wichtig.
4_Gebührensplitting von Abwasser und Regenwasser
Die Trennung der Gebühren von Ab- und Regenwasser ist zentral,
um einen Anreiz für die lokale Bewirtschaftung von Regenwasser
(Versickerung, Kreislaufführung etc.) zu schaffen (siehe Maßnahme
6.2.2).
5_Dämpfung der Verbrauchsspitzen
Zur Verminderung der Spitzenverbräuche ist eine Verbrauchs –
steuerung (‚demand side management‘) anzudenken, z. B. durch
die Anpassung der Wasserpreise an den Verbrauch.
6_Effiziente Wassernutzung im Haushalt
Im Haushalt sind der Einsatz effizienter Hausinstallationen und
Haushaltsgeräte sowie Bewusstseinsbildung zur Wichtigkeit einer
schnellen Behebung von Leckagen, Wassernutzung für Gartenbe –
wässerung und Notwendigkeit gestaffelter Pool-Befüllungen zentral.
7_Sensibilisierung bezüglich virtuellen Wassers
Zusätzlich zu den bestehenden Bestrebungen einer nachhaltigen
und effizienten Produktion in Österreich kann die Realisierung von
SDG 6 weltweit durch eine Ausdehnung der Anstrengungen, den
virtuellen Wasserkonsum in Österreich zu reduzieren, gefördert
werden, dafür braucht es u. a. Sensibilisierung.
SDG_06
Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
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UniNEtZ-Optionenbericht
Maßnahmenübersicht 8_Ressourcennutzungsplanung
Wichtig sind die Ressourcennutzungsplanung und die Beobachtung
der Ressourcenentwicklung zur Prioritätenfestlegung von Anpas –
sungsmaßnahmen, für die rechtzeitige Reaktion auf Veränderungen
und für die Bewusstseinsschaffung dafür. Vorurteile über mögliche
negative Auswirkungen sind zu klären.
9_Wasserleitungssanierung
Um Anreize für vorausschauende Maßnahmen zu setzen, könnten
eine finanzielle Förderung zur Sanierung bzw. Erneuerung veralteter
Leitungen bzw. eine Abstufung entsprechend der Abnahmemengen
wichtige Hebelpunkte darstellen.
10_Verstärktes Monitoring
Weiters sind kontinuierliches Monitoring der Netzeinspeisung und
des Prozesswasserverbrauches, die Entwicklung einer Strategie zur
Erfassung und Behebung von Leckagen im betrieblichen Rohrnetz
und die regelmäßige Bilanzierung der Wasserverluste zentral.
11_Information über den eigenen Wasserverbrauch
Zur schnellen Detektion von ungewöhnlich hohem Verbrauch,
Verlusten und Leckagen sowie für kontinuierliche Information zum
eigenen Wasserverbrauch und zu Referenzwerten sollte der Einsatz
von Smart Metern, einhergehend mit entsprechenden rechtlichen
Rahmenbedingungen, angedacht werden.
12_(Zustandsorientierte) Instandhaltungs- und
Sanierungsmaßnahmen
Zur Wasserverlustminimierung ist die Quantifizierung der
Schadens auftrittswahrscheinlichkeiten bzw. der erwarteten -häufig –
keiten eine Basis für die Durchführung von Monitoring, Instandhal –
tungs- und Erneuerungsmaßnahmen (zeitnah und zustandsorientiert)
und Optimierung von Trinkwasserrohrnetzen.
13_Forschung zu effizienter Wassernutzung
Für Innovation und Optimierung ist die Ausschreibung entspre –
chender Forschungspreise, Forschung und Entwicklung hinsichtlich
verbesserter neuartiger Technologien für hocheffiziente Wassernut –
zung, Bewässerung, verbessertes Monitoring, intelligente Rohrlei –
tungen sowie Sanierungstechnologien wichtig.
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