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UniNEtZ-Optionenbericht
Maßnahmenübersicht Friedensforschung (FF) und Friedensbildung (FB) führen heute
nach wie vor ein Schattendasein im Wissenschaftsbetrieb und
werden in der Gesellschaft marginal wahr- und ernstgenommen.
Die internationale sowie nationale Politik bemühen sich wenig, nach –
haltige Strukturen in diesen Bereichen zu schaffen, zum Beispiel an
Schulen Friedensbildung systematisch zu verankern oder entspre –
chende Forschungseinrichtungen im Kontext der Friedensforschung
und Friedensbildung an Universitäten breitflächig zu platzieren. Um
längerfristig und nachhaltig Gewaltabbau in unserer Gesellschaft
zu fördern bzw. gewaltfreie Konfliktaustragung zu forcieren, müssen
Politik, Forschung und Bildung in diesem Bereich zusammengedacht
werden. Eine entsprechende Friedenspolitik, Friedensforschung und
Friedensbildung müssen konzertiert miteinander einhergehen, um
langfristig eine Kultur des Friedens entstehen zu lassen bzw. um
einen gesellschaftlichen Prozess in Richtung zunehmender sozialer
Gerechtigkeit zu beginnen.16_02
Maßnahmenübersicht
Option Bettina GruberFriedensforschung
und Friedensbildung
forcieren
3531_Initiierung systematischer Forschung zu Frieden
Hier werden die Einrichtung von Instituten und Forschungszentren
innerhalb der Universitäten mit Lehrstühlen und Laufbahnstellen, der
Aufbau einschlägiger Bachelor-, Master- und Doktoratsstudien sowie
stiftungsbasierte Basisförderungen und staatliche Zuwendungen wie
nationale Fonds zur FF gefordert.
2_Schaffung von internationalen universitären
Netzwerken zur FF
Die Zusammenarbeit bestehender Einrichtungen bzw. das Wissen
über die Inhalte laufender Forschungsprogramme und Studien muss
sehr viel weiter ausgebaut und institutionalisiert werden. Universitä –
ten mit einem Friedensschwerpunkt wären hier wesentliche Player
im Sinne einer weitreichenden Vernetzung.
3_Forschung zu den inneren Widersprüchen und
Herausforderungen der Friedensforschung
Im Rahmen der Friedensforschung bedarf es einer umfassenden,
nationalen und globalen Anschubfinanzierung, die es ermöglicht von
der vielfach hauptsächlich stattfindenden Projektfinanzierung und
Antragsforschung zu längerfristigen, nachhaltigen Strukturen
zu kommen.
4_Friedenslernen als integraler Bestandteil der
Friedens- und Konfliktforschung forcieren
Das Konzept der Entwicklung einer Kultur des Friedens setzt die
systematische Verknüpfung von Friedensforschung und Friedensbil –
dung voraus und wird als lebenslanger Prozess verstanden.
5_Theoretische Fundierung des Lernens von Frieden
Kritische Pädagogiken werden gegenwärtig getrennt voneinander
betrieben. Interdisziplinäre Forschungen, die diese Pädagogiken
systematisch zusammenführen, wie sie z. B. in der Global Citizens –
hip Education bereits vorhanden sind, sind für die Theoriebildung in
der FB zielführend.
6_Wirkungsforschung im Kontext des
friedensbildnerischen Feldes forcieren
Es gibt wenig Wirkungsforschung in der friedensbildnerischen Land –
schaft. Daraus resultiert, dass es unzureichende Erkenntnisse darü –
ber gibt, welche Maßnahmen in den Schulen, den außerschulischen
Kontexten und der Erwachsenenbildung greifen und wo neue Wege
beschritten werden müssten.
SDG_16
Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
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